*Einschleich*
Ich denke, der Begriff "normal" ist da ein bissel - naja- ungeschickt. Heißt "normal", was durchschnittlich ist? Hier in Deutschland oder auf der Welt (da liegt die durchschnittliche Stilldauer bei 4,3 Jahren, hab ich gelesen). Hier in Deutschland, speziell bei uns auf dem Land, wirst Du ja schon komisch angeguckt, wenn Du länger als 4 oder maximal 6 Monate stillst. Ich persönlich habe bei Anton 11 Monate gestillt und war sehr traurig, dass ich dann einfach nicht mehr genug Milch hatte.
Inzwischen könnte ich es mir gut vorstellen (für mich), ca. 1,5 Jahre zu stillen. Aber ich konnte mir ja anfangs bei Anton nicht mal vorstellen, nach 6 Monaten nicht abzustillen. Damit will ich sagen, dass sich sowas einfach von selbst ergibt. Meine Einstellung für mich persönlich hat sich da total verändert. Nach 6 Monaten dachte ich einfach, dass es nicht gut wäre, auf Flasche umzustellen UND Beikost einzuführen. Ganz abgesehen davon WIE praktisch die Stillerei ist. Ich hab mich später soooo geärgert mit der Fläschchenmacherei (hab mich dran gewöhnt, klar, aber am Anfang war es ätzend). Im Übrigen trinkt mein Sohn immer noch Premilch mit seinen 2 Jahren. Einfach deshalb, weil er noch so viel Milch trinkt und Kuhmilch in der Menge noch nicht gut für ihn wäre. Und er mag sein Fläschchen einfach, warum also nicht?
Aber im Grunde genommen denke ich, da es so eine sehr persönliche Entscheidung ist, kann das doch jeder für sich entscheiden. Man MUSS ja nicht stillen und schon gar nicht so lange. Aber was stört manche Menschen daran, dass Frauen so lange stillen? Es schadet doch dem Kind nicht. Und so lange beide es wollen, warum also nicht?
LG,
SUsanne

Hi Kerstin,
die Grenze liegt für mich dort, wo entweder die Mutter oder das Kind nicht mehr will.
Bevor ich schwanger war oder stillte, konnte ich mir auch nicht vorstellen ein Kind zu stillen, das laufen würde. Nun denn, Marja ist inzwischen 21 Monate alt und weder sie noch ich sehen derzeit einen Grund abzustillen. Die lange Stilldauer hat sich einfach entwickelt.
LG Tina

Hallo,
ich kann mir gut vorstellen, dass Du es komisch findest, wenn Du es selbst noch nicht erlebt hast, ging mir genauso :-)
Meine Grenze ist sozusagen mit dem Kind gewachsen. Ich hätte auch nie gedacht, dass wir mal so lange stillen (meine Große hat 9 Monate gestillt, das kam mir damals schon lang vor).
Als ich feststellte, dass das Stillen für meine Kleine viel wichtiger war als für die Große und ich sie mit 9 Monaten oder einem Jahr nur unter großem Protest hätte abstillen können, habe ich angefangen, viel darüber zu lesen und nachzudenken und war erleichtert, dass es doch eigentlich ganz normal ist, dass Kinder länger stillen als das bei uns zur Zeit üblich ist.
Argumente kann man viele nennen, haben vielleicht die anderen schon, WHO und vieles mehr.
Das naheliegendste für mich (und auch meine Standartantwort für meinen langzeitstillkritischen Mann) ist, dass soooo viele Kinder noch lange über das "stillübliche" Alter hinaus Flaschen kriegen (was da drin ist, ist ja nebensächlich), Schnuller oder Daumen nuckeln. Sie scheinen definitiv noch ein Saugbedürfnis zu haben (nicht alle, manche kommen vielleicht schon früh ohne alles aus, aber Kinder sind eben verschieden) und ich sehe nun erstmal nichts Falsches daran, dies mit Stillen zu befriedigen, zumal sie dabei ganz nebenbei noch Immun- und wertvolle Nährstoffe bekommt. Dabei kann natürlich jede ihren eigenen Weg gehen. Ich stille z.B. nur noch zuhause, unterwegs fragt Theresa auch nicht mehr. Ich lehne auch mal ab, wenn es mir nicht passt, ist auch kein Problem. Wenn ich mal nicht da bin, kommt sie auch ohne Brust klar. Ist also völlig unproblematisch und macht mich keineswegs zum "Sklaven meines Kindes" oder so.
Bis zu welchem Alter? Ich muss zugeben, dass ich auch noch meine Probleme damit habe, was 3 oder 4 Jahre oder mehr angeht und hoffe schon, dass Theresa bald mal von selber das Interesse verliert, wenn nicht, weiß ich noch nicht, was ich tue. Wie gesagt, man wächst da auch mit :-)
LG, Marcia

