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Abstilldrama

Weil ich ab Januar wieder (Teilzeit) arbeite, hielt ich es fuer besser, jetzt abzustillen - das Pumpen klappt naemlich nicht sooo klasse. Aber es ist ein Drama! Lorenz, der noch vor wenigen Wochen die Flasche nahm, wenn ich mal wegmusste und abgepumpt hatte, schreit jetzt jaemmerlich, wenn er die Flasche nur sieht. Obwohl ich ihn eigentlich abstillen will, habe ich das Gefuehl, es zerreisst mich, wenn er so weint. Der Abschied vom Stillen tut mir auch irgendwie weh - es ist ja fast wie ein kleiner Lebensabschnitt, der zuende geht. Mein Liebster ist da leider auch keine Hilfe - weder, um Lorenz die Flasche zu geben (ist immer gerade was Wichtiges zu tun oder er ist eben nicht da) noch um sich bei ihm auszuheulen ("Also willst Du jetzt abstillen oder nicht?!"). Eben gerade haben Lorenz und ich wieder so einen Flaschenkampf hinter uns gebracht. Unglaublich, dass der kleine Mann es noch fertig bringt, mich mitten in seinem Geschrei unter Traenen anzulaecheln. Ich koennte heulen vor Ruehrung und Verzweiflung. Dabei sind doch wohl alle Menschen auf dieser Welt irgendwann mal abgestillt worden - es kann also doch nicht so ein Riesenproblem sein, oder?
folke-charlotte
Bisherige Antworten

Re: Abstilldrama

hallo Folke-Charlotte!
Oh je, das hört sich ja echt nach einem Drama an. Ich hab das zum Glück nicht vor mir, da ich erstmal Vollzeitmutter bleibe, aber ich hab mich gestern lange mit einer Bekannten unterhalten, die auch grade abstillen muss, weil sie bald wieder arbeiten geht. Die hatte auch ziemlich Kämpfe hinter sich- aber jetzt endlich habe sie eine Flasche (Mollis) gefunden, mit der es klappt, der tat das aber auch weh!
Ich musste eben fast weinen, als ich dein Posting las, weil ich das so mitfühlen kann, wie du dich grade fühlst, ist bestimmt wie ein Abschied, wenn man nicht mehr stillt. Diese Nähe wird man nie wieder haben, aber andererseits ist es ja auch toll, wie die Kleinen immer selbständiger werden! Du packst das bestimmt!! Ich schick dir viel Kraft!
Liebe Grüße, Steffi

Re: Abstilldrama

Hallo,
wenn du abstillen willst, dann ist es besser wenn nun die erste zeit dein mann oder jemand anders deinem kleinen die flasche anbietet. er riecht bei dir die brust, und warum soll er dann aus der flasche trinken wenn die brust doch da ist? wenn du nicht da bist dann ist es für ihn einfacher, denn dann riecht er dich ja nicht. vielleicht hat es deshalb geklappt als du wegmustest, du warst nicht da. vielleicht kannst du deinen mann doch mal etwas aufmuntern, immerhin ist es schön wenn er mal die flasche gibt und verantwortung für seinen sohn übernehmen kann. viele männer sind überfordert mit der vorstellung nun vater zu sein und trauen sich nicht aus sich heraus zu gehen. meiner meinung nach sollte dein mann auch zu seinem sohn stehen, immerhin war er ja bei der zeugung auch daran beteiligt und hat es keinem anderen überlassen ;-)) vielleicht zieht das wenn du ihn mal darauf anspricht. es erschreckt mich wenn ich hier immer mal lese wie wenig eure männer für euch tun. ich bin dankbar ein besseres exemplar von mann gefunden zu haben.
LG Sabine

