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Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

Hallo!! Nachdem ich den Beitrag
http://kind.qualimedic.de/Q-6075545.html
von Anja gelesen habe, bin ich mir ziemlich unsicher, ob unser Tagesverlauf noch "normal" und akzeptabel ist.
Ich stille eigentlich nur nach Bedarf und achte überhaupt nicht auf Zeiten, ich könnte nicht sagen, zu welchen Zeiten Elias trinkt.
Was ich sicher sagen kann ist,dass er bzgl. seines Schlafes überhaupt noch keine festen Ein- und Aufwachzeiten entwickelt hat. Diese Zeiten können um mehr als 4 Stunden variieren (z.b. "frühs" aufwachen zwischen 10 und 14 Uhr...)- ich habe schon öfters wegen seines grossen Schlafproblems berichtet.
Was das Trinken betrifft merke ich einfach, dass er insgesamt sehr oft trinkt (es kann aber sehr schwanken). Auch oft um Elias zu trösten stille ich, und vor dem Nachtschlaf können das auch 5X Anlegen pro Stunde sein, bis er endlich einschläft. Er wacht auch noch immer sehr oft auf und schreit nach Stillen (oder eher Beruhigungsnuckeln).
Ich muss noch sagen, dass ich selber auch keinen erkennbaren Tagesrhythmus habe, was z.b. Essens- oder Schlafenszeiten, Spazierengehen oder Hobbys betrifft.
Ist das ein schlechter Einfluss für ein Baby? Muss ich mir Sorgen machen und mehr auf feste Zeiten z.b. zum Füttern bei Elias achten?
Muss ich ihm das Einschlafstillen langsam abgewöhnen?
Übrigens habe ich schon öfter versucht, Rhythmen und Rituale einzuführen aber es gelingt mir bisher nicht...
Danke schonmal für Eure Rückmeldungen!
GLG, Susann und Elias *3.4.
Bisherige Antworten

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

Hallo Susann,
also, ich kann nur sagen, dass ich seit ca. 2 Monaten versuche, auch recht erfolgreich, mich an einen Rhythmus im Schlafen und Essen zu halten. Ich wurde sozusagen gezwungen, da ich berufstätig bin.
Seit dem schläft Flo nach kurzen Anfangszeiten super durch und mit den Mahlzeiten, das klappt auch hervorragend. Wir haben auch Einschlafrituale eingeführt und er registiert genau, wann er schlafen soll, auch tagsüber. Klappt fast immer.
Ich glaube, dass es für die Kleinen sehr hilfreich ist, wenn sie einen Rhythmus haben. Das gibt ihnen Sicherheit.
GLG Stinni

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

ja du solltest eine rythmus einführen.....kinder orienteiren sich dran und werden erheblich pflegeleichter und schlafen besser..d.h miß jkleinen abweichungen sollte der tag ähnlich sein...zb. aufwachen, stillen dann anzihen nicht mal so rum mal so rum..dann spielzeit dann morgenschlaf ca um die gleich uhrzeit....dann mittagessen spielen schlafen alles ca zur gleichen zeit etc etc...ich hab mir 2 wo zeit genommen solche regeln als fenka 4 mnate war einzuführen..seitdem schläft sie erheblich besser....die meisten schlafstörungen entehen übrigens aus problemen durch wenig feste regeln für die kinder...Da deiner ja aber noch gar kein hat kannst du sie nicht von heut auf morgen einführen...uich würde morgens anfenahen ihn regelmäßig zur gleichen uhrzeit zu wecken dann stillen fertigmachen....wenn seine zeit 10h ist und dir das paßt nimm diese zeit...um 12 oder 13h dann essen..danach dann mittagschlaf...etc etc....lg kerstin...ergoterapeutin ..auch in meiner arbeit gebe ich den kindern noch mit über 5 jahren feste tagsrythmen und siehe da viel regelt sich dann von selbst

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

hallo susann,
hannah hat im prinzip einen guten rhythmus. den brauche ich auch,
denn ich hab ja noch mehr zu tun. ein 5 personenhaushalt will gemacht
werden, auch wenn die nungs schon groß sind. bei den zwillingen hatte
ich auch schobn sehr zeitig einen tagesrhythmus, damals war das
ohnehin so üblich, auch wegen der flashenmilch. damals war ich 19
jahre alt und den kindern, aber auch mir hat das wirklich geholfen. ich
finde es schon gut eine gewisse tagesstruktur zu haben. übrigens
braucht man zum einführen einen langen atem und konsequenz.
glg,
malati

