Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
Vor 2 Tagen stieg sie in die Kasse u. drückte den Alarm u. war sowas von sauer als ich sie da nach Vorankündigung rausholte u. alle starrten uns an u. sie war sauer weil sie da nicht spielen durfte.
ich glaub ich geh nie wieder einkaufen...
LG Diana, deren Dali momentan krank u. nich so wild ist
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
Denke, dass du es schon ganz richtig machst!
Kennst du diese Werbung wo der Junge sich gerade schreiend auf den Boden werfen will, weil er was nicht bekommt und die Mutter kommt ihm dann zuvor und liegt am Boden wie ein kleines Kind und schreit und schläft um sich??
DIE finde ich genial! Machen würde ich es nie, aber es sieht einfach klasse aus und auch die Reaktion des Kindes...geschockt und dann ruhig. *gg*
Ich schätze würde man das im wahren Leben machen, würde man vermutlich beim Verlassen des Ladens von zwei netten "Herren" empfangen, die einem eine merkwürdige Jacke anziehen wollen *lol*
Unsere Jungs haben schon die Rolltreppe im Kaufland gestoppt, sich schreiend in eine Ecke gesetzt usw. Da hilft echt nur knallhart bleiben und auf keinen Fall nachgeben, denn wenn sie merken, dass es einem peinlich ist und man dann des Friedens Willen den Kids ihren Willen durchgehen lässt, ziehen sie die Masche durch! DANN kann man jedes Mal mit so einem Anfall rechnen!
Ich sage den Jungs immer VORHER, dass wir einkaufen gehen und wenn sie beide lieb sind, in meiner Nähe bleiben, nichts anfassen usw. dann dürfen sie sich jeder etwas aussuchen (ü-ei, cornflakes oder sowas). Das klappt mittlerweile ganz gut. Bis auf ein paar kleine "Ausrutscher", wie zum Beispiel wegrennen im grossen Laden. Simon kommt in dem Fall dann doch in den Einkaufswagen gesetzt, was ihm ja garnicht gefällt...da schreit er dann auch am wie wild rum, aber da muss ich dann halt durch (und er auch). Ich wiederhole ihm dann halt nochmal, dass er da nur rein musste, weil er nicht hören konnte und ich lieber einkaufen möchte, statt ihn zu suchen, weil wir dann ja auch nichts feines für ihn kaufen können...
LG Karin
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
Als ich mich neben mein Kind stellte, auch sprang u. schrie, das hab ich wirklich getan, weil ich es satt hatte, sagte sie während ihrer Anfälle, sie wolle alleine weinen.
Ich hab das GEfühl dass es immer einen Kampf geben wird, denn kaum ist das eine überstanden, kommt das nächste, wie abhauen, auf die STrasse rennen u.s.w.. Aber ich bleibe hart u. standhaft, denn ich sehe da keinen anderen weg u. ich zeige es nicht, wie peinlich mir das ist,zumindest versuch ich es *g*
Danke für Deine Gedanken, hast mir noch ein paar anregungen gegeben.
LG Diana
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
das Gefühl angestarrt zu werden, kenne ich auch. Manchmal denk ich mir, wenn jetzt jemand was sagt, spring ich dem an die Nase.
Wenn ich alleine einkaufen bin und ein anderes Kind führt sich auf, schau ich auch erst mal hin. Das ist ganz normal.Damit meint man ja noch nix böse. Danach vermeide ich aus Solidarität mit der anderen Mutter jede weitere Schauerei und bin eigentlich nur froh, dass diesmal nicht ich an der Reihe bin.
Vor zwei, drei Tagen hast du auch mal geschrieben, dass es dir nicht gut geht.
Ich kenn solche Phasen auch.
Am liebsten würd ich dann jeden Tag im Forum schreiben,was heute wieder extrem daneben gelaufen ist.
Es gibt einfach Phasen, die total schwer sind.
Diese Entwicklungsschübe, die auch unsere fast Dreijährigen noch haben sind anstrengend.
Zwei kleine Kinder zu haben ist anstrengend.
Kranke Kinder sind anstrengend.
Nicht genug Schlaf zu bekommen und auch sonst kaum was auf die Reihe zu kriegen, ist anstrengend.
Es gibt keine Anleitung, wie man Kinder von Eierkartons fernhält. Wenn sie was wollen, wollen sie es um jeden Preis der Welt.
