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Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

Hallo Mädels!
Es würde mich mal interssieren, ob ihr eure Mäuse lange herum tragt... Also ich gehöre wohl zu der Fraktion Dauerherumschlepper. Und das ohne Tragetuch... Neulich meinte meine Mutter, ich würde Malte damit zu sehr verwöhnen... Ich finde das aber nicht, er ist doch erst 10 Wochen alt und wenn er bei mir sein möchte, wie kann ich ihm das verwehren?? Wie denkt ihr darüber?
GGLG, Jana
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Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

Hallo Jana,
ich trage Shayan eher wenig herum. Meistens sitzt er entweder bei mir auf dem Schoß oder er liegt neben mir unter seinem Activity Center (ist momentan das Größte für ihn!). Herumtragen tue ich ihn nur, wenn er absolut keinen Bock hat auf Liegen und ich dringend etwas im Haushalt erledigen muss. Meistens nehme ich dann das Tragetuch. Aber das ist eigentlich eher selten der Fall, meistens erledige ich diese Dinge wenn er schläft (hat zum Glück zwei ziemlich verlässliche Schlafphasen tagsüber von je 2-3 Stunden, da kriegt man viel geschafft!).
LG, katrin + shayan (heute 2 Monate)

Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

Also ich trage Emil sehr viel herum, meist im Tragetuch. Langsam wird es weniger, weil er sich jetzt auch schon allein beschäftigen kann, z.B. unterm Holztrapez. Als wir vor kurzem im Urlaub waren, haben wir ihn den ganzen Tag im Tuch geschleppt. Ich finde es auch total praktisch, wenn wir Dinah aus der Krippe abholen. Wir gehen dann immer auf den Spielplatz und wenn Emil im Tuch ist, ist Ruhe und wir können schön spielen, im Kinderwagen quäkt er nach kurzer Zeit rum. Ich denke nicht, dass man ein Kind damit verwöhnt, ich genieße die Zeit und Emil ist auch nicht aufs Rumtragen fixiert, einschlafen tut er z.B. ganz problemlos in seinem Stubenwagen.
LG Jula mit Tragling Emil

Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

Ich schleppe auch viel (Fliegergriff), wegen Luzias Koliken, denn nur auf dem Bauch kann sich ihr Magen/Darm entspannen.
Noch mehr trägt sie aber mein Göttergatte, weil sie mir langsam zu schwer wird (über 5kg).
Wenn mir nicht so mein Rücken weh tun würde und ich während des Tragens nicht vor Langeweile eingehen würde, würde es mir auch nichts ausmachen. Übringens auch ohne Tragetuch mit der "nackten" Hand sozusagen *g*
LG Katja

Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

Hi Jana,
Tim wird kaum noch herumgetragen. Ich habe Probleme mit meinen Halswirbeln und Tim ist ja auch nicht unbedingt leicht (7,8kg). Wenn er weint trage ich ihn, ist er wieder ruhig kommt er entweder ins Wohnzimmer auf seine Decke unter sein Trapez oder in sein Bett unters Mobile, oder ich setz mich eben dazu und spiel mit ihm. Allerdings würde ich ihn tragen, wenn er es wollte, hab dir glaub ich geschrieben, dass er die letzten beiden Tage extrem anhänglich war, dann braucht er halt die Nähe, aber wenn er zufrieden ist tu ich mir den Brocken nicht an;-)) GLG, Anja

Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

ach jaaa - die halswirbel... ich glaub die sind bei mir nicht mehr vorhanden ;-) hab malte auch grad wieder. mit fast 6 kg wird´s langsam haarig ,,,, :-))

Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

Hallo Jana,
ich trage Hannah auch viel...sonst schreit sie so viel. So eine halbe
Stunde im Babybjörn ist echt hilfreich;-)
glg, malati und Hannah 4w2t

Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

Ich trage Ladis relativ viel im Tragetuch, aber wenig auf dem Arm. Das wäre mir zu anstrengend und auch nicht gut für meinen leider sehr, sehr mitgenommenen Beckenboden. Aber Ladis verlangt auch nicht um jeden Preis danach. LG Johanna

Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

HI Jana
Ich trage meine recht wenig rum, meistens liegt sie entweder neben mir auf dem Sofa oder im Laufstall oder sitzt bei mir auf dem Schoß und dann vergnügen wir uns gemeinsam oder sie sich auch mal aleine. Freut sich vorallem immer wenn ich ihr im Laufstall das Mobile an mache. Sie ist auch 10 Wochen alt (*23.3.).
Gruß Alexandra

Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

Hallo Jana!
Die ersten 6 Wochen habe ich Nico auch nur getragen, entweder im Fliegergriff oder im Tragetuch. Jetzt möchte er, wenn er wach und ausgeschlafen ist, meistens in seinem Laufgitter liegen, da ist er oft ruhiger als auf dem Arm. Ich denke das liegt daran, dass er da schön viel Platz hat und in Ruhe seine Händchen beobachten und in den Mund stecken kann (das ist z.Zt seine Lieblingsbeschäftigung). Wenn er müde wird, will er dann auch getragen werden oder dann auf dem Bauch in seinem Bettchen liegen. Bin schon ganz froh, er wiegt jetzt mit 11 Wochen schon 6,5 kg. Aber wenn er getragen werden wollte, würde ich das natürlich auch machen. (Das kommt wahrscheinlich, spätestens beim nächsten Schub).
L.G. Kirsten und Nico 11w3t

Re: Umfrage : Tragt ihr eure Babys viel herum?

Trag ihn!
Allerdings solltest du -deinem Körper zuliebe- dir doch Gedanken über ein Tragetuch machen.
Ich such noch mal einen Text für dich,
da steht im letzten Absatz, dass tragende Mütter besser auf ihre Babys reagieren.
Liebe Grüße
Katrin

hier der Text ...

