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SS- und Stilldemenz. Biba Butzemann und Co...

... haben ihre Folgen.
Hallo erst mal. Heute hatte ich meinen großen Tag. Aber erst mal zur Vorgeschichte. Im Sommer 2003 hab ich Diplom gemacht, genau in der Woche der Prüfungen bin ich ss geworden. Diplom bestanden, nichts mehr gemacht in den gut anderthalb Jahren. Also geistig besonders anspruchsvoll. Auch nicht groß rumgekommen, da erst Blutunge, dann Panik, dan KH, und jetzt mit Zwillingen ist man auch nicht so mobil.
Nun gut. Letzte Woche habe ich beschlossen, dass ich Doktorarbeit schreiben will, und zwar nicht an "meiner" Uni in Germersheim, sondern in Saarbrücken. Wir wohnen ja in Neustadt, per Bummelzug etwa anderthalb Stunden von Saarbeücken weg. Und heute bin ich da hin gefahren, um mit dem Prof zu reden. Und was war das für ein Abenteuer für mich, die so lange nicht mehr raus kam. Oh weia. Es wird Zeit, wieder was zu tun.
Als erstes hab ich eine falsche Fahrkarte gekauft. dann bin ich in saarbrücken rum mit dem stdtplan in der Hand und wußte kaum, wie ich das Institut finde. Dem Professor hab ich anderthalb Stunden zugehört und war fix und fertig hinterher, verstanden hab ich eh nur die Hälfte. Den Bahnhof hab ich fast ohne Umwege gefunden, Fahrkarte umgetauscht und es geschafft, mir bei Burger King was zu kaufen. Menü 7 sag ich der Einfachheit halber, fragt die mich nicht tausend Sachen, von normal oder maxi über Ketschup oder Mayo.... wirklich, ich hatte am Ende etwas, das ich gar nicht wollte und scheußlich schmeckte. Den Hammer erlebte ich aber im Zug. Ich wollte mit meinem Handy spielen. Aber kein Display. Ok. ein paar Knöpfe gedrückt. Nichts. Handy in die Jackentasche. Ein paar sekunden später schallt die Stimme meiner Mutter durch den Zug. Da hab ich Wahlwiederholung und Lausprecher gedrückt, ohne es zu merken, weil kein Display.
Heute kam ich mir so was von weltfremd vor. Und auch, was der Prof gesagt hat, hab ich kaum verstanden. Wie der IQ Test ausgefallen ist, den ich im Zug gemacht habe, hab ich noch gar nicht ausgewertet.
jetzt ist Schluß. ok, nach wie vor werden meine beiden Zwerge an erster Stelle stehen, aber ich werde wieder was tun. Ich werde Doktorarbeit schreiben! Und wenn das Wetter besser ist, mehr rausgehen, auch mit den Kindern. Im Frühling kann man viel machen. Und jetzt verstehen sie ja schon viel, sind ja fast keine Babies mehr.
Gehts auch noch jemandem so, dass der Intelekt völlig auf der strecke geblieben ist? Heute hatte ich ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, dass ich stundenlang weg bin und die Kinder alleine lasse (sie waren bei ihrem Papa und ihrer Oma) und dachte, was willst du eigentlich so was tun, reichen dir die Kinder nicht? Bist du nicht ausgelastet? hast du nicht alles getan um Kinder zu haben, und jetzt willst du was anderes? Ich will nichts anderes, ich möchte eine Ergänzung. Wie ist das? Nur Kinder? Nur Karriere? oder erst Karriere, dann Kinder? Und mit Kindern endet die Karriere? Oder wie? Oder erst Karriere, wenn die Kinder im Kindergarten sind? Oder kann man das kombinieren? Ich persönlich will für die Kinder da sein, ich will keine Tagesmutter. Aber die schlafen doch auch mal.Oder später spielen sie miteinander oder mit Freunden. Ach, das ist gar nicht einfach.
Gute Nacht. Bin totmüde heute.
GLG katja
Bisherige Antworten

Re: SS- und Stilldemenz. Biba Butzemann und Co...

Hallo Katja,
ich bin aus dem Juli/August Forum. Habe hier gerade gestöbert und so gelacht. Der Beitrag hätte auch von mir sein können. Ich bin zwar in einer anderen Situation (nur 1 Kind und in Elternzeit). Habe aber evtl. vor, mich in nächster Zeit selbständig zu machen. Dazu müsste ich aber nur wieder neu lernen im "normalen Leben" wieder klar zu kommen :-)
Übrigens habe ich auch vor, Julian hier zu Hause zu behalten mind. bis er 3 Jahr alt ist und bis dahin von zu Hause aus zu arbeiten, vorausgesetzt ich werde endlich mal wieder etwas fitter in der Birne :-)
LG
Alexandra

Re: SS- und Stilldemenz. Biba Butzemann und Co...

