hi Kerstin,
ja, da werden ganz neue Herausforderungen auf uns als Eltern zu kommen,
unsere Kinder zu schützen. Handys sind ja auch noch eine Gefahrenquelle.
Meist, dass ist das Schlimme, sind es aber vertraute Personen, die zu Tätern
werden. Als ich die Geschichte las, kam mir meine wieder hoch, die steckt mir
bis heute in den Knochen.
Als ich Single war lebte ich in einer hübschen Wohnung mitten in der Stadt. In
dem Haus viele junge Leute, an jeder Seite von mir zwei junge Männer.
Eigentlich gibt´s da schon mehr Geschichten. :o) Es fing mit Telefonanrufen
an, mitten am Tag, es wurde jeweils aufgelegt, als ich den Hörer abnahm und
"Hallo" sagte. Die wurden mehr und es waren auch dann welche abends. Ich
habe dann den AB angeschaltet und bin schlafengegangen. Dann wurde so
oft neu angewählt, bis ich an den Hörer abgenommen habe. Da war am
anderen Ende nie was zu hören, nur ein leises Atmen. Das zog sich eine
ganze Weile hin, ich diskutierte, fragte warum etc. Es ging ja schon seit
Wochen so und wurde immer schlimmer.
Dann eines Abends zog ich den Stecker, war ganz stolz auf mich, denn nun
sollte ich doch Ruhe haben. Pustekuchen.
Es war um kurz nach drei Uhr nachts, als es an meiner Wohnungsstür
klingelte- sturmklingelte. Ich weiß nicht, wieso, aber ich war dermaßen
sauer, dass ich meine Jeans und ein T-shirt angezogen habe, es war Mitte Mai
und barfuß auf die Straße gerannt bin, um zu gucken, wer da klingelt. Ich
wohnte im 1. Stock, aber ich war schnell unten, ich war so sauer ! Ich wollte
endlich wissen, wer dahintersteckte. Ich stand da auf der Straße, es war ruhig,
es standen dort überal am Straßenrand geparkte Fahrzeuge. Die Tür zum
Haus ließ ich offen. Dann ging ich zur Hauptstraße, es waren nur ein paar
Meter, um dort zu gucken, ob da jemand war. Nichts, da war weit und breit
niemand in Osnabrück unterwegs.
Ich ging langsam wieder zum Hauseingang, guckte mich nochmal in aller
Ruhe um, versuchte was zu erspähen- nichts, auch nicht, als ich mich bückte,
um zu sehen, ob da jemand sich hinter einem Auto versteckt hatte.
Ich ging ins Haus, dieTür fiel langsam zu, ich ging die ersten Stufen hoch- da
hörte ich es oben in meiner Wohnung klingeln !!! Ich zitter jetzt noch, wenn
ich das schreibe. Da stand der Kerl doch tatsächlich direkt hinter mir an der
Haustür !!! Ich wußte nicht, ob sie schon zugefallen war, ich bin nur noch
gerannt und in meine Wohnung rein. Da kam schon ein Nachbar auf mich zu-
es klingelte immer noch- der war gerade durch den Keller von seiner
Nachtschicht gekommen und half mir, die Klingel abzustellen und die Polzei
zu rufen.
Ich hatte auch keine Ahnung, wer das war, wo ich suchen sollte. Ich war
damals viel auf Parties, viel unter Leute und habe auch schon wild
rumgesurft. Es war nachher so, wie es in schlechte Filmen aber auch im
realen Leben immer ist- es war mein Arbeitskollege, der neben mir gesessen
hat. Er hatte meine Daten aus der Telefonliste.
Unvorstellbar, dass dieser Typ das gemacht haben sollte. Ein hübscher,
hilfbereiter Kollege, heute als Rechtswanwalt tätig. Der stand da tatsächlich
nachts und hat mit den Mülleimerdeckeln gerappelt, um mich wissen zu
lassen, dass er dort unten steht.
Es war zu der Zeit, als scream 2 in den kinos lief, schon eine Weile her, aber
seitdem bin ich auch vorsichtiger geworden. Aber komplett schützen kann
man sich nie und wenn man die Fälle anguckt, dann sind es oft Bekannte,
Freunde etc, die doch Bestien sind, von denen man es nie gedacht hätte.
Es viel gute Bücher zu dem THema, z.b. "Bestie Mensch" von Thomas Müller,
oder Stephen Habort, ein mörderisches Profil. Ich gebe zu, ich liebe das
Strafrecht und das drumherum ja.
So, gute Nacht, sorry für die lange Geschichte, aber da es keine sm
Geschichten mehr gibt, muss ich andere loswerden. :o)
Bianka

Guten Morgen Bi,
ich schätze mal Du schlummerst noch ganz friedlich. Es ist die Frage, was ist angenehmer, ein Kind, welches um 19.30h schläft (Buch und Stern sei Dank). Oder ein Kind was erst seeeehr spät schläft und dann vermutlich Mama&Papa ausschlafen läßt...;-)
Aber DIE Geschichte ist doch auch heftig! Wenn man bedenkt, das es solche Leute schaffen, das die "Opfer", wenn sie labil sind, Zeit ihres Lebens Probleme haben mit dem Alleinsein, anderen zu vertrauen, sich abends nicht mehr auf die Straße trauen etc. Nicht jeder ist so tough das irgendwann mal wegzustecken.
Als ich Deinen Text las, fiel mir erst wieder ein, das wir, als ich ein Teenie war, auch so einen Spinner hatten, der permanent anrief. Anfangs bekam ich da auch nix von mit, dann war ich mal alleine und bekam 20,30 Anrufe. Zu dem Zeitpunkt war aber Kripo, Fangschaltung etc. längst eingeschaltet (was ich aber nicht wußte) und irgendwann rief so ein Kripomensch an und fragte mih detailliert, was passiert war etc. Und einige Tage später hatten sie den Mann. War ein uns unbekannter Mann aus der Nachbargemeinde der uns wahllos ausgesucht hatte und meinte, er müsse nun permanent bei uns anrufen und ins Telefon stöhnen.
Er wurde verwarnt und sollte sofort damit aufhören. Tat er nicht und dann wurde angezeigt und wie die Geschichte weiter ging, weiß ich nicht mehr. Aber ist es nicht irre, das vermutlich fast Jede(r) so eine Geschichte in der Art erzählen kann?! *Schüttel*
Auf jeden Fall werde ich die von die o.g. Bücher nicht lesen...nee, nee, ich hatte ja damals schon Probleme mit Hannibal Lector...Ich bleibe dann lieber bei softigen Bücher *ggg*.
So, hier läuft ein stark duftendes Kind herum, ich werde wohl erstmal Windeln wechseln müssen...
Biba und LG von Kerstin :-)