Ich bin soooo wütend....
die letzten Tage habe ich mit meinem Mann immer wieder über diese schrecklichen Vorfälle mit Kindern gesprochen. Die arme kleine Jessica. Ich wohne ja auch in Hamburg und ich bin total bestürzt, dass sowas bei mir quasi "in der Nachbarschaft" passiert.
ICH MÖCHTE UNBEDINGT DAGEGEN ETWAS TUN!
Habt Ihr auch diese unbändige Wut im Bauch bei der Vorstellung, was den armen Kleinen alles so angetan wird?
Wie fängt man an, aktiv zu werden? Hat jemand von Euch Kontakte zur Politik und weiss wie man die darauf aufmerksam macht? Hat jemand von Euch schon mal eine Unterschriftenaktion gestartet?
Wie kann man die Politik und die Medien dazu bringen, darüber nicht die Augen zu verschliessen und wirklich effektiv etwas dagegen zu unternehmen? Ich meine, nicht nur darüber lamentieren, wie schrecklich das ist, sondern wirklich etwas zu ändern.
Ihr seid doch auch recht engagierte Mütter, vielleicht fällt Euch ja etwas ein, wie man selbst etwas tun kann. Ich möchte jedenfalls etwas tun, damit die Gesellschaft bei solchen Dingen nicht wegguckt bzw. sich drüber aufregt und nach 2 Wochen kräht kein Hahn mehr danach und die Misshandlungen gehen einfach weiter...
Wütende und traurige Grüsse,
Anne mit Amy
Re: Ich bin soooo wütend....
mich machen diese Sachen auch furchtbar wütend, aber es ist nicht so
einfach... Es reicht ja nicht, zu sagen "Man muss so etwas unbedingt
verhindern", sondern man muss schon schauen, was im Einzelfall schief
gelaufen ist und was man konkret ändern müsste. Und das ist gar nicht
so leicht zu bestimmen. Es ist ja auch nicht so, als ob der Staat gar
nichts gemacht hätte, nur ging alles sehr langsam. Auf der anderen Seite
ist es auch nicht völlig abwegig, dass sich wohl keiner der Zuständigen
vorstellen konnte, dass die Eltern ihr Kind in der Zwischenzeit
verhungern lassen.
Unterschriftenaktion ist schön und gut, aber was genau soll da drin
stehen? "Quält keine Kinder mehr" ist ein schönes Anliegen, aber für
Änderungen braucht es schon etwas konkretere Vorstellungen.
Und: es ist immer wahnsinnig schwierig, die Balance zu finden zwischen
dem Schutz der Kinder einerseits und dem Schutz der Eltern vor
staatlicher Willkür andererseits. Im Moment sind alle furchtbar
aufgewühlt und sensibilisiert, und da kommt es dann ganz schnell zu
Überreaktionen. In Bayern wollte z.B. ein Staatsanwalt unter dem
Eindruck eines kürzlich geschehenen Verbrechens unbedingt einen
Familienvater in den Knast kriegen, weil der angeblich sein Kind
ermordet hatte - das Kleine war aber an Plötzlichem Kindstod
gestorben.
Wenn Du Dich engagieren möchtest, dann schau Dich doch mal bei den
Parteien um. Einen Einstieg in die Kommunalpolitik findet man schnell,
und da kann man durchaus was bewirken. Es ist ja nicht so, als ob es
"die Politik" gibt und dann noch die normalen Leute. Politiker sind die,
die es werden wollen. :-)
Liebe Grüße
Johanna (übrigens Mitglied einer Partei ;-))
Re: Ich bin soooo wütend....
als ich gestern in der BILD den Bericht über das Matyrium des kleinen 3jährigen Mädchens gelesen habe, dass die Mutter in einer Krankenhaustoilette abgelegt hat, da musste ich im Büro erstmal eine Runde weinen. Es ist so schrecklich, was manche Monster den kleinen, hilflosen Geschöpfen antun. Es ist gar nicht fassbar. Es ist so unerklärlich. Wie kann eine Mutter zusehen oder sogar mitmachen? Es ist richtig, dagegen muss etwas unternommen werden. Nur was und wie? Natürlich kann frau sich politisch engagieren (bin übrigens selbst Mitglied einer Partei und darin sehr aktiv)aber es ist verdammt schwierig, die althergebrachten Strukturen darin aufzubrechen und die Parteifreunde/innen zu motivieren. Zumal wenn frau neu in dem Verein ist. Auf kommunaler Ebene könntest du dich an ein dir bekanntes Ratsmitglied (ist das bei euch nicht Senat?)wenden und diesen bitten, in seiner Fraktion das Thema anzusprechen. Die Fraktion könnte dann evtl. einen Antrag an die Stadt stellen, dass die Arbeit des Jugendamtes in Bezug auf Kindesmißhandlungen überprüft wird. Oder du wendest dich an die Abgeordneten des Bundestages. Auch an die Presse kannst du dich wenden. Sprich mit denen über das Thema. Vielleicht greifen die es auf und machen eine Artikelserie draus. Oder schreib einen Leserbrief an alle Zeitungen mit dem Aufruf an die Leserschaft, nicht wegzugucken, sondern etwas zu tun. Oder wende dich an Hilfsorganisationen. Es gibt sicher Vereine gegen Kindesmißhandlung. Gemeinsam lässt sich eher etwas bewegen als allein. Ich finds tol, das du etwas tun möchtest.
LG Diana
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