Was ist eigentlich Ferber?
ich lese hier häufiger den Begriff "Ferber Methode" kann mir jemand erklären worum es sich dabei handelt? Bin völlig nichtwissend :o)
Vielen Dank Jasmin
Re: Was ist eigentlich Ferber?
LG Sabine
Warnung und aufklärung (vorsicht lang)
"Jedes kind kann schlafen lernen!" Oder etwa nicht???
Wir haben die Methode aus oben genanntem Buch bei unserer Tochter mit 7 Monaten angewand und hofften endlich nicht mehr jede Nacht ein Fläschchen bringen zu müssen und dazu noch 5 mal den Schnuller wieder in den Mund zu stecken. Ich muss dazu sagen, sie war ansonsten recht pflegeleicht und keineswegs übersensibel und klebte auch nicht besonders an uns, sie spielte auch gerne alleine. Sie war ein glückliches, freundliches kleines Mädchen, recht groß und kräftig für ihr Alter, weshalb wir auch glaubten die entzogene Nachtflasch würden ihr nicht schaden.
Einen festen Rytmus hatten wir schon länger versucht einzuführen, allerdings hielt unsere Tochter nicht wirklich viel davon. Sie wurde Morgens gegen 8:00 wach, sollte gegen 12:00 Uhr ihr erstes und gegen 16:00 Uhr ihr zweites Schläfchen halten und um 21:00 Uhr ind Bett gehen. Diese Zeiten verschoben sich allerdings ständig weil Hanna entweder zu früh müde wurde oder zu spät. Nachts verlangte sie bis zu 6 mal in jeder Nacht nach dem Schnuller, außerdem wollte sie gegen 3:00 Uhr noch ein Fläschchen und ließ sich auch nicht mit Tee beruhigen. Wir vermuteten, sie hatte sich das Fläschchen angewöhnt.
Also begannen wir mit der Methode als sie 7 Monate alt war.
Nach drei Tagen Schlafprogramm schlief unsere Tocher zunächst mal wirklich durch, allerdings weinte sie beim Einschlafen noch sehr lange. Ab dem vierten Tag begann sie panisch zu schreien wenn wir sie in ihr Bett legten, sie brüllte solange bis sie sich übergeben musste, auch wenn wir dabei blieben und mit ihr sprachen und sie streichelten! Sie brüllte einmal bis sie ohnmächtig wurde! Natürlich habe ich das Programm dann erstmal abgebrochen und 4 Wochen später erneut versucht.
Dieses Mal mit der festen Überzeugung durchzuhalten, für mich war die Methode die richtige Lösung und ich war wirklich überzeugt davon.
Unter Anleitung meines Kinderarztes hielten wir 1 Woche durch, wenn Hanna sich ohnmächtig schrie nahmen wir sie heraus und legten sie sofort wieder rein wenn es ihr wieder gut ging. Sie sollte ja nicht lernen uns so zu kontrollieren!
Ihr Brüllen aber wurde nicht weniger. Sie schlief auch immer weniger, sie wehrte sich vor dem Einschlafen. Ich hatte jedoch Angst abzubrechen, weil ich überzeugt war konsequent bleiben zu müssen. Konsequenz war laut dem Buch ja das Wichtigste und ich fürchtete ihr mit einem Abbruch des Programms mehr zu schaden!
Hanna schrie nun immer mehr, auch tagsüber, auch auf dem Arm. Sie ass plötzlich auch sehr viel weniger und konnte nicht mehr alleine spielen. Eigendlich spielte sie überhaupt nicht mehr.
Dann machte unser Kia Urlaub und ich ging zu einem anderen, weil Hanna über einen Tag jede Nahrung verweigerte und den ganzen Tag leise wimmerte. Das war genau 10 Tage nach beginn des Programms. Ich befürchtete sie war krank. Mit dem Kinderarzt sprach ich zunächst nur beiläufig über das Schlaftrainingsprogramm . Der Mann war entsetzt übe die Methode und riet uns das ganz schnell sein zu lassen. Hanna schlief zu dem Zeitpunkt auch nur noch etwa 8 Stunden nachts durch, allerdings unter großem Geschrei, ansonsten schlief sie garnicht mehr. Wir waren jedoch noch immer zu überzeugt von dem Buch und der Methode. Es musste doch klappen, was machten wir nur falsch?!
