Komme gerade vom Anwalt....
es ist ein wenig verzwickt. Kündigen kann mich mein Chef nicht, dass steht definitiv fest. Anfechten kann er den Vertrag auch nicht.
Er kann alerdings einen Antrag für eine Kündigung stellen, wobei ich erstmal angehört werden muss. Keine Kündigungzulassung ohne meine Anhörung!
Normalerweise kommt so eine Kündigung nicht durch, aber es werden meist Ausnahmen gemacht, wenn der Betrieb klein ist und wenig Angestellte hat (Existenzrisiko).
Jedoch müste mein Chef beweisen, dass er mich nach einer SS gefragt hat. Das hat er nicht getan und auch wenn, er könnte es nicht beweisen.
Das Arbeitsverhältnis besteht trotz schriftlicher Verneinung meines Chefs weiter, bis eine gerichtliche Kündigung mit voriger Anhörung durch ist.
Die Anhörung kann man herauszögern, indem mein Anwalt Akteneinsicht verlangt.
Mein Anwalt ist eher der Meinung, die Kündigung wird wegen des Kleinbetriebes durchkommen, allerdings dauert das noch ein wenig! Wir können jedoch Widerspruch dagegen einlegen.
Zahlt mein Chef mir kein Gehalt, müssen wir Lohnklage einreichen.
Nun ja, im Ganzen bin ich nicht viel schlauer. Außer, dass wir die ganze Sache verzögern können, um weiter Geld (Gehalt) rauszuschlagen. Ich persönlich werde mich bei einer Anhörung (wenn die kommen sollte) auf die bereits gefällten Urteile des europäischen Gerichtshofes berufen.
Da ist eine Kündigung absolut verboten und auch nicht zulässig wegen eines Beschäftigungsverbotes.
Ja, so isses.
Sandra
Re: Komme gerade vom Anwalt....
Dein Arbeitnehmer hat KEINE CHANCE! Es ist eine Frechheit was sich manche Menschen herausnehmen, noch dazu schwangeren Frauen gegenüber, die seelisch eh nicht so belastbar sind. Weißt du, ich war während meiner ersten SS in einer ähnlichen Situation. Es war für mich entsetzlich belastend - ich musste dort weiterarbeiten obwohl man mich unglaublich gemobbt hat. "Glücklicherweise" kam ich aufgrund vorzeitiger Wehentätigkeit in vorzeiten Mutterschutz. Die vorzeitigen Wehen haben sich dann, als die Belastung weg war, sehr schnell wieder gelegt.
Ich wünsche dir auf alle Fälle die Kraft das durchzustehen. Laß dich nicht unterkriegen und besteh auf deine Rechte. Die können dir nichts!
LG Tiny *böseschau*
Re: Komme gerade vom Anwalt....
ich muss ehrlich sagen dass ich es auch nicht fair finde, wenn sich frauen, die bereits ss sind, dann noch eine arbeitsvertrag erschwindeln. find ich nicht gut.
gruß helga
Re: Komme gerade vom Anwalt....
Also bei mir war ja die Lage dann damals ganz anders, ich war schon lange im Betrieb bevor ich schwanger wurde, während der SS musste ich 2 Mal ins KH, da wollten sie mich dann kündigen (weil ich so ein "faules Luder" war - ich hatte übrigens starkes Erbrechen und Kreislaufkollapse, einen direkt in der Firma, war über 10 min bewußtlos, ect, ect.) Also mobbing der Unfeinen Art.
Trotzdem wünsche ich dir, Peepmatz, alles Gute!
LG Tiny *Mißverständnissorry*
Re: Komme gerade vom Anwalt....
die diskussion war ja schon etwas früher - hab ich auch erst gestern gelesen. ich find es halt auch ein wenig unverschämt von den frauen, die so vorgehen. das ist nämlich genau der grund, warum frauen die arbeiten wollen dann im gebährfähigen alter weniger chancen auf einen guten job haben und das find ich nicht fair.
in deiner situation ist das natürlich was anderes und das ist wirklich eine frechheit :-(
lg helga
@ Helga
mag sein, das du das als Frechheit empfindest. Ich dagegen wusste, dass es sicher Streß nach sich ziehen würde, und habe auch nichts dagegen.
