Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
ich habe eine ähnliche Frage schon mal gepostet, würde aber gerne noch einmal eure MEinungen einholen.
Meine Familie und ich stehen vor der schweren ENtscheidung, ob wir aufs Land ziehen und mein Mann dort die Firma meines Vaters weiter führt, oder ob wir zurückgehen nach MÜnchen, wo ich meinen Job noch habe (derzeit Elternzeit) und er auch einen guten Job haben kann. Ich möchte mal beide Möglichkeiten kurz skizzieren:
Landleben (Sauerland)
- mitten in der Pampa, kein Kino, kein Cafe in Reichweite
- müsste mein altes Berufsleben aufgeben, da Branche (Verlag) dort nicht vorhanden
- Alternativen: kleine Volkshochschuljobs, irgendwann evtl. Eröffnung eines kleinen Buchladens, der aber sehr schwierige wirtschaftliche Perspektiven hätte
- Dorfgetratsche, Stadtgespräch, dass mich schon als Kind sehr belastet hat und von dem ich mich nicht gut distanzieren kann
- ich ermögliche meinem Vater, dass er sein Lebenswerk weiter sehen kann (hobbymäßig)
- Wohnen im Grünen, Hausbau sofort leicht möglich
- Enkelkinder und Großeltern kommen zusammen, lieben sich gegenseitig sehr
Stadtleben (München)
- mein geliebter alter Job, Teilzeit möglich, tolles Verlagsnetzwerk in den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Kinder, Selbstverwirklichung
- Kulturelles Leben
- Pendelei, Hausbau am Stadtrand in ein paar Jahren
- Großeltern sehr weit entfernt
- tolle Möglichkeiten für Kinder (Montessori-KiGa o.ä., was ich klasse finde)
Wie auch immer ich mich entscheide: Ich muss ganz viel loslassen und immer verletze ich wen. Alle, die ich bisher gefragt habe, möchten nicht in meiner Haut stecken. Mein Bauchgefühl sagt eigentlich, dass ich mein Leben in München leben soll und mich selbst verwirklichen soll. Doch ist es nicht egoistisch, dies meinen Eltern anzutun? Damit geht ihr Lebenswerk zu Ende und ich entziehe ihnen den Kontakt zu den Enkelkindern. Meine Kinder könnten auf dem Land im Grünen leben...
Doch ich frage mich auch, ob ich nicht auf dem Land eher die Lebenspläne meiner Eltern, die sie für sich gemacht haben, verwirkliche, denn mit allem, was ich mir für mich dort neben dem Familienleben ausmale (Beruf) bin ich nicht glücklich.
Mein Mann (Diplomkaufmann und Bayer ;-) kann sich übrigens beides gut vorstellen und läßt mir die Wahl. Ich finde es so schwierig, zu entscheiden, denn ich mag meine Eltern nicht verletzen und ich bin mir auch wirklich unsicher, ob ich es nicht probieren sollte, aufs Land zu gehen.
Klar, könnten wir sagen, wir probieren es für ein Jahr oder so. Doch meine Eltern würden gleich all ihre "Fänge" ausfahren und es wäre kein Spaß, nach einem Jahr zu gehen, nur weil evtl. ICH es dort nicht aushalte. Denn in ihrer PErspektive, ist mein Berufsleben gemäß der Frauenrolle, die sie haben, nicht so wichtig. Sie fänden mich wahnsinnig egoistisch und könnten es nicht verstehen.
Habt ihr einen Rat? Wie ist Eure Meinung? Ich stehe echt langsam unter Druck, eine Entscheidung zu fällen.
Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
Ganz ehrlich? Ich würd das Landleben nehmen!
Für Kinder ist es so toll im Grünen aufzuwachsen und ganz nah bei Oma und Opa zu sein (prima BAbysitter *gg*)
Also wegen dem Getratsche würd ich mir keine Sorgen machen bzw. einfach über dem drüber stehen, was man so macht.
