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@ Katja mit Luzia & Janna mit Marten

Hallo Ihr 2,
ich möchte Euch ausdrücklich für Eure Antworten weiter unten danken. Und ich gebe zu, dass ich mich etwas nunja, blöde fühle...
Als ich ss war, habe ich mir geschworen, dass ich mein Kind immer mit ganz viel Liebe und Intellekt erziehen werde, ihm Verbote erkläre und es nie alleine lassen werde.
Vieles von dem setzte ich auch jeden Tag um und ich finde, dass ich eine gute Mutter bin, die bestrebt ist, ihr Kind nie alleine oder schreien zu lassen. Aber ich muss auch sagen, dass bei mir zumindest zwischen Theorie und Praxis ein Unterschied ist. Kein riesiger, aber doch ein fühlbarer.
Ich ertappe mich z.B. dabei, dass ich Verbote deutlich ausspreche und es ebenso handhabe wie Ihr (mit Erklären und wegsetzen). Aber wenn ich genervt bin oder total müde, dann sage ich einfach "nein" und dar war's. Keine Erklärungen mehr auf Mamas Arm.
Oder wenn ich duschen bin und Amy in der Zeit anfängt zu weinen, dann beeile ich mich zwar etwas, mache aber alles noch zu Ende, bevor ich zu ihr gehe. Ich denke mir inzwischen: Da muss sie durch, diese 2 Minuten kann sie auch mal warten. Klar, für Eltern mit 2 oder mehr Kindern, ist das vielleicht firlefanz, aber ich mache es inzwischen doch öfter mal so, wie ich es eigentlich NICHT wollte. Und das will ich jetzt ändern.
Das habt Ihr beiden mir aufgezeigt und ich gelobe Besserung.
Ich frage mich nur: Ab wann muss ein Kind denn auch mal warten können? Ab wann kann ein Kind begreifen, dass es nicht immer die erste Geige spielen kann? Ab wann ist ein Kind soweit, dass es soziales Verhalten lernt, z.B. akzeptieren lernt, dass Eltern auch ihre eigenen Bedürfnisse haben? Und wenn es das denn lernt, wird es dabei nie weinen (müssen)? Ich meine, welches Kind gibt seine Extrabehandlung schon gerne auf?
Ist es nicht besser, einem Kind solche Dinge jetzt schon (mit ca. 10-12 Monaten, nicht früher) beizubringen, als später? Ich bin da etwas ratlos...
LG,
Anne mit Amy *01.05.04
Bisherige Antworten

Re: @ Katja mit Luzia & Janna mit Marten

hallo anne, nochmal...
also, ich denke, daß du als mama durchaus ein recht auf eine dusche hast und amy in dieser zeit auch warten kann. sie weiß wo du bist, denke ich mal, sie kann dir zusehen und du kannst doch auch mit ihr reden. sie ist ja nicht allein in dieser zeit.
es ist schon wichtig, daß du für sie da bist und das auch immer, aber für sie da sein heißt nicht, daß du sie jederzeit nehmen und tragen mußt.
dies ist natürlich nur meine meinung, ich finde es auch toll, wenn jemand es anders macht und damit klar kommt.
ich z. b. stille emilia immernoch in den schlaf und sie schläft bei mir im bett. das ist auch nicht jedermanns sache und ich denke aber, sie braucht die nähe und da ich am tag öfter mal nicht so viel zeit habe bin ich eben in der nacht mehr für sie da.
ich denke, wenn du mit der situation klar kommst, dann geht es auch amy gut. es kann nicht jeder gleich erziehen und wir sind alle nur menschen, und wenn ich gestresst bin oder müde, dann dürfen das auch meine kinder merken, denn das ist menschlich und normal und ich denke nicht, daß es gut ist den kindern immer "heile welt" vorzuspielen!!
lg chris