Re: Abstilldrama

Liebe Sabine,
er hat's heute probiert, aber das war auch keinen Deut besser. Ich glaube nicht, dass mein Liebster die Verantwortung scheut. Er gibt ganz offen zu, mit einem sooo kleinen Kind gar nichts anfangen zu koennen, auch wenn Lorenz ein absolutes Wunschkind ist.Er tut wenig, das ist wahr und es aergert mich oft auch, aber ich respektiere seine Offenheit und vertraue darauf, dass die Dinge anders werden, wenn Lorenz groesser ist. Leider, leider haben wir insgesamt auch sehr viel Arbeit, so dass immer einer von uns denkt, der andere unterstuetze ihn nicht genug. Es liegt aber auch nicht daran, dass mein Mann das mit der Flasche vielleicht nicht *richtig* macht. Meine Mutter und eine nette Nachbarin haben inzwischen auch mal probiert, Lorenz die Flasche zu geben, aber der kleine Kerl bruellt schon, wenn er das Ding sieht. Viele Gruesse, folke-charlotte

Re: Abstilldrama

Hallo Folke,
genau das Gleiche hatten wir auch. Ich kann dich ja soooo gut verstehen. Julian hat die Flasche ca. 4 Wochen verweigert. Meistens hat er einen Schluck genommen und dann wollte er nicht mehr. Das ging los, als er ca. 15 Wochen alt war und als er 19 Wochen alt war, da hat es von einen auf den anderen Tag geklappt. Da war auch gerade der blöde Wachstumsschub vorbei. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen ihn abzustillen, und wenn man so lange gestillt hat, dann fehlt einen auch selber was. Ich habe sogar ganz oft geweint, als ich am Abstillen war, weil ich das Gefühl hatte etwas aufzugeben, dass nie wieder kommt und Julian etwas zu nehmen, was ihm so wichtig ist.
Aaaaaaaber, jetzt nach 4 Wochen Flasche kann ich dir nur sagen, dass es im Nachhinein gar nicht schlimm war. Julian liebt seine Flasche heiss und innig und wenn ich ihn mal an die Brust drücke, dann kann er damit gar nichts mehr anfangen. Ich glaube er hat das mit dem Stillen vergessen.
Ich kann dir nur raten, versuch es immer wieder (jeden Tag eine Flasche) und lasse ihn nie lange schreien, wenn er die Flasche nicht möchte, dann nicht. Irgendwann nimmt er sie. Bis dahin wirst Du zwar Packungweise Milchpulver wegschütten, aber von der brutalen Art halte ich gar nichts. Das bracuht halt eben seine Zeit.
Gruß
Alexandra

Re: Abstilldrama

Ha - da habe ich auch schon unter Traenen und mit schlechtem Gewissen dran gedacht: das ganze teure HA-Milchpulver, das ich wegkippe, weil ich meistens dann doch den Still-BH geoeffnet und Lorenz (und mir!) nachgegeben habe. Schoen zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, der es so geht.
Viele Gruesse, folke-charlotte

Re: Abstilldrama

hallo alexandra,
so lange gestillt?
dein kind war 15 wochen alt als du mit dem abstileln begonnen hast. was ist denn da lang?
und warum hast du bitte nicht weitergestillt, wenn es dir doch weh tat!?
manchmal versteh ich die leute nicht...
lg
Christina

Re: Abstilldrama

Liebe Christina,
Du kannst die "Leute" auch nicht verstehen, wenn Du sie nicht kennst. Solchen Leuten wie "Dir" haben wir es immer wieder zu verdanken, dass es hier bald kein Spaß mehr bringt im Forum zu schreiben.
Ich musste aus gesundheitlichen Gründen abstillen. Ich habe 4,5 Monate gestillt, was für jemanden der nur mit einer Niere lebt gar kein schlechter Schnitt ist. Und Du wirst es nicht glauben, "meine Gesundheit ist mir wichtiger als Stillen".
Ich würde an deiner Stelle erst einmal ein bissl überlegen, bevor ich hier Leute angreife.
LG
Alexandra mit prächtig gedeihenden Flaschenbaby Julian

Re: Abstilldrama

Hallo Folke-Charlotte,
eine frühere Nachbarin arbeitet 30 Stunden die Woche und stillt 2 Kinder Tandem. Ich kenne auch noch andere arbeitende Mütter, die weiterstillen.
Vielleicht gibt es für Euch auch eine andere Lösung als Abstillen. Ihr scheint beide eigentlich noch nicht reif dafür zu sein. Du kannst Dich auch an die Stillberatung der LLL wenden.
LG
Claudia