Und ein Problem ist es nur, weil es DIR zu Zeit nicht gut geht. Und da muss man einfach durch und das akzeptieren. Und ein anderes Mal, wenn dich deine Kraft wiedergefunden hat, und deine Tochter grad nicht grantig, hungrig, müde, oder weiß der Kuckuck was ist,läuft alles wieder ganz anders.
Und ganz ehrlich gesagt - das weißt du selber auch ganz genau.
Ich drück dich und wünsch dir alles Gute.
LG
Sabine, die weiß, wie dir zu mute ist.
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
Das hast du gut geschrieben und ermutigend, auch für mich!
LG von Monika
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
meine große Tochter war auch so. Ich bin manchmal eine halbe Stunde lang durch's Dorf gegangen mit einem schreienden, brüllenden und tobenden Kind. Grauenhaft, der reinste Spießrutenlauf!
Es hilft nur durchhalten, lieb sein, dem Kind wirklich nur unmögliche Wünsche abschlagen und fest an die Dummheit der Leute denken. Es gibt so viele, die sagen: "Mein Kind hat das nie gemacht, damals!" und damit lügen, obwohl sie's gar nicht wissen. Viele verdrängen das sehr gut und finden dann Eltern, deren Kinder so austicken total unfähig. Glaub' mir, die allerwenigsten Kinder machen das nicht. Ich habe das Glück, EINS davon zu haben, nämlich meinen Sohn. Das kleine Mädchen wird mit Sicherheit noch heftiger als meine große Tochter, so wie die jetzt schon durchdreht, wenn irgendwas nicht so läuft, wie sie's mag! *g*
Na, schäm Dich jedenfalls nicht und mach' weiter so. Nur eben keine Wünsche aus Erziehungsgründen abschlagen, wirklich nur, wenn's nicht geht. Irgendwann vertraut Dir das Kind dann nämlich und glaubt es, wenn Du sagst, dass etwas wirklich nicht geht! ;o)
LG Steffi
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
neulich rannte sie auf die strasse, waren grad beim rutschen, da sagte ich ihr dass wir gehen wenn sie abhaut, so war es dann auch...wieder geschrei u. getobe.
die kleine hat es bei uns auch schon faustdick hinter den ohren, unglaublich...
lg diana, im meckerlager
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
ich versuche in jeder 'Erziehungssituation' im Schnelldurchlauf einige Dinge zu überlegen und zu tun. Zum Einen versetze ich mich kurz in die Lage des Kindes mit seiner mangelnden Reife. In diesem Fall sähe das so aus:
"Oh, die schönen Eierkartons und die viiiieeeelen blanken Eier! Aufmachen, aufmachen, Tipp, Tipp, Tipp...eins, zwei, drei! Das macht Spaß!"
- Mama sagt, Kind soll das nicht machen
"Warum denn? Ich mach' doch nichts kaputt...keine Milchschnitte? Na gut....aber noch EINMAL! Tipp, tipp, tipp...eins, zwei, drei!"
- Mama nimmt die Milchschnitte weg
"Ich hab doch nichts kaputt gemacht! Meine Milchschnitte!!! Bäääääääh, das ist gemeiiiin!!!! Ich will die wiederhaben!"
Dann vergleiche ich die Situation mit einer, in der ICH als Erwachsene mich ähnlich entrüsten würde. Beispiel:
Ich gucke mir aus Interesse den Rasierapparat genau an. Mein Mann kommt rein und sagt "Hör' auf das Ding zu betatschen, das ist nur was für MÄNNER!" (Ich vergleich' das jetzt mal so, denn ähnlich muss es dem Kind vorkommen. Die Erwachsenen schauen sich die Eier ja auch oft an und zählen sie nach, bevor sie sie kaufen) Er droht mir, mir meinen Kettenanhänger wegzunehmen, den ich gerade geschenkt bekommen hatte. (Warum etwas so Teures im Vergleich zur Milchschnitte? Nun, das Kind hat keinen Wertbegriff, die Milchschnitte ist ein riesiger Schatz!) WAAAAS??? Also, ich würde ausrasten! Erstens lasse ich mir nicht gerne etwas verbieten nur weil ich das 'falsche' Geschlecht habe (oder zu klein bin!) und zweitens will man mich hier eines Geschenkes berauben, das mit dem Rasierapparat und der ganzen Geschichte gar nichts zu tun hat! Also ich würde mit Sicherheit nicht so zahm reagieren wie Deine Tochter, die ja machtlos ist und sich nicht wehren KANN!