Hallo Kerstin,
also bei uns war es auch so, wie bei einigen anderen hier:
Aus Allergiegründen wollte ich unbedingt 6 Monate voll stillen und alles was danach kommt, habe ich offen gelassen. Letztlich habe ich 10 Monate voll gestillt und stille jetzt mit 22 Monaten immer noch. Und ich finde das gar nicht komisch ;-)
Die Zeit über 6 Monate hinaus hat sich von allein eintwickelt. Ich habe unsere Tochter zu nichts gezwungen und sie hatte ein Bedürfnis danach. Warum also nicht weitermachen mit dem, wenn Mutter und Kind das möchten? Was soll daran falsch sein?
Bestärkt in meiner Haltung wurde ich durch viele Erfahrungsberichte von anderen Müttern und von der Literatur, die ich zu diesem Thema gelesen habe. Am stärksten aber hat mich die WHO-Empfehlung überzeugt, die besagt, dass Kinder mind. 6 Monate voll gestillt werden sollten und darüber hinaus noch bis zum 2. Geburtstag die Brust bekommen dürfen. Es ist so, dass wir hier in Deutschland (auch USA und andere westl. Industrienationan) eher die "Aussenseiter" sind, wenn es um die längere Stillzeit geht. Im weltweiten Vergleich sind wir mit unserer Stilldauer eher am unteren Ende. Das hat mich so überzeugt, dass ich mich jetzt gar nicht mehr wie ein "Alien" fühle, wenn ich im Bekanntenkreis erzähle, dass wir immer noch stillen. Nur weil die Mehrheit es anders macht, heisst es ja nicht, dass ich es falsch mache. Vielleicht sogar das Gegenteil ? ;-)
Stillen ist für mich etwas ganz Natürliches. Und ebenso finde es ich es natürlich, dass mein Kind die Möglichkeit bekommt, sich von selbst abzustillen, genauso wie ich möchte, dass sie erst aufs Töpfchen geht, wenn sie dafür bereit ist.
Ich tue mich mit der Vorstellung etwas schwer, ein Kind zu stillen, das 4 oder 5 Jahre alt ist. Aber vor einem Jahr hätte ich mir auch nicht vorstellen können, ein Kind zu stillen, das läuft ;-)
LG,
Anne mit Stillkind Amy *01.05.04

Hallo Kerstin
als ich noch keine Kinder hatte, hab ich genauso gedacht wie Du. Ich konnte es nicht fassen, dass Mütter so große Kinder noch an die Brust nahmen. Inzwischen gehöre ich selber zu diesen Müttern und finde nichts schlimmes dabei.
Andere Mütter geben ihren Kinder bis 4, 5 oder noch länger die Flasche, ist das auch unnormal???
Ich sag es mal so: wenn ich nicht zu Hause bin klappt es auch ohne Brust, also "brauchen" es meine Kinder nicht mehr, ABER!!!! wir wollen es, es ist wichtig für uns drei.
Sicher es wird bald vorbei sein, aber die Zeit die wir bis jetzt gestillt haben und noch werden geniessen wir drei ausgiebig.
Es ist auch nicht so, dass meine Kinder den ganzen Tag rufen :"Mama Brust", wir stillen nur morgens nach dem aufstehen und ab und zu mal nach dem mittagsschlaf, wenn sie eben dran denken. Tagsüber ist die Brust "alle" und das ist inzwischen normal geworden.
Ich weiss keinen Grund warum ich nicht mehr stillen sollte
Und mit Junge oder Mädchen hat das gar nichts zu tun, ich habe beides und beide stillen IMMER NOCH!!!
lg Anja mit Julian und Alina die nächste Woche 2 werden und immer noch stillen!