In der folgenden Nacht weinte Hanna 14 Stunden am Stück! Und das obwohl ich neben ihrem bett stand, sie heraus nahm, sie schließlich mit in unser Bett nahm. Sie schlief in den nächsten zwei Tagen in 24 Stunden nur noch etwa 6 Stunden auf den Tag verteilt. Meist auf der Krabbeldecke oder auf dem teppich, wo sie vor Müdigkeit einfach zusammensackte. Im Bett schrie sie nur. Nahrung bekamen wir überhaupt nicht in sie hinein, sie ließ sich nicht füttern. Alleine trank sie etwas Tee aus der Schnabeltasse.
Irgend etwas musste geschehen und ich sah ein, dass doch nicht Jedes Kind schlafen lernen kann!
Endlich gaben wir es auf!
Die Probleme waren damit noch lange nicht beseitigt, es dauerte eine Woche, bis Hanna wieder Vertrauen zu uns fasste. In dieser Woche musste ich meine Mutter bitten sie zu füttern!!! Wir mussten ihr Beruhigungsmittel geben! Zum Einschlafen setzten wir sie auf die Krabbeldecke bis sie einschlief und umfiel, dann trugen wir sie in unser Bett. Es war die härtste Woche von allen, denn ich hatte erkannt, dass ich Hannas Vertrauen komplett verloren hatte. Sie schien Angst vor mir zu haben.
Nach einer Woche besserte sich die Situation, Hanna kam wieder zu mir gekrabbelt, ließ sich wieder von mir füttern und lachte wieder, wenn auch selten. Langsam wurde sie anhänglicher als sie es je war, sie schlief wieder, allerdings nur in meinen Armen, ich hatte sie nächtelang im Halbschlaf im Arm, denn wenn ich sie ablegte brüllte sie sofort los. Lange Zeit mussten wir ihr noch die Beruhigungsmittel geben!
Inzwischen (sie wird nächte Woche 1 Jahr alt) schläft sie bei uns im Bett ganz gut. Allerdings wird sie noch immer jede Nacht schreiend wach und muss getröstet werden. Einschlafen kann sie nur, wen sie vor lauter Müdigkeit kaum noch stehen kann, oft weint sie sich in meinem Arm in den Schlaf. Jeder Versuch sie ins eigene Bett zu legen scheiterte und wir werden es vorläufig nicht mehr versuchen. Das Giterbett haben wir in den Keller gestellt, sie hatte Angst davor und traute sich nicht mehr in das Kinderzimmer. Sie hat nun ein großes Bett, wenn ich mich dazu lege schläft sie auch darin.
Unser neuer Kinderarzt meinte ein solches Trauma wäre nach diesem Programm nicht ungewöhnlich, er vermittelte uns Adressen anderer Familien, die die gleiche Erfahrung machen mussten. Bei einigen trat das Trauma schon nach drei Tagen Schlafprogramm auf!
Eines der Kinder musste an den Tropf, weil es keine Nahrung mehr zu sich nehmen wollte!
Die gestillten Kinder stillten sich durch das Programm fast alle ab!
Ein Mädchen wurde nach dem abgebrochenen Schlafprogramm wieder in den Schlaf gestillt, von dem Tag an schlief sie durch!
Ich möchte mit diesem langen Bericht niemandem ein schlechtes Gewissen machen, aber ich möchte, dass ihr wisst, dass der Plan auch schief gehen kann. Davon steht leider nichts in dem Buch.
Oft genug beamen wir vermittelt, wir hätten etwas falsch gemacht, wir häten halt nicht hinter der Methode gestanden und unsere Unsicherheit auf Hanna übertragen. Wir waren so sicher und überzeugt von der Methode, dass wir nicht merkten, dass wir unsere Tochter damit kaputt machten.