Erschwindelt habe ich mir den Job nicht, denn die Rechtslage ist die, dass auch eine schwangere Frau Recht auf Einstellung hat. Leider werden diese immer wieder abgelehnt. Was doch nicht fair ist, oder?
Die Frage nach der SS ist diskreminierend, denn hätte ich ihm gesagt dass ich ss bin, hätte er natürlich eine andere eingestellt. Und zwar nur, um sich "Unannehmlichkeiten" zu ersparen.
Ich möchte arbeiten gehen, er hat kein Interesse und hat mich nach Hause geschickt. Die Möglichkeit der Beschäftigung besteht. Jetzt muss er zahlen, obwohl ich keine Leistung erbringe. Da ist er selber schuld. Wenn er sich nicht quer stellen würde, dann wäre ich bis zur Schutzfrist arbeiten gegangen und mein Mann hätte die Elternzeit genommen.
Also hab ich nichts erschwindelt, denn da gibt es ein Gesetzt drüber, dass ich die SS verschweigen darf, um somit an einen Job zu kommen, der mir sonst verwehrt worden wäre. Und auch die Verwehrung auf einen Job einer schwangeren ist verboten. Sie hat ein Recht auf Einstellung!!!!! Und wenn sie abgelehnt wird, liegt das gewiss nicht an ihren Leistungen, sondern daran dass sie angegben hat, ss zu sein.
Gruß Sandra
Re: @ Helga
helga
Re: Komme gerade vom Anwalt....
Da muss ich mich doch mal wieder einmischen
Ich hatte anderes Pech. Mein 3. Zeitvertrag lief zum 31.12. aus. ich hatte Mitte Dez ein Gespräch mit dem Chef, und bekam die Zusage für den Festvertrag mündlich und unter vier Augen. Ist bei Vertragsgesprächen und so ja üblich.
5 tage später bekam ich Blutungen, hatte aber noch nix von der SS erzählt. Ich wurde krank geschrieben, und habe es dann vorgezogen den Chef einzuweihen, weil es so kurz vor Weihnachten auch doof ist AU zu sein. Die Quittung kam, als ich am Sylvestertag zur Arbeit kam. Chef nicht im Haus, die Teamleiterin bittet mich zum Gespräch, in dem sie mir mitteilen sollte, daß eine Vertragsverlängerung nun doch nicht zu stande käme, da ich sowieso nur noch für ein halbes Jahr arbeiten könne, wenn überhaupt, da die SS ja schon mit problemen begonnen hätte. Alles gute für ihren weiteren Berfweg, aber sie machen die Schicht doch heute noch bis zu Ende und gehen nicht sofort???????????
Ich war schockiert! Es ist nicht meine Art einen schlechten Eindruck zu hinterlassen, habe meine Schicht zuende gebracht, die Kollegen nach schichtesnde dachten wir würden auf Sylvester anstoßen, und waren entsetzt von der Entscheidung der Geschäftsleitung. Ich wurde mit vielen Tränen verabschiedet. Heute denke ich auch ich hätte den Job auch heute noch, wenn ich meine SS weiter verschwiegen hätte.
Der einzige Vorteil ist, ich habe jetzt viel Zeit für Dinge, die ich sonst nur schwerlich machen könnte, und wir sind in der glücklichen Lage, daß mein fehlender Teilzeitjob uns finanziell nicht in Schwierigkeiten bringt.
Aber ich kann jede Frau verstehen, die ihre SS um einen Job zu bekommen, oder zu behalten, einfach verschweigt, oder verneint.
LG Tanja
Re: Da muss ich mich doch mal wieder einmischen
genau so sehe ich das auch. Dein Chef stellt dich nur nicht weiter ein, weil du ss bist und 1. für ihn nicht mehr alles machen kannst (schwer heben/ mit Chemikalien arbeiten etc.) und 2. weil es natürlich blöd ist, dass du dir das Recht rausnehmen darfst, in den Schutzfristen und womöglich danach zu Hause zu bleiben.
