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mal eine frage wegen abc-notfall...

wo ich nun gerade von linchens-posting daran errinnert wurde. wie steht ihr zu kerkraftwerken (atom-reaktoren)??? hier in luxemburg bekommen die kinder zu geburt zu ihrem U-heftchen mittlerweile extra tabletten mit, die im falle eines GAU´s zu verabreichen wären.
ich selber wohne nur knapp 30 km luftlinie von einem solchen kraftwerk entfernt. regelmässig ereilen uns hier horrormeldungen von "unfällen" natürlich erst wochen nachdem sie eigentlich passiert sind :o( hier wird das immer gerne vertuscht.
wie steht ihr dazu? habt ihr auch angst davor, dass mal was passieren könnte?
lg, deborah die die türme von ihrem schlafzimmer aus erahnen kann, da die wasserdampfwolken immer ganz hochstehn :o(
Bisherige Antworten

Ohjeee...

Liebe Deborah,
das ist ein leidiges Thema, das mich unendlich wütend macht.
Ca. 15 km von uns steht ein KKW in Frankreich Fessenheim , welches erst vor 2 Wochen einen Störfall zu vermelden hatte, aber eben erts nach im Nachhinein.
Mich macht das so unendlich wütend, dass hinterher Alles schön beschwichtigt wird und es ja gar nicht zur Bevölkerungsgefährdung gekommen ist.
bei uns werde keine Jodtabletten für den Notfall verteilt, da muss man dann akut ganz schnell mal zur Apo laufen, falls noch die zeit dazu bleibt.
Wir sehen von unserem Balkon auf dieses Riesenteil, über das regelmäßig Flugzeuge Via Mulhouse fliegen, mir wird manchmal Angst und Bange.
Aber da muß man einfach hilflos zuschauen und hoffen, dass wir verschont bleiben.
LG
von einer aufgewühlten und manchmal superwütenden Patricia mit zahnendem Maximilian

zu den jodtabletten...

vor dreieinhalb jahren wurden diese noch nicht verteilt. erst bei meinem sohn bekam ich welche. wollte dann auch welche für meine tochter haben und der in der apo sagte mir dann, dass ich die nur über rezept vom kia haben kann. zudem würden die eh nix nützen, wir wären schneller tod, als wie die packung offen hätten :o(
toll nicht?
lg, deborah auch aufegwühlt und superängstlich in der hinsicht

BOAHHH!!!!o.T.

Re: mal eine frage wegen abc-notfall...

mann, cih bin soooo froh, dass es in oesterreich keine AKWs gibt.
aber leider sind die aus der slowakei/tschechei so nah. ich hab
aber so kaliumjodid tabletten zuhause - ist wohl ein kleines
tschernobyl-traume.
ich koennt so nah nicht wohnen, mir graut davor immer so. aber
ich denke nicht, dass da gross was passieren wird bei euch.
lg
liz

Re: mal eine frage wegen abc-notfall...

Hi,
also unser AKW Grohnde ist auch nur 25 km Luftlinie entfernt. Zum Glück hab ich da noch nicht gehört über nen Störfall. Ich mache mir da auch gar keine Gedanken drüber, weil ich echt sonst irre werde. Im Falle eines GAU´s würden wir sowiso hier sofort tot sein !!!
LG, Mona

Dann sind wir schon zwei "leuchten" ;-)

Hi Deborah!
Wir wohnen auch in der nähe eines akws....sind, glaube ich, zone 1 oder 2....also ziemlich nah. Als wir hier her gezogen sind, bekamen wir beim anmelden auch jodtab. Ich mach mir aber nicht soooo viel sorgen, hab mir schon so ein akw mal von innen angesehen und so unsicher sind die bei uns nicht. Es gab mal ein vorfall, da mussten sie die stäbe runter fahren, das war aber auch alles.
Ich hoffe auf die wasserstoffzellen, mit denen quartiere einzeln versorgt werden können. Dann braucht es mit sicherheit keine akws mehr.
GLG Ariane

Re: mal eine frage wegen abc-notfall...

Ich habe in meiner Zeit als Wissenschaftlerin einige Jahre direkt gegenüber von einem Forschungsreaktor gearbeitet, also 100m Luftlinie. Bei Alarmen wurde mir da auch immer ganz anders.
Andererseits ist es schon so, dass die meldepflichtigen Unfälle, die in den AKWs in der Regel passieren, bei deutschem Sicherheitsstandard keine Gefahr für die Bevölkerung darstellen, da sind die Gestze ziemlich hart.
Ganz anders sieht es bei schweren Störfällen aus. Zwar wird immer damit argumentiert, dass die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Vorfall sehr klein ist, aber erstens habe ich eine ziemlich gute Vorstellung davon, wie das berechnet wird und zweitens sind diese Zahlen nur dann so enorm klein, wenn man ein einzelnes Kraftwerk pro Jahr betrachtet - und nicht viele Kraftwerke über ihre Lebensdauer.
Als damals der Unfall in Tschernobyl war, bin ich nicht mehr in den Reaktor hineingekommen, weil die Strahlung, die ich mitbrachte, zu hoch war (musste dann Überschuhe tragen). Hätte im Reaktor eine solche Strahlung geherrscht, hätte er sofort abgeschaltet werden müssen. Übrigens durfte man im Reaktor auch nicht essen und trinken - was wir dann doch atten, schließlich war es drinnen sauberer als draußen. Damals habe ich auch mitbekommen, wie man bei solchen Unfällen mit der Wahrheit umgeht - also wann man von der Strahlung wusste, wie hoch sie war etc.
(Fortsetzung)

Fortsetzung

Was ich damals auch gelernt habe, war, dass die Tschernobyl-Strahlung zwar hoch, aber im Vergleich zu dem, was Leute meines Alters kumuliert in der Kindheit abbekommen hatten, Pipifax war. In den 60er Jahren gab es doch noch überirdische Atomwaffenversuche, deren abstrahlender Staub auch bei uns niederging. Ich habe die Messkurven gesehen, die die kumulierte Strahlung in diesen Jahren zeigten und die Tschernobyl-Strahlung. Besonders toll dabei ist, dass es sich dabei um Strontium-90 handelte, welches in die Knochen eingebaut wird.
Wegen der JOdtabletten: bei Vorfällen wie dem in Tschernobyl mit bergleichbarer Strahlung bei dir vor Ort helfen die schon - allerdings nicht, wenn es das AKW vor deiner Haustüre war, da hat der Apotheker schon recht.
Jennifer
(die sehr genau weiß, warum sie keine AKWs mag)
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