Hallo Katja,
Du hast recht, wenn man geistig nichts tut, gewöhnt man es sich ab. Ich
habe ziemliche Probleme, mich wirklich auf etwas zu konzentrieren. Es
ist schon besser geworden, aber ich habe auch seit Ladis' Geburt einiges
gemacht. Allerdings nicht so viel, wie ich gern gewollt hätte. Naja, wenn
jetzt Fehlgeburt und Milchstau und Krippeneingewöhnung überstanden
sind, dann kann ich vielleicht mal meinen Vortrag schreiben...
Ich finde es gut, dass Du promovieren möchtest. Aber eine Doktorarbeit
zu schreiben, wenn Du den ganzen Tag die Kinder um Dich hast, finde
ich schwierig. Man hat da sowieso genug Zeiten, wo die Motivation auf
der Strecke bleibt, selbst wenn keine zwei Kinder um einen herumtoben.
Und man muss sich oft einfach ein paar Stunden am Stück konzentrieren
können, oder mal in die Bibliothek. Wenn man nur so zwischendurch was
liest, bleibt wenig hängen. Vielleicht hast Du einen ganz anderen
Arbeitsstil als ich, aber wenn ich mir vorstelle, ich hätte meine
Doktorarbeit geschrieben mit Ladis und ohne Betreuung... oh je. Ich
glaube nicht, dass sie je fertig geworden wäre.
Ladis geht übrigens total gern in die Krippe. ;-)
Jetzt muss ich erst mal heiß duschen und mich hinlegen, der Bauch zieht
wieder. :-/
LG Johanna

Re: SS- und Stilldemenz. Biba Butzemann und Co...

Hallo Katja,
erstmal danke für den lustigen (naja, für Dich in dem Moment wahrscheilich nicht so :-)) Bericht Deines Ausflugs. Lachen am Morgen tut gleich mal gut.
Aber im Ernst, ich kann das schon verstehen. Ich bin ja auch gleich nach dem Diplom ss geworden und seitdem zuhause (bei mir jetzt schon bald 4 Jahre!!!).
Ich hab mir letzte Woche auch wieder meinen ersten Übersetzungsauftrag geholt, das habe ich bei der Großen schon im 2. Lebensjahr gemacht und es hat wirklich gut getan. Ich war dabei auch immer zuhause.
Was hast Du denn studiert? Wirst Du für die Doktorarbeit viel zuhause arbeiten können? Dann sollte es ja kein Problem sein. Ich habe ja Chemie gemacht und ein Labor hab' ich leider (oder eigentlich gottseidank :-)) nicht zuhause. Also lasse ich das mit der Doktorarbeit (zumindest vorerst), weil ich auch gerne mindestens zuhause bleiben will, bis Theresa auch im KiGa ist. Aber das Übersetzen von zuhause finde ich super. Man braucht einfach seinen Kopf mal für was anderes, das tut schon gut. Mein Mann meint immer, ich würde ja so schon nichts auf die Reihe kriegen, wie ich das dann mit dem Übersetzen auch noch schaffen will, aber ich glaube, wenn man wieder so ein bisschen was Eigenes hat, ist man auch für andere Sachen motivierter. Es ist ja nicht so, dass ich nichts schaffe, weil ich keine Zeit habe, oft habe ich einfach keine Lust, weil es ja völlig egal ist, ob ich das vormittags oder nachmittags oder heute oder morgen mache. Wenn ich aber weiß, heute habe ich schon soundso viel übersetzt, habe ich ein gutes Gefühl und vielleicht eher Lust, auch noch abzuspülen abends, damit ich morgen früh gleich weiter übersetzen kann und nicht noch das ganze Geschirr rumsteht...weißt Du was ich meine?
Wenn es Dich interessiert und Du glaubst, dass Du Spaß dran haben wirst, dann mach es unbedingt!!!
GLG, Marcia, die sich auch oft SEHR weltfremd vorkommt :-)

Re: SS- und Stilldemenz. Biba Butzemann und Co...