Tja und drittens würde ich dem Kind meine EHRLICHEN Gefühle und Gedanken zu der Sache sagen. Bei den Eiern:
"Bitte pass sehr gut auf, Eier gehen leicht kaputt und es wird ein riesiger Stress, wenn wirklich etwas passiert!"
Beim auf die Strasse rennen:
"Oh lieber Himmel, ich hatte schreckliche Angst, dass Dich ein Auto überfährt! Zum Glück bist Du heil geblieben!" oder
"Das ist SO GEFÄHRLICH!!! Du kannst überfahren werden, wenn Du IN DIESER SACHE Quatsch machst!!!"
Da das authentische Empfindungen sind, hinterlassen sie beim Kind oft einen starken Eindruck. Angst und auch Ärger werden deutlich. Colin reagiert dann manchmal richtig geschockt.
Wenn ich mir, wie in der Auf-die-Straße-lauf-Geschichte zum Beispiel, WIRKLICH Sorgen mache, dass ihm etwas passiert, sage ich ihm das. Etwa:
"Colin, ich halte es nicht aus, wenn Du Dich so in Gefahr bringst. Wir müssen nach hause gehen, wenn Du wieder auf die Straße rennst."
So übernehme ich das Problem. Es ist meins, nicht seins (ihm fehlt einfach noch die Erfahrung, diese Gefahr richtig einzuschätzen) und bringe uns beide aus der Gefahrenzone...das ist eine Grenze, MEINE Grenze, die nicht überschritten werden kann, ohne dass ich mich sehr, sehr ängstlich und schlecht fühle und eine echte Gefahr besteht.
So in etwa mache ich das mit dem Grenzen setzen. Meiner Erfahrung nach, die zugegeben begrenzt ist, akzeptieren die Kleinen solche 'echten' Grenzen leichter als 'überlegte', aber in ihren Augen 'willkürliche' Grenzen.
Wenn Du es versuchst ist es keine Sache, die von heute auf morgen 'funktioniert', aber Du wirst Deinem Kind gegenüber eine Klarheit gewinnen, die nicht ohne Eindruck bleibt. Auf die Dauer gesehen gewinnt ihr beide Klarheit und Respekt voreinander, aber auch jeweils vor euch selbst. DAS ist wichtig, ein gutes Ziel. Bis dein Kind wirklich die Vernunft besitzt, mit Situationen wie 'Straße' oder 'Eier' richtig umzugehen, vergeht noch ein Weilchen. Es wird aber unzweifelhaft kommen und die Zeit bis dahin wird leichter und vor allem schöner, wenn du keine überhöhten Anforderungen stellst. ;o)
Liebe Grüße
Steffi, deren Kleine auch so ein Härtefall wird...mal sehen, wie es dann wird! ;o)
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
wir durchleben das zeitweise auch... manchmal klappt es ohne geschrei/gejaule/geweine und an manchen tagen macht er schon terror, wenn ich ihn draussen in den einkaufswagen setze. aber ich bleibe da konsequent und lasse mich nicht auf diese kleinen machtkäpfe ein...
das theater im laden lässt mich sicher nicht kalt, aber ich kann da mittlerweile schon ganz gut umgehen. versuche da gar nicht drauf einzugehen und schiebe weiter durch den laden... durch gelegentliche "willst du die äpfel abwiegen"? oder "weisst du wo die milch ist"? lade ich ihn zum wieder einkaufen ein - klappt auch nicht immer!! *grr*
also so viel wie möglich mit einbeziehen lenkt bei uns meistens vom grossen, möglichen theater ab...
lg
antje
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
Du schreibst, du setztest Deinen Sohn gegen seinen Widerstand in den Einkaufswagen und bliebest so konsequent, Dich nicht auf Machtkämpfe einzulassen.
Das verstehe ich jetzt nicht: Du übst Macht aus, so massiv, dass er dem außer verbalem Protest nicht das Geringste entgegensetzen kann (indem Du ihn in den Wagen setzt) - uns bist gleichzeitig der Ansicht, Dich nicht auf Machtkämpfe einzulassen? Aber Du lässt ihn doch gerade einen solchen verlieren; und zudem noch chancenlos (und von ihm deshalb sicher als besonders unfair empfunden)!
