Hallo Stinni, die Zahlen, die Dein KiA genannt hat, stimmen zwar, aber
sind auf die heutigen weltweiten Masernfälle bezogen, und die betreffen
fast ausschließlich Kinder in Entwicklungsländern, v.a. Afrika. Die haben
meist ein sehr geschwächtes Immunsystem und sind unterernährt, so
dass die Rate der schweren Verläufe und Todesfälle sehr hoch ist.
Dadurch ist Masern tatsächlich eine der tödlichsten Krankheiten
weltweit. Bei einem sonst gesunden, wohlgenährten Kind ist das Risiko
eines tödlichen Verlaufs erheblich geringer. Aber ganz auszuschließen
ist es nie, dass es zu einer möglicherweise tödlichen
Hirnhautentzündung kommt. Es kommt halt darauf an, wie hoch Du
dieses Risiko im Verhältnis zum Impfrisiko einschätzt. Ich persönlich
werde MMR impfen lassen, aber nicht gegen Windpocken. Sinn der
Impfung ist ja auch, andere (evtl. Erwachsene) gegen Anssteckung zu
schützen. Würde aber nie sagen, dass das die einzig richtige
Entscheidung ist; es ist wirklich eine ganz persönliche Abwägungsfrage,
gerade bei MMR (bei Tetanus oder Diphterie aehe ich das anders, die
halte ich für unverzichtbar). LG Johanna

Hallo Johanna,
mein KiA sprach auch davon, dass die üblichen Verläufe der Kinderkrankheiten nicht das Problem sind, sondern eben die Härtefälle. Gerade die Hirnentzündung (nicht Hirnhaut sagt er) sei gefährlich und die Viren würden konzentriert auf Nerven reagieren. Also Nervenschäden verursachen.
Warum läßt Du nicht gegen Windpocken impfen?
Bei den anderen Impfungen sehe ich es genau wie Du.
GLG Stinni

Ich bin halt nicht überzeugt von der Windpockenimpfung. Die schweren
Verläufe treten eigentlich nur im Erwachsenenalter auf; deswegen halte
ich es für sinnvoll, in der Pubertät zu impfen, wenn die Krankheit bis
dahin nicht aufgetreten ist. Klar könnte man auch hier argumentieren,
die geimpften Kinder schützen die Erwachsenen; aber da fände ich es
schlauer, die Erwachsenen ließen sich impfen (sofern sie die Krankheit
nicht eh schon hatten, was auf die meisten von uns zutrifft). Außerdem
schützt eine durchgemachte Erkrankung besser als die Impfung vor
einer Ansteckung. Ich denke auch, jede zusätzliche Impfung ist eine
große Belastung für das Immunsystem. Und nicht jede Kinderkrankheit
ist gleich zu bewerten. Masern ist viel, viel gefährlicher als Windpocken.
Mumps ist vor allem für Jungs gefährlich. Die neue Empfehlung, gegen
Windpocken zu impfen, beruht auf Erfahrungen aus den USA. Dort wurde
die Windpockenimpfung eingeführt, damit die Eltern nicht so viele
Fehlzeiten auf der Arbeit wegen Erkrankung der Kinder haben. Das finde
ich kein besonders gutes Argument. LG Johanna