Die frühe Eltern-Kind-Bindung ? die zwei Seiten einer Medaille
Der Begriff Bindung wird nicht selten eingeschränkt auf den Aspekt der Gefühlsverbindung des Kindes an seine Eltern betrachtet. Doch auch Eltern binden sich an ihr Kind.
Ein Säugling muss sich an seine Eltern binden, sonst ist keine normale Entwicklung möglich, vom ersten Tag an ist sein Verhalten hierauf ausgerichtet. Doch wie sich diese Beziehung gestaltet bestimmen die Eltern weitgehend mit.
Die zwei Seiten der Medaille
Ein heranwachsendes Kind ist auf eine emotionale Beziehung zu einer erwachsenen Betreuungsperson angewiesen. Dies ist ein biologisch verankertes Bedürfnis, bei dessen Nichterfüllung keine normale kindliche Entwicklung möglich ist. Denn die Eltern vermitteln ihm das Gefühl der Sicherheit, Angstfreiheit und Geborgenheit.
Die Eltern garantieren das Überleben und die gesunde Entwicklung eines Kindes, vermitteln ihm verschiedenste Kenntnisse, Zusammenhänge und soziale Fähigkeiten, ohne die es als Mitglied einer Gemeinschaft nicht auskommen kann. Sie sind zunächst die zentrale Informationsinstanz. Dies setzt die Bereitschaft der Eltern voraus, auf ihr Kind einzugehen, es zu versorgen. Der Bindung des Kindes muss folglich auch eine Bindung der Betreuungspersonen gegenüberstehen, die gewährleistet, dass die Bereitschaft zum Umsorgen über viele Jahre hinweg bestehen bleibt. Dies hatte in der Entwicklungsgeschichte des Menschen einen grundlegenden Überlebenswert. Von Seiten der Eltern wie von Seiten des Kindes besteht eine phylogenetische (entwicklungsgeschichtliche) Vorprogrammierung für eine individuelle Bindung.
Beide Seiten können bei dem Aufbau dieser Bindungsbeziehung erwartungsgemäß auf eine biologische "Grundausstattung" zurückgreifen. Ein Säugling ist mit einem weitgefächerten Verhaltensrepertoire ausgestattet, um vor allem mit den sich durch ihre regelmäßige und kontinuierliche Anwesenheit als Eltern anbietenden Betreuungspersonen zu interagieren. Und ihm sind angeborene Besonderheiten eigen, die zu Betreuungsverhalten animieren. So regt das sogenannte Kindchenschema mit seiner Kombination von Körpermerkmalen und Verhaltensweisen ? wie große Augen, hohe Stirn, runde Backen, kleines Kinn, unbeholfene Bewegungen usw. ? zu positiven Gefühls- und Betreuungsreaktionen an.
Auf der anderen Seite erleichtern den Eltern die ihnen eigenen intuitiven Fähigkeiten den Umgang mit ihren Kindern. Dieses intuitive Elternprogramm befähigt Vater und Mutter ? aber auch andere dem Kind zugewandte Personen ? die momentanen kindlichen Bedürfnisse zu verstehen und sich auf die noch eingeschränkten Möglichkeiten des Kindes einzustellen. Sie können so angepasst auf die kindlichen Signale reagieren und die noch unzureichend gesteuerten Aktivitäten eines Säuglings kompensatorisch ausgleichen. So wählen Eltern eine erhöhte Stimmlage, einen bestimmten Wiederholungsrhythmus und gut differenzierbare, kontrastreiche, melodische Konturen, gleichzeitig begleitet von überbetonter, verlangsamter und vereinfachter Mimik, die den Fähigkeiten eines Kindes in diesem Alter entgegenkommen [11]. Auch die Antwort auf die Verhaltensangebote eines Säuglings erfolgen seitens der Eltern innerhalb eines optimalen Zeitrahmens von etwa 0,8 Sekunden, was ihm einen Verbindung zwischen der eigenen Aktion und der Reaktion wahrnehmen und als Antwort empfinden lässt [7].
Die erste Kontaktaufnahme nach der Geburt
Eine der vordringlichsten Aufgaben eines Neugeborenen ist, seine Bezugspersonen individuell kennen zu lernen. Nur wenige Minuten nach der Geburt sind seine ersten Versuche, das Gesicht der Mutter zu erforschen, beobachtbar. Auch lernt es den Geruch der Mutter kennen. Nach der Geburt sind beide Interaktionspartner besonders sensibel für die erste Kontaktaufnahme, das Kind befindet sich in einem Zustand ruhiger Aufmerksamkeit, die Mutter ist auf ihr Kind konzentriert. Sie versucht seinen Blick einzufangen, spricht es an und beginnt ihr nun endlich anfassbares Kind zu streicheln und seinen Körper zu erkunden.
Inzwischen weiß man die Bedeutung der ersten Interaktionsmöglichkeit in der Stunde nach der Geburt zwischen Mutter und Kind zu schätzen. Sogar praktische Konsequenz waren ermittelbar. So traten z. B. weniger Stillprobleme auf, die Mütter wünschten ihr Baby beständig bei sich behalten zu können, sie hatten es leichter, sich auf ihr Kind einzustellen und bedurften weniger Hilfestellung in Alltagssituationen [10].