Danke schön für Deine Worte :-) LG

Re: @ Katja mit Luzia & Janna mit Marten

Hallo,
ich habe gerade wenig Zeit, also nur mal ne kurze Antwort:
Irgendwie ging es um das Brüllen lassen beim Einschlafen.
Ich finde das nicht richtig.
Klar, jeder darf machen wie er will und kann.
Tagsüber schreien lassen, aus welchen Gründen auch immer, ist eine etwas andere Sache.
@Anne es gibt einige gute Bücher, die ich dir empfehlen kann, die auch beschreiben, wann das Kind praktisch aufnahmefähig für Erziehung ist, bzw. wann sie es auch umsetzen können:
"Babyjahre" von Remo Largo
"Die ersten drei Lebensjahre" von Doro Kammerer
Mit der Extrabehandlung ist das so eine Sache: im Grunde ist es die Normalbehandlung, nur hat es die westliche Welt zur Extrabehandlung gemacht.
Eltern haben natürlich auch eigene Bedürfnisse und die sollten nicht zu kurz kommen. Aber ehrlich gesagt kann ich nachts 3x besser schlafen, wenn ich weiß, dass mein Kind sich nicht in den Schlaf brüllen muss (sorry: hart gesagt).
Tagsüber ist es schon immer situationsabhängig, sicher und je mehr Kinder umso schwieriger wird alles. Deshalb möchte ich auch nur eins.
Mein Kind wird sicher auch mal in Wutgebrüll ausbrechen und auch nicht gleich aufhören aber ich renne deshalb nicht aus dem Raum und lasse es sich ausschreien, weil es das ja lernen muß, verstehst du??
Boah, sorry, muss erstmal raus, Kind kriecht hinters Sofa.
LG Katja

Danke für die Buchtips. Werde ich mir besorgen :-)

Re: @ Katja mit Luzia & Janna mit Marten

Dem kann ich mich anschließen.
Du hattest das schöne Duschbeispiel genannt. Also wenn ich mit Marten alleine bin und dusche kommt er entweder in den Hochstuhl und kann von draussen zuschauen (wie gesagt er liebt es in dem Ding zu sitzen, das ist keine Strafe oder so) oder er sitzt halt vor der Dusche und spielt mit dem Wasser. Oft ziehe ich ihm nur einen Body an (ist ja eh warm im Bad) und dann kann er so richtig schön plantschen.
Und natürlich muss Marten auch mal warten. Ich geb ihm dann etwas womit er sich beschäftigen kann und das klappt gut, allerdings konnte er sich schon immer super auch für länger allein beschäftigen.
Ich will nicht als Übermutter dargestellt werden. Ich denke wäre meine Situation nicht so wie sie ist könnte ich das auch nicht so durchziehen. Ich habe einen Mann der mich super unterstützt und der aufgrund seiner Dienstzeiten auch viel zu Hause ist. Und ich habe ein Kind das sich viel allein beschäftigt und mir immer wieder Freiraum gibt. Und klar bin ich auch mal genervt. Ist doch ganz natürlich.
Und, ganz klar, nach fast einem Jahr 100% Kind merke ich meine Grenzen auch so langsam. Also, ich bin auch nur ne ganz normale Mutter.
LG Janna

Mein Mann hat heute die Bücher gekauft. DANKE ->

Re: @ Katja mit Luzia & Janna mit Marten

Hallo Anne,
ich denke ehrlich gesagt, auch ein Kind von einem Jahr kann schon mal
warten, ohne psychische Schäden zu erleiden. Ladis kapiert ganz gut, ob
ich ihn warten lasse oder ob ich wirklich weg bin. Klar, das Wartenlassen
passt ihm auch nicht immer. Aber ehrlich, dieser Tanz um das
Einzelkind, das finde ich übertrieben. Wie Du schon schreibst, Eltern mit
mehreren Kindern können das gar nicht leisten. Und die zweiten und
dritten Kinder leiden auch nicht alle irreparable Schäden. Wichtig ist, was
für eine Einstellung man zum Kind hat. Ich lasse Ladis nicht schreien,
weil ich gerade keinen Bock auf ihn habe oder denke "ach, der soll sich
mal nicht so anstellen". Aber das mit dem Duschen kann mir schon auch
passieren. Dann kann er aber auch ins Bad kommen und nach mir
schauen. Klar, als er noch klein war, habe ich das nicht gemacht.
Manchmal sind Kinder mit dem ganzen Erklären und Wählen-Lassen
auch überfordert, und das tut ihnen nicht gut. Da habe ich mehrere
Beispiele im Bekanntenkreis erlebt, wo die Kinder froh waren, wenn mal
jemand einfach sagte: "So, es ist kalt draußen, wir ziehen jetzt eine Jacke
an" und nicht dieses ewige "Schatzi, willst Du wirklich nicht?
Blafasellabererzähl". Kinder mit einem oder zwei Jahren verstehen das
noch nicht. Sie hören auch, ob ein "Nein" bestimmt oder gleich richtig
wütend ist. Den wütenden Tonfall bemühe ich mich zu vermeiden.
Im großen und ganzen lasse ich Ladis natürlich nicht schreien, und
schon gar nicht ohne dringenden Grund. Aber wenn ich ihm seinen Brei
mache, dann muss er schon mal eine Minute auf dem Boden sitzen und
jammern, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen habe. Er sieht ja, dass
ich da bin und mit ihm rede.
Nachts ist es einfach so, dass ich irgendwann gemerkt habe, ich kriege
massive Agressionen. Und das wollte ich nicht. Meinem Kind zuliebe mit
Wut im Bauch stillen? Nö. Aber wenn Ladis ruft, gehe ich nach wie vor
hin, klar. Er wird nicht zum Durchschlafen gezwungen.
Meine Mutter ist als jüngste von 9 Kindern aufgewachsen, da liefen die
Kinder einfach so selbstverständlich mit. Ihre Mutter war nicht streng,
sehr liebevoll, aber diese Dauer-Aufmerksamkeit, das ging gar nicht.
Und sie hat ihre Kindheit als sehr glücklich empfunden.
LG Johanna