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

hallo susann,
ich gehöre auch eher zu den caoten unter der sonne ABER bei meinen jungs bin ich eisern.
ich habe bei jeremy schnell gemergt das er einen rhytmus braucht um ausgeglichen zu sein, ich mache auch nicht alles auf die minute aber in einem festen rahmen und beide schlafen seit dem sie 3 monate alt sind durch.
melvin wird gegen 6.30 wach, manchmal auch erst um 7.00, dann stille ich ihn in meinem bett, meist kommt jeremy dann auch schon.
nach dem aufstehen mache ich melvin fertig, dann jeremy und ich arme socke bin zum schluß dran, dann gibt es frühstück für mich und jeremy und melvin bekommt eine reiswaffel zum mümmeln.
dannach mache ich was auch immer, meist einkaufen gehen oder was-weiß-ich-was erledigen, melvin macht dabei ein nickerchen.
so gegen 12.30 gibt es für ihn mittagessen und ab ins bett (klappt auch nicht immer, aber immer öfter *ggg*) 45min. bis 1,5 stunden schläft er dann.
wir machen dann immer einen langen spaziergang weil der hund raus muss und nachmittags gibt es so gegen 16.00 brei (obst oder milch), um 18.00 wird er bett fertig gemacht, trinkt eine flasche und ist um 19.00 ihm bett +/- 30min.
wenn ich ins bett gehe lege ich ihn auch noch mal an und so schläft er durch.
hört sich schlimmer an als es ist, aber das ist reiner selbstschutz, ich brauche meine auszeiten und es ist viel leichter als man denkt zeiten einzuhalten. ich mache mir wegen einer halben stunde keinen kopf und wenn er mal nicht mitspielt auch gut - dann eben morgen wieder.
babys brauchen einen rhythmus, sie müssen wissen wann was kommt nur so können sie sicher werden.
das einschlafstillen würde ich nicht aufgeben, nur in normale bahnen lenken, einmal stillen und max. 1 nachschlag und nicht immer weiter und weiter.
ich habe damals bei jeremy das buch 2schlaf gut, kleiner schatz gekauft2, ansich auch nur für hartgesottene aber das gerüst ist okay und wenn man sich das passende raus sucht gut.
glg katja, mit schlafendem melvin

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

Hallo Katja,
danke für deine Antwort! Beim Lesen habe ich das Gefühl (und "Mut") bekommen, jetzt doch nochmal eine Änderung zu versuchen, d.h. den Tag strukturierter zu gestalten.
Ich frage mich nur, wo ich anfangen könnte. Vielleicht beim um die gleiche Zeit früh wecken? Ich weiss nur gar nicht welche Zeit ich dafür aussuchen soll, weil er bisher so unterschiedlich aufwachte. Und bisherige Weckversuche waren immer daran gescheitert, dass Elias SO müde war, dass er unweigerlich nach 10 Minuten wieder tief schlief oder Stunden schrie.
Du meintest noch, das Einschlafstillen nicht zu weit auszudehen. Ich finde es auch oft sehr anstrengend, Elias immer wieder anzulegen, bis er einschläft. Aber es ist für mich oft die letzte Lösung, dass er überhaupt einschläft (zwischen 2 und 5 Uhr nachts...). Wenn ich ihn nach dem Stillen wach ins Bett lege (auch bei ihm bleibe, ihn streichle etc.) schreit er und das immer hysterischer. WAs kann ich also sonst noch tun, um ihn nicht so oft Stillen zu müssen bis er einschläft?
Du siehst, ich bin noch ein bischen ratlos. Bisher hatte ich immer das Gefühl, einen Rhythmus einzuführen und durchzuhalten (auch für mich selber) sei zu anstrengend. Ich hoffe, dass ich irgendwann spüre, dass es auch Erleichterung bringt. Es fällt halt doch nicht so leicht, eingefahrene Verhaltensweisen zu ändern (ich möchte es aber unbedingt) - meine Eltern haben mir dieses unstrukturierte Tagesgeschehen weitergegeben (und ich fand es als Kind auch nicht gut - und jetzt mache ich es doch bei meinem Kind genauso:-()
Ich werde auf jeden Fall berichten, wenn es besser wird und eine Veränderung gibt:-)... ich hoffe, ich schaffe das!
GGLG an Dich und Deinen Kleinen!
Susann

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

...etwas fällt mir noch ein:-)
Meine Philosophie für die "Erziehung" war, sich nach den Bedürfnissen meines Kindes zu richten. Wie kann man das mit doch strengem Tagesablauf und z.b. festen Essenszeiten vereinbaren?
Meine Eltern waren in der Hinsicht éxtrem: sie hielten sich, als ich noch ein baby (erst im späteren Kindealter gab es dann keine Tagesstruktur mehr bei uns) war, genau daran, mich im 4 h Rhythmus zu füttern (egal ob ich zwischendurch Hunger hatte)usw. usf. Deshalb dachte ich mir immer, das möchte ich meinem baby nicht antun...
Jetzt bin ich vielleicht ins andere Extrem geraten?

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

hallo nach mal,
ich denke schon das du im anderen extrem bist.
ich gebe melvin auch futter wenn er hunger hat, natürlich! ABER eben nicht um in ruhig zu stellen, nur wenn er krank ist und trost braucht.
ich weiß das es schwer ist aber es geht, auch ohne auf die uhr zu schauen. bei euch ist es halt am anfang so das du zur uhr schauen musst, wenn ihr aber mal wieder an vernünftigen zeiten seit braucht ihr das nicht mehr.
meine eltern sind mit meinem kleinen bruder jeden abend eine runde auto gefahren, damit seine lordschaft einschlief, der witz ist das es so gut geklappt hat, das er heute noch nach 5 min. schläft *ggg*
du packst das, spätestens wenn der leidensdruck für dich zu hoch wird.
liebe grüße katja