Verstreicht jedoch die Stunde nach der Geburt ungenutzt, geht keineswegs Unwiederbringliches verloren. Es wird "nur" eine erste Chance vertan, die Bindungsbeziehung zwischen Mutter und Kind in Gang zu setzten ? sieht man von dem Geschehen während der Schwangerschaft ab. Mütter, die ? aus welchen Gründen auch immer ? ihr Baby direkt nach der Geburt nicht bei sich haben können, entwickeln ebenfalls eine intensive Beziehung zu ihrem Kind, haben sie in den nächsten Tagen ausreichend Gelegenheit, es zu umsorgen [9]. Die positiven Konsequenzen, die für den Frühkontakt nach der Geburt beobachtet wurden, haben ebenso für Mütter Gültigkeit, die in den Tagen nach der Geburt viel Zeit mit ihrem Kind verbringen konnten. Nach der Einführung des Rooming-in, bei dem die Babys weitgehend ununterbrochen bei der Mutter im Zimmer bleiben und von ihr versorgt werden, entschlossen sich, wie verschiedenste Untersuchungen zeigten, mehr Mütter zum Stillen, waren sicherer im Umgang mit ihren Kindern, fühlten sich als Mütter kompetenter und vieles mehr [10].
Die Bindung zwischen Eltern und Säugling hat Zeit ? und braucht auch Zeit.
Unter normalen Gegebenheiten auf der Seite der Mutter etwas weniger,
auf Seiten des Kindes etwas länger.
Die Eltern-Kind-Bindung braucht Zeit
Ein Kind bindet sich an den oder die Menschen, die es regelmäßig und zuverlässig über eine längere Zeitspanne umsorgen ? es müssen nicht zwangsläufig die Mütter sein. Der Wechsel vom Begriff Mutter-Kind-Bindung zu Eltern-Kind-Bindung trägt dieser Erkenntnis Rechnung. In jedem schlummert die Fähigkeit, sich auf ein Baby unterschiedlichsten Alters einstellen zu können. Für die starke Gefühlsreaktion des auf sein neugeborenes Kind reagierenden Vaters hat sich im Englischen ein eigener Begriff eingebürgert: "engrossment", die Übersetzung "Verzückung" beschreibt die Bedeutung und die emotionale Einstellung des Vaters hinreichend. Beide Eltern reagieren normalerweise spontan und angepasst auf die Verhaltensweisen oder die Signale ihres Säuglings, erfassen unbewusst die momentanen kindlichen Bedürfnisse, wobei ein hochkompliziertes aufeinander abgestimmtes Verhaltensmuster zwischen den Interaktionspartnern ablaufen kann [11].
Man betrachtet die ersten Wochen nach der Geburt für die Entstehung der Bindung seitens der Eltern an ihr Baby als besonders wichtig. Seitens des Säuglings beginnt die intensive Zeit des Bindungsprozesses wahrscheinlich im Alter von 3 Monaten, mit ungefähr sieben, acht Monaten hat sich die Bindung etabliert, jetzt setzt die Fremdelphase ein: Im Verlaufe des zweiten Lebensjahres festigt sich die Beziehung zu den verschiedenen Bindungspersonen [12]. Neben der Hauptbezugsperson entwickeln sich bei regelmäßigem, zuverlässigem und liebevollem Kontakt individuelle Bindungen auch an andere Familienmitglieder.
Die Kontinuität und der liebevolle Umgang bestimmen über die Qualität
der Bindung des Kindes an seine Bezugspersonen.
Die Bedeutung der elterliche Feinfühligkeit für eine sichere Bindung
Eine sichere Bindung des Kindes geht häufig mit ganz bestimmten Verhaltenseigenschaften der Eltern einher, körperliche Anwesenheit alleine genügt nicht. Eltern, die feinfühlig auf die Bedürfnisse der Kinder und ihre Signale eingehen, deren Reaktionen prompt, zuverlässig und beständig auf die kindlichen Aktionen erfolgen, sind Eltern, zu denen Kinder eine sichere Bindung aufbauen können [5]. Ainsworth definiert elterliche Feinfühligkeit mit vier Merkmalen [12]:
Wahrnehmung der Befindlichkeit des Säuglings bei keiner zu hohen Wahrnehmungsschwelle hierfür;
richtige Interpretation der Äußerungen des Säuglings aus der Sicht des Kindes heraus, nicht aus der des Betreuenden;
prompte Reaktion, wodurch ein Säugling eine Verbindung zwischen seinem eigenen Verhalten und dem Effekt der elterlichen Handlung herstellen kann; so können erste Gefühle der eigenen Effektivität und Kompetenz entstehen, nicht der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins;
Angemessenheit der Reaktion, die im Einklang mit dem Entwicklungsprozess des Säuglings steht.
Durch das feinfühlige Elternverhalten erfährt ein Säugling, dass er nicht hilflos den Gegebenheiten ausgeliefert ist, sondern etwas bewirken kann. Seinen Hilferufen aus einem momentanen Unbehagen heraus folgt eine Reaktion seitens der Eltern. Ihr promptes und angemessenes Verhalten vermittelt dem Baby, dass es sich auf die Verfügbarkeit seiner Bezugspersonen verlassen kann. Zusammenhänge zwischen seinen Signalen und den Reaktionen der Eltern herstellen zu können vermittelt ihm zusätzlich Sicherheit. Bereits ab dem zweiten Lebensmonat erkennt ein Säugling gewisse Handlungszusammenhänge; reagiert ein Elternteil nicht wie erwartet, ist er verärgert und frustriert (Magai 1997).