Außerdem ist es wirklich toll für deinen Papa wenn seine Firma bestehen bleibt und er auch hin und wieder mal reinkommen darf :)
Ich finde, die Perspektive selber einen kleinen Laden aufzumachen oder kleine Jobs in der VHS zu haben sehr reizvoll und mal was anderes.
Ich kann halt mit der Großstadt nix anfangen und es hört sich für mich alles so unpersönlich und kalt an.
lg anke
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
sicher hast Du recht - aber ich verbinde halt eine ganz ganz einsame schlimme Jugendzeit mit diesem Kaff und habe ANgst davor, den Schritt so zu empfinden, als ob ich wieder zu Hause bei meinen Eltern angelangt wäre. Ich habe ANgst davor, mir die Frage zu stellen, warum ich eigentich studiert habe, wenn ich wieder am ANfang angelangt bin... Andererseits möchte ich meine Eltern auch nicht so gern alleine lassen. Es ist wirklich schwierig und ich merke, dass ich mich entscheiden muss. Mein heutiger Druck und meine innere Unruhe haben sich erstklassig auf die Kinder übertragen :-(
Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
klar sitzt da ein kleines Männlein im Hinterstübchen. Es meckert massiv, warum ich denn studiert habe und dass ich mir meine ganzen tollen Münchner Kontakte versiebe. Und dass es auf dem Land nicht so tolle Möglichkeiten und nicht so interessante Leute gibt. Meine wirklich engen Freunde von damals sind auch alle nicht zurückgekehrt. Ich habe niemanden mehr dort vor Ort, zu dem ich eine engere Beziehung hätte.
Was ist denn Dein Kompromiss, wenn Du von aufgegebener Selbstverwirklichung schreibst?
Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
schön, dass Du so einen Ausweg für Dich gefunden hat. Ich werd vielleicht nochmal über so eine Möglichkeit nachdenken. Habe mir bereits Unterlagen der Fernuni angefordert - aber so richtig war bisher nix für mich dabei. Und vom Land aus kann ich nicht zu einer Uni pendeln. Das ist von dort zu weit.
Dir einen schönen Tag,
Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
Danke für Deine persönliche Antwort, die mich seit gestern beschäftigt hat. Wir wären nämlich auch mal fast in Bern gelandet! Mein Mann und ich hätten dort beide mal nen Job haben können...
Mich interessiert, wie die Familie Deines Mannes reagiert hat, als er das Hotel nicht übernehmen wollte. Ihr scheint ja trotzdem (noch) am Ort zu sein, oder?! Ich habe davor einfach große Angst, denn alle außer mir könnten sich das vorstellen, dass wir weitermachen.
Hach, ich fühle mich einfach schrecklich unter Druck, auch wenn alle betonen, sie wollen mich nicht unter Druck setzen.
Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
Wir wohnen eigentlich aus dem Grund noch hier,dass mein Mann doch sehr an seinen Bergen hängt und er in dem Hotel,in dem er jetzt arbeitet,Karriere machen konnte.Nun ist es aber so,dass er zu oberst auf der Leiter angelangt ist,und sehr wenig verdient wenn man bedenkt wie viele Stunden er arbeiten muss.Jetzt will er sich völlig neu orientieren und das Metier an den Nagel hängen und in Bern hat er einfach mehr Chancen.
Ich kann sehr gut verstehen,dass du dich unter Druck gesetzt fühlst,denn wahrscheinlich sind die Erwartungen seitens deiner Eltern doch sehr gross!Aber wie gesagt,lass dich nicht zu etwas drängen,das du nicht wirklich willst,sonst bereust du es hinterher vielleicht!Lass dir auf jeden Fall genug Zeit,um darüber nachzudenken und die Vor-und Nachteile abzuwägen.Ich glaube dass deine Eltern sich früher oder später damit abfinden würden,wenn ihr ablehnt!Also,lass dich nicht beirren und entscheide mit deinem Mann zusammen was für Euch beide das Beste wäre.Ganz liebe Grüsse und viel Kraft wünsch ich euch,Susi
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
Danke! Kraft und Nicht-Beirren-Lassen kann ich im Moment am meisten gebrauchen. Manchmal muss ich einfach auch wieder meinen Kopf lüften, denn meine Gedanken fahren Karussell... So auch nach diesen ganzen Postings.