Denn einen anderen Grund gibt es dafür nicht, denn du hast die Stelle angeboten bekommen, weil du eine gute Arbeitskraft und Kollegin bist. Nun zählzt nicht mehr Leistung sondern nur noch die Tatsache, dass du ss bist und zum "Problemfall" für die Firma wirst.
Das ist doch echt nur diskriminierend, oder?
Tut mir echt leid für dich. Gut, dass es euch finanziell nicht belastet.
Úns belastet es finanziell sehr, wenn ich arbeitslos gebliebn wäre oder wieder werde. Ich bekomme 300 ? Arbeitslosengeld, weil ich zwischenzeitlich nicht 1 komplettes Jahr arbeiten war und die noch nach alles nach meinem Ausbildungsgeld berechnen.
Und mein Mann verdient auch keine Millionen und muß zusätzlich noch Unterhalt für ein uneheliches Kind zahlen. Einnen Anspruch auf Sozialhilfe haben wir nicht, dafür haben wir angeblich 300 ? zu viel, wir wären "nicht bedürftig".
Tja, dewegen sah ich mich gezwungen, mir einen Job zu suchen.
Liebe Grüße sandra
Re: Da muss ich mich doch mal wieder einmischen
wir haben auch schon schlimmere zeiten hinter uns, in denen wir manchmal Mitte des Monats nicht mehr wußten, wovon wir ein brot, oder was anderes zu Essen kaufen sollten. Wir wurden bei zweimal hintereinander von eienr Insolvenz überrascht, und bei uns auf dem Land sind die Arbeitsplätze auch nicht gerade in reihen gesät. Es wird auch wieder besser, und man wird dadurch nur noch härter im Nehmen.
Ich drück euch die Daumen.
Tanja
Re: Da muss ich mich doch mal wieder einmischen
Noch was sagen muss (Teil 1)
Jetzt wo ich die Sachlage etwas besser kenne, muss ich sagen, dass ich Sandras Entscheidung dem zukünftigen Chef nichts zu sagen, gut verstehen kann. Es ist nicht fair, wenn eine bestehende Frühschwangerschaft einer, wie Sandra arbeitswilligen (und wohl auch tüchtigen, sonst wäre die Entscheidung ja nicht auf sie gefallen) Arbeitnehmerin, alle Chancen auf eine Einstellung (und in ihrem Falle finanzielle Versorgung) vertut. Das ist genauso eine Diskriminierung wie wenn ein Kleidergeschäft keine dicken Verkäuferinnen einstellt.
Vielleicht hätte ich selbst anders gehandelt, schon alleine weil ich diesen emotionalen Stress nicht mag.
Ich habe einfach im Arbeitleben schon zu viele Ungerechtigkeiten erlebt.
Schade finde ich Helgas Einstellung. Es ist ja in Ordnung, wenn sie eine andere Meinung hat und sie niederschreibt. Leider finde ich ihre Kritik aber übertrieben heftig. Zu oft habe ich schon Frauen erlebt, die scheinbar immer nur auf Seiten der AG sind (oft nur um sich Liebkind zu machen). Oder die glauben sie seien Feministinnen und doch durch ihre intolerante Art nur gegen die eigenen GEschlechtsgenossinen vorgehen und so wieder einer "Männerwirtschaft" Tür und Tor öffnen. Was jetzt nicht heißen soll, dass Helga so sein muss...ihr Antworten wirken hat ziemlich rigeros und einseitig - Sorry für die Kritik, aber da musste raus, weil mich dieses Thema emotional so berührt.
Ich denke wir sollten
Re: Noch was sagen muss (Teil 2)
Also, nehmt mir meine Offenheit bitte nicht übel und habt noch einen schönen Tag.
Tiny
@Tiny, hier unterschreibe ich gleich mit!
Ich war schon auf und dran ein total emotionen geladenes Posting zu verfassen - dann kam zum Glück die Hebamme ;-)
Aber bei dir kann ich absolut unterschreiben - danke, dass du diesen Beitrag hier geschrieben hast :-)
Liebe Grüsse
Mia
Re: Komme gerade vom Anwalt....