Re: @ hallo johanna,

gut geschrieben,..dem habe ich nichts zuzufügen..-)
lg karin

Re: @ Katja mit Luzia & Janna mit Marten

Hallo Johanna,
genau "Dauer-Aufmerksamkeit" ist das Wort, nach dem ich suchte ;-).
Ich habe auch das Gefühl, dass Amy jetzt anfängt, Grenzen auszuloten. Da bin ich halt konsequent und es führt auch mal zu Wutgeschrei, ihrerseits. Ich denke tatsächlich, dass Kinder Grenzen wollen und auch brauchen. Da sind wir als Eltern halt gefordert. Aber eben immer mit gaaanz viiiiel Liiiiiebe :-)
Lustig, das Beispiel mit der Jacke. So einen Fall hatten wir bei uns im Bekanntenkreis auch. Manchmal muss man als Eltern einfach den Ton angeben.
LG,
Anne

@Johanna

Daueraufmerksamkeit ist ja auch nicht das Thema.
Und die Diskussion Einzelkind vs. Geschwisterkind hatten wir ja auch schon mehrmach.
Aber was tust du denn, wenn das Balg am Bein zupft und immer weiter kreischt, weil es hoch genommen werden will. Schüttelst du es ab und sagst, nee, lerne mal zu warten???
Bei mir ist es leider auch so, dass ich Genörgel und Gekreische sehr schlecht ertragen kann und durch meine Krankeit auch sehr dünne Nerven habe. Sicher, ich stürze mich auch nicht beim kleinsten Pups auf mein Kind, um es aufzunehmen aber gehe zumindest mal nachschauen auch wenn es nur nölig klingt. Kürzlich hing Luzi nämlich derart böse mit ihren Beinen im Laufgitter, während ich auf dem Klo war, und hat genörgelt, weil es ihr auch weh tat. Sie wäre zwar nicht gleich gestorben aber warm soll ich sie denn unnötig jammern lassen?
Grenzen und Regeln gibt es bei uns selbstverständlich auch. Schon aus dem Grund, weil ich es mag, wenn alles nach meiner Pfeiffe tanzt ;-)
LG Katja

Re: @Johanna

Wenn Ladis am Bein zerrt und kreischt, dann nehme ich ihn hoch, wenn
es irgend geht. Bisher habe ich ja kein zweites Kind, das mich daran
hindern würde. :-) Wenn er länger als 5 sek nölt, schaue ich auch
zumindest mal nach. Es geht gar nicht um unnötiges Jammernlassen,
aber darum, dass ich z.B. mir mittlerweile das Recht herausnehme, auch
mal in Ruhe zu frühstücken, selbst wenn Ladis vielleicht findet, dass ich
mich mit ihm zu beschäftigen habe. Klar, in Zeiten wie jetzt, wo er krank
ist und sich elend fühlt, da nehme ich ihn jederzeit auf den Arm, auch
wenn ich in dem Moment lieber etwas anderes tun würde. Und wenn sein
Gejammer einen dramatischeren Grund hat als Langeweile (z.B.
vollgekackte Windel, Durst), dann widme ich mich ihm auch nicht erst
nach einer halben Stunde. LG Johanna

