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@alle Stillmamis wegen Eisen

Hallo,
ich habe von meiner Stillberaterin Infos zum Thema Eisenversorgung eingeholt und wollte sie Euch hier mitteilen. Verunsichert von einem Beitrag hier im Forum habe ich mich an sie gewandt. Mir wurde hier mitgeteilt, dass Muttermilch ab dem sechsten Monat nicht mehr ausreicht um das Baby mit Eisen zu versorgen. Als Antwort bekam ich dies:
Warum sollte denn Muttermilch ab sechs Monaten plötzlich kein Eisen mehr
enthalten? Selbstverständlich enthält auch Muttermilch in diesem Alter Eisen
und die Kinder bekommen es auch. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als
zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die
Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als
die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen (49 % des
Eisens in der Muttermilch im Verhältnis zu 4 % des in mit Eisen
angereicherter künstlicher Säuglingsnahrung können vom Kind verwertet
werden). Das voll ausgetragene, gesunde Neugeborene wird mit Eisenreserven
geboren, die ihm zusammen mit dem in der Muttermilch enthaltenen Eisen bis
weit ins zweite Lebenshalbjahr reichen. Außerdem verlieren gestillte Babys
kein Eisen, was bei vielen Säuglingen vorkommt, da durch Kuhmilch
verursachte Darmreizungen zu Blutungen führen können. Eine finnische Studie
ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die
immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25
% der Fälle auftritt.
Interessant finde ich auch folgenden Auszug aus einem Artikel von Dr.
Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL-Konferenz in
Washington:
?Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter
Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne
Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern,
die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn
sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes
ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen.
Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der
Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich
erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht
sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch
Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber
nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche
Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei
sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr
einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das,
was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat.?
Ich hoffe das konnte jetzt etwas Licht in die Sache bringen.
liebe Grüße und ein schönes Wochenende Euch allen
anja
Bisherige Antworten

DANKE!

Hallo Anja!
Vielen Dank für diesen Beitrag!
Manchmal bin ich schon verunsichert.
Ich bin die einzige in meinem Babyumfeld, die noch stillt.
Und dann ja ziemlich voll, ohne ersetzte Mahlzeit, ohne Gläschen und Brei - aber inzwischen mit Brotkanten, Dinkelstangen und Reiswaffeln.
Dauernd muss ich mir anhören "Waaas, du stillst immer noch???" Verbunden mit mitleidigem Kopfschütteln.
Da Lotte ein zierliches Baby ist (7,5 Mon. 63cm 6150Gramm)erhalte ich außerdem noch Hinweise, dass es ja kein Wunder ist, wenn sie anscheinend nicht wächst/zunimmt, da sie ja nichts "Richtiges" bekommt.
(Lotte ist übrigens hellwach und in keinem Falle "zurückgeblieben" o.ä.)
Da ich etwas mehr auf die Waage bringe, wurde sogar kürzlich gescherzt, dass ich sie wohl auf Diät halte. Da bin ich echt ausgeflippt.(--> Nebenbei: Lotte kommt da voll nach der Seite meines Mannes. Die sind alle sehr schlank.)
Aber als auch die Pekip-Leiterin (von der ich eigentlich eher Rückendeckung erwartet hätte) meinte: "Also jetzt musst du aber echt mal anfangen mit Füttern! In der Muttermilch ist doch jetzt gar nichts mehr drin...!"
Da hätte ich echt heulen können. Da will man das Beste für sein Kind und findet keine Zustimmung - außer bei euch (und meinem Mann, der das Stillen auch voll befürwortet und unterstützt)
DANKE an dich und alle Forumsmädels! Es tut echt gut euch täglich zu lesen.
Allerliebste Grüße
Tola mit Lotte

Re: DANKE!

Hallo Tola,
mir geht es momentan ähnlich:
Amy ist am 01.12. 7 Monate alt geworden und wird immer noch voll gestillt. Bei der U5 hatte sie 65 cm mit 6810 gr (kommt halt nach mir: Bin 1,60 m und wiege momentan 49 kg). Der KiA meinte auch, ich sollte schon mal mit dem Zufüttern anfangen, was ich aber aus Allergiegründen nicht möchte. Ausserdem ist Amy wirklich noch nicht soweit (das bilde ich mir nicht ein). Dennoch kam ich gehörig ins grübeln...
Also habe ich im Netz nachgeforscht und im Langzeitstillforum nachgelesen. Ich bin ja so froh, dass es das Internet gibt. Ich habe dort soviele gute Argumente für das Weiterstillen gefunden, dass ich mir jetzt keine Sorgen mehr mache. Mir ging es auch meist um das Eisen, aber es gibt da wirklich Studien drüber, dass MuMi bis zum 1. Geburtstag durchaus noch reicht (ok, es gibt auch andere Studien, die das Gegenteil belegen, aber was soll's?).
Wir müssen uns echt gegenseitig stützen, dann schaffen wir es auch, uns gegen das Kopfschütteln von anderen Ahnungslosen durchzusetzen ;-)
LG & fröhliches Weiterstillen,
Anne mit Amy *01.05.04

Re: DANKE!

