Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
bin eigentlich aus dem Nachbarforum, möchte aber auch mal hier meine Frage stellen.
Oh Mann, ich weiß, eigentlich freut man sich darüber, wenn man gefragt wird, ob man Patentante werden möchte...
Mich hat eine Freundin gefragt, ob ich bei ihrer Kleinen (8 Mon.) Patin werden möchte. Ich finde die Familie auch echt nett, sie sind sicherlich herzensgut; wir kennen uns seit zwei Jahren etwa, hatten uns über's Internet kennengelernt und dann später mehr per Zufall waren wir dann auch im gleichen Spielkreis mit unseren Großen.
Wir haben eher sporadisch Kontakt (Telefongespräche und eben im Spielkreis, gaaanz selten auch mal bei uns oder bei ihnen ein Treffen) und ich muss halt sagen, dass ich mit dem Lebensstil der Eltern nicht so übereinstimme. Sie hatten beide kein gutes Elternhaus, was mir die Freundin schon öfter anhand einiger Beispiele geschildert hat. Somit kann man ihnen eigentlich keinen Vorwurf daraus machen; ihnen wurde eben nicht viel mitgegeben. Aber es sind halt Dinge, hinter denen ich nicht stehen könnte und wenn man Patentante ist, sollte der Kontakt doch regelmäßiger werden - besonders halt zu bestimmten Eckdaten, aber auch darüber hinaus. Und ich möchte den Kontakt nicht so intensivieren. Und Kind und Eltern sozusagen zu trennen und sich zu sagen, dass ich schließlich bei dem Kind Patentante bin und nicht bei den Eltern geht natürlich auch nicht.
Mein Mann hatte den beiden bei ihrem Umzug geholfen (hatten nur zwei Helfer) und hat mir so einiges haarsträubendes berichtet. Er ist sicherlich nicht zimperlich, aber es hat ihn schon teilweise geschüttelt. Die beiden sind sozusagen liebenswerte Chaoten und sehen gewisse Dinge recht blauäugig (Finanzen, Ausbildung).
Bloß, wie kann ich nun absagen, ohne die Mutter zu verletzen? Ich grübel die beiden letzten Tage immer wieder, wie ich ihr das sagen kann - wie ich es formulieren soll. Ich mag sie von der menschlichen Seite sehr gerne, aber es wäre unehrlich, quasi aus Mitleid die Patenschaft anzunehmen.
Es kommt mir auch so ein bisschen vor, als ob ich wegen Mangel an anderen möglichen Patentanten gefragt wurde; das kommt noch dazu. Vor ein paar Monaten hatte mir die Freundin nämlich gesagt, dass sie die Taufe noch aufschieben müssen, weil sie noch nicht so recht wissen, wer Patentante werden soll.
Was würdet ihr denn tun?
LG Dani mit Noah und Jana, die sich endlich auf den Bauch drehen kann *juchuh*
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
Ich war genau vor einem Jahr in so eine Situation wie Du.
Meine Schullfreundin hat mich auch gefragt ob ich die Patentante werde.Zu erst habe ich reagiert verwundert und geehrt.Wollte aber einbisschen Zeit zum nachdenken.
Und was soll ich sagen habe abgesagt.
Ich habe ihr gesagt,dass ich nicht nur auf dem Papier Patentante sein möchte und dafür sehen wir uns viel zu selten.Ein mal in halben Jahr vielleicht.
Und ich könnte es nicht zum Geburtstag des Kindes oder Weihnachten oder so nicht dahin zu fahren.Es hätte mich genervt vielleich.
Der kontakt ist einfach zu wenig .
Meine Freundin sagte nur auf die Absage,dass ich nicht die erste bin,dass ich die letzte mögliche war.Alle haben abgesagt auch die Geschwisster.
Nun hat der JUnge eine Patentante,die Schwester von meiner Freundin.(die sollte die eine Patin sein)
Wir haben weiterhin guten kontakt und ich weiss,dass sie nicht böse ist.
Zur der Taufe waren wir sogar.Darauf hat sie bestanden.
