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Wieder und megalanger Urlaubsbericht...

Hallo Mädels (Mann, hab ich Euch vermisst)
ich bin jetzt wieder im Lande und könnte Romane über unser Abenteuer ?Erster Familien-Urlaub zu dritt in Neuseeland? schreiben?
Wen es nicht interessiert: Bitte nicht weiter lesen, denn dies Posting ist höllenlang.
Wen es interessiert: Macht es Euch bequem mit einer Kanne Tee und trainiert schon mal die Halsmuskeln, damit Ihr gleich ordentlich den Kopf schütteln könnt ;-)
Das wichtigste zuerst: Erholt sind wir nicht. Wir könnten jetzt echt Urlaub vom Urlaub gebrauchen. Einige werden jetzt sicher denken: ?Klar, das hätten wir Dir vorher sagen können?, aber ich möchte noch kurz sagen, dass wir bisher eine sehr pflegeleichte Tochter hatten, die meist super durch geschlafen hat, die wir überall mit hinnehmen konnten, die nicht an allzu viele Rituale gebunden war und die Veränderungen bisher durchaus gerne mitgemacht hat. Uns schien es, als wäre sie wirklich mit einem Koffer in der Hand auf die Welt gekommen. Das wichtigste ist für sie immer, dass wir bei ihr sind. Und das konnten wir ihr in diesem Urlaub nun im Überfluss geben.
Wir haben viele Gedanken in die Planung gesteckt und alles sah super aus:
- Training zu Hause auf ein kleines Pop-up-Reisebett, das Amy super angenommen hat.
- Wir haben nach der Hälfte des Fluges jeweils eine Nacht in Singapur eingeplant, damit wir alle drei uns erholen können.
- Der Reisezeitpunkt fällt genau zwischen 2 Sprünge.
- Ein Zähnchen kam gerade ein paar Tage vor Abflug durch (nicht, dass das unterwegs passiert?).
- Wir haben keinen festen Tagesrhythmus, der von der Uhr gesteuert wird.
- Wir haben im urlaub keine festen Termine, sodass wir uns ganz auf Amys Befinden einstellen können.
- Ich habe die ganze Zeit über voll stillen können, so dass ich nicht tonnenweise Gläschen mitschleppen muss. Ich dachte bei mir: Einfach andocken, wo auch immer wir sind, und alles wird gut.
- Amy ist kerngesund.
Was soll da noch schief gehen? Nun ja?
Es fing damit an, dass wir auf beiden Flugetappen des Hinfluges Turbulenzen hatten. Bei Turbulenzen müssen die Babys aus den Körbchen genommen werden. Muss ich erwähnen, dass das 2 Mal passiert ist, als Amy gerade im Tiefschlaf war? Also hat sie aus Frust das ganze Flugzeug zusammen gebrüllt. Und das noch unnötigerweise, denn die Turbulenzen entpuppten sich als ein paar harmlose Ruckelchen und das war?s. Und zu allem Überfluss haben wir nachher erfahren, dass sie Stewardessen auch nichts gesagt hätten, wenn wir Amy im Körbchen gelassen hätten. Solange wir dafür die Verantwortung übernehmen? Nun müsst Ihr wissen, dass Amy bei uns zu Hause schlafen kann, solange sie es braucht. Wir haben ihrem Körper die Ruhe gelassen, die er braucht und haben sie nie nach der Uhr geweckt.
Tja, von diesen Störungen hat sie sich während es gesamten Urlaubes nicht mehr erholt: Statt im Reisebett hat sie jede Nacht bei uns im Bett geschlafen. 3 Wochen lang! Sehr toll! Es war für uns alle 3 eine Tortur, keiner konnte richtig schlafen. Ich habe sie jede Nacht zwischen 5 und 15 Mal angelegt. Und das bei einer Ratzmaus, die sonst ca. 10-12 Stunden am Stück durchgeschlafen hat. Überflüssig zu erwähnen, dass das kein Liebesurlaub werden konnte: Sex fand in diesem Urlaub nur 3 Mal statt und war auch nicht besonders toll. Eben mal so zwischendurch, husch ? husch. Na ja?
In Singapur hatten wir 33 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit. Wir alle 3 waren am Hecheln, kamen wir doch gerade aus dem winterlichen Norddeutschland. 5 Minuten zu Fuß in der Innenstadt unterwegs und wir waren erledigt. Wir haben Amy dann mit nassen Waschlappen gekühlt. Die Asiaten sind absolut kinderverrückt (jetzt weiß ich auch, warum es sooo viele davon gibt, hihi) und alle haben uns angelächelt. Das war schön, allerdings haben Amy auch viele einfach angefasst und als wir in Chinatown unterwegs waren und an den ganzen kleinen teilw. auch übel riechenden Ständen vorbei gegangen sind, habe ich nur gehofft, dass uns keiner mit irgendwelchen Krankheiten ansteckt. Ein echt exotisches Gefühl, ich habe noch nie so einen Markt erlebt. Aufregend und irgendwie eklig zugleich.
