Ich melde mich hier ja nur sporadisch zu Wort, aber das muss ich euch doch mal erzählen.
Ich bin seit fast zwei Jahren arbeitslos (bin Biologin) und habe auch fast keine Hoffnung mehr, dass ich was finde, erst recht jetzt mit Kind. Also hab ich mir überlegt, ob ich nicht Lehramt Grundschule studiere, das dauert nur drei Jahre und würde mir glaub ich Spass machen.
Wir wohnen derzeit in Konstanz am Bodensee und müssten wegen meines STudiums umziehen. Mein Mann hat keine Berufsausbildung und arbeitet derzeit als Fahrer. Mit dem Geld ist es momentan ein Riesenproblem und wenn ich wieder studieren würde, vielleicht noch mehr, weil ich Betreuung für Samira bräuchte. Es würde sich anbieten, nach Heidelberg zu ziehen, weil dort haben wir zwei Jahre schon gewohnt und mein Mann würde ziemlich sicher seinen alten Job wiederbekommen.
ABER: Mein Mann stellt sich komplett quer. Er mag erstens diese Arbeit in HD nicht (um fünf aufstehen, Samstags arbeiten, bei Wind und WEtter mit dem Fahrrad oder Roller, ist schon blöd), zweitens will er Konstanz nicht verlassen, weil er hier viele Freunde hat und jetzt gerade eine ziemlich gute Stelle angeboten bekiommen hat. Drittens meint er, es sei blöd, nach einem kompletten Bio-STudium noch mal zu studieren und danach auch keinen Job zu haben, weil sie bei den Lehrern ja auch kürzen wie verrückt.
Ist das wirklich so blöd, nochmal zu studieren? Ich bin 29, klar ist es verlorene Zeit gewesen, aber wer garantiert mir, dass ich nicht noch zehn Jahre arbeitslos bin? Ich bewerbe mich schon seit Jahren und hab nichts bekommen. Ich will nicht zu Hause hocken!!!!
Sollte mein Mann mir nicht diese Chance geben, auch wenn es eine große Belastung für ihn ist?
Wir streiten schon seit Wochen und heute mittag hat er gesagt, ich soll doch machen was ich will, er geht niemals hier fort und stürzt sich in ein Abenteuer. Ich soll alleine gehen. Tja, vielleicht mache ich das auch.
Vielen Dank fürs Zuhören,
Steffi