Ich kann Deinen Arbeitgeber aber auch verstehen, er kommt sich sicher verarscht vor, hat eine Stelle ausgeschrieben, sich gefreut, jemanden gefunden zu haben und dann muss er nicht nur Dein Gehalt weiter zahlen, sondern die ganze Prozedur wiederholen.
Wir stellen deshalb bei uns in der Firma Frau zwischen Mitte Zwanzig und Ende Dreissig, die noch keine Kinder haben, gar nicht erst ein, es gibt meistens auch genug Männer, die sich bewerben und die fallen nicht nach ein paar Monaten wieder aus. Ist wzar traurig, aber als Chef habe ich auch Verantwortung für ein paar andere Mitarbeiter und das diese pünktlich ihren Lohn bekommen, Ausfallzieten kann ich mir also nur begrenzt leisten.
Ich bin übrigens Juristin und kenne die Urteile, kann sie allerdings mit meinem Rechtsempfinden nicht in Einklang bringen.
Aber wie gesagt, man sieht das immer von der eigenen Warte aus.
LG
Claudia *Jonas*
Re: Komme gerade vom Anwalt....
du sprichst mir aus der seele.
lg helga
Re: Komme gerade vom Anwalt....
da stimme ich Dir zu. Die Arbeitgeber sind in diesem Land nämlich die doofen, wenn es um die Kosten geht, die mit einer schwangeren Mitarbeiterin verbunden sind. Der Staat schiebt die Verantwortung so ab und man kann sich nicht wundern, wenn es zu solchen wie oben beschriebenen Situationen kommt.
Ich habe gestern einen Bericht über staatliche Familienunterstützung in Frankreich gesehen. Dort wird es ganz anders gemacht und es geht sowohl den Frauen, als auch den Kindern und den Arbeitgebern besser dabei. Und der Staat hat viele Kinder und dadurch Beitragszahler davon.
LG
Paulina (10+0)
@ Claudia
das ist wirklich traurig. Ich kann die AB ja einer Seits verstehen, aber andrer Seits ist es auch wieder blöd.
Ihr stellt Frauen ohne Kinder nicht ein???
Hmm, ich habe eher die Erfahrung gemacht (auch wenn ich keine Kinder habe), dass Frauen mit Kindern auch nicht gerne eingestellt werden. Denn, dass Kind kann immer mal krank werden. Und einer Mutter stehen 10 Arbeitstage "Krankheit" im Jahr für ihr Kind zu, wenn dies noch nicht 10 Jahre alt ist. Außerdem haben dies Frauen ein Anrecht auf Urlaub in der Schulferienzeit.
Das wollen viel Arbeitgeber auch nicht.
Ich habe schon sooo oft gehört, dass eine potenzielle Kollegin abgelhnt wurde, weil sie Kinder hat.
Ist doch auch nicht normal...
Den AG´s kann man es nicht Recht machen.
Was ist mit Frauen, die gar keine Kinder bekommen können oder wollen????
Keine Chance auf eine Job in eurem Unternehmen?
Außerdem bin ich doch gewillt, arbeiten zu gehen, der Chef stellt sich aber quer. Da ist er doch selbst schuld.
Gruß Sandra
Ich denke . .
Tja, Frauen die wollen werden eben immer in eine Schublade gestellt, mit denen die sich schon ausrechnen, wann sie wieder ss sein müssen, um die Elternzeit ja nicht abbrechen zu lassen. Sicher gibt es auch da Zufälle die man wieder ausdiskutieren kann, aber was solls, ich sag einfach nix mehr dazu, denn meine Meinung ist heir deutlich klar geworden.
Tanja
Re: Ich denke . .
ich denke auch, dass es frauendiskriminierend ist, wie es in Deutschland zur Zeit nun mal läuft!
Gib die Schuld aber nicht dem Arbeitgeber! Denn er ist ein Wirtschaftsunternehmen und keine Sozialkasse!