Re: @Johanna

Siehste, so eine Sache wie in Ruhe essen ware uns schon immer heilig und das haben wir auch von Anfang eingeführt. Wir essen immer zusammen und selbst wenn Marten z.B. seinen Abendbrei alleine isst, dann sitzen immer alle am Tisch die zu Hause sind. Und siehe da, es hat wohl gefruchtet. Marten lässt uns immer ganz toll essen, selbst wenn er nicht mehr am Tisch sitzen mag, spielt er super ganz alleine bis wir auch fertig sind.
Das ist es ja was ich meine, das man eben von Anfang an seinen Weg klar machen und vorleben und durchsetzen muss und nicht erst irgendwann damit anfangen kann. Ich denke dann gibt es nämlich wirklich Probleme.
LG Janna

Re: @Johanna

Tja, wir essen halt nicht immer zusammen, weil mein Mann dafür viel zu
viel arbeitet. Und mittags isst Ladis ja, seit er Beikost bekommt, bei der
Tagesmutter. Früher war es halt schwierig. Wenn man ständig mit einem
Neugeborenen alleine ist, dann macht man sich das Leben leichter, wenn
man dann isst, wenn das Baby schläft.
Ich denke übrigens insgesamt, dass vieles sehr typabhängig ist und dass
man nicht jedes Verhalten des Kindes den Fehlern oder Vorteilen des
eigenen Erziehungsstils zuschreiben kann. Ob ein Kind z.B. zu
Wutausbrüchen neigt, ist auch Veranlagungssache. Meine Schwester und
ich waren da immer schon total unterschiedlich, obwohl meine Eltern
uns genau gleich (sehr liebevoll) erzogen haben. Ladis ist ein eher
friedliches Kind. Er ist zwar temperamentvoll, aber verträglich, und er
muss nicht unbedingt seinen Willen durchsetzen. Wir haben deswegen
wirklich extrem selten Gebrüll (außer beim Zähneputzen, aber da muss
er halt durch). Andere Kinder sind da von klein auf ganz anders, aber ich
wäre vorsichtig damit, das per se den Erziehungsfehlern der Eltern
zuzuschreiben (obwohl die natürlich bestimmte Verhaltensweisen
begünstigen können).
LG Johanna

Re: @Johanna

Ich hab ja nicht gemeint das es ein Erziehungsfehler ist. Ich denke halt das man sich gewisse Sachen einfacher macht wenn man sie von Anfang an ganz selbstverständlich "einführt".
Wir können natürlich auch nicht immer zusammen essen. ich schrieb ja, die die zu Hause sind (ob das Freunde, Omas oder wir Eltern sind) haben sich mit an den Tisch zu setzen wenn Marten allein isst und nicht irgendwo anders rumzuspielen.
Ich habe es halt schon bei meiner Nichte erlebt das da immer wenn sie keine Lust mehr hatte am Tisch zu sitzen einer mit aufgestanden ist und sich mit ihr beschäftigt hat. Die geht auch heute mit 2 1/2 noch keinen Schritt alleine und ich glaub ihre Mama hat 2 Jahre lang sehr selten mal in Ruhe essen können.
Sowas haben wir bei Marten gleich unterbunden weil wir das einfach nicht möchten. Er sollte gleich von Anfang an kennenlernen das man zum Essen am Tisch sitzt und wenn er (altersbedingt) eben keine Lust mehr hat am Tisch zu sitzen dann muss er sich ein paar Minuten alleine beschäftigen bis die anderen fertig sind mit essen. Und ich hab da halt das Gefühl das es da nie Protest gab weil er es nie anders kennengelernt hat.
Er ist übrigens sehr, sehr jähzornig (von Anfang an). Der Kinderarzt meinte mal das es mit dem erlebten Stress in den ersten Lebenstagen zu tun haben könnte, da Kinder den Stress unterschiedlich verarbeiten.
Daher habe ich auch irgendwie das Gefühl das es falsch wäre ihn alleine vor Wut brüllen zu lassen. Ich denke das ist ein Charakterzug dem wir mit Konsequenz, aber auch liebevoll begegnen müssen. Vielleicht ist das ja völlig verkehrt, ich weiß es nicht, mein Bauch sagt mir das. Vielleicht hast Du ja zu der Problematik irgendwo mal was gelesen??? ;-)
LG Janna