Diese Situationen sind vertrackt, ich weiß. Ein explodierendes Kind ist eine gräßliche Situation. Aber bedenke, und das gilt auch und gerade für Kinder: Verlierer sinnen immer auf Revanche, je schmählicher die Niederlage, um so größer das Bedürfnis nach Genugtuung.
LG Moppo, der beim Lesen dieses Threads den Eindruck hat, dass Super-Nanny fürchterliche Dinge in den Köpfen anrichtet und verstärkt.
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
"der beim Lesen dieses Threads den Eindruck hat, dass Super-Nanny fürchterliche Dinge in den Köpfen anrichtet und verstärkt."
ohne die Sendungen "Supernanny" oder dergleichen werben zu wollen, ist dem ganz und garnicht so.
Im Gegenteil wird dort aufgezeigt wie man solche Ausbrüche umgegehen kann. Das man den Kinder Ausweichmöglichkeiten bieten soll und keinesfalls mit Gewalt sein Ding durchsetzen soll. Dort wird z.B. auch aufgezeigt, dass man mit seinen Kinder _immer_ in Kontakt bleiben soll...ihnen zuhört und auf sanftem Weg erzieht. Rituale durchführt, einen _Faden_ geben soll, woran sich ein Kind festhalten kann...
Also genau das GEgenteil von "Gewaltsam-Erziehen"
LG von Natascha
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
vermutlich ist es oft schwer zu erkennen, welche Methode wirklich beobachteten oder im Fernsehen dargestellten Situationen steht. Speziell zur Supernanny - da Du Dich diebezüglich noch einmal geäußert hast - finde ich die Stellungnahme des Kinderschutzbundes interessant, kennst Du die? Ich kopiere mal Auszüge hinein:
"Welches Erziehungsmodell wird vorgestellt? (Methoden, Vokabular etc.)
Grundsätzlich ist es richtig, dass eine Alltagsstruktur, gemeinsame Rituale und Zeiten miteinander, Regeln und konsequentes Verhalten wichtige Prinzipien in der Kindererziehung sind. Gleichwohl ist auch hier hinsichtlich der Ausstrahlung zu kritisieren, dass diese Prinzipien nicht in der Form umgesetzt werden, wie es zahlreiche andere verpflichtende Grundlagen fordern:
Ø Das Modell der Super Nanny sowohl gegenüber den Kindern als aber auch gegenüber den Eltern ist ein autoritäres Modell. Als durchgreifendes Prinzip gilt für den Deutschen Kinderschutzbund: Begegne den Familien in unseren Angeboten so, wie Du möchtest, dass sie mit ihren Kindern umgehen. In unserem Verständnis müssen Fachleute, Elternkursleitungen etc. für Eltern Modellfunktion haben. Daraus ist zu schlussfolgern, dass der von der Super Nanny propagierte, vermittelte und praktizierte Erziehungsstil ein autoritärer ist. Dies wird bedauerlicherweise nicht beim Namen genannt, würde aber im Hinblick auf die Zuschauer für mehr Klarheit sorgen. Hinweise auf diesen autoritären Erziehungsstil gibt es reichlich. Man achte nur auf die Wortwahl der Super Nanny sowie des Sprechers/Kommentators. Es geht vorrangig um Gehorsamkeitserziehung und Disziplinierung! Erziehung wird auf Kampf und Recht des Stärkeren reduziert!
(...)
Ø Die weiteren zur Anwendung kommenden Methoden Max zu disziplinieren umfassen Maßnahmen, die nach der Novellierung des § 1631 Abs. 2 BGB nicht im engeren Sinne als ?gewaltfrei? und ?nicht-entwürdigend? bezeichnet werden können. (Kinder haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.) Die Tür wird zwar ? betonter Weise - nicht abgeschlossen, aber von 2 Erwachsenen gleichzeitig zugehalten. Wo ist da ein Unterschied? Die Super Nanny übt mit der Mutter geradezu das Anschreien des Kindes! Das Kind wird immer wieder festgehalten an Schultern, Gesicht und Händen und ständig in sein Stilles Zimmer getragen! Wie sind diese Maßnahmen mit den Grundsätzen der Gewaltfreiheit und körperlichen Integrität von Kindern zu vereinbaren? Sie sind nur dann in Ordnung, wenn anderweitig Gefahr für das leibliche Wohl des Kindes oder seiner Mitmenschen besteht.