Man sagte uns wir hätten durchhalten sollen. Irgendwann hätte Hanna mit Sicherheit aufgegeben, da bin ich mir Sicher. Aber sie hätte damit jeden Glauben in mich als ihre Mutter aufgegeben!
Mein Kinderarzt sagt folgendes: Das Programm ist ein großer Eingriff in die Psyche des Kindes und nicht wenige behalten bleibende Schäden davon zurück! Leider bleiben diese Schäden den meisten Eltern verborgen, das heisst nicht, dass sie nicht da sind. Die meisten Kinder geben schneller auf als unsere Hanna und tun was man von ihnen verlangt.
Ein Kinderpsychologe den ich mit Hanna regelmässig aufsuche begründet mit solchen "Dressuren", wie er sie nennt, viele Verhaltensstörungen selbst bei größeren Kindern.
Ich selbst musste erst diese Erfahrung machen, und sie auch meiner Tochter zumuten, bevor ich einsehen konnte dass die Methode nicht so gut ist wie sie oft hingestellt wird!
Heute ist mir klar, dass ich lieber ein schlecht schlafendes Kind habe, als ein derart misshandeltes!! Denn das ist diese Methode für mich, eine Misshandlung der Würde des Kindes!
Wenn ihr ähnliches erlebt habt, bitte verschweigt es nicht länger! Auch ich hatte große Probleme damit, meine Erfahrungen öffentlich zu machen, aus Angst vor Angriffen. Meine Scham war groß genug! Aber nur so können andere Kinder vor dem gleichen bewahrt werden.
Lasst euch nicht einreden, ihr hättet etwas falsch gemacht, wärt nicht konsequent geblieben oder hättet versagt!
Ich habe inzwischen über meinen Kinderarzt, meinen Kinderpsychologen und über das Internet so viele Familien kennengelernt, denen es ähnlich ging. Und alle dachten sie wären die Einzigen! Und jede Familie, die die Erfahrungen nicht länger verschwiegen, lernte neue Familien mit der gleichen Erfahrung kennen!
Leider reagiert Frau Kast-Zahn nicht auf meine Briefe, in denen ich von unseren Erfahrungen berichte. Warscheinlich bangt sie um die Verkaufszahlen ihres Ratgebers, wenn sie eingesteht, was ihre Methode wirklich darstellt.
UEBERS STILLEN
Idee und Ausfuehrung von Ulrike Schmidleithner
Ferber? Nein, Danke!
Autor: Ulrike Schmidleithner In den Vereinigten Staaten ist die "Ferbermethode" sehr beliebt, um Babys von nur wenigen Monaten dazu zu bringen, dass sie alleine, ohne Hilfe von Erwachsenen einschlafen. Leider ist diese Methode bis nach Europa durchgedrungen. Man laesst dabei praktisch das Baby einige Naechte lang weinen, bis es aufgibt und "schoen brav" ist. Diese Methode sieht vor, vielleicht um ihren unmenschlichen Charakter zu verbergen, dass man in genau von Ferber vorgeschriebenen Intervallen, die man mit der Uhr in der Hand einhalten soll, zum Baby zurueckgeht, aber ohne es je in den Arm zu nehmen, nicht einmal wenn es vor lauter Angstschreien violett anlaufen sollte, ja in diesem Fall, meint Ferber, soll man das Zimmer verlassen bevor die von ihm vorgeschriebene Zeit abgelaufen ist, um dem Kind zu zeigen, dass man sich von ihm nicht "manipulieren" laesst. Hier mein kritischer Kommentar Ich persoenlich halte nichts von der Ferber-Methode. Wir Erwachsenen sind stolz darauf, wie wir uns ausgelieferte, hilflose Wesen, seien es nun Tiere oder Menschen, manipulieren koennen. Wir reiten Pferde zu, wir lehren Tiger durch Feuerreifen zu springen, wir bringen Elefanten bei, sich zu Tuermen aufzustellen, Baeren mit dem Fahrrad zu fahren, wir legen Hunde an die Kette, zwicken Katzen die Naegel ab, damit sie nicht unsere schoenen Polstermoebel zerstoeren und bringen kleinen Kindern bei, in knapp drei Tagen folgsam alleine einzuschlafen. Es kommt uns in unserem Stolz auf unsere Leistungen nicht einmal in den Sinn, uns zu fragen, ob