Re: @Johanna

aber irgendwie widersprichst du dich ja, Janna.
Entweder ist es ein Charakterzug von Marten, der angeboren, veerbt usw., ist .... oder es lag am Stress nach der Geburt.
Ich denke eher, dass es sein Charakter ist. Ist jemand in eurer Familie jähzornig? So was veerbt sich immer gern ;-))
LG Katja

Re: @Johanna

Ich denke auch, dass es sein Charakter ist. Ladis hatte ja den gleichen
Stress, und er ist nicht jähzornig. :-) LG Johanna

Re: @Johanna

Na Johanna also so schwach argumentierend kenne ich Dich ja gar nicht. Wenn es so wäre das alle Kinder gleich wären und die gleichen Erfahrungen auch die gleichen Verhaltensweisen zufolge hätten bräuchten wir erstens hier nicht diskutieren und zweitens wahrscheinlich weniger Therapien etc. .
Du hast doch selber vorhin (oder gestern?) geschrieben das selbst Geschwister mit der gleichen Erziehung total unterschiedlich sind.
Also das lasse ich so nicht gelten ;-).
LG Janna

Re: @Johanna

Häh? Ich habe doch gar nicht geschrieben, dass die gleichen Erfahrungen
die gleichen Verhaltensweisen zur Folge haben. Im Gegenteil. Ladis hatte
in seinen ersten Lebenstagen wohl die gleichen Erfahrungen wie Marten,
und er scheint nicht den gleichen Charakter zu haben. Ist jedenfalls
nicht furchtbar stressanfällig und jähzornig. Was war daran jetzt so
schwach argumentiert? *rätsel* Ich habe im Moment übrigens keine Zeit
für lange Ausführungen, Ladis macht seit einer Woche mit Bronchitis und
Fieber rum... *seufz* LG Johanna, schlaflos in Frankfurt *g*

Re: @Johanna

Kann man einen Charakterzug nicht auch anerziehen? Ich denke schon, denn ein Egoist wird ja meistens zu einem gemacht und Egoismus ist ja auch ein Charakterzug. Vielleicht haben wir auch einfach nur eine verschiedene Definition von Charakterzug?
Ich kann ja nur das wiedergeben was der Arzt gesagt hat und der meinte halt das er die Erfahrung gemacht hat das Kinder, die in den ersten Lebenstagen von der Mutter weitestgehend getrennt sind und den Stress ewiger Blutabnahmen, dem Gepiepse der Monitore, wechselnde Betreuung, immer im hellen (in dem Zimmer war es ja nie dunkel), erzwungene 4-Stundenrythmen etc. oftmals viel stressanfälliger und jähzorniger sind. Vielleicht wird eine vorhandene Veranlagung ja auch nur Verstärkt?
Zumindest in der bekannten Familie gibt es keinen Jähzorn.
LG Janna

Re: @ Katja mit Luzia & Janna mit Marten

hallo anne ich glaube nct das du eins chlechtes gewissen haben mußt....das buch von largo ist übrigens prima!!!....ja kinder brauchen grenzen und votr allem eine rahmen der von außen abgesteckt wird..in dem sie sich frei bewegen können aber der sie strukuriert.....auch in meinem bekanntenkreis gibt es das bitt tue das nicht und das 7x gesagt und dann nochmal ich habe dir doch gesagt du sollst das nicht tun.....und willst du wrklich die sanadlen im schenne anziehen gefasel.....da grats mir immer! ach ja zum theman schreien lassen..mein große ist das pflegeleichtestst kind was man haben kann..aber die trotzphase mit 2,5 jahren kam übermächtig....BSPL wir gehen morgens die treppe runter...sie trödel trödel..ich komm bitte mit...nö , nein....bleibt stehen ich also treppe runter sie schreit wie am spieß!! mam adu mußt wider hockommen und mich mitnehmen ich nein ich ab dich gebeten 3x du bist nicht mit runter nun mußt du allein....sie hat dann 1 std am speiß geschrien mit fast erbrechen......und das mehrmals am tag...so ist die trotzphase..es geht daebei um grenzen lernen!!!!es war die anstrengenste zeit die ich hatte...aber mit konsequenz hat es nur 3 monate gedauert ....konsequnz heißt nicht....nur für den falledas jetzt alle wieder über mich herfallen....nicht das ich mein kind nicht liebe..sondern grenzen setzen ....um deutlich zu machen was o.k ist und was nicht......denn selbst die halbe treppe die ich ihr oft entgegen kam wars nicht :-) kerstin