Liebe Grüße und Dir einen wundervollen HErbsttag,
Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
LG,
Tanja mit Louisa (3) und Paul (9 Wochen), die übrigens am Möhnesee wohnt, direkt am Sauerland!
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
ich finde es für Kinder auf dem Land auch schöner. ABer irgendwann sind die Kinder auch groß und profitieren mehr von der Stadt. Und im Umland von München gibt's natürlich auch Natur en masse. Nun ja, ich bin immer noch hin und hergerissen...
Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
Melde Dich mal, wie Du Dich entscheidest! Würde mich interessieren! :-)
LG,
Tanja
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
erst mal finde ich, dein Mann macht sich das zu leicht. Egal wie es läuft, kann er sich dann nämlich fein rausreden, weil DU es ja so gewollt hast. Das ärgert mich grad spontan beim Lesen deines Postings, sorry ;-)
Deine Aufzählung klingt so, dass du das Stadtleben vorziehst, das aber vor allem an deinem geliebten alten Job festmachst, oder? Wie lange warst du raus aus dem Job?
Ich kann meine Erfahrung beitragen, denn ich denke, dein "Stadtleben" würde in etwa auf das zutreffen, wie ich gerade lebe. Wird bestimmt was länger ;-)
Ich war immer gern bei der Arbeit (Vollzeit, Diplomkauffrau, Softwareentwicklung) und immer gut engagiert. Als ich nach einem Jahr auf Teilzeitbasis zurückkam, war es plötzlich die Hölle. Sie hatten für mich KEINE Verwendung! Ich habe einen Arbeitsvertrag über 20 Stunden gehabt und ich hing bloß dumm rum. Ich wurde in eine andere Abteilung abgeschoben und saß plötzlich zwischen mir Unbekannten. Keiner mochte mir Aufgaben übetragen, weil ich so selten im Büro war (haha, immerhin 13-14 von den 20 Stunden, ich hatte sogar angeboten, einen echten Teleworking-Arbeitsplatz daheim zu machen incl. 8stündiger "Bereitschaft"). Am Ende schrieb ich monatelang an einer HTML-Hilfefunktion für ein Softwaretool (das so dann nicht mal zum Einsatz kam, es war eine echte ABM-Maßnahme). Es war ein Großunternehmen, das mit S anfängt und mit iemens aufhört und von dem ich immer dachte, dass gerade da Mütter in Teilzeit super Perspektiven haben. Pustekuchen. Adrian ist ja jetzt mein zweites Kind, und ich weiß echt nicht, was ich tun soll. Drei Jahre daheim abwarten und dann neu starten (ich darf ausdrücklich während der Elternzeit keinen anderen Job machen)? Kündigen und was anderes suchen (wäre bei der Marktlage wohl ziemlich bescheuert)? Oder wie abgesprochen im März wieder Teilzeit arbeiten und den ganzen Frust wieder haben? Von den Chefs habe ich übrigens immer lobende Worte gehört, ich wäre ja so engagiert und fleißig und würde tolle Arbeit machen und es sei ja sooo schade, dass ich wieder in Elternzeit ginge... Was ich damit sagen wollte: es ist nicht gesagt, dass dein Traumjob auch einer bleibt!