Wenn Du eine Firma hättest, würdest Du Dir vielleicht auch überlegen, welche Kosten es mit sich bringen könnte, eine Frau mit Kind oder KiWu einzustellen und würdest nach anderen Möglichkeiten suchen. (Eine kleine Firma kann es sich kaum leisten, einer Frau ihr Gehalt weiterzuzahlen, wenn sie Beschäftigungsverbot bekommen hat. Und große Firmen tuen es ungern, für etwas zu zahlen, wofür sie keine wirtschaftliche Gegenleistung bekommen.)
Ich denke, wenn man in diesem Punkt die Arbeitgeber von dem finanziellen Risiko befreien würde und für eine bessere Kinderbetreuung (ganztags) flächendeckend sorgen würde, würden die Arbeitgeber es nicht mehr scheuen, junge Frauen und Mütter einzustellen.
Und hier sind wir alle gefragt, im Rahmen unserer Möglichkeiten auf diese Mißstände aufmerksam zu machen und eine Änderung der Lage anzustreben! Im eigenen Interesse!!!
LG
Paulina
@ Paulina
ein Kleinbetrieb (weniger als 20 Mitarbeiter) kann sich von der Krankenkassen auf Antrag im Umlageverfahren das Geld fürs gezahlte Gehalt wiederholen, wenn die Mitarbeiterin ein Beschäftigungsverbot erhalten hat.
Somit ist es gar nicht richtig (wie die Arbeitgeber immer jammern), dass der Chef Gehalt zahlen muss und somit seine Existenz gefährdet ist.
Die AOK und auch IKK zahlen auf Antrag das gezahlte Gehalt monatlich zurück (muß rechtzeitig beantragt werden), damit der Arbeitgeber eine Ersatzkraft einstellen kann.
Dies gilt aber wie gesagt nur dann, wenn ein Beschäftigungsverbot vorliegt, weil sonst könnte die Schwangere ja arbeiten und der Chef bräuchte keine Ersatzkraft.
Gut, Unternehmen mit mehr als 20 Arbeitnehmern kommen nicht in diesen "Genuß", sind aber finanziell auch nicht drauf angewiesen.
Also, viele Chefs von Kleinbetrieben jammern zu Unrecht!!!
Gruß Sandra
Re: @ Paulina
das ist glaube schon nicht so einfach, dass die KK alles bezahlt bei Kleinbetrieben. Ich bin zwar kein Lohnabrechnungsexperte, meine aber, dass der AG (auch unter 20 Mitarbeiter) die Differenz zwischen den 13? Mutterschaftsgeld und dem durchschn. Lohn 6 Wochen vor Entbindung und 8 Wochen danach bezahlen muss und dass ihm davon nichts von der KK erstattet wird.
Dann meine ich auch, dass dem AG unter 20 AN von der KK auch sein Anteil an den Sozialabgaben, die er auf den Mutterschutzlohn, welches während eines individuellen Beschäftigungverbotes fällig wird, nicht erstattet wird. Weiterhin hat er auch die Kosten für den Urlaub zu tragen, welcher der Mutter voll zusteht.
Also ich glaube, die Kosten sind schon erheblich auch für ein Kleinbetrieb.
Und wo steht es, dass größere Betriebe diese Kosten ohne Weiteres finanziell verkraften können? Also ich meine, das ist schon sehr viel und der wirtschaftlich denkende AG wird sich denken: wieso soll ich riskieren, dass mir diese Kosten "übergeholfen" werden und meinen Gewinn so schmälern bzw. mich in die Miesen bringen?
Gruß
Paulina
Re: @ Paulina
die Differenz trifft zu inden 6 Wochen vor und een 8 Wochen nach der Entbindung und hat mit dem BV nix zu tun.
Ich habe ein gesetztliches BV bekommen und habe mich ganz genau aufklären lassen, wie das mit dem gehalt laufen wird:
Der Chef zahlt es im vorraus, bekommt es im Umlageverfahren wieder. Nafür braucht er nur einen Antrag mit meinen nötigen Daten (ET, SSW etc.) stellen. diesen muss er Monat für Monat neu stellen, denn er muss darstellen, dass er mich nicht zwischenzeitlich doch beschäftigt.