hallo kerstin,
ein Stillkind wird ja nicht innerhalb einer woche zwei jahre alt.
man kann sich nicht vorstellen, wenn man einen säugling stillt, dass man ein dreijähriges kind stillen könnte.
Als Mutter fällt einem das ncit so auf, wie "groß" das kind schon geworden ist.
Früher dachte ich auch um HImmels willen, mittlerweile kenn ich viele die drei oder sogar fast vier jahre gestillt haben.
Wir im westen haben leider verlernt, dass es NORMAL ist einem Kind die Brust zu geben bis es von selbst nicht mehr will. Eskimos stillen bis zu Pubertät.
Ich persönlich halte 4 Jahre für ausreichend. *g*
lg
Christina
PS: hab lena 1 Jahr gestillt.

Hallo Kerstin,
also ich kann dich verstehen, aber ich kann auch andere Positionen akzeptieren.
Ich lasse da nur das Argument nicht gelten, dass das Durchschnittsalter 4,3 Jahre weltweit ist. Da geht es eben oft einfach nicht anders, weil keine oder nicht geeignete Nahrung vorhanden ist, da ist halt Muttermilch immernoch das gesündeste. Ich habe beide Kinder 8-9 Monate gestillt und meine Umgebung hat mich sehr unterstützt. Beide wollten dann lieber "rumgucken" (AAAAua!) und waren aber auch nicht erkennbar enttäuscht über den "Wechsel".
Tschüß Steffi

Hallo Kerstin,
naja, "komisch" ist ja relativ. Ich kann dich aber schon verstehen, denn ich hatte nie vor, eine Langzeitstillmama zu werden, es hat sich einfach so ergeben.
Als ich mit meinem 1. Kind schwanger war, hatte ich mir übers Stillen wenig Gedanken gemacht. Ich dachte, ich probier es einfach und wenn es nicht klappt, dann nicht.
Nach der Geburt hat eine Bekannte von mir gemeint, sie möchte ihre Tochter (6 Wochen jünger als meine) mindestens 6 Monate stillen. Da hab ich so für mich gedacht "6 Monate, da sind die doch schon so groß". Wir hatten anfangs keine schöne Stillzeit, meine Tochter war ein Schreikind und auch das stillen war oft die reinste Qual. Schön wurde es erst, als sie 6 Monate war und da dachte ich mir, dass ich jetzt doch nicht aufhöre, wo es anfängt, Spass zu machen.
Mit 13 Monaten hat sie sich dann abgestillt, das tat mir damals schon etwas leid, aber der Zeitpunkt war für mich ok.
Bei Emil (*21.3.04) ging es alles einfacher. Er hat relativ problemos gestillt. Er wurde 6 Monate, alle fanden es toll, dass ich "noch" stille. Mit 1 Jahr meinten viele "aber jetzt bhörst du doch bald auf"? Aber warum? Unsere Stillbeziehung ist gewachsen udn jetzt wird er bald 2 und stillt sich gerade ab, wobei ich mir schon hätte vorstellen können, noch länger zu stillen.
Ich könnte es mir für mich jetzt auch nicht vorstellen, meine 4-Jährige zu stillen, aber wenn man da reingewachsen ist, wieso nicht. Hätte mir mal jemand erzählt, dass ich mein Kind 2 Jahre stillen werde, hätte ich ihn ausgelacht, aber nun ist es so gekommen und ich finde es ganz normal.
LG Jula