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

hallo susann,
versuch nicht gleich am anfang den ganzen tag zu ändern.
ich würde am morgen anfangen, nehm ihn gegen 9.00 hoch und fang langsamm und in ruhe an ihn fertig zu machen und leg ihn dann an wenn er mag.
mag er gerne massiert werden? das ist ein gutes mittel um ihn sanft wach zu bekommen. du solltest nicht versuchen ihn zuhause um jeden preis wach zu halten sondern geh raus, er kann auch im kinderwagen schlafen, nur nicht so tief.
geh einkaufen, spazieren, shoppen was auch immer - nur raus.
dann würde ich nach hause gehen und ihm mittagessen lassen und ab da würde ich erst mal sehen was er von selber anbietet.
habt ihr ein tierheim in der nähe und magst du hunde? ich merke immer wie super es ist, zu bestimmten zeiten mit meinem hund zu gehen, weil sie MUSS raus, egal wie das wetter ist.
ich gehe so gegen 16.00 und melvin hält dabei ein nickerchen, aber eben nicht so tief das er danach nicht mehr müde ist.
die tierheime sind froh wenn jemand kommt und einen hund gassi führen möchte oder geh einfach spazieren ,jeden tag um etwa die gleiche zeit, auch wenn es schwer fällt.
versuch eine krabbelgruppe zu finden, einmal die woche zur selben zeit wo zu sein ist auch schon nicht schlecht, meist werden diese kurse von erfahrenen müttern/hebammen geleitet, kostet nicht die welt.
geh in die bücherei und besorg die z.b "schlaf gut mein kleiner schatz" oder andere bücher über schlafen (von "jedes kind kann schlafen lernen" halte ich nicht viel) ein buch über baby massage, auch gibt es eine menge bücher über das thema wie man babys sinnvoll beschäftigt....auch davon werden sie müde.
hast du es abends schon mit einem bad versucht? trinkt er tee, wenn ja versuch es mit melisse tee mit einem schuß apfelsaft, bei meinen wirkt der wunder.
du kannst mir jeder zeit schreiben, ich sitze hier eh mutterseelen alleine in der schönen schweiz lol
glg katja

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

hallo susann,
wir haben auch noch keinen festen tagesrhythmus. aber das finde ich auch nicht so schlimm. irgendwann kommt der von selbst.
lg penina

Philosophisches zu Regeln sowie Tipps (laaang!)

Liebe Susann, ich habe mir die Beiträge angesehen und möchte Dir dazu etwas schreiben. So wie ich Dich verstehe, bist Du unsicher, weil Du dem Baby mit einem festen Tagesrhythmus nicht schaden möchtest, aber Dir doch Gedanken machst, ob ein solcher nicht vielleicht hilfreich wäre. Das abzulehnen, was aus der eigenen Kindheit als Schwierig angesehen wird, ist oft der Anfang solcher Unsicherheiten, denke ich. (Bei mir ist es so beim Essen. Ich wurde mit Rohkost, vegetarisch und super bio erzogen, so dass ich das meinen Kinder ersparen möchte. Effektiv schwanke ich aber zwischen: Ist mir egal was sie essen. Und: Super bio ist gut. Die Folge ist, dass ich nie ganz mit mir zufrieden sein kann, so doof!) Was mir beim Lesen Deiner Worte ins Auge sticht ist, dass es offenbar so, wie es ist, für Dein Kind nicht einfach ist. DAS muss doch ein hinreichender, wenn nicht überhaupt der einzige Grund sein, einen Tagesrhythmus einzuführen, wie auch immer Deine eigenen Erfahrungen sein mögen. Denn was Du bezüglich einschlafen und stillen berichtest, das tönt - für mich zumindest - nicht so kuschelig-wohlig. Ich stelle es mir eher anstrengend für Euch beide vor. Du sagst, es fällt Dir selber schwer, einen Rhythmus zu finden und fragst Dich, wo Du einhacken kannst. Ich schlage Dir vor, ein grosses Blatt Papier zu nehmen, auf dem Du erstmal notierst, wann Du stillst, wann Dein Kind schläft, wann es isst. Das machst Du so: Die Zeilen sind ein Tag, der wird in die Stunden unterteilt. Dann brauchst Du zum Beispiel die erste Zeile fürs Schlafen, die zweite fürs Stillen und so weiter. Du machst dann in die Zeilen Balken (also schlafen von dann bis dann gibt einen schwarzen Balken von hier bis dort). Wenn Du das gut machst, dann SIEHST Du, wie bei Euch der Hase läuft und verlierst ein wenig das Gefühl, es sei jeden Tag anders und Du könnest gar nicht sagen, wie genau. Und dann kommt Plan B: Du versuchst, die Tage einander anzupassen, bezüglich einiger weniger Dinge. Zum Beispiel, indem Du das, was schon ein wenig nach Regel aussieht, versuchst durchzuziehen. - Du kannst natürlich auch etwas zusätzliches einführen, zum Beispiel immer um ein Uhr Nachmittags spazieren gehen. Oder/und jeden Morgen als erstes zum Briefkasten gehen, dann Kaffee trinken, dann Windeln vom Baby wechseln, und jeden Abend um sieben ein Bad mit Baby machen. Ich bin sicher: Wenn Du Dir Notizen machst und achtsamer wirst, stellst Du fest, dass Du mehr Regelmässiges hast, als Dir auf Anhieb einfällt. Der langen Rede kurzer Sinn: Für Kinder gilt: Viele Regeln, mit einer gesunden Portion Flexibilität und Spontaneität angereichert, lassen sie am besten gedeihen. Wer was anderas sagt, zum Beispiel, Kindern soll kein Tagesablauf aufgezwungen werden, der handelt sich graue Haare ein und schlimmer, er zwingt die Kinder zu sehr viel Unsinn. Nämlich so viel Unsinn, bis die Eltern in der Lage sind, Regeln einzuhalten und durchzusetzen. Peinlich, wenn die Kinder dann schon in der Schule sind. Noch peinlicher, wenn sich dieses Dazulernen der Eltern bis in die Pubertät der Kinder hinstreckt. Ich wünsche Dir alles Gute und grüsse herzlich in die tiefe Nacht, Corinne (die völlig schief drin ist mit schlafen und wach sein - wer sagt es denn!!!) PS: Meine erste richtige Regel war: Ich stille nur noch alle drei Stunden. Das ging erstaunlich gut, als ich es voller Entschlossenheit einführte. Es brauchte aber sooooo viel Mut, glaub mir. Und jetzt wo es geht, bin ich natürlich wieder flexibler und stille auch schon mal dann, wenn es mir gerade gelegen kommt ;-)