Liebe Stinni, ich lasse mein Kind im ersten Jahr nicht impfen. Mein Kinderarzt ist Spezialist fürs Impfen, er beschäftigt sich sehr damit, und er empfiehlt das auch so, allerdings in Absprache mit den Eltern und je nach Situation. Könnte also anders sein, wenn wir viel reisen würden oder so. Mein zweites Kind hatte mit unter Jährig auch Keuchhusten, es war sehr schwer. Aber es hat mich ihm auch sehr nahe gebracht und heute bin ich stolz auf uns, dass wirs geschafft haben. Ich kenne in meiner Generation so viele Leute, die den Keuchhusten hatten! Natürlich gibt es dramatische Fälle, aber die sind wirklich sehr selten. Ich lasse nicht deshalb nicht impfen, weil ich denke, die Krankheiten seien selten - das ist bloss ein Zusatzargument für mich. Aber die Impfstoffe sind schlecht, sie enthalten Formaldehyd und Quecksilber. Und das lasse ich nicht an mein Baby ran, schon gar nicht direkt ins Blut. Zudem sind die Impfempfehlungen aufgrund von Empfehlungen der WHO entstanden, die für unsere Breitengrade nicht im selben Masse gelten wie zum Beispiel für Afrika. Die Statistiken, die die WHO brauchte, sind nicht ganz sauber. Und so weiter. Du sagst, Dein Arzt sei total dafür und jetzt seist Du verunsichert. Das finde ich nicht gut. Mein Arzt informiert und überlässt mir die Entscheidung. Er sagt, ich könne es so oder so machen, und dieses und das seien allenfalls die Konsequenzen. Er sagt auch, was er machen kann, wenn eine der Krankheiten auftritt. Und er macht mir nie Angst, hat es nicht mal getan, als mein zweites Kind wirklich sehr krank war (ich habe es übrigens nichts ins Spital gebracht mit dem Keuchhusten, es war die ganze Zeit zuhause). Der Arzt meinte wegen dem Keuchhusten: "Es belastet die Familie schwer, wenn ein kleines Kind das hat. Wenn Sie sich das nicht zutrauen, müssten sie impfen lassen. Wenn Sie denken, Sie sind in einer Situation, in der Sie eine solche Krankheit mit dem Kind durchmachen können, dann müssen sie nicht impfen." Das sind Auskünfte, wie ich sie hören will. Keine Angstmache. Also: Mein Kind wird vor Jährig gegen nichts geimpft. Danach gegen Diphterie, Starrkrampf und Kinderlähmung. Sonst gegen nichts, auch später nicht. Wenn Du zu den gefährlichen Impfstoffen etwas wissen möchtest, damit Du Dich allenfalls für einen weniger schädlichen entscheiden könntest, wenn Du impfen lassen willst, kann ich Dir die Broschüre der Schweizerischen Stiftung für Konsumentenschutz empfehlen. Sie führen auf, in welchen Impf-Kombinationen Formaldehyd und Quecksilber drin sind und in welchen nicht. Mein Arzt hat zum Beispiel mein zweites Kind, das ja eben Keuchhusten durchgemacht hat, letzte Woche mit einem Vierfachimpfstoff geimpft, also Keuchhusten, Starrkrampf, Kinderlähmung und Diphterie zusammen. Weil der Impfstoff weniger schädlich ist als der, der ohne Keuchhusten daherkommt. Ich finde es äusserst empörend, dass die Impfstoff-Hersteller nicht mehr unter Druck kommen, andere Herstellungsverfahren anzuwenden! Sie könnten, aber sie tun es nicht. - Noch was: Heute gibt es viel bessere Hilfe, wenn ein kleines Kind an einer dieser Krankheiten leidet. Die Erfahrung Deines Noch-Mannes zählt also nicht ganz, seine Ängste aber vielleicht schon. Es muss den Eltern bei dem Entscheid ja auch wohl sein. Ein mulmiges Gefühl wäre nicht schön. Eben: Am besten informieren, dann kannst Du Dich bei dieser schweren Entscheidung doch etwas besser wappnen. Ich schicke Dir den Link zum Buch über Dein Profil, weiss nämlich nicht, ob ich das hier darf. Und vielleicht musst Du Arzt wechseln, wenn Du einen differenzierteren Impfentscheid fällen willst. Liebe Grüsse, Corinne

Hallo Corinne,
danke für Deine ausführliche Meinung. Ist sehr interessant, obwohl es bei meiner Frage ja hauptsächlich um die MMR-Impfung gegangen ist.
Vielleicht habe ich mich ein bißchen falsch ausgedrückt. Mein KiA hatte durchaus Verständnis für meine Bedenken und ist auch bereit nicht zu impfen, aber er ist halt sehr dafür. Die Entscheidung überläßt er natürlich auch mir. Ich hätte ja noch Zeit für die Entscheidung.
Danke nochmals
GLG Stinni

Auch bei MMS gibts bessere und schlechtere Impfstoffe. Ich kann nur einfach die Broschüre empfehlen, sie ist wirklich sehr moderat. Liebe Grüsse, Corinne

hallo stinni,
ich habe kristina die 6 fachimpfung machen lassen und zusätzlich pneumokokken.ich liess sie nicht gegen windpocken impfen.diese infektion ist doch eine harmlos verlaufende,sehr ansteckende udn ich kenne kein kind,dass diese nicht durchmachte- daher im erwachsenenalter weitgehend geschützt.
sie hat übrigens keinerleiimpfreaktion gehabt.
lg karin & familie