Angeblich stillen in Deutschland 28% der Mütter ein halbes Jahr lang und
6% bis zum ersten Geburtstag. Dabei werden 90% der Kinder nach der
Geburt angelegt. Ich finde es schon schlimm, wie wenige Frauen auch
nur den ersten Monat (der natürlich der härteste ist) durchhalten, was
auch an der weit verbreiteten schlechten Beratung liegt. Nur 14
Krankenhäuser in Deutschland sind als stillfreundlich prämiert... In
Frankfurt am Main gibt es kein einziges. :-( Trotzdem finde ich es
natürlich toll, dass hier so viele "noch" (wieso eigentlich "noch"? Ich finde
es ganz normal *g*) stillen. LG Johanna

Hallo Johanna,
hast Du da irgendeine Liste, welche KH als stillfreundlich gelten?
Ich habe ja hier in Dresden in 2 verschiedenen KH entbunden und habe keines als "stillfeindlich" empfunden, keiner hat je was von Zufüttern gesagt, die Hebammen haben mich total lieb unterstützt beim Milcheinschuss und auch bei Theresa, wo es ja doch etwas komplizierter war mit Pumpen etc., schienen mir alle sehr positiv eingestellt zu sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass 2 der nur 14 KH in ganz Deutschland ausgerechnet in DD sind...
Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich glücklicherweise wirklich keine nennenswerten Probleme mit dem Stillen (und Abpumpen) hatte. Ich weiß ja eigentlich nicht, wie sie reagieren, wenn Probleme auftreten.
LG, Marcia

Hallo Marcia, "stillfreundlich" meinte ich jetzt nicht als allgemeines
Attribut, sondern das ist eine WHO/Unicef-Auszeichnung, die nur
Kliniken bekommen, die bestimmten Standards folgen und sich einer
jährlichen Qualitätskontrolle unterziehen. Diese Standards sind ziemlich
streng. Natürlich gibt es unter den übrigen KH auch viele, die eher
stillfreundlich sind. Ich habe gerade noch mal nachgeschaut - 2004 hat
sich die Zahl der als stillfreundlich ausgezeichneten KH auf 20 erhöht,
immerhin. Aus Dresden ist keins dabei.
Im Großen und Ganzen sind ja heute die meisten Kliniken pro Stillen,
aber häufig scheitert es eben doch, sobald Probleme auftreten.
Ich habe übrigens bei Ladis die Erfahrung gemacht, dass die
Neugeborenenstation der Kinderklinik stillfreundlicher war als die
Wochenstation, wo die reif geborenen Babys fast alle zugefüttert
bekamen. Ladis bekam allerdings auch erst nach 24h Muttermilch,
vorher Tee, und sollte am ersten Tag nicht angelegt werden, was ich im
nachhinein ziemlich Mist finde. Und die abgepumpte Milch wurde bei
den fitteren Babys, wenn es mit dem Stillen noch nicht klappte,
bevorzugt per Flasche (anstatt Löffel, Becher oder Brusternährungsset)
gegeben, was eine der häufigsten Ursachen für Brustverweigerung ist,
egal, ob die Flasche Muttermilch oder Glukose oder Pulvermilch enthält.
:-/
LG Johanna

Na gut, so betrachtet sieht es vielleicht doch anders aus, Theresa hab ich erst am 4. Tag zum ersten Mal angelegt (als ich sie zum dritten Mal auf meiner Brust liegen hatte und sie wie wild zu suchen anfing..., zum Glück hatte da gerade eine supernette pro-Still-(und auch pro-Trage-)Schwester Dienst...), aber sie ist halt auch 8 Wochen zu früh gewesen und furchtbar müde. Wenn ich nicht da war (also leider einen Großteil des Tages...) hat sie auch die Flasche bekommen, aber Brust war ihr von Anfang an lieber, zum Glück.
LG, Marcia

Da habt Ihr Glück gehabt. Ich habe auf der Frühchenstation mehrere
Kinder erlebt, die die Brust verweigert haben, weil Flasche so viel
einfacher ging oder weil sie saugverwirrt waren. Der Klinik war es egal,
aber für die Mutter ist es natürlich super, wenn sie nach der Entlassung
dasitzt und die Wahl hat, ständig abzupumpen und die Flasche zu geben
oder halt Pulvermilch zu geben. Ich galt wohl als ziemlich nervig, weil
ich verfügt habe, dass mein Kind keine Flasche bekommt. Das kann man
bei einem saugschwachen Kind aber auch nur machen, wenn man
entweder auf eine Magensonde zurückgreifen kann oder halt viel
Unterstützung bekommt, denn Finger- oder Becherfütterung ist ja für
alle mehr Arbeit.
LG Johanna

Und ich die 41.!!!
LG Christina