Re: Abstilldrama

Hallo Claudia, habe mir ein Herz gefasst und einfach noch mal meine Hebamme angerufen. Sie meinte, mit etwas Glueck kann ich abends & nachts weiterstillen. Das nimmt fuer mich den Druck aus der Sache. Gruesse, folke-charlotte

Re: Abstilldrama

Hallo Folke-Charlotte,
ich drück Dir die Daumen, daß alles gut klappt. Du arbeitest ja nur in Teilzeit und je älter die Kinder werden, desto besser können sie und Deine Brust eine längere Pause problemlos überstehen.
LG
Claudia

Re: Abstilldrama

Ich kann dich da gut verstehen.
Wir waren gezwungen Rahel von einem Tag auf den anderen an die Flaschenfütterung zu gewöhnen, da ich ja keine Mumi mehr hatte, und als sie wiederkam, keinen Nährwert mehr hatte. Rahel hat mich auch immer jämmerlich angeschrien, weil sie die Brust ja spüren konnte, aber nur die Flasche bekam. Ich hab das so überbrückt, daß wenn ich sie gefüttert hab, ich sie in die Babywippe gelegt hab, damit sie im Moment keinen Körperkontakt hatte. Allerdings muss ich zugeben, daß mein mann zu unserem sehr verständnissvollen hausarzt ist und hat sich krank schreiben lassen, sonst hätte ich das nie durchgestanden, denn damit sie die Flasche als Dauernahrungsquelle(ab und zu abgepumptes war nie ein Problem)akzeptiert mußte er sie die ersten drei Tage komplett füttern.
Ich wünsche dir starke Nerven, denn einfach ist das nicht.
Alle Liebe Tanja, die sich noch gut daran erinnern kann.

Re: Abstilldrama

Das mit der Wippe hoert sich nach einer guten Idee an. Ich hab' mich ds gar nicht getraut, weil ich dachte, dass Lorenz dann obendrein noch den Koerperkontakt vermissen wuerde, aber vielleicht habe ich es ihm so eigentlich schwerer gemacht. Morgen beziehe ich die Wippe mal in meine neue Strategie mit ein. Gute Nacht, folke-charlotte

Re: Abstilldrama

Vielen lieben Dank fuer Euer Mitgefuehl und Euren Rat. Ich denke, ganz abstillen kommt wohl wirklich noch nicht fuer uns in Frage. Abends und nachts (wenn's denn klappt), werde ich ihn weiterstillen. Tagsueber muss er wohl oder uebel die Flasche, kriegen, aber fuer mich ist damit die Situation entschaerft. Ich denke, Lorenz spuert anhand meines Verhaltens ganz genau den Unterschied zwischen dem gelegentlichen Flaeschen (was er sogar mal von mir genommen hat) und dem Beginn des Abstillens. Morgen werde ich erst mal versuchen herauszufinden, ob es der Geschmack des "Kunstduengers" oder die Flasche an sich ist, in dem ich ihm abgepumpte Mumi per Flasche verabreiche. Wenn es der Geschmack ist, kann ich vielleicht die Mischung langsam von Mumi auf Kunstduenger herunterdrehen. Wenn es tatsaechlich die Flasche ist, haben wir noch ein paar harte Stunden vor uns, aber es wird kein richtiges Abstillen sein. Komisch nicht? Vor Lorenz' Geburt war ich nicht mal begeistert von der Idee, zu stillen und auch jetzt wuerde ich lieber jetzt als gleich damit aufhoeren, wenn es nur um mich ginge. Schon seltsam, dass so ein kleiner Mensch die Dinge komplett veraendern kann. Viele Gruesse, folke-charlotte

Re: Abstilldrama - Nachtrag

Noch seltsamer ist, dass Lorenz seit drei Wochen schon Beikost (Moehren- und Moehren&Apfelbrei) kriegt. Die isst er nicht nur anstandslos, nein, er schnappt inzwischen geradezu gierig nach dem Loeffel. Nur die dumme Flasche mit dem noch duemmeren Kunstduenger, die will er nicht.
Nochmals vielen Dank fuer Eure Antworten! folke-charlotte

*einschleich* Weiterstillen trotz Arbeit...