Ich kenne persönlich mehrere Kinder, die mindestens 9 Monate voll
gestillt wurden und danach überwiegend gestillt und sonst vegetarisch
ernährt wurden. Keines von ihnen hat einen Eisenmangel, alle sind fit
und gesund, und zwei davon sind richtige Brecher. Ich kann Euch also
nur ermutigen, Eure Kinder so lange und so viel zu stillen, wie sie
möchten. :-)
Ladis hatte ja Eisenmangel, aber das liegt an der Frühgeburt. Er bekam
ein paar Monate Eisentropfen, und jetzt sind seine Speicher voll und er
hat genug Reserven.
Die "Normwerte" - nicht nur bei Eisen - richten sich leider allzuoft nach
erwachsenen Männern, in der irrigen Annahme, dass Frauen und Kinder
die gleichen Werte haben müssten. So wird z.B. ein Hb-Wert von 12-16
als Norm betrachtet, ohne dass jemals untersucht worden ist, ob Frauen
den gleichen Wert aufweisen wie Männer. Meine Hebamme sagt, bei der
Erstuntersuchung von Schwangeren haben fast alle Frauen einen Hb-
Wert zwischen 11 und 12. Ihrer Ansicht nach ist das ein
durchschnittlicher Wert für Frauen, und 16 wäre viel zu hoch. Viele FÄ
verschreiben bei einem Wert von 11 aber schon Eisen. Dabei haben
klinische Studien sogar ergeben, dass die Eisengabe in der
Schwangerschaft das Totgeburtsrisiko erhöhen kann, weil ein zu hoher
Eisenwert die Durchblutung der Plazenta erschwert. Der Stand der
Forschung würde es also nahelegen, nur den wenigen Frauen mit einem
nachgewiesenermaßen pathologisch niedrigen Ferro-Sanitin-Wert
(erkennt man nur am kompletten Blutbild) Eisen zu verschreiben. Leider
scheinen die wenigsten FÄ davon je gehört zu haben. Sie schauen halt
auf ihre Normwerte und meinen, alles behandeln zu müssen, was davon
abweicht.
Das hat jetzt mit dem Stillen nichts zu tun, aber ist ein Beispiel dafür,
dass man nicht alles, was irgendwelche Ärzte einem erzählen, für bare
Münze genommen werden muss. Leider. :-(
LG Johanna

aber:

es muß gesichert sein, das auch die mutter genug eisen hat.
bei mir ist es so, das mein hb wert an der unteren grenze und mein ferritin wert wahrscheinlich auch am boden ist. ich kann kaum genug eisen für mich produzieren, geschweige denn für fabi. da ich aber nur meinen hb wert hab kontrollieren lassen, und der "ok" war, hab ich mich nicht darum gekümmert.
ob mein sohn nun meine art eisenunverwertbarkeit geerbt aht oder eben mein eisen nichta usreicht - fakt ist, das er jetzt ohne medis nicht auskommt, das er schon schäden davon getragen hat.
ich habe mit gutem gewissen fast 11 monate voll gestillt, jetzt denke ich fürs nächste, regelmäßig ab dem 8.monat den eisenwert kontrollieren zu lassen.
im übrigen ist auch unser ach so eisenreicher spinat nitratbelastet und das eisen was drin ist, können wir fast nicht aufnehmen.
alles außer mumi hat zwar viel mehr eisen - aber wird nur zu einem geringen teil aufgenommen. kinder mit eisenmangel sollen weiter gestillt werden, zusätzlich mit hirse füttern und bei darf medis geben.
lg katina

habe auch noch Eisen-Info`s ;-)

Quelle: "Biologischer Ratgeber für Mutter und Kind" von Dr. M.O. Bruker
Der Bedarf an Eisen
- in der Laienpresse wird immer wieder behauptet, nur Fleisch und Leber seien ausreichende Eisenspeicher, nicht jedoch Gemüse und Obst.
- In Wirklichkeit ergeben aber die Blutuntersuchungen bei stillenden und schwangeren Frauen, die sich mit einer vitalstoffreichen Vollwertkost ohne Fleisch ernähren, dass ihr Gehalt an Blutfarbstoff (Hämoglobin) und die Zahl der roten Blutkörperchen meist über den Durchschnitt liegt.
- Hier stehen Fakten gegen Behauptungen!
- Es ist völlig ohne Belang, ob im Fleisch mehr Eisen ist als in manchen Pflanzenteilen; von Wichtigkeit ist nur, ob der Mensch das Eisen verwerten kann. Dies wiederum ist abhängig vom Vorhandensein anderer biologischer Wirkstoffe.
- Im letzten Jahrzehnt wird sehr vielen Patienten die Diagnose Eisenmangel gestellt.
- Diese Diagnose stützt sich auf die Bestimmung des Eisengehalts im strömenden Blut.
- Die Durchschnittswerte sind 60-120 Gamma.
- Die Menge Eisen, die im Blut transportiert wird, ist starkem Wechsel unterworfen und sagt nichts aus über den Gehalt an Eisen in den einzelnen Zellen, noch über seine Verwertbarkeit.
- Entscheidend ist nicht der Eisengehalt im Blut, sondern das Blutbild, d.h. ob das Blut genügend rote Blutkörperchen und genügend Blutfarbstoff enthält.
- So kann das rote Blutbild völlig normal sein, obwohl im Blut der Eisengehalt sehr gering ist.
- Es sei daher nochmals betont, dass der Eisengehalt im Blut für die Blutbildung unwesentlich ist, entscheidend ist die Verwertbarkeit des Eisens.
- Als Beispiel für ein besseres Verständnis sei als Parallele das Calcium genannt: An dem klassischem Bsp. der Rachitis kann man sehen, dass es nicht auf die Menge von Calcium ankommt, die zugeführt wird, sondern auf die Verwertbarkeit. D.h. einem rachitischem Kind kann man riesige Mengen an Calcium zuführen, die völlig ohne Wirkung bleiben, wenn das Vitamin D fehlt.
- Sowohl in der Calcium- als auch in der Eisenfrage ist also nicht die Quantität entscheidend, sondern die Verwertbarkeit, die abhängig ist von der Zusammensetzung der übrigen Nahrung.
LG, Tanja
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