unsere Opfer eigentlich gluecklich dabei sind, und ob unsere Erwartungen sinnvoll und natuerlich sind. Im spezifischen Fall der Ferbermethode ist es ganz gegen die Natur, zu erwarten, dass kleine Kinder weinend einschlafen sollen und acht Stunden an einem Stueck schlafen. Es ist sehr oberflaechlich anzunehmen, dass - wenn das Kind es aufgibt, seine Beduerfnisse auszudruecken, und in diesem Alter haben sie noch keine andere Moeglichkeit als zu schreien - dann alles in Ordnung sei. NEIN!!! Das einzige, was man damit bewirkt hat, und darauf braucht man wirklich nicht stolz zu sein, ist, dass man seinem Baby zu verstehen gegeben hat, dass seine Hilferufe auf taube Ohren stossen, dass uns seine Beduerfnisse nicht kuemmern. Die Beduerfnisse nach koerperlicher Naehe und Schutz sind sehr stark in kleinen Kindern und duerfen nicht unterschaetzt oder als nicht legitim betrachtet werden. Um zu ueberleben, sind sie voellig auf uns angewiesen. Sie koennen in diesem zarten Altern noch nicht begreifen, dass sie nicht alleine sind, auch wenn man sich neben das Bett sitzt und auf sie einredet. Sie brauchen "handfeste" Beweise, dass sie geliebt werden, und zwar nicht nur, solange die Sonne scheint, sondern 24 Stunden am Tag. Warum um Himmels willen, sollen wir um eine bestimmte Uhrzeit auf einmal nicht mehr den Beduerfnissen unserer Kinder nachgehen? Kinder sind doch keine Bueroarbeit, wo man zu einem gewissen Zeitpunkt Schluss macht und nach Hause geht. Kleine Kinder haben noch keinen Sinn fuer die Zeit. Fuer sie ist zwischen einer Minute und der Ewigkeit kein Unterschied. Fuer sie gilt nur der Moment, in dem sie gerade leben. Wenn sie schreien und niemand kuemmert sich darum, dann koennen sie nicht wissen, dass in einer Minute oder in einer Stunde die Mutter wieder da ist. Sie haben in diesem Moment eine PANISCHE ANGST. Sie koennen noch keine troestenden Gedanken haben wie groessere Kinder, dass das ja nur voruebergehend ist. Sie sind in diesem Augenblick wirklich davon ueberzeugt, dass sie alleine gelassen wurden, und verstehen instinktiv, dass das den sicheren Tod bedeutet. In den ersten Lebensjahren wachsen unsere Kinder in einem unglaublichen Tempo und besonders das grosse menschliche Gehirn braucht STAENDIG Nahrung, sei es nun Tag oder Nacht. Es ist von der Natur so eingerichtet, dass Babys OFT die Muttermilch trinken, die die genau richtigen (unnachahmlichen und teilweise noch von der Wissenschaft undefinierbaren) Aufbaustoffe auch fuer das neurologische Wachstum liefert. Ausserdem weist die Zusammensetzung der Milch darauf hin, dass Babys sehr oft gestillt werden sollen. Sie ist arm an Fett und Proteinen und reich an Kohlenhydraten. Sie wird sehr rasch verdaut, da sie dem Verdauungssystem perfekt angepasst ist (es braucht etwa eine halbe Stunde, bis die Muttermilch den Magen des Babys verlaesst) und das Baby braucht bald wieder neuerlich Nahrung. BABYS WACHSEN AUCH NACHTS!!! Im ersten Lebensjahr verdreifachen sie ihr Gewicht. Man stelle sich nur vor, wieviel und oft ein Erwachsener essen muesste, wenn er in einem Jahr sein Gewicht verdreifachen wuerde. Bestimmt wuerde er auch jede Nacht mehrmals zum Kuehlschrank gehen, da ja unser Magen nur eine gewisse Menge aufnehmen kann. Und das gleiche gilt auch fuer die Babys. Ausserdem haben Babys einen ganz anderen Schlafrythmus als Erwachsene. Sie haben viel kuerzere Schlafphasen, das heisst, der Tiefschlaf dauert kuerzer und sie tauchen oft in der Nacht in den Leichtschlaf auf, wo sie schnell "tanken" um dann wieder weiterzuschlafen. Der beste Platz fuer ein Baby und Kleinkind in der Nacht ist neben der