Das hast Du ganz toll erklärt. Danke :-) GlG -->

mal Über- und mal Rabenmutter ;-)

Hallo Anne, eigentlich wollte ich gestern schon etwas zu dem Thema schreiben, aber dann war schon wieder Chat-Zeit ;-).
Wenn einige meiner Bekannten hören, dass ich Cedrik immer noch nach Bedarf stille (auch in den Schlaf), dass er im Familienbett schläft, ich bei jedem "Pups" zu ihm hinlaufe usw. höre ich manchmal den "Vorwurf": Übermutter.
Da diese Dinge sich für mich aber gut anfühlen und ich es zusätzlich für mich bequem finde und meine "Schmerzgrenze" bezüglich Stillen und Durchschlafen wohl noch lange nicht erreicht ist, empfinde ich mich nicht als "übermutter".
Ich habe auch viele dieser schönen Ratgeber gelesen und mir einges für die Erziehung meiner Kinder vorgenommen, doch trotz allem kann ich auch nicht all die schönen Theorien in die Praxis umsetzen. Ich bin auch manchmal genervt, überarbeitet, gestresst...und wenn Cedrik dann noch obernörgelig ist (u.U. sogar mit "Recht", sprich Zahnweh o.ä.), ist es mir schon passiert, dass ich ihn etwas lauter angefahren habe, so nach dem Motto: "Hach!!! Bitte, jetzt du nicht auch noch!!!" Ich fühl mich dabei dann eher als Rabenmutter und weiß auch, dass er nichts dafür kann, aber passiert ist es leider schon. Ich hab ihn auch schon quengeln lassen, wenn ich alles probiert hatte, um ihn glücklich zu stimmen und nichts half.
Cedrik musste sich durch meinen Job von Anfang an an mein Leben anpassen und ich hatte nicht die Möglichkeit, wie beim ersten Kind, mich immer nur auf ihn und seine Bedürfnisse einzustellen. Und, ganz ehrlich, manchmal kommt es mir so vor, dass es den Kindern besser bekommt. Sie wachsen einfach flexibler auf und sind im wahrsten Sinne des Wortes nicht so verhätschelt.
Ich glaube, dass du eine ganz tolle Art hast, mit Amy umzugehen und dich allein schon deine ganzen Gedanken, die du dir wg. der Sache machst, als sehr gute Mutter auszeichnen.
Außerdem glaub ich, dass unsere Kinder mittlerweile ruhig mal kurz warten und auch mal kurz nörgeln dürfen.
Cedrik sitzt gerade in seinem Reisebett und zieht zum achten mal die Spieluhr auf, damit ich dieses Posting schreiben kann ;-) (er nörgelt aber nicht)
LG, Tanja

Re: mal Über- und mal Rabenmutter ;-)

Huhu Tanja,
danke für Deine ehrlichen und lieben Worte :-)
Ja, den Gedanken mit dem "Flexibler-sein" hatte ich auch schon, konnte das aber irgendwie noch nicht so ausdrücken.
Manchmal denke ich einfach, dass diese ganze Aufmerksamkeit, die wir den Kleinen schenken, vielleicht zu viel sein könnte. Dass sie dadurch zu kleine Egoisten werden, weil sie es gewohnt sind, immer die erste Geige zu spielen (so wie Dudley Dursley bei Harry Potter, falls Du den kennst). Manchmal kann ein Zuviel von irgendetwas auch schädlich sein (zu viel Sorge => Unselbstständigkeit; zu viel Vorsicht => Unsicherheit; zu viel Freiheit => Orientierungslosigkeit, zu viel Aufmerksamkeit => Oberflächlichkeit, usw.)
Natürlich können Eltern das auch verursachen, in dem sie etwas zu wenig geben...
Klar, man kann einem Kind nicht zuviel Liebe schenken, aber vielleicht in der falschen Dosierung oder zum falschen (Entwicklungs-)Zeitpunkt?
Es ist wirklich ein Spagat, den wir als Eltern hinlegen müssen.
Ich weiss gar nicht, was mit mir los ist, dass ich jetzt alles so hinterfragen muss. Vielleicht, weil Amy sich in den letzten Wochen so rasant entwickelt hat und kein Baby mehr ist... Irgendwie beschäftigen mich diese Dinge momentan enorm. Habe schon mit dem Buch von Remo Largo angefangen. Vielleicht gibt das mir Antworten...
Bis ganz bald,
Anne (und Amy schickt Ceddi ein fröhliches winke-winke).