Ø Das pädagogische oder ?therapeutische? Konzept der Super Nanny ist eine Vermischung verschiedener pädagogischer und therapeutischer Ansätze, die teilweise unfachlich angewendet werden.
Fehlende Beteiligung
Ø Die Super Nanny stülpt der Familie zu Beginn ihres zeitlich befristeten Einzugs ihr Regelwerk über. So wichtig Regeln im familiären Alltag sind, so sehr ist hier die Umsetzung abzulehnen: Regeln müssen Familien selber entwickeln und zwar unter Beteiligung aller Familienangehörigen. ?Verabredungen, die alle mitentscheiden, werden eher eingehalten!? (Ein Motto des Elternkurses Starke Eltern - Starke Kinder®) Die Familie muss die Chance haben, ihre individuellen und persönlichen Regeln zu formulieren und nicht die einer ansonsten außenstehenden Person zu übernehmen.
(...)
Ø Die fehlende Beteiligung zeigt sich auch hinsichtlich der Konsequenzen, die bei Regelüberschreitung erfolgen sollen. Das stille Zimmer wird von der Super Nanny vorgegeben. Es ist jedoch wesentlich sinnvoller, mit den Kindern gemeinsam zu überlegen, welche Konsequenzen bei Regelüberschreitungen zu erfolgen haben. Kinder sind in dieser Hinsicht außerordentlich erfindungsreich, abgesehen davon, dass Beteiligung an diesen Fragen die Akzeptanz solcher Absprachen erhöht.
(...)
Ø So werden die Eltern auch nicht angeregt, ihr eigenes Verhalten in Beziehung zu dem ihrer Kinder zu setzen und zu reflektieren und nach Gründen zu suchen, obwohl das Verhalten von Max abhängig davon scheint, ob der Vater anwesend ist oder nicht. Die Super Nanny weiß, was alle brauchen, ohne die individuellen Gegebenheiten zu berücksichtigen."
Mehr aus dem Originaltext der Stellungnahme des Kinderschutzbundes findest Du ganz schnell, wenn Du bei Google "Kinderschutzbund Supernanny" eingibst. Der Kinderschutzbund ist natürlich nicht dagegen, dass Kinder, so wie Du schreibst, einen roten Faden wahrnehmen können und ihre Eltern als klares, authentisches Gegenüber erleben. Aber gegen Entwürdigung und Demütigung sind sie sehr sensibel.
Liebe Grüße
Tini
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
vielleicht ist mit 'fürchterlichen Dingen' gemeint, dass NIEMAND den Milchschnittenentzug als Erziehungsmethode angezweifelt hat? Insofern müsste diese Methode als 'üblich' betrachtet werden.
Moppos Argument ist nicht von der Hand zu weisen und auch mich erinnert der Entzug eines Geschenks (das hier als Belohnung bzw. eigentlich Strafverstärker eingesetzt wird) wegen 'schlechten Benehmens' an die Methoden eines Militärregimes. Wo ist da die Logik, wo die Gerechtigkeit? Wie würdest Du reagieren, wenn Dein Mann (der Dich liebt und den Du liebst) Dir wegen eines für Dich unbegreiflicherweise ungewünschten Verhaltens Dein letztes Weihnachtsgeschenk wegnehmen würde? Vergleich' das mal! Ich finde das ehrlich gesagt demütigend und würde mich unglaublich ausgeliefert fühlen. Das will ich für mein Kind nicht und halte es dementsprechend, entgegen der 'üblichen' Meinung im Bezug auf Kinder (genauso wie für Ehefrauen, Schwarze, Kleinwüchsige, Dicke...), für ungut.
LG Steffi
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
ja das mag ja alles sein.
Darum ging es mir in meinem Posting auch nicht.
Mir ging es darum, dass nicht alles was bei Supernanny gezeigt wird, als schlecht bezeichnet werden kann....
Es ging mir um die SEndungen Super Nanny (oder wie die alle heißen) an sich.. und nicht um die Milchschnitte in Dianas Fall....
Ich halte solche "wenn du das nicht machst, dann passiert das..." ganz sparsam bis überhaupt nicht. Aber dennoch gibt es gerade beim Einkaufen Szenen wo ich nicht nachgeben kann..... Mein Sohn bekommt auch gerne mal ein Ü-Ei, aber eben nicht immer und auch nicht zur Belohnung. Das hat er so auch bei uns nicht gelernt, aber trotzdem gibt es hin und wieder Heulszenen. Und wenn ich schonmal sage (was wirklich selten vorkommt), dass er etwas nicht bekommt wenn er sich daneben benimmt, dann halte ich das auch ein. Ich finde ansonsten würde mir die Glaubwürdigkeit fehlen.