Ich wohne in Gauting, also im Speckgürtel von München, wir haben hier ein Reihenhaus gekauft - und wir sind echt darauf angewiesen, dass bei den Jobs absolut nix schiefgeht. Gerade mein Mann hatte als Journalist hier immer beste Perspektiven, und plötzlich wird überall eingespart (und sein Unternehmen ist schon zweimal weiterverkauft und steht wieder auf der Kippe). Und mein Job... hmmm. Das Leben hier ist einfach verdammt teuer. Die Pendelei kostet meinen Mann täglich anderthalb Stunden! Mit dem Auto fahren bringt leider auch nix, da ist er genau so lange unterwegs (hoch lebe der Mittlere Ring).
Kulturelles? Ja, schon. Aber wann war ich das letzte Mal in München? Das ist echt schon Monate her. Für jede Aktivität brauchen wir einen (bezahlten) Babysitter, weil keine Verwandtschaft vor Ort ist. Dazu noch die Kosten für z.B. Deutsches Theater plus vielleicht noch Essen gehen plus Fahrtkosten oder Parkplatz - das ist echt nicht drin! Dabei kriegen wir sogar noch ab und zu Pressekarten. Aber wenn ich die Wahl habe, um 60 Euro für einen Kinoabend auszugeben oder etwas anderes dafür anzuschaffen (das Haus und der Garten "fressen" auch Kapital). Im Kino war ich das letzte Mal im Mai 2002, und das nicht in München, sondern als ich einen Freund in Berlin besucht habe. Und ich gehe wirklich GERN weg, daran liegt es echt nicht. Gerade gestern war ich in Augsburg bei einem Konzert meiner Band (betreue den FC, siehe Profil) - tja: 180 km gefahren mit zwei Autos, Mann und Kinder mit hingeschleppt, weil ich ja noch voll stille, die sind dann vorm Konzert wieder heimgefahren. Allein die Fahrerei macht sowas schon zu einem echt absurden Unterfangen.
Und nun zu den Kindergärten ;-) In Gauting sieht es damit an sich sehr gut aus. ABER: jede Mutter (außer mir?) will offenbar die "besonderen" Kindergärten. Der Montessori hat eh nur 30 Plätze, dieses Jahr waren drei zu vergeben, sie gingen an Geschwisterkinder. Der Waldkindergarten ist erst im Aufbau und hat trotzdem schon keine Plätze mehr frei. Waldorf ist ähnlich überlaufen. Einzig der katholische Kindergarten hatte 27 echte freie Plätze zu vergeben. Da ich mit Saskia sowieso dorthin wollte (sie ist drei Jahre alt) war das für uns kein Problem. Aber wenn du u.a. nur deswegen einen Ort wählst, wäre das wohl sehr ärgerlich.
Ich will nicht sagen, dass ich unglücklich bin, aber ich glaube, so arg unterscheidet sich mein Leben hier nicht von einem auf dem Dorf. Ich _könnte_ um die Häuser ziehen, de facto tu ich es nicht mangels Geld. Ich _könnte_ meinen "tollen Siemensjob" wiederhaben, aber nur Vollzeit, und das will ich nicht, wozu habe ich Kinder bekommen??? Ich bin eigentlich der totale Stadtmensch und Gauting mit seinen 19000 Einwohnern ist für mich schon hart an der Dorfgrenze ;-) aber wenn ich allein die Tage zähle, an denen mein Laufradius die 100 Meter zum Kindergartentor sind... da könnte mein Haus wohl überall stehen.
Was für mich aber vom Bauch her gegen die Alternative Land spricht ist nicht das Land, sondern sind deine Eltern, so blöd das jetzt klingt. Du gehst zurück zu Muttern und bist dann wieder das Kind im Hause, vermutlich wird auch Einfluss ausgeübt, weil dein Mann in Papas Unternehmen wurschtelt. Das allein, und nicht die Alternative Stadt-Land würden für mich persönlich absolut dagegen sprechen. Ich möchte lieber auf eigenen Füßen stehen und unabhängig sein, auch mal die Tür zuknallen können, wenn mir was nicht passt. Ich hätte Angst, dass ich wegen der Firmenübernahme so was ähnliches wie dauerdankbar sein müsste.