Re: Philosophisches zu Regeln sowie Tipps (laaang!)

Liebe Corinne,
vielen Dank für deine Antwort, die ich sehr tiefgründig gelesen habe, oft sehr passend ist und sehr erkenntnisreich.
Ging es Dir denn ähnlich, hattest Du auch Probleme einen Rhythmus zu finden?
Ich finde es schon traurig und belastend, dass meine Kindheitserfahrungen solch immensen Einfluss auf mich haben. Du hast sehr treffend den Zwispalt beschrieben, in dem ich mich dadurch befinde.
Wie kann ich anfangen, die Regeln wirklich umzusetzen?
Ich möchte jetzt anfangen ein Tagesprotokoll zu schreiben, wie Du es beschrieben hast, das halte ich für eine gute Idee.
Ausserdem möchte ich auch beginnen nur noch in einem bestimmten Rhythmus zu stillen. Nur was ist, wenn mein baby zwischendurch getröstet werden möchte? "Hart" bleiben?
Und wie soll ich das Einschlafen gestalten? Meinst Du, das wird von alleine besser, wenn der Tag strukturierter ist?
Heute Nacht lief es so, dass Elias 23 Uhr eingeschlafen ist und 1 Uhr wieder wach wurde - dann wollte ich es durchziehen, dass das Licht ausbleibt, ich ihn streichle usw bis er wieder einschläft- aber ich musste das aufgeben. Er schrie so verzweifelt, dass es mir wirklich vorkam, als quäle ich ihn. Er war einfach nicht mehr müde (so wie sonst immer um diese Zeit, wie Du weisst). Ich bekam das Gefühl, dass dieser Umschwung zu viel für ihn wäre - über Monate erst nach 3 Uhr einschlafen und ihn dann von heute auf morgen ab 23 Uhr zum Schlafen "zwingen" wollen - das geht wohl auch nicht. (Hätte ich ihn hellwach mehrere Stunden schreien lassen sollen, bis er vor Erschöpfung einschläft? Ich denke, er kann jetzt nicht sofort ändern, was sich über Monate so "eingeschliffen" hat.)
Meinst Du auch, ich sollte mich, nachdem ich den Plan einige Tage erstellt habe, nach Elias` Zeiten richten oder soll ICH dann doch die Aufweck(?) und Schlafenszeiten festlegen? Muss ich ihm lernen ohne Brust einzuschlafen?
Ich bin wirklich noch verunsichert - ich war so versucht, achtsam zu sein, meinem Kind ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Und jetzt stelle ich fest, dass meine "Erziehung" ihm doch womöglich Probleme einhandelt (wovor ich grösste Angst hatte und habe). Dabei wollte ich das eigene Erlebte NIE weitergeben. Ich möchte es sehr gerne jetzt ändern und hoffe ich schaffe es. Deine Antwort war mir schon einmal sehr hilfreich. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir nochmal Worte schreibst, wie ich die Regeln am Besten einführen kann, dass wir beide uns gut damit fühlen usw.
Viele herzliche Grüsse an Dich, ich wünsche Dir eine gute Nacht, Susann

Meine Tips (sehr lang)