In NZ hat sich Amy einen Magen-Darm-Virus eingefangen. Erst hat sie 4 Tage lang gekotzt, gab dann 3 Tage lange ihre Nahrung oben und unten von sich und hatte zu guter Letzt 8 Tage Durchfall. Wir mit ihr zum Arzt gegangen, der nur sagte, dass Stillen das Beste wäre und wir aufpassen sollten, dass sie nicht austrocknet. Denn natürlich waren wir gerade zu allem Überfluss in der heißesten Region in NZ: 35 Grad und Amy hat geschwitzt, mochte aber nichts trinken.
Wir sind dann in eine kühlere Region gefahren und mussten im strömenden Regen auf dem Beifahrersitz wickeln. Amy tat ihre Begeisterung durch ohrenbetäubendes Brüllen kund ;-). Solche Dinge können mich normalerweise nicht aus der Fassung bringen, denn für mich hat Wickeln auf dem Autositz sogar eher etwas abenteuerliches und ist mich ein Ausdruck von Reiselust und Freiheitsgefühl, aber wenn ich schon fast 2 Wochen lang nicht richtig geschlafen habe und Amy schon zum 7. Mal an diesem Tag käckert, dann sehe ich manche Dinge doch etwas anders.
Ach ja, das Auto, das wir gemietet hatten, war die letzte Dreckskarre: Die Sitze eingesaut, die Gurte verdreht und die Babyschale sehr verwarzt. Aber das schlimmste ist, dass der Kindersitz nicht nach unseren Vorstellungen gesichert wird. Ich habe nur gehofft, dass wir keinen Unfall haben werden. Bei den Fahrkünsten der Kiwis ist das schon ein echt frommer Wunsch.
Unterwegs machte sich bei Amy doch noch ein weiteres Zähnchen auf den Weg. Zum Glück hatten wir Osanit und Viburcol dabei. Die schlechte Nachricht ist, dass alles nichts geholfen hat?
Dann ist Amy einmal beim Wickeln vom Bett gerutscht und auf dem Teppich gelandet. Ergebnis: Eine blutige Nase, auf die uns jeder ansprach. Wie peinlich?
Und obwohl wir das 3. Mal in NZ waren und wir auch sonst viele Erfahrungen mit Fernreisen haben, haben sich einige Knaller eingeschlichen:
- Wir hatten viel zu viel cash mit und haben dafür bei der Sparkasse einen Horror-Kurs bezahlt. Und dass, obwohl der Bruder meines Mannes bei der Bundesbank arbeitet und uns cash ohne Provision besorgen kann. Ich ärgere mich so sehr über mich selbst. Ich bin immer ein Sparschweinchen gewesen und da habe ich das Geld einfach die Kloschüssel runtergespült. Hab einfach nicht an meinen Schwager gedacht :-(.
- Wir mussten EUR 132,00 als Kerosinzuschlag nachzahlen.
- In Singapur wurden wir mehrfach über den Tisch gezogen.
- Der Autovermieter ist eine schlechte Wahl. So eine Mistkarre hatten wir noch nie.
- Durch den Boom vom Herrn der Ringe ist NZ viel teurer geworden, vor allem die Übernachtungen und die Gastronomie. Der Service hat nachgelassen.
So, wer von Euch es bis hierhin geschafft hat, kann auch ein paar gute Neuigkeiten nachlesen:
- Die Umstellung des Tag/Nacht-Rhythmus hat für uns alle 3 besser geklappt, als befürchtet (NZ ist 12 Stunden voraus).
- Amy hat in NZ krabbeln gelernt und hat sich wirklich explosionsartig entwickelt. Ob nun trotz oder wegen der Reise ? keine Ahnung. Aber ihre Persönlichkeit hat sich noch viel stärker ausgeprägt.
- Mein Mann hatte ja erst zu Amys Geburt seinen Führerschein gemacht und ist trotzdem in NZ Auto gefahren: Linksverkehr. So konnte ich mich auch mal etwas entspannen und er hat mir damit eine große Last von meinen Schultern genommen.
- Diese Reise hat uns alle 3 enorm zusammen geschweißt. Wir wissen jetzt, dass wir als Eltern-Team auch Situationen bewältigen können, von denen wir uns vorher überfordert gefühlt hätten.
- Eine unserer Annahmen hat sich zu 100% bestätigt: Amy macht alles mit und ist kein Weichei ? solange wir nur bei ihr sind. Natürlich heißt das nicht, dass wir schlafen dürfen ;-)
- Ein dicker Dank an Anja1973: Die Anschaffung der Sonnenbrille für Amy hat sich wirklich gelohnt.
- In anderen Ländern sind Kinder immer gerne gesehen und man geht dort mir ihnen und ihren Bedürfnissen ganz anders um, als hier zu lande. Deutschland ist unserer Erfahrung nach wirklich extrem kinderfeindlich (kann einige Beispiele aufzählen). Es wundert mich gar nicht mehr, warum wir Deutschen aussterben.
- Und zu guter Letzt: Internet-Cafes sind in anderen Ländern wirklich überall zu finden. So konnte ich Euch wenigstens manchmal lesen, wenn auch nicht grossartig schreiben.
Fotos folgen im Profil, sobald alle durch sind.
So, das war's erstmal. Euch allen eine gute Nacht.
GggggggglG von
Anne mit Amy *01.05.04
Bisherige Antworten