Das mit dem Mutterschaftsgeld kommt erst im Mutterschutz. in den 14 Wochen Mutterschutz.
Gut, da hat er die Differenz zu zahlen.
sandra
Re: Komme gerade vom Anwalt....
Man sollte die Sache von beiden Seiten sehen. Klar ist es für den AN blöd, nur deshalb nicht genommen zu werden, weil man ss ist und ich verstehe durchaus auch die Motivation, die feststehende SS beim Einstellungsgespräch zu verschweigen.
Andererseits verstehe ich natürlich den AG (bin selbst eine) Gerade in einem Miniunternehmen ist es wirtschaftlich nicht möglich, jemanden voll zu bezahlen (und die Nebenkosten natürlich nicht zu vergessen) und dann noch jemanden einstellen und auch bezahlen zu müssen. Wenn ich jetzt jemanden einstellen würde, der dann nach 2 Tagen nicht mehr kommen könnte, da ss, und ich müßte einen weiteren AN voll bezahlen, würde das meine Möglichkeiten sprengen und ich hätte ein richtiges wirtschaftliches Problem. Daß sich das kein potentieller AG antun kann und will, ist doch nachvollziehbar, oder??? Also ich denke, nicht die AG sind hier die Buhmänner, sondern es müßten andere gesetzliche Regelungen her, um die Probleme zu lösen. Für mich steht auch fest, daß ich keine Frau einstellen kann, die wahrscheinlich (wissen kann man es ja nicht) demnächst ss werden könnte, einfach um meine Existenz nicht zu gefährden. Insofern kann auch ich die Urteile, die ich auch kenne (bin auch RAin) nicht für mich akzeptieren. Wenn eine Firma das verkraften kann, dann sollte eine Kündigung m.M.nach nicht möglich sein, wenn die Existenz des Unternehmens gefährdet ist, aber schon.
LG Kathi
@ kathi
der Chef eines Kleinbetreibes (weniger als 20 Mitarbeiter) kann sich doch von den Krankenkassen (AOK und IKK) im Umlageverfahren das gezahlte Gehalt wiederholen, wenn die Beschäftigte ein Beschäftigungsverbot erhalten hat.
Somit stimmt diese Existenzgefährdung nicht wirklich, denn für das zurückbezahlte Gehalt von den Krankenkassen kann der Arbeitgeber eine neue Kraft einstellen.
Gruß Sandra
Re: @ kathi
LG und schönes WE (ich mach jetzt Feierabend!)
Kathi
Re: Komme gerade vom Anwalt....
da kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen. Gerade für "Kleinstunternehmer" mit vielleicht nur ein oder zwei Angestellten ist es wirklich schwer. Da haben die AN oft mehr Rechte als die AG - selbst begründet (nicht betriebsbedingt) jemanden zu entlassen, geht schon fast gar nicht. Das ist so ähnlich wie beim Mieter-Vermieter-Verhältnis. Da gibt es diverse Rechtssprechungen, was ein Mieter alles darf, der Vermieter muss da oft den Kürzeren ziehen und dürfte vieles aber als Wohnungseigentümer bei Eigennutzung selbst gar nicht. Ursprünglich ging es bei vielen Gesetzen ja darum, den finanziell Schwächeren zu schützen, aber gerade bei solchen Rechtsbeziehungen in solch "kleinem Rahmen" ist die Rechtsprechung oft absurd!
LG Anja
Re: Komme gerade vom Anwalt....
ich muss jetzt auch ein wenig für die Arbeitgeber in die Bresche schwingen. Oder besser: Ich finde einfach, dass wir Frauen uns durch genau dieses Verhalten selbst schaden. Wenn wir uns auf die Rechtslage berufen und uns, auch wenn wir schwanger sind, bewerben, dann liegt es auf der Hand, dass sich der Arbeitgeber verarscht vorkommt und daraus Konsequenzen zieht. Und die Konsequenzen sind dann genau die, die wir Frauen eigentlich gar nicht wollen: er stellt nämlich keine Frauen ohne Kinder im gebärfähigen Alter mehr ein. Ich finde, das ist der eigentliche Skandal bei der Sache. Und damit wir den nicht bekommen, sondern die Gleichberechtigung von Mann und Frau selbst auch weiter vorwärts treiben, finde ich es einfach fairer, sich als Schwangere nicht zu bewerben. Erst recht nicht, wenn es sich um einen Beruf handelt, der ein direktes Beschäftigungsverbot praktisch während der ganzen Schwangerschaft impliziert. Wir Frauen schaden uns damit nur selbt! Wenn wir so handeln, dürfen wir uns auch nicht beschweren, wenn ein Arbeitgeber seine Stellen zukünftig lieber mit einem Mann besetzt...!