Aber ganz ehrlich: das würde ich niemals allein entscheiden, das muss dein Mann genauso tun.
LG Nicole
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
mensch, lieben Dank für Dein langes Posting. Es ist nicht nur der Job im Sinne der reinen Tätigkeit, die mich an München bindet. Ich muss Dir vielleicht schreiben, was für mich NOCH daran hängt. Ich habe in einem Verlag gearbeitet, der u.a. Bücher zu Pädagogik, Psychologie und Kinder-Themen verlegt. Der Job war nicht immer das Gelbe vom Ei und ich war manchmal sogar innerlich auf dem Absprung, doch ich habe durch das Verlagsnetzwerk total interessante Leute aus diesen Bereichen kennengelernt: Autoren, Kinderärzte, Pädagogen, Sportler, Psychologen etc. Viele Leute, von denen ich begeistert war und ich finde es sehr angenehm, solche Koryphäen um mich zu haben. Ganz besonders wurde mir das nach der Geburt unseres 1. Sohnes bewusst, denn der war ein Schreikind mit KISS-Syndrom. Ich hatte damals durch dieses Netzwerk echt gute Leute vor Ort. Ich war sehr beliebt in der Firma und ich hätte sicher Chancen, irgendwann dort wieder eine interessante Tätigkeit anzufangen. Hinzu kommen unsere Freunde. Einige wirklich gute Freunde von uns beiden wohnen in München - im Sauerland habe ich niemanden mehr. Außer meinen Eltern und meiner Cousine.
Mein Gefühl ist, dass ich auf dem Land wieder von vorne anfange und rumfruste, mich frage, warum ich überhaupt weggegangen bin, was das alles für einen Sinn hatte. Mein Traum wäre es, erst mal in die Stadt zu ziehen und dann irgendwas Eigenes im Speckgürtel zu erwerben. Wir haben etwas Geld gespart, dass sicher noch nicht reicht - aber vielleicht reicht es in ein paar Jahren. Und ich fänd's dann klasse, ein Au-Pair-Mädchen zu haben. Wenn das räumlich irgendwie geht. Ich würde dann gerne wieder halbtags arbeiten oder auf einer Dreiviertelstelle. Derzeit wohnen wir in Köln - es ist eine ÜBergangslösung - wir kennen hier kaum Leute, da wir schon wieder auf ABsprung sind und ich werde langsam echt depressiv, da mir Freunde fehlen und eine Tätigkeit außerhalb des Mama-Jobs. Manchmal bin ich auch überfordert, da mir der ganze Kinderkram ziemlich alleine am Hals hängt. Mein Mann geht um 7 Uhr aus dem Haus und kommt meist erst um 19/20 Uhr heim.
Das wollen wir beide auch nicht mehr. Und deshalb brauchen wir auch eine Entscheidung. Wir werden die sicher gemeinsam treffen. Ich werde es nicht zulassen, dass er sich raushält und ggf. fein rausreden kann.
Meine Eltern betonen jetzt bereits ständig, dass sie sich aus allem raushalten wollen - das klappt jetzt auch ganz gut - aber ich habe echt die Befürchtung, dass es vor Ort schwieriger wird. Und ich habe einen Horror davor, Ihnen abzusagen. Meine Mutter ist eine sehr irrationale Person, die schon mal den Kontakt mit mir abgebrochen hat (während meines 1. Wochenbetts - es war echt Psychoterror). Sie verkraftet es kaum, dass ich eine eigene Familie habe und selber meine Entscheidungen treffe, wenn diese nicht mir ihrer Meinung konform gehen. Meinen Vater liebe ich über alles und ich würde es gerne einfach ihm zuliebe tun - aber das geht natürlich nicht.