Liebe Susann!
Möchte Dir jetzt auch ein paar Zeilen zu Deinem Problem schreiben. Insbesondere zu diesem Posting.
1.) Ein Kind kann auch auf eine andere Art getröstet werden, als es zu stillen. Wenn Jonas ganz doll weint, nehme ich ihn auf den Arm in senkrechter Position, nicht wie beim Stillen waagerecht und drücke ihn ganz fest an mich, seine Wange gegen meine. Ich umarme ihn dabei ganz innig, daß er das Gefühl hat, ich bin jetzt gaaaanz nah bei meiner Mama. Dabei atme ich ganz bewußt tief ein und aus, das beruhigt ihn und ich summe leise eine Melodie (irgendeine, nichts bewußtes also kein Lied oder so).
2.) Natürlich kann ein Kind nicht begreifen, daß wenn es sonst erst gegen 3 Uhr eingeschlafen ist und von jetzt auf gleich um 23 Uhr schlafen soll. Jonas hat anfänglich erst gegen 23 Uhr geschlafen. Wir haben die Einschlafzeit gaaaaanz langsam nach vorne verschoben. Jeden Tag (manchmal auch jeden zweiten oder dritten Tag) so eine viertel Stunde nach vorne. Das erfordert Zeit und Durchhaltevermögen, aber es zahlt sich aus. Wir sind jetzt bei 20 Uhr angelangt (+/- 1 Stunde).
3.) Lass ihn ruhig an der Brust einschlafen. Das gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit und läßt ihn sicher länger schlafen.
4.) Ich wußte am Anfang auch nicht wie ich Jonas einen Rhythmus "beibringe". Ich für mich habe festgestellt, daß Jonas es nicht schafft länger als 2 Stunden wach zu bleiben. Danach braucht er eine Ruhephase, sprich ein kleines Nickerchen. Ich habe mich mit ihm auf meine Matratze gelegt, Licht aus, habe seinen Kopf gekrault, ein wenig gesummt. Am Anfang hat er nicht geschlafen, aber diese Zeit genutzt um wieder ruhiger zu werden und danach konnte er wieder voller Elan spielen. Jetzt weiß er, daß er vormittags, mittags und nachmittags diese Ruhezeit bekommt und schläft dann auch meist innerhalb von 10Minuten ein. Vormittags und Nachmittags schläft er meist eine halbe Stunde und mittags 2 Stunden. Aber wie gesagt, es hat auch einige Tage, wenn nicht 2-3 Wochen gedauert, bis er dann tatsächlich zu diesen Zeiten auch geschlafen hat. Die Zeiten sind im übrigen nicht fest sondern variieren so +/- 1 Stunde.
Wie Corinne schon schrieb, der Tag sollte strukturiert sein, aber trotzdem noch Spielraum haben.
5.) Sei Dir bewußt, daß jedes Baby, jedes Kind schlechte Tage hat, daß es krank sein kann, Wachstums- oder Entwicklungsschübe hat, wovon Du vielleicht anfänglich nichts merkst, es aber Deinen ganzen Plan durcheinander haut. Dann verzweifel nicht gleich. Akzeptiere das und versuche trotzdem weitestgehend Dich an Deinen Tagesplan zu halten, aber sei bei der Auslegung vieeel lockerer. Leg ihn dann auch ruhig öfter zum Stillen an. Aber wenn die Phase vorbei ist, gehe wieder sanft und langsam zu Deinem eigentlichen Tagesablauf über. Jonas war jetzt auch krank und das hat uns wieder um Meilen nach hinten gehauen, aber wir arbeiten daran uns wieder Stückchen für Stücken dem alten Tagesablauf zu nähern.
6.) Denk immer daran, mit Kinder kommt es ersten anders und zweitens als man denkt. Klar haben wir unseren Tagesablauf, aber trotzdem schläft Jonas nicht durch. Er wird immer zwischen 2 und 4 Uhr wach, bekommt seine Flasche und ist dann für mindestens 1 1/2 Stunden wach. Ich habe schon alles mögliche ausprobiert, aber er schläft nicht wieder ein oder nur in den seltensten Fällen (vielleicht insgesamt 4-5 Mal). Aber gut, ich sag mir halt, so ist mein Baby, im Moment kann ich nichts daran ändern, ich kann nur weiterhin mit ihm auf meiner Matratze liegen und versuchen ihn eher zum Schlafen zu bringen, irgendwann wird er es auch schaffen. Aber ich gebe nicht auf oder fang jetzt an ihn nachts zu bespaßen nur damit er vielleicht eher wieder müde wird. Nein, wir liegen beide im Dunkeln und warten darauf, daß Jonas wieder einschläft und wenn es wie manchmal 2 1/2 Stunden dauert. Aber das Licht bleibt aus. Und das ganze geht jetzt seit 3 1/2 Monaten so, aber ich gebe nicht auf. Irgendwann wird er nach der Flasche einschlafen, irgendwann braucht er nachts keine Flasche mehr, irgendwann wird er durchschlafen. Aber wann? Da mach ich mir keine Gedanken zu. Es gibt natürlich Momente in denen man nicht mehr kann und man am liebesten die Brocken hinschmeißen möchte, das hatte ich letzte Tage erst noch und habe hier die Mädels vollgejammert. Aber auch dazu ist so ein Forum da. Dann klag uns Dein Leid, aber das schlimmste was Du in solchen Fällen machen kannst, ist alles über den Haufen zu werfen.
So, ist jetzt ziemlich lang geworden. Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen weiter helfen.
LG Sarah mit Jonas (6,5Mon)

Schöne Tipps! Gefolgt von meinen Erfahrungen ;-)

Liebe Sarah, ich finde es schön, was Du geschrieben hast. Danke! In den fünfzehn Jahren, die ich jetzt schon der Kindererziehung widme (manchmal möchte ich sagen: opfere ;-) habe ich immer wieder einmal einen Richtungswechsel durchmachen müssen. Und ganz bestimmt musste ich mich gerade dann wieder neu orientieren, wenn ich dachte: So, jetzt haben wir das mal klar, so kann es bleiben. Eins ist beim Kinderhaben sicher: Nichts bleibt, wie es ist. Ist das nicht auch das Schöne? Das volle Leben? In dem kein Tag ist wie der andere. Und in dem jeder Tag ein Neuanfang ist? Bei den Krankheiten meiner Kinder hat mir immer die Gewissheit geholfen, dass sie nach der durchmachten Krankheit einen Schritt weiter sind, in irgend eine unerwartete Richtung sich sprunghaft entwickelt haben. Kennst Du die Erfahrung? (Und vorher hängen sie nur noch in Deinen Armen rum, wollen gar nichts mehr selber tun, dabei warst Du so froh, dass Du endlich einmal einen Schritt ohne sie tun konntest, und so weiter.) Herzlich, Corinne

Noch was vergessen!