Nix für ungut,
Trixie
Re: Komme gerade vom Anwalt....
ich befürworte die ganze Situation auch überhaupt nicht- sorry.War in einem Call-Center beschäftigt wo ich mit einem Mädel im Dez.02 angefangen hatte. Dadurch das Ihre Mutter die stellv.Abteilungsleiterin war, hatte sie (leider) sowieso schon Bonuspunkte. Komischerweise stellte sich dann als wir 2 Monate Beschäftigt waren heraus das sie in der 16 Woche schwanger war- natürlich ganz plötzlich.
Im Nachhinein ist dann auch rausgekommen das sie die Prüfung zur Krankenschwester nicht bestanden hatte.
Seitdem die Firma wußte das sie ss war wurde sie wie eine "Feder" behandelt und brauchte noch nicht mal kopieren zu gehen- die ganze schei... Arbeit blieb an mir hängen- obwohl die körperlich wirklich nicht anstrengend war (Kaffee kochen usw.)
War damals ziemlich sauer und bin dann weil ich meine Meinung auch kund getan habe, selbst gegangen, da ich es einfach ungerecht fand, dass man dieses Verhalten von oberster Ebene noch unterstützt hat!!!
Denn es ging da wirklich nicht um körperlich anstrengende Arbeiten.
Hoffe das in Deiner SS alles super läuft und drück Dir die Daumen das es nicht allzu viel Ärger hast- denn was du gemacht hast ist nicht gern gesehen!!!
LG Peachi +Pöhrchen 16+5
Re: Komme gerade vom Anwalt....
dein Fall ist ja ein ganz anderer. Ich habe mir ss einen Job gesucht und durch das "nicht angeben" auch bekommen. Aber ich sehe mich nicht als "faule Socke", der man alles hinterher arbeiten muß.
Das jemand keinen Kaffee mehr kochen kann, weil er schwanger ist, ist ja nun aboslut lächerlich und auch verständlich, dass dem Rest der Kollegen die Hutschnur platzt.
Ich habe mehrmals meine volle Arbeitskraft (nur versetzt, wegen Keimen, Röntgenstrahlen etc. ) angeboten, der AG hat abgelehnt.
Das eine schwangere ihre Lage ausnutzt, finde ich nicht ok. Da hast du recht. Aber ich habe durch meinen bockigen Chef nicht mal die Möglichkeit, arbeiten zu gehen und volle Leistung zu bringen, obwohl die neuen Kolleginnen wirklich hetzen und mehr arbeiten müssen.
Aber wenn mein Chef will, dass ich zu Hause bleibe und den Arbeitsvertrag anfechten will, dann kann ich ihm auch nicht helfen. Selbst Schuld nenn ich das.
Verstehst du was ich meine? Ich will ja arbeiten, gnz normal, man lässt mich aber nicht!
Gruß Sandra
Re: Komme gerade vom Anwalt....
vielleicht gibt es nicht so viele die wirklich noch arbeiten wollen und der AG glaubt dir deswegen nicht- finde auch das er selbst dran schuld ist- wenn du arbeiten willst-aber nit darfst. Dann soll er dir halt das Gehalt zahlen- weil ich denke es wird für dich auch immer unangenehmer denn die KOllegen reden ja auch über einen usw.
Drück dir die Daumen das du eine für dich akzeptable Lösung finden kannst und trotzdem keine finanziellen Einbußen hast.
Kündigen kann er dir aber auf keinen Fall- auch wenn er es noch so möchte ;-)
Gruß Tanja
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