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OT: Jugendamt, Pflegekind, Regelung - aufreg!!!!!!

Hallo Ihr Lieben
Seit Tagen beschäftigt mich eine Sache und ich muss mal Dampf ablassen. - vorsicht, das wird laaaang!!!! -
Also: Eine Kollegin von mir hat ein Pflegekind aufgenommen. Sie wollte - wie die meisten - ein möglichst junges Kind. Ihrs ist mit 8 Monaten zu ihr gekommen. So weit so gut. ABER: Dieses Kind kommt aus einer Stadt, in der es ungewöhnlich viele Babys zur Vermittlung gibt - wegen riesigem Straßenstrich und viel Prostitution in der Stadt gibt´s dort sehr viele Babys, die gleich nach der Geburt abgegeben werden. Und was passiert?? Nein... die Kinder kommen NICHT sofort in Dauerpflegefamilien. Nöööö: Die werden 1/2 Jahr in eine Übergangspflegefamilie gestopft, danach erst an Dauerpflegefamilien vermittelt! - Ja glaub ich´s denn???? Also, die Begründung für diese Vorgehensweise weiß ich nicht. Könnte mir vorstellen, dass das was mit dem "Rückforderungsrecht" der leiblichen Mutter zu tun hat (wobei das meines Wissens nach 8 Wochen ist...). Ich stell mir nur immer wieder vor, was das für die Babys bedeutet: 6 Monate sind sie in einer Familie, dann 2 Monate Kennenlernen, Übergang in die neue Familie... Mit 8 Monaten kommen die von ihren Bezugspersonen weg. Stellt Euch mal vor, wie das für EUER Kind wäre, jetzt von Euch weg und in eione andere Familie zu kommen..... Mein Gott, wie schrecklich!!!!! - Klar: Es gibt immer wieder Kinder, denen sowas widerfährt, die aus den Familien rausgenommwen werden (müssen). Aber in dem o.g. Fall, da könnte man die Kinder doch direkt nach der Geburt vermitteln. Wäre zum Vorteil von allen Beteiligten. - Boah, und die Lütten gerade in der wichtigen Bindungsphase da rauszurupfen und "umzusiedeln"... Man kann sich auch "Geschädigte" ranzüchten... Grrrrr!!!!! Ich versteh´s nicht. - Werde mich nochmal genaustens nach der Begründung für diese Vorgehensweise erkundigen!
Mir geht das nicht aus dem Kopf: WEnn ich mir vorstelle, man würde meine Len jetzt andere Bezugspersonen präsentieren und WIR wären für ihn einfach weg... Ich könnte heulen! - Mensch, das könnte man doch auch diesen Kindern ersparen! - Wer macht solche Vorschriften?? Wer denkt sich so was aus???
Nachdenkliche und traurige Grüße
Cosale
Bisherige Antworten

Re: OT: Jugendamt, Pflegekind, Regelung - aufreg!!!!!!

das ist ja wirklich grausig.
das kann nur jemandem einfallen, der NULL ahnugn von kindern hat und den ganzen tag hinterm schreibtisch sitzt.
echt schlimm.-
ich finde das auch eine frechheit.
es ist unvorstellbar.
lg
christina mit lena, 8 monate

das ist die deutsche bürokratie

Re: OT: Jugendamt, Pflegekind, Regelung - aufreg!!!!!!

Also, ich vermute, die Begründung lautet so: Es handelt sich ja nicht um
Kinder, die zur Adoption freigegeben wurden, sondern um Pflegekinder.
Deswegen trifft auch das Argument mit dem auf 8 Wochen begrenzten
Rückforderungsrecht der Mutter nicht zu; dies gilt nur für Adoptionen.
Bei Pflegekindern ist es so, dass ja nach wie vor die Eltern das
Sorgerecht haben, das Jugendamt ihnen aber wegen schwerer
Erziehungsmängel die Kinder wegnimmt und in eine Pflegefamilie gibt.
Das erste Ziel dieser Maßnahme ist laut Gesetz, die Situation in der
Familie so zu ändern, dass eine Rückführung der Kinder an die Eltern
möglich ist. Erst wenn das Jugendamt nach einer "angemessenen Zeit"
zu dem Ergebnis kommt, dass diese Bemühungen keinen Erfolg haben
werden, muss es sich darauf konzentrieren, die Zustimmung der Eltern
zu einer Dauerpflegschaft oder Adoption zu erhalten. Wie diese
gesetzlichen Vorgaben umgesetzt werden, können die einzelnen
Gemeinden selbst entscheiden. Ich nehme an, in der von Dir genannten
Stadt sagt man, man will die Kinder nicht in eine Dauerpflegefamilie
geben, wo auf beiden Seiten starke Bindungen aufgebaut werden,
solange sich die Bemühungen noch auf eine Rückgabe des Kindes an
seine leiblichen Eltern konzentrieren. Erst wenn diese Rückgabe als sehr
unwahrscheinlich erscheint, zieht man eine Dauerpflegschaft vor. Für die
Kinder ist das natürlich Mist, aber für die Kinder ist so eine Situation
sowieso Mist. Wäre wahrscheinlich in vielen Fällen besser, es käme direkt
zur Adoption, aber da müssen eben auch die Eltern mitspielen. :-( LG
Johanna

Re: OT: Jugendamt, Pflegekind, Regelung - aufreg!!!!!!