Seufz, es ist echt nicht leicht. Vielen Dank für Deine lange Ausführung. Wenn Dir zu meinem Geschreibsel noch was einfällt, wäre ich Dir sehr dankbar.
Kathrin
...nochwas...
Kathrin
Re: ...nochwas...
also ich hätte absolute Bedenken, dass dieses Generationenbündnis nicht sowieso bald ins Wanken geräte, wenn du schreibst, dass deine Mutter schon mal heftig reagiert hat.
Ich kann nur ganz fies und gemein sagen, ich bin ehrlich gesagt oft froh über jeden Kilometer, der mich von meiner Mutter trennt und ich bete und hoffe, dass ich nicht mal so werde wie sie... ich hab mir früher oft gesagt, ich bin das Schuld, dass wir nicht miteinander auskommen, aber mittlerweile... gerade zicken sie wieder (so unterschwellig, offen sagt ja keiner was), weil sie Adrian noch nicht gesehen haben. Er ist am 3.8. geboren, am 13. sind sie bis zum 3. Oktober in den Urlaub gefahren. Und ich wollte nicht, dass sie direkt nach der Geburt kommen (hatte letztes Mal auch heftige Depri-Probleme und wollte das um keinen Preis nochmal haben). Jetzt musste ICH anrufen und nachfragen, wann sie nun kommen. Nein, das lohnt sich ja gar nicht, am 13.11. wär ja schon Taufe, da kämen sie dann lieber statt zweimal. Von Fr bis Mo. Und trotzdem fress ich schon wieder dran, ob ich nicht doch hätte ja sagen sollen zum Besuch im August. Wäre das ständig Tür an Tür, ich würde vermutlich irgendwann ausrasten. Schwiegereltern genauso. Die wären allesamt totbeleidigt, wenn es dann nicht jeden Samstag die Kaffeerunde gäb oder gar tägliche Besuche, so wie sie jetzt beleidigt sind, wenn wir nicht jede Woche mindestens einmal anrufen. Ich hab so langsam das Gefühl, man KANN es unserer Elterngeneration nicht recht machen, und es betrübt mich sehr. Oh Gott, wenn ich dann noch irgendetwas von ihnen weiterführen müsste, ich würde in ihren Augen vermutlich alles falsch machen. Was ist denn, worst case, wenn das mit dem Unternehmen aus welchen Gründen auch immer in die Hose geht? Die wirtschaftliche Lage ist nun mal unberechenbar... :-/
Meine Freundin wohnte jahrelang bei den Eltern im Haus (8-Parteien-Haus), sie hatten die Wohnungen rechts und links im Flur, gegenüber. Beide hatten Schlüssel voneinander. Und es hat MICH schon nach zwei Besuchstagen genervt, dass Muttern immer unangemeldet reingepoltert ist und mit aufm Sofa saß. Oder dieses "Scahtz, ich hab schon mal deine Wäsche gebügelt, die lag noch im Keller." Ela bekam ein Kind und musste direkt wieder arbeiten, da war Oma klar praktisch. Aber mittlerweile? Ela und ihr Mann sind ausgezogen, wenn auch nur ein paar Straßen weiter, aber sie haben es nicht mehr ertragen. Die Tochter ist (sorry) ein verwöhntes Blag geworden - wenn sie von den Eltern XYZ nicht kriegt, geht sie eben zur Oma, die kauft es dann, schon aus Trotz. Es stapelt sich der Konsumterror und alles doppelt und dreifach, einmal daheim, einmal bei Oma, damit es das Kind gut hat, wenn es die drei Straßen laufen musste.
Sorry, ich bin etwas vom Thema abgekommen - aber ich halte es wohl mittlerweile echt für unmöglich, dass sich Generationen tatsächlich gut vertragen können. LEIDER!