Z.B. ist es momentan so, daß Jonas zum Vormittags- und Nachmittagschlaf lieber in seinem Laufstall einschläft. Warum wieso weshalb? Ich habe keinerlei Ahnung. War von jetzt auf gleich so. Ich leg ihn dann so eine halbe Stunde vor seiner eigentlichen Schlafzeit in den Laufstall, entweder schläft er vorher ein, ansonsten hol ich seine Zudecke zur Schlafenszeit, nehme das Spielzeug aus dem Laufstall, nur noch Schmuseteddy und Schnuller bleiben drin, er rödelt dann noch so ein bißchen rum, zieht sich irgendwann den Teddy übers Gesicht und schläft ein. Gut, wenn er das braucht, um einzuschlafen, warum soll ich unnötig lange mit ihm im Bett liegen. So hat er zwar die Änderung der Schlaförtlichkeit bestimmt, aber wir sind nicht vom Ablauf abgewichen. Du siehst es ist ein Wechselspiel und man kann auch auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen und trotzdem die Struktur beibehalten.
LG Sarah

Noch mehr philosophisches (und wieder laaang)

Liebe Susann, ich denke, es ist Dein erstes Kind, und da gehören viele der Gefühle, die Du beschreibst, wohl einfach dazu. Gefühle, es falsch zu machen oder es mit dem, was man für richtig hält, nicht zu schaffen. Ich finde es wunderbar, dass mein erstgeborenes Kind trotz all dem, was ich mit ihm lernen musste, jetzt ein fröhliches und zuvorkommendes Wesen hat und sogar mit Humor durch die Welt geht. Wenn ich mir meinen Sohn so ansehe, dann zweifle ich manchmal am Einfluss der Erziehung. Es ist doch wohl viel schon vorhanden, was ein Kind dann prägt. Aber: Die Erziehung und unser Umgang mit den Kindern prägt die Zeit mit ihnen! Das ist wohl das Entscheidende. So wie wir das gestalten, erleben wir entweder eine Zeit mit Unsicherheit oder Überforderung, oder eine Zeit, in der wir von der Fröhlichkeit und dem Lebendrang der Kinder beschenkt werden. - Zu Deinen Fragen: Ich würde nie versuchen, den Rhythmus eines kleinen Kindes in der Nacht zu ändern, denn, wie Du schreibst, weint es dann bitterlich und Du fühlst Dich schrecklich. Du kannst allenfalls versuchen, am Tag etwas zu ändern und dann darauf hoffen, dass sich das auch für die Nacht einstellt (zum Beispiel bezüglich des Stillrhythmus'). Wenn Dein Kind ein Jahr alt oder grösser ist und dann auch nur, wenn Du es Dir zutraust und dahinter stehen kannst, finde ich, kannst Du versuchen, in der Nacht hart zu sein, es einmal weinen zu lassen und ihm deutlich zeigen, dass es schlafen muss, auch wenn es nicht will. Aber jetzt ist es dafür zu jung, finde ich. Ich bin sicher, dass es mit dem Stillen nicht so schwierig ist, wie Du es Dir vorstellst. Du musst das Kind ablenken und eventuell musst Du ihm etwas zu essen oder einmal ein paar Schluck Wasser zu trinken geben, wenn Du einen Stillrhythmus einführen willst. Kannst Du Dir den Drei-Stunde-Rhythmus eigentlich vorstellen? Für mich ist das ein guter Abstand. Mein Kind ist Anfang April geboren. Es wird Dich vielleicht nicht freuen, was ich jetzt sage. Aber einer der Sprüche, den meine Mutter nicht müde wurde zu wiederholen war, dass man das, was man auf jeden Fall anders als die Eltern machen will, dann doch tut. Deshalb wünsche ich Dir vor allem, dass Du Dich bald von der Frage abwenden kannst, ob Du es so machst wie Deine Eltern oder nicht und Dich einem davon unabhängigen eigenen Erleben hingeben kannst. Und jetzt schränke ich das gleich wieder ein, denn zum Mutter-Werden gehört wohl ganz natürlicherweise auch dazu, intensiv an das eigene Kind-Sein erinnert zu werden, mit all den guten und schwierigen Gefühlen. Und jetzt erzähle ich Dir noch eine Geschichte: Ich war vor längerer Zeit einmal bei einer Freundin und ihren Kindern auf Besuch, als sie gerade einen Konflikt mit dem älteren Kind hatte (oder es mit ihr). Das Kind war wohl etwa drei oder vier Jahre alt. Es meinte dann: Blöde Mutti. Sie entgegnete mit voller Überzeugung: Ich bin genau die richtige Mutter für Dich. Das hat mir so eingeleuchtet! Seither sage ich mir das innerlich immer wieder. Für Dich gilt das übrigens auch, Susann. Liebe Grüsse, Corinne

Re: Noch mehr philosophisches (und wieder laaang)