LG Beate
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
wir sehen uns halt schon öfter als einmal im halben Jahr. Und wir wohnen auch nicht so weit auseinander, dass ich sie nicht auch noch öfter sehen könnte.
Weshalb war bei euch denn der Kontakt so wenig - wegen der Entfernung oder andere Gründe?
Und welche Gründe hast du ihr genannt - dass ihr euch zu selten seht evtl.? Hat sie daraufhin nicht gesagt, dass man das dann ja ändern könnte?
Bei meiner Freundin hat auch schon eine mögliche Patentante abgesagt. Tut mir so leid... weil sie echt ne ganz Liebe ist; aber es gibt zu viele Dinge, die mir einen engeren Kontakt sozusagen unangenehm machen würden.
LG Dani
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
wir haben eine Absage von einer Freundin bekommen, also quasi die andere Seite.
Ihre Begründung war so: es ist sicher, dass sie mal von dem ersten Kind ihrer Schwester Patin wird und hat da auch schon zugesagt, obwohl das baby erst in Planung ist. Und sie möchte nur ein Patenkind, um dass sie sich dann richtig kümmern kann und nicht zwei (oder mehr).
Vielleicht kannst du´s auf dich anwenden, besser ne kleine Notlüge als aus Mitleid oder Bammel vor der Absage die Patenschaft annehmen.
Wenn du dich nicht wohlfühlst, lass es besser sein!!
lg marigro und moritz 1j1w
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
das ist natürlich auch keine schlechte Notlüge; muss mal überlegen, ob mir da jemand einfällt...
LG Dani
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
ich würde ihr sagen dass Du das Amt einer Patentante sehr ernst nimmst aber Du Dich der Aufgabe nicht gewachsen fühlst. Näher würde ich darauf gar nicht eingehen. Sie muß das akzeptieren und wird es sicherlich auch.
LG Petra
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
ja, das ist mir auch schon mehrfach durch den Kopf gegangen und wurde mir auch schon öfter vorgeschlagen. Ich denke aber, dass sie genau nachfragen wird und für diese Nachfragen muss ich mir dann auch noch was zurechlegen.
Danke dir!
LG Dani
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
Wie wäre es wenn Du auf der Schiene fährst, dass Du schon zwei, oder drei Patenkinder hast, dazu zwei eigene Kinder und das Dir das einfach zu viel wird?
GLG Alex, die das vermutlich so lösen würde
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
ich denke, das würde sie mir nicht abnehmen. Denn als sie mich gefragt hat, habe ich nur gesagt, dass ich ein Patenamt sehr ernst nehmen würde und mir deshalb ein bisschen Bedenkzeit erbitte. Habe aber nix von anderen Patenkindern erzählt. Und da wir uns jetzt immerhin zwei Jahre kennen und uns schon über viele Themen unterhalten haben, aber nie über "meine Patenkinder", könnte es ziemlich unglaubwürdig klingen, wenn ich jetzt plötzlich von eigenen Patenkindern rede.
Mal sehen, wie ich es lösen werden...
LG Dani
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
mmhhh... das ist wirklich eine sehr schwierige Frage und ich habe nun schon eine Weile gegrübelt, wie ICH mich wohl verhalten würde.
Nun, im Gegensatz zu meinen Vorschreiberinnen würde ich wohl die Patenschaft annehmen. Das Kind ist inzwischen 8 Monate alt, ohne dass sich ein Pate finden konnte, das finde ich sehr traurig. Offensichtlich gibt es im direkten Umfeld der Familie niemanden, der geeignet wäre, dieses bedeutungsvolle Amt zugetragen zu bekommen. Nun bist du gefragt worden, wahrscheinlich weil Du in den Augen der Eltern ein anderes - vermutlich gutes - Beispiel für Verantwortung, Familienbewusstsein und Fürsorge darstellst. Du schreibst, dass die Eltern ihrerseits beide kein besonders gutes Elternhaus genießen durften. Das, was ihnen selbst an Erfahrung fehlt, können sie natürlich nicht an ihr Kind weitergeben. In Dir sehen sie möglicherweise die Chance, diesen Mangel irgendwie auszugleichen. Das ist ein sehr großer Vertrauensbeweis! Den auszuschlagen fände ich im Interesse des Kindes sehr traurig. Es kommt natürlich darauf an, ob Du Dich selbst in der Lage siehst, dem Kind etwas zu vermitteln. Sicherlich würde das in keinem Fall eine leichte Patenschaft, vielleicht aber gerade deshalb eine besonders Glück bringende, auch für Dich.