Re: mal Über- und mal Rabenmutter ;-)

Winke-Winke von Ceddi an Amy zurück!
Ich liebe Harry Potter und hoffe inständig, dass Niklas und Cedrik niemals wie Dudley Dursley wird ;-)!
LG, Tanja

Re: @ Katja mit Luzia & Janna mit Marten

Hallo Anne,
ich denke nicht, dass du dir irgendwelche Vorwürfe machen musst. Ich habe mal ein schlaues Buch gelesen, darin stand, jede Mutter darf täglich bis zu 10 Fehler machen. Das ist doch schon eine ganze Menge ;-) Wir sind alle nur Menschen und wir machen nicht alles perfekt und es muss auch nicht immer alles perfekt sein.
Als Dinah damals auf die Welt kam, haben wir unser Leben 100 % auf sie eingestellt. Sie war ein Schreikind und es war sehr hart für uns, dass man machen und tun konnte und sie trotzdem viel geweint hat. Wir haben sie nie in den Schlaf vbrüllen lasse, wäre bei ihr auch nicht gegangen. Bis sie gut 1 Jahr war, haben wir sie nur auf dem Pezziball hüpfend ins Bett bekommen, später haben wir ihr vorgesungen, sie gestreichelt, uns auf dem Fußboden eine Matratze gelegt und dort geblieben. Ich habe versucht, ihr viel zu erklären und wenn es nicht ging, hab ich sie oder den Gegenstand um den es ging entfernt. Und trotzdem hat sie ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Ich finde, bis zu 1 Jahr ist das alles kein Thema, aber wenn die 2 sind und ins "terrible 2"-Alter kommen, das wird "lustig". Da testen sie ihre Grenzen ganz stark aus und da kommst du mit langen Erklärungen oft nicht weit, da brauchen sie kurze knackige Ansagen.
Und jetzt bei Emil ist es so, dass ich mein Leben nicht 100% auf ihn einstellen konnte, sondern ich hab ihn in unseren Tagesablauf integriert. Und er muss auch mal warten, wenn ich mich mit Dinah beschäftige. Er hört abends zu, wenn ich ihr eine Geschichte vorlese, aber wenn er nörgelt, dann nörgelt er eben, es geht dann eben in dem Moment nicht anders. Dinah muss ja auch mal warten, wenn ich ihn stille. Und auch beim einschlafen sind alle Kinder anders. Dinah konnte es nur mit unserer Hilfe, Emil will es nur allein. Ich lege ihn hin und er weint kurz. Also hab ich ihn hochgenommen, getragen, gesungen, geschmust udn er wurde immer hysterischer. Irgendwann hab ich ihn ins Bett gelegt, weil ich nicht mehr konnte und kurz Luft holen wollte und kaum war die Tür zu, war Ruhe. Und so ist es heute noch. Er will nicht in den Schlaf begleitet werden. Kinder sind dort ganz unterschiedlich. Und wie gesagt, Fehler sind erlaubt und machen uns doch erst symphatisch.
LG Jula, die einfach versucht, ihr bestes zu geben

Re: @ Katja mit Luzia & Janna mit Marten

Danke, Jula, für Deinen Beitrag :-)
Ich fühle mich jedenfalls in meiner Annahme bestätigt, dass jedes Kind seine Eigenheiten hat, was den Schlaf betrifft (und natürlich auch sonst). Einige wollen in den Schlaf begleitet werden, andere nicht. Einige brauchen die Nähe im Familienbett und andere wollen eher in Ruhe für sich selbst sein, um einschlafen zu können. Eine brauchen Rituale, andere nicht. Einige sind gute Schläfer, andere nicht. Einige sind Langschläfer, andere nicht, etc.
Der Trick dabei ist, dass wir Eltern halt herausfinden müssen, wie das jeweilige Kind disponiert ist und was ihm beim Einschlafen hilft.
Jetzt geht's mir wieder etwas besser - vielleicht auch, weil ich letzte Nacht gut schlafen konnte ;-)
Danke nochmals, Jula, und einen sonnigen Tag wünscht Dir,
Anne mit Amy
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