Naja, und da ich schon 30jahre älter als mein Sohn bin, nimmt mir keiner was weg...aus dem Lernprozess bin ich lange raus. Ich finde das kann man auch nicht wirklich verleichen.
LG von Natascha
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
"Naja, und da ich schon 30jahre älter als mein Sohn bin, nimmt mir keiner was weg..."
Woran meinst Du liegt das?
"...aus dem Lernprozess bin ich lange raus."
Insgesamt? Oder spezifisch auf das angrapschen von Eiern im Supermarkt hin gesehen? Schaust Du nicht vorher in die Kartons, ob die Eier auch alle heile sind? Fasst Du nicht vorher die Äpfel an um sie zu drehen und zu sehen, ob sie vielleicht eine Matschstelle haben? Hm...
Ich persönlich finde, dass man das sehr wohl vergleichen kann, da in unserem Gesetz steht, dass die 'Würde des Menschen' unantastbar ist. Da steht nirgends, dass der Mensch dazu groß sein muss oder eine bestimmte Altersgrenze überschritten haben muss.
Mir fehlt mit Sicherheit nicht die Glaubwürdigkeit meinen Kindern gegenüber, nur weil ich keine Druckmittel benutze. Frag' zu dem Thema doch mal meine Große bei Gelegenheit. Ich bin sicher, dass sie dazu Einiges zu sagen hätte! ;o)
Liebe Grüße
Steffi
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
Und ich finde ein Kind muss auch nicht alles anfassen, ich mag das nicht und fertig.
Ich denke jeder hat so seine eigene Grenze und ich berühre meinen Sohn sicher nicht in der Würde wenn er mal etwas nicht darf...
Ich verstehe aber sehrwohl was Du meinst und überlege auch immer wieder was sein _muss_ oder eben nicht muss. Ich orientiere mich auch nicht an der Norm die andere versuchen mir zu vermitteln (dabei denke ich an das alte _herkömmlich_ bewerte Erziehungsgehabe (laut ein paar Omas in meiner Umgebung), das ja so unhaumlich gut sein soll...)
Ich beobachte zum Beispiel an Maurice das er fast keinen Frust empfindet. Auch diese Heulszenen sind oft nur von ganz kurzer Dauer. Ich spreche mit ihm, erkläre warum ich was nicht will und meist ist er dann auch schon wieder beruhigt und erzählt mit mir.
Um auf die Supernanny mal wieder aufzugreifen. Wenn ich mir die Kinder/Familien anschaue, bin ich ehrlich gesagt unglaublich glücklich, dass sich _überhaupt_ mal um diese Kinder kümmert..und einschreitet, damit die Kinder vielleicht hoffentlich ein normales Leben führen dürfen....
Warum das allerdings im Fernsehn gezeigt werden muss ist mir schleierhaft.
So, nun führe ich die nächsten Menschen durchs Haus...boah, ich könnte mir auch gerade was schöneres vorstellen *seufz*
LG von Natascha
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
ja, genau so ist es bei uns und ich bin davon überzeugt, das ich mit dieser Konsequenz (bei jedem Einkauf sitzt er im Wagen) den richtigen Weg gehe...
Ich habe weder Zeit noch Lust mich jedes Mal beim Einkaufen mit meinem Sohn über die Notwendigkeit des "in dem Einkaufswagen sitzen" zu unterhalten. Machtkampf in dieser Situation wäre für mich übrigens das "immer wieder aufs neue Ausdiskutieren ob er im Wagen sitz oder nicht" - mal gewinnt er (wenn er denn laut genug jault) und mal nicht. Da es aber gar keine andere Möglichkeit gibt, als in dem Wagen zu sitzen, gibt es auch nichts um das er kämpfen kann...
Es gibt Dinge im Leben, die man hinnehmen muss - weil es Regeln gibt und weil nicht alles im Leben nach den eigenen Bedürfnissen gestaltet werden kann...
Hat für mich nichts mit der Super Nanny zu tun. Ich stelle Regeln nach meinen Erfahrungen und Werten auf und das sicher nicht unüberlegt oder voreilig... Da bleibt dann auch nur wenig Potential für Machtkämpfe!
