Hallo Ihr Lieben,
ich dreh mich hier seit einiger Zeit etwas im Kreis und weiß nicht, wie ich entscheiden soll. Wird wohl mal wieder ziemlich lang, aber ich würde mich freuen, wenn es jemand lesen und mir beim Brainstorming helfen könnte :-)
Eigentlich ist unsere Wohnung viel zu klein. Wir haben 62 m2, 2 Zimmer, wobei das Wohn/Schlafzimmer Durchgangszimmer zum Kinderzimmer ist, in dem die beiden Mädels schlafen, unser Bett steht in einer Nische des Wohnzimmers neben der Tür zum Kinderzimmer. Dazu Flur, Bad und Küche (die immerhin groß genug zum drin Essen ist).
Als wir hier hergezogen sind, hieß es, wir sind eh nur für 3 Jahre in Dresden, so lange kommen wir mit einer kleinen Wohnung aus (zumal man ja während der Doktorarbeit nicht die Welt verdient). Im Sommer werden es nun 4 Jahre. Seit etwa 1,5 Jahren steht die Option im Raum, dass wir irgendwann mal für längere Zeit (6 Monate bis 2 Jahre) ins Ausland gehen. Also haben wir beschlossen, so lange noch in der Wohnung zu bleiben, da sich ein Umzug vorher ja nicht so recht lohnt. Das Thema Ausland ist immer noch nicht vom Tisch, aber es tut sich bislang nichts, kann also auch erst in 2 Jahren sein. Oder doch nicht oder wie auch immer.
Wenn ich mit den Kindern alleine bin (was ja mindestens 12 h am Tag der Fall ist), ist es überhaupt kein Problem, aber am Sonntag Abend, nach 2 Tagen zu viert in der Wohnung, raste ich immer halb aus und denke, so kann das nicht weiter gehen. Man(n) hat ja keinerlei Rückzugsmöglichkeit um sich mal 5 Minuten aus dem Weg zu gehen. Und ich will auch nicht das halbe Wochenende mit beiden Kindern im Exil verbringen, damit mein Mann sich ausruhen kann.
Es gibt eigentlich auch einige schöne Wohnungen, die wir uns mittlerweile durchaus auch leisten könnten.
AAAABER, eigentlich wohne ich supergerne hier, unsere Miniwohnung ist total schnuckelig, schnell sauber zu halten, sonnig (da DG und Süd-West), mit guter "Fernsicht" (was ich sehr genieße), nette Nachbarn, die wir kaum stören, weil unsere Wohnung zu allen Seiten nur an Küchen und Bäder grenzt, das Haus hat einen riesigen (für fast-Innenstadt-Verhältnisse) Garten mit vielen alten Obstbäumen, Johannisbeeren, Brombeeren etc..., wir haben in 5-Minuten Laufnähe Kindergarten, Musikschule, Supermarkt, Post, Schlecker, Aldi, Lidl, was man halt so braucht, 2 Straßenbahnlinien und einen Bus ins Stadtzentrum und die Gegend ist trotzdem total ruhig und grün (viele Bäume an den Straßen entlang, große Abstände zwischen den Häusern und meist auch Vorgärten). Irgendwas davon müsste ich auf jeden Fall aufgeben.
Und vor einem Umzug graut mir auch. Und ich bin mir sicher, wenn wir gerade umgezogen sind, wird mein Mann feststellen, dass er JETZT ins Ausland kann; sollen wir dann wieder ausziehen und alles einlagern, oder die (teurere) Wohnung solange halten?
Jeden Montag mache ich mich voller Enthusiasmus auf die Wohnungssuche, im Laufe der Woche ebbt das dann wieder ab, ich denke immer mehr, es geht doch auch so, ist doch prima hier. Und am Wochenende geht es wieder von vorne los. Besonders "schlimm" ist es auch, wenn Übernachtungsbesuch kommt (für den Besuch wahrscheinlich schlimmer als für uns :-)).
Wieviel mehr Lebensqualität kriegt man wohl durch mehr Platz (oder wenigstens eine Tür mehr zum Zumachen) zu viert? Lohnt es sich, dafür einiges der Lebensqualität hier aufzugeben (z.B. das Obst im Garten und der Garten überhaupt ist mir viel wert)?
Wenn wir schon umziehen, würde mein Mann dann eigentlich auch gleich 4 Zimmer wollen, ein KiZi, ein Arbeitszimmer. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass unser Wohnzimmer dann ziemlich ungenutzt sein wird. Jetzt ist es ja Mittelpunkt, die Kinder spielen hier, ich (und abends mein Mann) sitze hier am PC, wir schlafen hier. Würden die Kinder im KiZi spielen und der PC im Arbeitszimmer stehen, wir im Schlafzimmer schlafen, was bleibt dann noch für's Wohnzimmer außer Besuch?
Ach menno, ich weiß echt nicht, ob das hier noch so lange gut geht, wir zoffen uns schon manchmal ganz schön, wenn wir so aufeinandersitzen, aber wenn das Problem nun viel grundlegender ist und eine größere Wohnung gar nicht den gewünschten "Erfolg" bringt (was ich für recht wahrscheinlich halte, nur sieht man sich dann halt nicht mehr so oft - auch nicht so schön - und merkt die Reibungspunkte eben weniger)?
Andererseits würden wir gerne irgendwann mal bauen oder was kaufen, da könnte man halt mit der kleineren Wohnung schon mehr zurücklegen. Aber da wir (wenn alles nach Plan läuft) frühestens in 6-10 Jahren wissen, wo wir endgültig landen, werden wir das vorher eh nicht in Angriff nehmen.
Sagt doch mal bitte, was Ihr davon haltet? Was würdet Ihr tun? Erst mal bleiben und wenigstens das mit dem Ausland abwarten (im Extremfall 2 Jahre) oder was Größeres suchen und gegebenenfalls Abstriche machen, was die Vorteile unserer jetzigen Wohnung angeht...
Tausend Dank schon mal, dass Ihr bis hierher gelesen habt :-)
Etwas verwirrte Grüße,
Marcia