Ich hoffe, dass ich Dich jetzt nicht in zu große Gewissenskonflikte stürze, denn schließlich ist das MEINE Meinung. Hinzufügen möchte ich noch, dass ich weiterhin der Ansicht bin, dass Anfragen bzgl. Patenschaften verpflichtende "Ehrenämter" sind, die man nur in ganz, ganz seltenen Ausnahmefällen (z. B. bei bestehenden Glaubenskonflikten) ablehnen darf. Ich könnte jetzt hierzu noch viel mehr schreiben, aber das ist nicht Kern Deiner Frage.
Ich wünsche Dir alles Gute!
LG,
Britta mit Juliane *08.08.04
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
da hast du vielleicht Recht.
Du darfst gerne noch mehr schreiben... das hast du sehr schön geschrieben. Ich bin ja selbst die letzten Tage immer wieder am Grübeln, ob ich es nicht doch tun soll; ob nicht vielleicht gerade wir ein "Lichtblick" für die Familie sind.
Ich habe mir allerdings auch schon einmal vorgestellt, wie einige Bekannte oder Freundinnen, die uns beide kennen, reagieren würden bzw. was sie wohl denken würden, wenn sie mitbekommen, dass ich Patentante bei ihrer Kleinen bin. Ich glaube, ich würde mich vielleicht ein bisschen schämen. Weißt du, was ich meine? Ziemlich feige, ich weiß... Man sollte dann schon dazu stehen.
Und dann kann man wegen der Patenschaft auch nicht einfach mal den Kontakt zur Familie im Sande verlaufen lassen - ist ja klar - wenn man irgendwann keine Lust mehr auf die Eltern hat, weil einem teilweise die hygienischen Verhältnisse (Katzenhaare allüberall z.B.) oder die emotionalen Überreaktionen ("Vielleicht trennen wir uns..." - war vor ein paar Monaten großes Thema) auf den Nerv gehen. Dann müsste ich mir halt sagen, dass ich mich auf mein patenkind konzentriere und die Eltern versuche, ein wenig auszublenden. Ein Patenkind zu haben bedeutet ja auch nicht unbedingt, dass man sich wöchentlich sehen muss, aber eben doch regelmäßig.
Ich nehme eine Patenschaft sehr ernst, kann aber bei der Familie nicht garantieren (obwohl uns gegenüber und ihren Kindern gegenüber menschlich absolut einwandfreies Verhalten), ob ich wirklich zwanzig Jahre und länger Kontakt haben möchte. Die Mutter ist schon recht aufbrausend (mir gegenüber bisher nicht), man merkt bei ihr wohl schon das junge Alter und die Tatsache, dass sie zu Hause keinen Halt hatte. So hat sie sich schon mit so manchen Menschen wegen (ursprünglich) Kleinigkeiten verworfen.
Ob man eine Patenschaft überhaupt ablehnen "darf", habe ich mich auch anfangs gefragt. Aber was bringt's, wenn man sich sehr unsicher ist... Sollte man also doch einfach das Kind fokusieren, das - wie du schreibst - bedauerlicherweise mit acht Monaten immernoch keine Patentante hat.
Vielen Dank für deine Meinung - und wie gesagt, du darfst ruhig noch mehr schreiben zu dem Thema; es hat mir irgendwie schon sehr weitergeholfen.