Zwar beeinflusst die elterlichen Feinfühligkeit maßgeblich die Bindungsqualität, doch können Eltern die individuellen Dispositionen des Säuglings, liegen sie in extremer Ausprägung vor, trotz größter Bemühungen gegebenenfalls nicht gänzlich auffangen. So kann sich, trotz ausgesprochen feinfühligem Eingehens der Eltern auf ihr Kind, bei einer nur gering ausgeprägten Orientierungsfähigkeit und hoher Irritierbarkeit des Säuglings dennoch eine unsichere Bindung entwickeln [13; 15, Spangler et al. 1996].
Die elterlichen Betreuungsqualitäten entscheiden nicht allein über den Verlauf der Bindungsbeziehung, doch ein liebevoller, feinfühliger Umgang mit dem Säugling führt normalerweise zu einer sicheren Bindung des Kindes an seine Eltern
Eine sichere Bindung, wie zeigt sie sich?
Die klassischen Untersuchungen von Baltimore, Bielefeld und deren Nachfolgearbeiten belegten die enge Beziehung der mütterlichen Feinfühligkeit ? zumeist sind es eben Mütter, die Kinder betreuen ? zu vielen als positiv bewerteten Verhaltenseigenschaften im Kindesalter. So weinen sie seltener, zeigen kaum ärgerliches, aggressives oder ängstliches Verhalten, sind allgemein ausgeglichener. Es existiert ein ausgewogenes Verhältnis zwischen selbständigem Spiel und Interesse und Freude am Kontakt mit der Mutter, die Kinder suchen ihre Nähe bei Leid, lösen sich aber ebenso wieder von ihr, sobald sie ihre Trauer überwunden haben. Bereits gegen Ende des ersten Lebensjahrs sind sie eher bereit, auf Ge- und Verbote der Eltern einzugehen, ihren Anweisungen zu folgen. Durch das feinfühlige Eingehen auf ihre Kinder mit all seinen individuellen Eigenschaften ? was einschließt, dass diese Mütter sich auch zurücknehmen, nicht ihre eigenen Pläne auf Kosten des Kindes durchsetzen, sondern mit ihnen kooperieren ? kann bereits ein Säugling das Vertrauen entwickeln, dass seine Bezugsperson verfügbar ist und helfend eingreifen wird, wenn die Notwendigkeit besteht [5]. Diese Sicherheitsbasis ermöglicht einem Kind, seine Umwelt neugierig zu erkunden, seinen Aktionsrahmen allmählich altersgemäß auszuweiten.
Das Verhalten von etwa Einjährigen im sogenannten "Fremde Situationstest", in dem die Reaktionen des Kindes bei und nach zwei zeitlich festgelegten kurzen Trennungen von der Mutter beobachtet werden, konnte anhand der mütterlichen Feinfühligkeit vorhergesagt werden. Meist wandten sich die Kinder ihren ? normalerweise feinfühlig reagierenden ? Müttern aktiv zu, waren sie durch die Trennsituation verunsichert oder erregt. Sie ließen sich leicht von ihnen trösten und gingen zu einer positiven Interaktion über. Falls sie während der Trennung wenig beunruhigt waren, freuten sie sich sichtlich über die Rückkehr der Mutter. Dies alles sind Zeichen für eine sichere Bindungsbeziehung. Ein Teil der Kinder weniger feinfühliger Mütter waren ausgesprochen ängstlich und klammerten sich an. Falls bei diesen Kindern überhaupt eine Trennung durchführbar war, verhielten sie sich anschließend äußerst widersprüchlich. Sie suchten gegebenenfalls die Nähe der Mutter, ließen sich jedoch nicht trösten, weinten weiter oder waren gar wütend auf sie, schlugen nach ihr oder wanden sich ab [4, 5].
Manche der Einjährigen schienen durch die Trennung nicht betroffen oder verunsichert zu sein, zeigten nach dem erneuten Zusammentreffen keine Hinwendung zu ihr oder ignorieren sie sogar. Die Kinder wirkten sogar eher äußerst selbständig und kompetent, schienen ihrem Alter voraus. Doch physiologische Untersuchungen belegten auch bei diesen Kindern, dass sie sich sehr wohl in einer ausgesprochenen Belastungssituation befanden [5].
Die Bindungsqualität im ersten Lebensjahr ? sagt sie etwas über die zukünftige Entwicklung voraus?
Die Bindungsqualität nach dem ersten Lebensjahr ist ein deutlicher Hinweis auf die zukünftige sozio-emotionale Beziehung weiterhin zu den Eltern, aber auch auf zukünftiges Verhalten gegenüber anderen Kindern oder schließlich als Erwachsener. Die bisherigen Forschungen belegen eine bemerkenswerte Kontinuität der Bindungsklassifikation über die frühe Kindheit hinaus. Die Kontinuität der Bindungsqualität soll jedoch keineswegs implizieren, dass die frühe Kindheit schicksalhaft für die gesamte weitere individuelle Entwicklung wäre ? und folglich intervenierende Maßnahmen als bedeutungslos zu gelten hätten. Bolwby (1975) wies bereits früh darauf hin, dass die Ausbildung der Bindungsbeziehung weit über das Alter von einem Jahr hinaus reicht. Bedeutungsvoll scheint viel mehr, dass das Interaktionsmuster von Hauptbezugsperson und Kind mit großer Wahrscheinlichkeit über Jahre hinweg weitgehend unverändert bestehen bleibt. Dies zieht eine Kontinuität der Beziehungssituation nach sich, die über die gesamte Entwicklung hinweg das anfängliche Bindungsgeschehen stabilisiert. Ein Wechsel der Bindungsqualität ist möglich, wenn sich die Lebensbedingungen der Familie verändern ? zum Guten wie auch zum Schlechten hin [16].