Hallo,
wäre es von der Entfernung Arbeitsstelle-zu Hause her nicht möglich, dass du weiterstillst, bzw. könnte Dir Dein Baby nicht gebracht werden?
Du darfst ja rechtlich gesehen oft genug während der Arbeit eine Stillpause einlegen.
Únd sonst: warum klappt es mit dem Abpumpen nicht?
Welche Milchpumpe nimmst Du und wie oft hast Du es schon probiert?
Das Abpumpen wird normal werden und dazu immer einfacher, Du wirst Dich wirklich schnell daran gewöhnen. Den Meisten Frauen ist es am ANFANG ungewohnt oder bei den ersten Versuchen kommt kaum Milch - das ändert sich ganz schnell.
Denn in deinem Fall würde ich Dir raten, Dich nicht auf einen Kampf einzulassen. Erstens möchtest Du gerne weiterstillen und wärest sehr traurig das aufzugeben, wie Du sagst. Höre darauf.
Ausserdem verweigert Dein Báby die Flasche - und aus meinem Forum und von meinem Baby weiss ich, dass es einfach Babys gibt, die keine Flasche nehmen wollen. Ich habe es bei meinem Sohn sehr lange immer wieder probiert und es gab viele Tränen. Bis ich irgendwann beschloss, diesen Kampf aufzugeben - und endlich DIE grosse Erleichterung da war. DAnn habe ich noch lange voll gestillt und ich bin SO froh darüber. DAs Stillen wird mit der Zeit noch schöner und ich weiss, dass ich oft sehr traurig gewesen wäre, wenn ich es zu früh aufgegeben hätte.
Ich kann dir also nur ans Herz legen, es weiter zu probieren - es lässt sich bestimmt ein Weg finden mit Stillen.
In so einem Kampf deinem Baby (das ein Flaschenverweigerer ist) die Flasche aufzwingen zu wollen wird es nur anstrengend werden und es ist immer besser, diesen Kampf nicht einzugehen. Da wird für Dich und dein Bby das Beste sein.
Alles Gute und LG!

Re: *einschleich* Weiterstillen trotz Arbeit...

Nee, das mit dem Baby-zur-Arbeitstelle-bringen ird nicht klappen. Ich arbeite in einem Forschungslabor und werde oft genug zu irgendwelchen Daemlich-Meetings in das "Nachbarlabor" im niederlaendischen Eindhoven muessen bzw. sowas wird bei uns stattfinden. Letzteres waere dann vielleicht prinzipiell kein Problem, aber ich bin die einzige Frau in einer Gruppe von 28 Maennern. Die sind zwar alle ganz lieb, aber irgendwie hab' ich doch immer eine Sonderstellung und nicht das noetige Rueckgrat, diese noch sonderlicher zu machen.
Vielleicht hast Du Recht und das Abpumpen waere weniger problematisch, als ich jetzt denke. Zur Zeit klappt das nur dann gut, wenn ich gerade ganz entspannt bin. Sobald ich unter Druck stehe (und sei es nur, weil ich puenktlich irgendwo sein will), laeuft buchstaeblich nichts, selbst wenn ich schon fast aus allen Naehten platze. Wenn ich mir dann vorstelle, ich soll mal schnell aufs Klo zum Abpumpen, waehrend mein Kollega an der Messapparatur schon mal weitermacht - hm, ich weiss nicht ... ich bin einfach leider nicht sehr stressresistent.
Mein Baby ist uebrigens wirklich ein Flaschenverweigerer. Heute habe ich es mit abgepumpter Mumi probiert und -siehe da!- am Geschmack liegt es schon mal nicht, denn es setzte wieder eine Schreistunde.
Mal sehen, ich versuche jetzt erst mal wieder mit so wenig Druck als moeglich an die Sache zu gehen. Immerhin hat er heute,als er ganz grossen Hunger hatte, 50 ml per Flasche getrunken. Danach hatte er die Schnauze voll und hat die Brust gekriegt. Vielen Dank auf jeden Fall fuer Dein Posting! folke-charlotte
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