Mutter, wo es sich sicher und geschuetzt fuehlt und wo es sicher und geschuetzt IST!!! Es wacht oefters leicht auf, trinkt etwas Milch und schlaeft wieder weiter. Auch fuer die Mutter ist das herrlich, denn nach sehr kurzer Zeit gewoehnen sich beide, Baby und Mutter an den gleichen Schlafrhythmus, ja die Mutter lehrt das Kind auf diese Art richtig zu schlafen, und das ohne grausame und widernatuerliche Erziehungsmethoden. Das wurde von Schlafforschern herausgefunden. Man kann sich das bildhaft vorstellen wie eine Delphinmutter mit ihrem Jungen. Sie schwimmen im gleichen Rhythmus, auf und nieder. Das geschieht auch mit dem Schlafrhythmus des Babys und seiner Mutter. Beide sind zur gleichen Zeit in der Tiefschlafphase und tauchen gemeinsam in den Leichtschlaf auf. Meistens, und das kann ich selber bestaetigen, wacht die Mutter ein bis zwei Sekunden vor dem Baby auf, und wird dadurch nicht aus dem Tiefschlaf herausgerissen, was fast schmerzhaft sein kann. Dann wimmert das Baby leise und dreht sich, die Mutter legt es bequem an die Brust, braucht nicht aus dem warmen Bett heraus und schlaeft dabei, zusammen mit dem Baby, wieder ein. Es ist sehr entspannend, und ich fuehlte mich am naechsten Tag nie ausgelaugt und muede, sondern ausgeschlafen und frisch, trotzdem ich mein Kind oefters stillte. Kein Saeugetier bringt seine Jungen in ein anderes "Zimmer", alle schlafen mit ihren Jungen dicht am Koerper. Das ist natuerlich. Ausserdem bekommt die Mutter die Regel laengere Zeit nicht, wenn sie oft stillt, und da ist das Nachtstillen besonders wichtig. Das ist eine naturgewollte Verhuetungsmethode. In vielen Voelkern der Welt, wo die Menschen gluecklicherweise noch keinen Ferber kennengelernt haben, bekommen die Frauen Kinder im Abstand von 2-3 Jahren, wodurch ihr Koerper weniger stark strapaziert wird, und dem ersten Kind alle die Aufmerksamkeit gewidmet werden kann, die es BRAUCHT!!! Es ist nicht sehr logisch anzunehmen, dass die Natur ALLE Kinder so ausgeruestet hat, dass sie in der Nacht schreien, wenn sie alleine sind. Die Natur konnte sich nicht gedacht haben: Was koennte mir nur einfallen, um die Eltern zu aergern! Nein! Es ist ein Warnsignal, das nicht ignoriert werden soll. Die Kinder haben nicht nur koerperliche Beduerfnisse, sondern brauchen staendige Versicherung, dass sie nicht allein sind, dass fuer sie gesorgt wird, und dass sie geliebt werden. Diese Kinder werden ausgeglichenere und liebevollere Erwachsene und haben nicht das dauernde Gefuehl, das viele Leute in unserer modernen Welt haben, von den anderen nicht akzeptiert und gemocht zu werden. Man kann nicht einfach behaupten, dass die Babys dem Ton, in dem wir mit ihnen sprechen, Anteilnahme und Sorge um sie heraushoeren. Wenn das stimmen wuerde, warum schreien sie dann weiter???? Babys haben keine Freunde, sie haben keine Buecher gelesen, koennen sich an keinen Rechtsanwalt wenden, sondern das staerkste und extreme Mittel, das sie haben, um uns ihre Beduerfnisse mitzuteilen, ist schreien. SCHREIEN IST EIN LAUT UND DER ZWECK IST, OHREN ZU ERREICHEN, genauso wie der Schmerz dazu da ist, uns zu signalisieren, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wir koennen natuerlich ein Schmerzmittel einnehmen, das beseitigt nicht die Ursache, sondern verdeckt sie nur (von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen). Wenn man die Komunikationsversuche der Babys ignoriert, darf man sich spaeter nicht wundern, wenn sie uns als Jugendliche ihre Gedanken nicht mehr mitteilen. Sie haben gelernt, alles fuer sich zu behalten: "Es ist ja doch niemand da, der mich anhoert!"