Die Einstellungsänderung der Hauptbetreuungsperson oder eine zusätzliche Bezugsperson in der Familie kann zu einer Veränderung der Bindungsqualität frühen.
Kompetente Kinder ? kompetente Eltern
Ein eher ausgeglichenes, wohlgelauntes Kind, das eine sichere Bindung zu seinen Eltern aufbauen konnte und bereits gegen Ende des ersten Lebensjahres auf die Anweisungen reagiert, "belohnt" seine Eltern früh für ihre Bereitschaft, auf seine Bedürfnisse einzugehen [5]. Solche Kinder gelten allgemein als "pflegeleicht" und ausgeglichen, vermitteln den Eltern auch das Gefühl der Kompetenz, da sie ja weitgehend ohne Schwierigkeiten ihre Elternaufgaben nachkommen können. Kein unwichtiger Faktor für ein "frischgebackenes" Elternpaar, das sich gegebenenfalls erst einmal auf die neue Lebenssituation als Familie mit ihren gänzlich anderen Anforderungen einstellen muss. Sich als kompetente Mutter und Vater fühlen zu können, da der Umgang mit einem Baby sich als weitgehend problemlos gestaltet, wirkt immer wieder positiv verstärkend auf die Beziehung von Eltern zu ihrem Kind bzw. auf die des Kindes zu seinen Eltern. Ein beständig sich gegenseitig bestärkender Prozess, wurde er einmal angestoßen.
Die Eltern-Kind-Beziehung ist beeinflussbar, sowohl um von vornherein eine möglichst geeignete Ausgangsbasis für das Bindungsgeschehen zu schaffen, als auch um zu intervenieren, gerät der Prozess in eine Krise. Die mütterliche Feinfühligkeit kann durch die Möglichkeit positiv beeinflusst werden, unmittelbar nach der Geburt bzw. in den ersten Tagen einen ungestörten, intensiven Kontakt mit dem Neugeborenen zu haben, es ohne andere belastende Verpflichtungen umsorgen und pflegen zu können. Hatten Mütter häufig intensiven Körperkontakt mit ihrem Kind, gingen sie auch feinfühliger mit ihm um als diejenigen, denen nach der Geburt nur wenig Kontakt gestattet war [14, 10]. Wichtig war jedoch, dass der Umgang selbstbestimmt und vor allem nicht von Unsicherheit geprägt war. Doch auch gezielte Interventionsmaßnahmen zeigten Wirkung. So konnte die Feinfühligkeit von Müttern sehr unruhiger Säuglinge durch nur drei Hausbesuche im Verlaufe des ersten Lebensjahres deutlich verbessert werden ? wobei die Sensibilität der Helfer mit entscheidend über den Erfolg war [5, 14, 15].
Gab man den werdenden Müttern während der gesamten Geburtszeit eine erfahrene Frau, in der Studie "Doula" genannt, zur Seite, die allein auf das Wohlergehen der Mutter während der Geburt konzentriert und auch in den nachfolgenden Tagen eine vertraute und unterstützende Ansprechpartnerin war, gingen Mütter ruhiger, kompetenter und feinfühliger mit ihren Säuglingen um. Z. T. veranlasste diese Doula allein durch das Herausstreichen der Fähigkeiten des Neugeborenen und seiner individuellen Eigenschaften und Besonderheiten, dass sich das mütterliche Betreuungsverhalten und deren Zuneigung verbesserte. Teilweise scheint aus der Verunsicherung heraus, ob mit dem Baby "alles in Ordnung sei", die Bindungsbeziehung der Mutter zu ihrem Kind nicht "startet" zu können [8, 10]. Doch auch weniger aufwendige Maßnahmen können das feinfühlige Eingehen der Eltern auf ihre Säuglinge fördern oder unterstützen. Hatten Mütter durch Verwendung von Tragehilfen mehr als sonst üblich Körperkontakt zu ihren Babys, reagierten sie während den nachfolgenden Beobachtungen einfühlsamer auf ihre Kinder. Selbst wenn aufgrund der sozialen Einbettung der Familie eher ein kritischer Verlauf der Eltern-Kind-Beziehung erwartet wurde, waren diese Kinder häufiger sicher an ihre Mütter gebunden als diejenigen, deren Mütter im Säuglingsalter andere, körperferne Transportformen bevorzugten [1. 3].
Literaturangaben
Auszug aus der Dokumentation zum 13. Stillkongress ? Wochenbett und Frühgeborene ? der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen, 6. ? 7. Mai 2000
Mit freundlicher Genehmigung von Frau Dr. Evelin Kirkilionis
Autor: Dr. Evelin Kirkilionis [Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen, Freiburg]
Letzte Änderung: 27.03.2003 15:31:32
Copyright © 2004 Qualimedic AG