LG Nicole
Generationenprobleme
na da hast Du ja echte Horror-Beispiele erlebt! Ich kenne sowas auch - Konsumterror, Einmischen, Kontakt-Abbrechen, spitze Kommentare... Nur hatte ich bisher immer das Gefühl, dass ICH mich noch nicht richtig gelöst habe von meinen Eltern und deshalb ständig ein schlechtes Gewissen mir mir rumschleppe. Aber Dir geht es ja genauso! Vielleicht ist das alles ganz normal und wir sollten es nicht so an uns ranlassen und uns drüber ärgern.
Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
natürlich können wir Dir hier alle nichts wirklich raten weil wir Dich und die Umstände ja nicht wirklich einschätzen können. Aber: ich würde an Deiner Stelle in München bleiben. Das ist natürlich sehr subjektiv. Mein Mann möchte auch gerne aufs Land ziehen und ich bekomme da immer gleich einen Ausschlag wenn wir darüber reden weil mir das Stadtleben (mitten in Hamburg) total wichtig ist und ich die Menschen und die vielen interessanten Kontakte brauche wie die Luft zum atmen. Du musst glaub ich in Dich reinfühlen was für ein Mensch Du bist. Ob Dir grüne Wiesen und Wölckchen oder lärmende Straßen und viele Gesichter mehr am Herzen liegen. Ich bin ein Stadtmensch und außerdem würde man mich glaub ich auch in keinem Dorf der Welt so richtig annehmen - ich wär überall ein Exot und hier in der Stadt ist das halt total egal.
Entscheide nach Deinem Gefühl und vergiss Deine Eltern für einen Augenblick - Du und Deine Familie müssen glücklich werden mit der Entscheidung.
Liebe Grüße, Luc
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
eine sehr sehr gute Freundin von mir riet mir am Sonntag fast das Gleiche. Grüne Wiesen und Wölkchen brauch ich nicht wirklich jeden Tag. Und ich habe München immer als grüne Stadt geschätzt und mich über die gute Luft dort gewundert.
Ich finde es aber so schwierig, aufgrund dessen eine Entscheidung zu treffen. Für die Kinder ist Grün bestimmt besser und meine Eltern fänden das auch toller, wenn wir kämen. ICh bin erst mal die Buh-Frau, wenn ich mich mit meiner Stadt-Präferenz durchsetze. Ist es immer richtig, sich durchzusetzen und auf jeden Fall seinen Weg zu gehen? Kann ich mich nicht auch mal abfinden? Nee, kann ich wohl nicht - wir wohnen seit 2 Jahren in Köln (übergangsweise!) und hier habe ich mich nie richtig eingewöhnt, da ich München so sehr vermisse...
Gruß, Kathrin
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
möchte auch noch was sagen zu den "Familienbanden". Wir sind vor 2 Jahren ins Haus meiner Eltern gezogen und haben ausgebaut. Hätten wir kein Geld investiert wären wir schon lang wieder weg. Es gab nie groß Probleme, aber seit wir unter einem Dach leben gibts Dauergnatsch. Manchmal ist ein gesunder Abstand besser als Nähe.
Und noch eins: nur um deinem Vater ne Freude zu machen?? Ist doch DEIN bzw EUER Leben und EURE Pläne, wenn die nicht zufällg übereinstimmen würd ich das nie nie machen, noch dazu wenn dein Vater hobbymäßig weitermachen will.
Sicher wird so oder so irgendjemandem auf die Füße getreten, aber pass auf dass das nicht DU bist!!!!
lg marigro
Re: Eigenes Berufsleben aufgeben für Landleben?
ich hab auch ein bisschen ANgst, mir meine (noch) gute Beziehung zu meinen Eltern zu verscherzen. Und ich finde es sehr schade, wenn Großeltern und Enkelkinder sich nicht erleben. Wir würden ja auch nicht mit unters Dach ziehen. ABer vielleicht reicht mir ja auch schon die Nähe vor Ort und dass ich alles aufgegeben habe für Dauerfrust und -knatsch.
Kathrin
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