Klarstellung, ist nicht mein persönlicher bericht!
MFG Anita
genauso ging es uns auch !! *puhhh*
beim Lesen Deiner Ausführungen war ich tief betroffen. Auch wir haben unseren ersten Sohn nach dieser "tollen " Methode gequält. Allerdings war er da schon etwas über 2 Jahre. Geholfen hat es überhaupt nicht. Das Ergebnis war auch bei uns ein verstörtes und unglückliches Kind und unglückliche Eltern von Selbstvorwürfen zerfressen noch dazu. NIE WIEDER würde ich meinen Kindern so etwas antun. Inzwischen hab ich noch 2 weitere Kinder.
Viele Grüße
Siro
Re: genauso ging es uns auch !! *puhhh*
mir gefällt das Schlafbuch von Sears besser (Schlafen und Wachen" Ein Elternbuch für Kindernächte). Vor allem hat dieser Mann mehr eigene Kinder als Ferber, nämlich 7 *lol*
Provokativ würde ich sagen:
Wer ein Kind hat ist so genervt, dass er ferbert.
Wer mehr Kinder hat, schaut sich nach gescheiteren Alternativen um. *g*
LG Uta (nur 1 Kind, aber zeitig wieder arbeiten gegangen zu ihren vielen "Kindern" ;-)
Re: Klarstellung, ist nicht mein persönlicher bericht!
Re: Klarstellung, ist nicht mein persönlicher beri
das Buch wird aber von sehr vielen Kiä und Ratgebern empfohlen , sogar bei QM:
http://www.qualimedic.de/chatprotokoll_olbeter_schlafen_06_02_2003.html
Hier ein Auszug aus dem Chat:
Dr. Ruprecht Olbeter: Guten Abend miteinander! Von mir aus kann's losgehen!
Uta L.: Mich würde Ihre Meinung zu dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" interessieren.
Dr. Ruprecht Olbeter: Ich halte dieses Buch für gut!
*******************************************
Das Einzige was ich an dem Buch gut fand, war die Darstellung der Schlafphasen und die Gestaltung der Schlafstätte.
LG Uta
Re: Danke
ich danke für eure Aufklärung
Liebe Grüsse Jasmin
Re: einwickeln
was du meinst, ist pucken. Ich kopier dir mal was ran. Bei Google findest du sehr viele Infos darüber.
LG Uta
Von den Affen kennen wir das: das Affenjunge hängt vor dem Bauch der Mutter, die unbeschwingt von Ast zu Ast hüpft. Auch für Völker, die die noch auf einer so genannten primitiven Kulturstufe leben, ist es selbstverständlich, den Säugling vor der Brust, am Rücken oder an der Hüfte herumzutragen. Ein "zivilisiertes" Menschenkind dagegen wird meist ganz anders behandelt. Es gelangt aus der Wärme und Dämmerung, aus der festen Umarmung der Gebärmutter in Helligkeit, Luft und Freiheit. Nachdem man es gestillt und gewickelt hat, wird es in sein Bettchen gelegt, das groß genug ist, um das Kind nirgendwo einzuengen. Wenn das Kind nun schreit, wird es hoch genommen und an den Körper der Mutter gedrückt, das kleine Gesichtchen an Schulter oder Brust gelehnt. Das Kind hört auf zu weinen. Viele kennen das Phänomen, dass das Baby wieder anfängt zu weinen, wenn es wieder in sein Bettchen gelegt wird, manchmal sogar, wenn es eingeschlafen ist. Es ist der natürliche Wunsch nach fester Umarmung, nach dem Gefühl, umschlossen zu werden. Der Psychologe Renngli ist der Auffassung, dass der Menschensäugling ebenso wie das kleine Äffchen ein Tragling ist, dieselben Reflexe hat und den fast unersättlichen Hunger nach Hautkontakt. Er ist dazu geschaffen, ständig an den Körper eines Erwachsenen gedrückt zu werden und alles mitzubekommen, was so passiert.