Hallo Johanna!
Jaaa, da ich die Begründung nicht kenne, kann man wirklich nur mutmaßen. Aber, so wie ich´s gehört hab, ist es so, dass die Kinder meist von ihren Müttern abgegeben werden. (Nicht: dass sie vom Amt den Müttern "weggenommen" wurden). Insofern trifft das mit dem Rückführungswunsch ja nicht zu. Und: Eigentlich ist´s auch egal, welche Begründung dahintersteckt: Es gibt zwei Möglichkeiten, wenn das Kind zur Mutter zurück kommt:
1. Kind kommt in Übergangsfamilie, kommt danach zur Mutter zurück.
2. Kind kommt in (vermeintliche) Dauerpflegefamilie, kommt danach zur Mutter zurück.
Beide Male SCHEISSE für´s Kind. - Klar.
Es gibt aber auch zwei andere Möglichkeiten:
3. Kind kommt in Übergangsfamilie, NICHT zur Mutter zurück, nach 6-8 Mon. in Dauerpflegefamilie.
4. Kind kommt sofort in Dauerpflegefamilie und bleibt dort.
Fälle 1-3 sind scheiße für´s Kind. Aber wenn das Kind sofort in die Dauerpflegefamilie kommt, könnte es ja sein, dass Fall 4 eintritt. Und selbst, WENN dann Fall 2 eintritt (und nicht Fall 4): Für das Kind kommt´s auf´s gleiche ´raus: Ob es nun aus der Übergangsfamilie gerissen wird oder aus der (vermeintlichen) Dauerfamilie: Das macht für das Kind keinen Unterschied. Aber es besteht zumindest die CHANCE auf Fall 4. Sicher ist Fall 2 für die (vermeintlichen) Dauerpflegeltern sehr schlimm, aber wessen Schutz steht hier im Vordergrund???? Der der Pflegeltern?? Um die zu schützen soll ´nem Kind die Chance auf Fall 4 genommen werden???
Ich könnte die Wände rauflaufen!!
Cosale
*grins, etwas verworren das Ganze mit "Fall 1,2,3,4" - sorry! Mir mangelt´s z.Zt. an klarerer Ausdrucksfähigkeit!

Re: OT: Jugendamt, Pflegekind, Regelung - aufreg!!!!!!

hallo cosale,
also so einfach ist das alles nicht,..du kannst nicht einfach hergehen und ein baby einfach wegnehmen und dann in eine dauerpflegefamilie geben. es könnte ja sein,dass sich die situation der mutter/großmutter/vater,..ändert und dann kommt das baby eh wieder zurück,....
das ganze ist traurig- da gebe ich dir recht.
lg karin

Re: OT: Jugendamt, Pflegekind, Regelung - aufreg!!!!!!

Hallo Karin!
Es geht wohl nicht darum, dass die Kinder "weggenommen" werden, sondern eher "abgegeben". Aber ich hab das alles auch nicht "aus erster Hand", daher kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wie sich das genau verhält. (Werde mich aber noch mal erkundigen. Das lässt mir doch keine Ruhe!).
LG Cosale

Re: OT: Jugendamt, Pflegekind, Regelung - aufreg!!!!!!

Also, wenn die Mütter die Kinder unbedingt loswerden wollen, dann
geben sie sie ja zur Adoption frei, und dann wird auch direkt nach der
Geburt oder meist schon vorher eine Adoptivfamilie gesucht. Das macht
jede Kommune so, soweit ich weiß. Nur, solange eben keine Einwilligung
zur Adoption vorliegt, ist das Jugendamt gesetzlich verpflichtet, die
Möglichkeit einer Rückführung zu den Eltern offenzuhalten, solange das
vernünftigerweise in Betracht zu ziehen ist. Und das kann eben jede
Kommune etwas anders auslegen und gestalten. Darüber gibt es oft
heftige politische Diskussionen, und Bürger, die ein Interesse an diesen
Themen haben, können sich hier häufig durchaus einbringen. Was
natürlich sehr wünschenswert ist! Klar, für das Kind ist ein häufiger
Wechsel der Bezugspersonen Mist, und ich finde auch, man sollte
überlegen, ob das nicht anders zu machen wäre. Aber am traurigsten
finde ich, dass es diese ungewollten Kinder gibt und dass sie, aus
welchem Grund auch immer, nicht direkt für eine Adoptivfamilie
freigegeben werden. Noch schlimmer ist es, wenn die Kinder bei den
Eltern bleiben und dort misshandelt und vernachlässigt werden. :-((( LG
Johanna
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