Liebe Corinne,
danke für deine netten Worte. Ich spüre immer, dass viel passend ist von dem was du schreibst. Du scheinst wirklich ein sehr gutes Gespür zu haben.
Ich habe jetzt als erste Regel den Stillrhythmus für alle 3 Stunden festgelegt - ich denke das ist ein erster, kleiner Schritt.
Jetzt muss ich dir nochmal kurz berichten, warum ich denke, dass es schwer wird für Elias,seinen NAchtrhythmus überhaupt noch umzustellen.
Letzte NAcht wollte ich mir Schlaf gönnen, den ich sehr dringend brauche - deshlab habe ich den Kleinen um ca. 2 Uhr (vorher hatte er nur 20 Minuten geschlafen) zu meinem Freund gebracht.
Heute Morgen berichtete er mir, dass Elias erst 6 Uhr (!!) eingeschlafen ist. Das war schon öfter so, wenn Elias bei meinem Freund war. (Mein Freund ist eher ein unruhiger Mensch, der sowieso bis tief in die Nacht wach ist und es noch weniger schaffen wird, einen Rhthmus einzuführen... oder fehlte Elias nur die Brust als Einschlafpush *g*?)
Ausserdem sei Elias dann "ständig" wach gewesen. So wachte Elias erst gegen 16 Uhr von seinem NAchtschlaf auf:-(
Es wird also immer extremer... soll ich deshalb darauf verzichten, Elias ab und an zu meinem Freund über NAcht zu geben? Ich fürchte das etwas, weil es doch sehr anstrengend ist, alleine die Nacht bis 4 oder 5 mit Elias wach sein zu müssen.
So, jetzt steht gerade die nächste Stillmahlzeit für Elias an.
Bis dann, herzliche Grüsse
Susann
P.S.: Kennst Du das Buch Schlafes Bruder? Due Hauptperson heisst auch Elias und hat (wenn auch áus anderen Grünen) beschlossen nicht mehr zu schlafen. Vielleicht hätte ich meinen Sohn nicht Elias nennen sollen *g*.
Übrigens fällt mir gerade ein, dass es auch für hochbegabte Kinder typisch sein kann, dass sie schlechte Schläfer sind. Wenn Elias auch hochbegabt (resp. hyperaktiv, das sind oft ähnliche Symptome) sein sollte, dass könnte sein schlechtes Schlafen auch daran liegen? Ich denke dass manchmal, weil sein Vater hochbegabt (und ich würde sagen auch hyperaktiv*g*) ist und ich wahrscheinlich auch, und Elias zudem ziemlich weit für sein Alter ist...
Liebe Grüsse

Wie immer lang und philosophisch

Lieber Sonnenwind, ich hänge gerade an der Milchpumpe - geht offenbar auch freihändig ;-) Also mir fällt natürlich auf, dass Dein Kind es einfach so macht, wie es in seiner Umgebung auch gemacht wird, das ist ja (bis in der Pubertät, da wird dann schlagartig bloss noch das Gegenteil gemacht von dem, was die Umgebung macht) für Kinder das Naheliegende und ganz normal. Wenn Du keinen Rhythmus hältst und Dein Freund gerne in der Nacht wach ist, dann wäre es für ein Kind enorm schwierig, einen Rhythmus zu haben und in der Nacht problemlos zu schlafen. Mir scheint wichtig, dass Du, wie auch immer, auch zur Ruhe kommen kannst. Also sooo wichtig sind die Reglen für Dein Kind dann auch wieder nicht, dass Du deshalb auf die Selbstpflege verzichten solltest. Für eine junge Mutter heisst das wohl vor allem: Schlafen können. Deshalb ist es doch richtig, wenn Du - wie auch immer das dann ausgeht - Dein Kind abgibst und dann mal durchschläfst (oder das machst, wonach Dir der Sinn steht). Wenn das Abgeben mehr Probleme schafft als löst, dann lässt Du es wieder bleiben, das merkst Du ja selber (bei mir und meiner Mutter ist das manchmal so, dass sie die Kinder zwar gerne nimmt und sie gerne gehen und ich froh bin drum, aber nachher gibt es endlose Diskussionen, die ich nicht mag und oft sage ich dann zu mir selber, dass das so keinen Sinn macht). Ich bin sicher, dass Du Dein Kind vom Tagschläfer zum Nachtschläfer machen kannst. Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt, aber ich habe den Eindruck, dass meine Milch, wenn ich sehr müde bin, auch besser zum Einschläfern taugt. Und es hat ja das Hormon Melatonin, das unseren Tag-Nacht-Rhythmus bestimmt. Das wird in der Nacht vermehrt ausgeschüttet, und bestimmt wird das über die Muttermilch auch weitergegeben. Ich komme darauf, weil es bei uns in der Schweiz neuerdings so genannte Nachtmilch zu kaufen gibt. Sie wird den Kühen in der Nacht gemolken, und sie soll den Menschen helfen, besser einzuschlafen - eben wegen dem erhöhten Melatonin-Gehalt. Vielleicht achtest Du einmal darauf? Ich bin fast sicher, dass ein höherer Melatonin-Gehalt auch in der Nachtmilch der Menschenmütter festzustellen ist. Zum Hyperaktiv/Hochintelligent: Ich habe so ein Kind. Das heisst aber nicht, dass ich keinen Rhythmus halten muss, weil es normal wäre. Es heisst im Gegenteil: Unter allen Umständen versuchen, einen Rhythmus beizubehalten und auch die doofsten alltäglichen Dinge regelmässig und immer gleich machen. Denn drum herum gibt es nur Chaos. Dieses Kind braucht viel mehr und viel einfachere und viel strengere Regeln als mein drittes (erstgeborenes) Kind. Ihm zuliebe. Und mir und der ganzen Familie zuliebe. Meine Schwangerschaft und das Zügeln vor einem Jahr haben alle unsere Stundenpläne und die alltäglich Routine über den Haufen geworfen. Die Konsequenzen sind noch immer spührbar und für alle nicht gut. Übrigens reagiert dieses Kind sehr stark auf Süsses. Wie war es denn bei Dir? War die hohe Intelligenz nicht auch etwas, das in der Schule zur Langeweile, eventuell zum aufmüpfigen Verhalten geführt hat? Ich denke, es ist nicht nur ein Glück, es ist vor allem eine grosse Aufgabe für die Eltern, wenn ein Kind sehr intelligent ist. So, jetzt muss ich aber! Ich grüsse Dich ganz ganz lieb und werde diese Nacht an Euch denken *einschläfer, einschläfer* Corinne