Es gibt Stimmen, die meinen, man könne auf diese Weise das Baby möglicherweise verwöhnen oder eine zu starke Bindung aufbauen. Dem ist nicht so. Dem Baby wird nicht geschadet, wenn es viel am Körper der Mutter oder des Vaters herumgetragen und mitgenommen wird, weder durch "Verwöhnen", noch durch "Unruhe". Und auch der Einwand, das Kind könne sich möglicherweise später nicht lösen, ist unbegründet. Im Gegenteil, im ersten halben Lebensjahr kann der Säugling gar nicht genug Körperkontakt haben, Je mehr er jetzt erhält, desto weniger wird er später fordern. Eine geglückte Lösung setzt voraus, dass die Bindung befriedigend war.
"Ich denke, also bin ich" kann sich ein Neugeborenes noch nicht sagen. Für den Säugling gilt einzig "Ich fühle, also bin ich". Nur wenn es berührt wird, spürt es seinen eigenen Körper, und je mehr, je fester und umfassender das geschieht, umso beruhigender ist es.
Natürlich ist es nicht immer möglich, das Neugeborene ständig umher zu tragen, denn gerade nach der Geburt kann man geschwächt sein und auch der Rücken kann schnell einmal schmerzen. Dennoch sollten Sie wissen, wie stark das Bedürfnis nach Berührung, Umarmung und Festhalten in einem Baby ist und sie sollten versuchen, es nach Möglichkeit zu befriedigen. Hier einige Tipps dazu:
Schlafen
Das kleine Neugeborene sollte noch nicht in sein Kinderbett gelegt werden, in dem es sich verloren fühlen wird. Ein solider Wäschekorb, mit Decken oder ähnlichem gepolstert, ist viel sinnvoller, denn es erinnert das Baby von allen Seiten daran, dass es existiert und wo seine Arme und Beine sind. Aber auch eine Wiege ist für die erste Zeit sinnvoll, sie erinnert mit den rhythmischen Bewegungen an die zeit im Mutterleib. Wenn die Wiege noch viel Freiraum bietet, stopfen sie ruhig ein zusammengerolltes Kopfkissen oder Handtuch dazu, um Geborgenheit zu geben. Natürlich kann das Neugeborene auch mit in Ihrem Bett schlafen, Dicht an ihrem Körper, wird es sich sehr wohl fühlen.
Tagesschläfchen
Legen Sie Ihr Baby zum "Zwischendurchschlafen", z.B. nach dem Stillen, nicht in sei Bettchen oder Körbchen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Lassen sie es lieber Bauch an Bauch auf Ihrem Körper schlafen und lesen selbst zum Beispiel ein Buch dabei. Oder sie legen sich gemeinsam dicht an dicht gekuschelt in Ihr Bett und Sie ruhen sich selbst auch ein wenig aus (kurz nach der Geburt sollte auch die Mutter kleine Tagesschläfchen machen, um sich zu erholen). Es sind nur wenige Monate, in denen dieses Bedürfnis nach Körperkontakt dermaßen vorherrschend ist. Es wird so schnell gehen, dass der Sprössling beginnt, fortzukrabbeln, zu laufen und die Welt zu entdecken.