Re: hier der Text ...

huhu!
darf ich mal fragen, wie du es schaffst, so einen langen text in ein posting zu bekommen? ich staun grad bauklötze *ggg*
lg eva

Re: hier der Text ...

Hi,
deswegen musste ich zweimal posten.
Du kannst einen Text "kopieren" und "einfügen", allerdings wenn es ein langer ist, nix mehr ändern/zugügen.
Liebe Grüße
Katrin

Re: hier der Text ...

wow!! vielen vielen dank du liebe für diesen ausführlichen u sehr interessanten bericht!!! sorry für kleinschreibung hab natürlich malte mal wieder :-))
also bin ich doch richtig nach meinem bauchgefühl gegangen...
ich habe so einen glückskäfertragesack.. was ist wohl besser? der o das tuch??
gglg, jana

Re: hier der Text ...

Hallo,
also wegen dem Targen tun sich Gsack und Tuch wohl nix.
Da du schon einen hast, nimm den.
Ansonsten finde ich, kann man mit dem Tuch mehr anfangen, das ist aber einfach persönlich.
Der Gsack ist aber rückenschonender als ohne Tragehilfe!
Klar "mal eben" trägt frau eh ohne.
Aber für längere Momente rate ich es dir ;o)
Nebenbei guck doch mal (später) auf´m Flohmarkt/Krabbelgruppe/Turnen , ob du nicht mal günstig ein Tuch ersteigern kannst.
Denn abgesehen davon, dass das Kind auf einem Tuch auch auf die Wiese etc. gelegt werden kann, im Tuch individueller vor Sonne /Wind geschützt werden kann ... kannst du im Tuch Jahre tragen!
Dagegen ist der Gsack besser ein schlafendes Kind abzulegen!
Liebe Grüße
Katrin

Re: hier der Text ...

Hallo Katrin!
Meine Güte ist das schwierig zu entscheiden. Den Gsack habe ich eh nur ausgeliehen u ich finde, dass Malte mit seinen knapp 11 w da noch manchmal wie ein Schluck Wasser in der Kurve drinhängt... Ich glaube ich werde mich mal um so ein Tuch kümmern, wenn ich das echt länger verwenden kann. Und den Sack kann ich bestimmt auch noch ein bissel halten, dann hab ich beides. :-) Was für eine Länge nehme ich denn bei dem Tuch am besten, und was für einen Stoff. Du scheinst Dich da besser auszukennen...
Danke Dir schonmal! :-)
GGLG, Jana

Re: hier der Text ...

hallo,
ein langes habe ich von hoppediz (mit dem üblichen davor und -hinter)
ein kurzes habe ich vom flohmarkt.
gerade gestern habe ich ein didimos für 10? gesehen!
es lohnt sich zu gucken oder im kiga ans schwarze brett einen "suchzettel" heften.
das lange kommt drauf an wie groß du bist, steht aber auch auf o.g. seiten alles erklärt.
wofür willst du das tuch? für "mal eben" reicht das kurze aus. das ist auch später für große kinder, die gut sitzen können.
für länger tragen ist die kreuztrage besser für den rücken (da beide schultern das gewicht in der mitte tragen), da gehe ich locker 4-5 stunden mit. dafür brauchst du ein langes.
hoffe ich konnte dir etwas helfen.
liebe grüße
katrin mit stillmonster ;o)

Re: hier der Text ...

Hallo karin!
vielen dank für deine antwort, da weiss ich schon mal weiter. ich werde mir am donnerstag mal ein langes tuch zeigen lassen. eine bekannte hat es und will mir das mal vorführen. :-)
gglg, jana
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