Re: Wieder und megalanger Urlaubsbericht...

Uiuiui, das war ja vielleicht ein intressanter Bericht. Aber erstmal herzlich willkommen zurück!!!!!!!!
Ich kann mir sehr gut vorstellen wie geschafft ihr seid. Wir waren mit unserem ersten Kind 3 Wochen mit dem Camper unterwegs und es war auch stressig. oder besser gesagt, ich hab mir den meisten Stress selbst gemacht. Jetzt weiss ich dass die Kinder viel mehr mitmachen und eigentlich total flexibel sind wenn man selber auch locker bleibt.
Tja, ich hoffe dass ihr trotzdem gerne an diesen Urlaub zurückdenkt und es ein bisschen geniessen konntet. LG Angi

*mal einschleich*

Hallo Anne,
ob du es nun glaubst oder nicht, ich bin meganeidisch auf deinen Urlaub. Wir waren in 2001 auch in Neuseeland allerdings noch kinderlos und planen die nächste Reise in 2009. Wir wollten uns das mit kleinem Kind nicht antun und jetzt wo wir ja wissen, dass Jolina nicht zu den pflegeleichtesten Kindern gehört, war das ein weiser Entschluss.
Schade, dass ihr den Urlaub nicht so genießen konntet, aber mit kleinen Kindern ist wohl jeder Urlaub ein Risiko. Wir fliegen dieses Jahr nach Mallorca zum Üben. *grins* Liebe Grüße Zauseline

Re: Wieder und megalanger Urlaubsbericht...

puh......wir waren bislang 2x im spanischen raum mit unsrer großen und ei urluabe waren ähnlich..trotzdem fleigen wir wider...bin gespant ob sich zu hause wieder alles bessert..lg kerstin
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