Hautkontakt
Noch viel mehr, als beim "normalen" Herumtragen, kann das Baby auf der bloßen Haut fühlen, wie gut Berührung tut. Gönnen Sie sich und Ihrem Kind diesen Genuss. Legen Sie sich zum Beispiel zum Stillen zusammen nackt ins Bett und streicheln Sie es im Anschluss ausgiebig. Am schönsten ist diese Vergnügen für das Baby natürlich "windellos", dabei sollten Hand- oder Moltontücher als Unterlage genutzt werden. Wen es zu sehr stört, der lässt die Windel um. Den intensiven Hautkontakt kann das baby auch sehr gut beim gemeinsamen Baden (in den ersten Wochen mit dem Papa!) oder einfach beim ausgedehnten Spielen und Schmusen genießen.
Wickeln
Während des Wickelns sollte das Nacktsein für das Baby zum Vergnügen werden. Streicheleinheiten am ganzen Körper wird es genießen und sich schon bald in freudiger Erregung Ihnen entgegenstrecken. Auch der Po, der die längste Zeit im Dunkeln der Windel verborgen bleiben, sollten liebkost und gestreichelt werden. Die Wickelkommode ist ein idealer Platz, dass Baby zu verwöhnen, mit ihm zu spielen und zu lachen. Nicht selten lächelt ein Baby das erste Mal auf der Wickelkommode. Mit einer Wärmelampe können sie dafür sorgen, dass es nicht friert.
Babymassage
Auch die Babymassage sorgt dafür, dass das Baby sich selber spürt, ein Gefühl für seinen Körper erhält. Sie ist ein wichtiger Bestandteil im Verwöhnprogramm für das Neugeborene und wird ausführlich im Kapitel "Babymassage" beschrieben. (-> Babymassage)
Pucken
In früheren Zeiten und auch in anderen Kulturen wurden Neugeborene oftmals in lange Bandagen gesteckt bzw. wie kleine Pakete geschnürt. Das kommt und grässlich und barbarisch vor, sind wir doch stolz auf unsere "frei strampelnden" Babys. Die Kleinen fühlen sich gar nicht so unwohl dabei, ihr Bedürfnis nach Berührung und Umarmung wurde, selbstverständlich nicht auf gleichwertige Art, ersetzt. Natürlich sollte es in dieser Weise nicht nachgeahmt werden, aber auch unsere Babys fühlen sich in eine Decke gewickelt wohler, als "frei" zu liegen. Gerade bei Unruhe durch Bauchweh oder Einschlafstörung kann die feste Wickelweise des Puckens zur Beruhigung führen. Sie benötigen eine fein gestrickte Wolldecke (ca. 80 x 80 cm), in die der Säugling auf folgende Weise gewickelt wird:
1. Schritt:
Die Wolldecke wird auf einer weichen Unterlage (z.B. dem Bett) ausgebreitet. Das obere Ende wird eingeschlagen.
2. Schritt:
Das Baby wird auf die Decke gelegt. Der Kopf liegt dabei auf dem eingeschlagenen Ende. Ärmchen und Beinchen sind während des Puckens gestreckt.
3. Schritt:
Das untere Ende der Decke wird über dem Körper des Babys gezogen und unter seine rechte Schulter geschlagen. Die Ärmchen liegen dabei am Körper.
4. Schritt:
Die linke Kante der Decke wird nun sehr fest um das Baby geschlagen und unter den Körper gestopft.
5. Schritt:
Die rechte Kante der Decke wird fest über das "Babypaket" gezogen und das Ende wird hinten in die untere Öffnung gesteckt.
Wichtig beim Pucken ist das feste Wickeln, denn wenn die Decke locker sitzt, wird das Baby schnell seine Ärmchen befreien und das Paket lösen. Das Pucken soll schließlich dazu führen, dass das Baby nicht durch seine eigenen Bewegungen aufwacht.
Das eingepuckte Baby kann nun in seine Wiege oder auf auf ein Stillkissen gelegt werden. Zum Beruhigen kann dann noch ein Schnuller gegeben werden.
Re: einwickeln
Du hast wohl deine ganze festplatte voll mit guten texte oder?
(bin auch schon fleissig am sammeln)
LG Anita, die deine beiträge schon aus reiner neugierde liest;))))
Re: einwickeln
Googel ist mein bester Freund. ;-)
LG Uta
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