Hallo Stinni,
ich finde es immer schwierig, in so einer wichtigen Sache aus der Entfernung einen Rat zu geben (außerdem kenne ich dich und Flo gar nicht persönlich und kann nicht beurteilen, ob an all dem etwas dran ist).
Auf jeden Fall finde ich es schon mal toll, dass du die "Bedenken" deiner Familie so ernst nimmst. Kinder aufzuziehen ist manchmal wirklich nicht sooo einfach (und als Alleinerziehende erst recht nicht ;-)!
Bei dir in der Stadt gibt es doch bestimmt eine Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche (oft von der Caritas getragen), bei uns nennt man sie "Erziehungsberatung"! Ich kann dir nur empfehlen, dir da mal einen Termin geben zu lassen - da sind Fachleute, die dich verstehen werden und dir bestimmt gute Tipps geben. Laienpsychologie hilft da oft nicht weiter!
Eure Situation ist für Flo bestimmt nicht so leicht (spürt er doch bestimmt auch, dass auch du immer noch damit zu kämpfen hast). Da ist es meiner Meinung nach nur VÖLLIG NORMAL, dass er irgendwie darauf reagiert (und deine Beschreibung passt da ganz gut :-). Vielleicht kann auch ihm im Rahmen einer Spieltherapie (das ist für Kinder wirklich eine ganz tolle Sache, die auch viel Spaß macht) geholfen werden.
Leider warten Eltern ganz oft, bis die Probleme wirklich heftig werden und dann dauert es u.U. lange, bis sich die Situation bessert. Ich glaube, viele Mütter würden sich und ihren Kindern viel ersparen, wenn sie sich früher Hilfe suchen würden.
GLG, Sonja.
P.S.: Ich finde es toll, dass du dir so viele Gedanken machst und so selbstkritisch bist!! Viele andere wären in der Situation sofort auf "Gegenangriff" (von dem aber keiner etwas hätte)! Du allerdings überlegst dir, ob du etwas ändern kannst/sollst. Flo kann froh sein, dass er so eine Mutter hat!!

Liebe Kerstin, lass dich drücken! Ist ja schön, dass sich deine Familie Gedanken um Flo machen, aber übertreiben sollten sie es nicht. Wenn ich Veit bei meinen Schwiegis abhole, verhält er sich fast immer genauso, wie du es von Flo beschreibst. Er zieht plötzlich an den Vorhängen, greift "verbotene" Sachen an, etc.. Angeblich macht er das immer nur, wenn ich komme. Ich glaube, dass ist völlig normal. Natürlich bekomt er deine seelische Verfassung derzeit mit aber das ist doch noch lange kein Grund für einen Psychologen. Denk doch einfach mal in Ruhe über dein eigenes Verhalten nach. Vielleicht schreibst du dir sogar eine Liste mit den Dingen, die du so täglich mit Flo machst. Beschäftigst du dich wirklich ständig mit ihm? Lässt du ihm seinen Freiraum? Lässt du ihn auch mal seine eigenen Erfahrungen machen? Oder rennst du ständig hinter ihn her, unterbrichst deine Gespräche, um mit ihm zu spielen, packst ihn "in Watte"? Wenn letzters stimmt, dann versuche doch, ihm mehr zuzutrauen und zu vertrauen. Ich hatte allerdings in Essen nicht das Gefühl, dass du ihn begluckst. Allerdings mußt du dann auch mal mit Stürzen etc. deines Sohnes umgehen. Weißte noch, wie Veit erst die Treppe und dann die hohe Kante runtergefallen ist? Dann bin ich wohl eher eine Mutter, die zuwenig auf ihr Kind achtet? Also, wenn die Umgebung relativ kindersicher ist, dann lass ihn laufen. Und er muss sich auch mal selbst beschäftigen. Wenn allerdings gefährliche Situationen gegeben sind (Treppe, etc.) würde ich auch besser aufpassen. Oha, ziemlich lang geworden, aber vielleicht hilft es dir ja ein wenig. LG Diana

Ich kann natürlich nur beurteilen, was du dazu schreibst, aber für mich klingt das für völlig normal - die Kleinen können in dem Alter noch nicht warten bis z.B. jemand fertig geredet hat, das begreifen die doch noch gar nicht. Und ich persönlich würde auch immer kurz auf mein Kind eingehen, auch wenn ich im Gespräch bin. Machen das nicht alle Mütter so? *g*
Klar kann man schon mal erklären, dass man grad was anderes zu tun hat, aber ich seh nix Falsches dran, das Kind trotzdem wahrzunehmen, sonst wird es meiner Meinung nach erst Recht Aufmerksamkeit verlangen.
Ich hab übrigens mal gelesen, dass die Kleinen sich bei der Mama IMMER am "schlimmsten" verhalten, weil sie die vertrauteste Person ist und die Kleinen sich da nicht zurückhalten müssen - das ist doch wie bei uns Erwachsenen, zuhause sagen und tun wir auch Dinge, die wir Fremden gegenüber nie machen würden ;-)
Also ich seh sowas immer eher als Vertrauensbeweis und nicht als Aufmerksamkeit erzwingen oder gar Bestrafen für irgendwas!
Und selbst wenn es um Aufmerksamkeit geht, jedes Kind (jeder Mensch!) will doch Aufmerksamkeit und die Kleinen zeigen ihre Bedürfnisse eben noch sehr ehrlich, was ja auch am Entwicklungsstand liegt (sich zurückhalten lernt man erst viiiel später ;-)
Ich gebe Julius wann immer es geht die Aufmerksamkeit, die er verlangt, und habe oft den Eindruck, dass er sie dadurch gar nicht erst einfordern muss.
LG
Doro

Hallo Stinni,
dazu kann ich Dir ganz aktuell antworten:
Letzte Woche war mein Mann zu Hause und wir hatten eine sehr entspannte Zeit. Heute war er zum ersten Mal wieder arbeiten und Julian und Alina waren ganz anders drauf. Ausserdem bin ich genauso. Ich würde mich aber selber nicht als hibbelig der nervös bezeichnen. Man muss einfach auf die Kinder aufpassen. Wenn ich bei jemandem zu Besuch bin ist es genauso, ich kann mich nicht auf ein Gespräch konzentrieren sondern habe immer die Kids im Blick, so ist das nun mal. Ich bin der Meinung Du machst nichts falsch!
lg Anja