Liebe Grüße
Dani
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
einfach ablehnen und das so sagen, dass man nicht möchte, hab ich sogar bei meiner nichte so gemacht...meine schwester war zwar erst sauer, aber ich hab bisher jede patenschaft abgelehnt, da ich auch so für die kinder dasein kann, außerdem nicht mehr in der kirche bin udn gerade für meine nichte - wenn den eltern mal was passieren würde (dann sind aber noch großeltern etc. da) - sofort und immer da wäre...
ok, ich sehe das evtl. etwas krass...
lg christine
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
okay, wenn du nicht mehr in der Kirche bist, ist das sowieso schon ein Grund.
Aber weshalb hast du bisher alle Patenschaften kategorisch abgelehnt?
LG dani
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
weil ich wie schon erwähnt, auch ohne den patenbrief für die kinder meiner familie/freunde da sein kann:-)
ich denke sogar, dass ich das so oftmals besser kann/machen werde, als paten, die nie da sind oder nur mal zu geburtstagen kommen...ok, es gibt bestimmt auch ganz tolle paten, aber es gibt doch auch bestimmt ganz tolle freunde, die auch ohne patenschaft oft zu besuch kommen, was mit den kleinen unternehmen, für sie da sind usw. - oder?!
ich kenne auch viele fälle, wo sich die eltern mit den paten verstritten haben und es für das kind das gleiche ist, als hätte es keine...sowas find ich dann allerdings auch sehr schade...
meiner meinung nach ist es überhaupt schwierig, paten bzw. die/den richtigen paten zu finden...und eine patenschaft für eine bekannte, wie du es geschildert hast, bzw. deren kind, würd ich kategorisch ablehnen und hätte dabei auch kein schlechtes gewissen...
lg christine
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
nach der Antwort von Britta habe ich nun doch irgendwie ein schlechtes Gewissen. Die Eltern hätten eben gerne eine Patentante für ihre Kleine, was ich auch gut verstehen kann und der Patenbrief oder die Eintragung im Stammbuch machen das ganze eben ein wenig verpflichtender als wenn man einfach so für die Kinder da ist. Da fällt es dann leichter, irgendwann, wenn man sich vielleicht verstritten hat oder der Kontakt zu den Eltern einschläft, sich einfach nicht mehr zu kümmern. Wenn ich aber weiß, dass ich schwarz auf weiß Patentante bin, wäre das für mich schon eine große Verantwortung...
LG Dani
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
ich denke da wirst Du ganz genau in Dich hinein horchen müssen und Deinem Gefühl folgend die Entscheidung treffen müssen.
Auch "nein" sagen muß man irgendwann mal lernen - mir fällt das auch nicht immer leicht.
Aber gerade eine Patenschaft ist doch ein Amt mit großem inneren Bezug - da sollte man schon voll und ganz dahinter stehen können.
Wenn Du es also nicht machen möchtest dann würde ich es ganz genau so formulieren. Ohne Ausflüchte und Ausreden. Das steht Dir einfach zu.
Ich denke schon daß Du die richtigen Worte finden kannst um sie nicht persönlich zu verletzten.
Allerdings hat mich der Beitrag von Britta auch sehr angesprochen und ihre Sichtweise finde ich auch sehr interessant und beachtenswert.
So nun hast Du also weiterhin die Qual der Wahl- hör auch Deinen Bauch und steh dazu!
GLG Simone
Re: Frage wg. Ablehnung Patenschaft...
ja, der Beitrag von Britta hat mich sehr ins Wanken gebracht. Bis dahin war ich mir zu 99 % sicher, die Patenschaft abzulehnen, nur war die Frage, wie ich absagen kann, ohne die Mutter allzu sehr zu verletzen.
Ich frage mich nun, ob ich es doch tun soll; denn - wie Britta geschrieben hat - es ist doch sehr traurig für die Kleine, dass sie noch keine Patentante hat und die Eltern offensichtlich niemanden sonst finden, der geeignet erscheint (eine Absage haben sie schon).
Andererseits ist die Frage, ob es richtig ist, aus Mitleid die Patenschaft anzunehmen, nach dem Motto "Armes Kind, hat keine Patentante, dann mache ich es eben, auch, wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich zwanzig Jahre Kontakt zu der Familie haben möchte."
LG Dani
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