Hallo Katja,
Die Sorgen habe ich zum Glück nicht mehr;-) Ich kann Dich aber gut
verstehen. Und ganz sicher schaffst Du Doktorarbeit und Kinder. Meine
Cousine hat während der Medizinstudiums 4 Kinder geboren, wobei das
2. und 3. kurz nach der Geburt verstarben. Nun sie hat nie den Mut
verloren. Hat fertig studiert und fand in ihrer Nähe keine Stelle fürs AIP(
praktische Jahr). es blieb ihr nichts anders übrig als zwischen Kassel und
Halle/ Saale zu pendeln. Aber auch das ging vorbei. Inwzischen( sie ist
40) hat sie ihren Facharzt, arbeitet in der Praxis ihrer Mutter( die in
Kürze in Rente geht) und hat noch 2 weitere Kinder bekommen. Also
Kinder und Karriere schließen sich nicht aus;-)
Ich hab in der Art noch mehr Beispiele auf Lager.
glg, Malati

Re: SS- und Stilldemenz. Biba Butzemann und Co...

Hallo Katja!
Dein Bericht hätte fast von mir sein können, jedenfalls, was deine Irrwege nach und in Saarbrücken betrifft*g*. Manchmal hab ich auch so Tage, an denen einfach alles quer läuft. Aber ansonsten kann ich dir nur sagen, dass ich z.Z. super happy mit meinem 3-Tage-Job im Büro bin. Es ist einfach schön, mit Kollegen und Kolleginnen zu quatschen, Veranstaltungen zu besuchen oder selbst zu organisieren, einfach eine andere Aufgabe zu haben als nur ausschließlich Kind und Haus. Veit wird an den 3 Tagen in der Woche von meinem Mann und den Schwiegis betreut. Das klappt super. Ich finde es richtig, dass die Väter sich an der Betreuung der Kinder intensiv beteiligen. Veit kommt damit klasse zurecht und ich hba kein schlechtes Gewissen sondern kann mich auf die Arbeit konzentrieren. Also, mach deinen Doktor jetzt und schieb das nicht zu lange raus. wer weiß, ob du dann den Dreh noch mal findest.
LG Diana

Re: SS- und Stilldemenz. Biba Butzemann und Co...

Hallo Katja,
ja, die Stilldemenz ;-) Als Dinah damals 6 Monate alt war, hatte ich meinen ersten Lehrauftrag an der Hochschule. Hab zu dem Zeitpunkt voll gestillt und manchmal während ich einen Satz begonnen habe doch echt vergessen, was ich eigentlich sagen wollte *peinlich*. Zum Glück waren es Erstsemestler, die haben es wohl nicht gemerkt, denn ich hab ja immer geredet, nur hat das manchmal wissenschaftlich nicht so viel Sinn gemacht ;-)
Ich wollte auch mit beiden Kindern immer noch was für mich bzw. für meine geistige Weiterentwicklung tun uns es klappt ganz gut. Allerdings habe ich auch kein Problem mit einer Fremdbetreuung für Kinder. Tja, Doktorarbeit. Mir wurde schon vor fast 3 Jahren angeboten, zu promovieren, Stipendium wäre kein Problem. Bisher konnte ich mich nicht aufraffen, denn 1. habe ich "nur" einen FH-Abschluss und müsste an der Uni (1 h Fahrtweg entfernt) ein Aufbaustudium machen bzw. ein paar Scheine machen (ob ich das überhaupt noch könnte, wahrschenlich würd ich durch alle Prüfungen rasseln) und 2. hab ich 2 Kinder, 2 Unternehmen (haben gerade ein 2. gegründet) und ein großes Haus, in das auch noch ganz viel Arbeit gesteckt werden muss. Aus dem Grund schiebe ich die Entscheidung auch lange rum. Reizen würde es mich ungemein, aber ich will keine Sachen anfangen, die ich nicht zu Ende bringen kann.
Allerdings ist der Aufwand für Doktorarbeiten in den einzelnen Bereichen auch unterschiedlich. Kommt drauf an, ob man vieol zu Hause machen kann, ob bestimmte Projekte/Versuche außerhalb gemacht werden müssen etc. Eine Freundin hat gerade promoviert und die hatte 3 Jahre lang für nichts anderes einen Kopf, dabei hat die keine Kinder.
Aber, wenn organisatorisch alles geklärt ist, bin ich immer für Weiterbildung zu haben. Wer weiß, vielleicht kann ich mich auch nochmal aufraffen bzw. Zeit dafür abknapsen.
LG Jula
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