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

Hallo Susann,
wie interessant, deinen Beitrag gerade jetzt zu lesen, nachdem ich mich ein wenig im Stillforum herumgetrieben habe. Dort scheint man der einhelligen Meinung zu sein, dass man sein gesamten Tagesablauf wie jede gute Primatenmutter auf die Beduerfnisse des Kindes auszurichten hat. Ich hab mich durch ellenlange Texte gelesen, die das ganze wissenschaftlich zu untermauern schienen. Und das hat mir ein ungemein schlechtes Gewissen eingejagt, weil ich ich von Anfang an auf einem Rhytmuss bestanden habe. Aus reinem Egoismus uebrigens, weil ich auch noch was vom Leben haben will ;-)
Aber eigentlich glaube ich auch, ein regelmaessiger Tagesablauf gibt auch den Kleinen viel Sicherheit. Fang damit an, deinen Kleinen jeden Tag um die selbe Zeit zu wecken, still ihn von da an alle drei Stunden. In seinem Alter sollte er in jedem Fall tagsueber zwei Schlaefchen von 1,5 bis 2 Stunden halten, vielleicht sogar ein drittes kurzes , so 30 bis 60 Minuten, gegen Abend. Unterschaetze diese Schlaefchen bloss nicht, sonst uebermuedet dein Kleiner, und das ist, auch wenn es sich unlogisch anhoert, einem guten Nachtschlaf im Weg.
Leg ihn also immer um die selbe Zeit in sein Bettchen, sowohl tagsueber als auch abends, und richte dich in den ersten Tagen auf ordentliches Gebruell ein. Wenn du es aber durchhaelst, kannst du nach 3 - 4 Tagen mit den ersten Erfolgen rechnen.
Viel Erfolg, Cosmo mit Sydney (6 Monate) und Gerrit (26 Monate)

Re: Sorgen, weil überhaupt kein Tagesrhythmus

Hallo Susann,
ich wollte nochmals meinen Senf dazugeben, nachdem ich Dir schon oben geantwortet habe.
Fall jetzt nicht ins andere extrem. Stillen nach Bedarf hat nix damit zu tun, dass Du den Rythmus änderst. Du schreibst, dass Dein Sohn heute nacht um 1:00 Uhr kam, dann still ihn ruhig.
Dein Sohn ist natürlich auch verunsichert, wenn Du von einem auf den anderen Tag extrem umstellst.
Mein Vorschlag wäre, so habe ich es gemacht:
Zuerst 2-3 Tage nur notieren, wann er Hunger hat, schlafen will usw. Nachsehen, ob ein Rythmus erkennbar ist.
Langsam die Rythmik, vielleicht nur in täglichen 5-Minuten-Verschiebungen betreiben. Aber will er zwischendrin trinken, lass ihn. Halte aber dann den nächsten "Termin" wieder ein.
Flo brauchte ca. 2 Wochen um die Rythmik zu verstehen und reagiert jetzt wunderbar. Du (wie auch ich) wirst immer Tage haben, wo Du den Rythmus nicht halten kannst (Termine, Krankheit, Zahnen). Dann lass den Rythmus, Rythmus sein und geh einfach für die Zeit auf die Bedürfnisse Deines Sohns direkter ein.
Wenn ich das jetzt lese, hört es sich ziemlich herrisch an. So ist es nicht gemeint, ich wollte nur sagen, dass es bei uns so funktioniert hat.
GLG Stinni, die Dir viel Glück wünscht
Ach noch eins: Wenn Du denkst, dass die Rythmik die Nähe stört, Liebe und damit streicheln, trösten und kuscheln ist natürlich immer gewünscht! ;-)

Nachtrag:

Habe gerade nochmal genau gelesen, was Du heute nacht geschrieben hast.
Mach Dir keine Vorwürfe, das ist totaler Blödsinn.
Keiner von uns kann sagen, was wirklich besser ist oder ob wir alle die Erziehung verbocken.
Du hast nix falsch gemacht, es ist halt ein anderer Ansatz.
Du gehst auf die Bedürfnisse des Kleinen ein und Du gibst ihm Deine Liebe, das ist doch das wichtigste, was ein Kind brauch. Alles andere ist Beiwerk.
Okay, also, bitte mach Dir keine Gedanken in die Richtung.
GLG Stinni, die auch ihr 1. Kind hat und verdammt viel zu lernen hat!
;-) Kopf hoch!!!!!!!!!!!!!!!
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