LG
Antje
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
das hatten wir letztens auch. Und die Blicke von den anderen hab ich auch sehr gut bemerkt. Als wir dann an die Kasse kamen stand hinter uns eine Frau die dann zu Maurice meinte "Ein Junge, warum weinst Du denn?". Maurice hörte sofort auf zu weinen und schämte sich in meine Jacke rein :-)....die Frau war ganz liebenswürdig und hat sich noch mit ihm unterhalten und "Kuckuck" gemacht...das fand ich super.
Sie erzählte mir dann, dass ihre Söhne als sie kleine waren im Geschäft auch hin und wieder so geschrieen haben wenn sie was nicht bekommen haben.
Also, ich denke durchhalte/aushalten und nie aufhören den Kindern zu erklären. Und am besten vergisst Du die Blicke von anderen gleich wieder...bei vielen ist es sicher nicht böse gemeint!
LG von Natascha
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
ich denke durchziehen ist das beste.Du brauchst Dich da wirklich nicht wie eine Rabenmutter fühlen, viele schauen auch nur wissend, da es die eigenen Kinder wahrscheinlich genauso gemacht haben.
LG Gabi
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
ich kann nur schreiben, wie ich es mache. Ob's aber auf alle Kinder übertragbar ist, wage ich zu bezweifeln.
Die heiligste Regel im Supermarkt lautet: NIX ANFASSEN! Riechen und gucken, sowie Hände über's Kühlregalgebläse halten (gewissermaßen Luft anfassen) ist erlaubt. Beim Abweichen der Regel geht's an die Hand. Da wir recht häufig einkaufen gehen, sind ihm diese Regeln bekannt, dennoch wird er ab und zu dran erinnert.
Wenn der doch mal in die Versuchung gerät, etwas anzufassen, erkläre ich ihm, dass wir die oben genannte Vereinbarung getroffen haben. Bei der Wiederholungstat geht's dann an die Hand, mit der entsprechenden Begründung "die Eier können kaputt gehen, kosten Geld, Boden muss gewischt werden....." Üblicherweise tut er dann seinen Unmut kund, daraufhin lasse ich ihn wieder los, nicht ohne die o.g. Vereinbarung zu erwähnen ;o), meistens wird von einer weiteren Wiederholungstat abgesehen. Falls es dennoch dazu kommt, bleibt er an der Hand.
Einmal kam es zu einem Monterwutanfall, bei dem sich alle Leute umdrehten. Da fragte ich Sören, ob er sich denn nun auf den Boden legen und rumschreien möchte, was er sich dann scheinbar doch nicht getraut hat.
Zum Abschluß eines JEDEN Einkaufs darf er sich an der Kasse die berühmte Schokolade nehmen, die wir uns anschließend teilen. Das führt desöfteren dazu, dass beim Betreten des Supermarktes bereits die Frage kommt:"Gehen wir jetzt zur Kasse?"
Liebe GRüße+schönes Wochenende und viel Erfolg und Geduld beim nächsten Einkauf
Line
Line
Re: Wutanfälle beim Einkaufen, wie damit umgehen?
solche Situatinonen kosten extrem viel Nerven und laufen in der Regel ja auch noch recht irrational ab. Vermutlich würde es ja schon reichen, dass sie nichts mit den Eiern machen darf, dass sie einen Wutanfall bekommt.
Was ich allerdings überdenke würde, ist die Frage, was die Milchschnitte mit dem Verhalten Deiner Tochter zu tun hat. So wie Du die Situation schilderst, sollte die ja zur Strafe weg, bzw. als "Belohnung" gestrichen werden. Denn wenn die Existenz der Milchschnitte von dem kindlichen Verhalten abhängt, setzt Du sie verhaltenspsychologisch gesehen als Belohung bzw. eben entzogene Belohnung (ähnlich wie Strafe) ein. Auf lange Sicht müsste man sich also fragen, ob Deine Tochter lernen soll, sich in einem Supermarkt angemessen zu benehmen und mit Sachen sorgfältig umzugehen oder ob sie lernen soll, sich so zu benehmen, dass es Dir gefällt, damit Du ihr nicht die Milchschnitte wegnimmst. Verstehst Du, was ich meine? Ich halte es immer für günstiger, wenn solche Erziehungssituationen aus der Sache selbst geklärt werden können und nicht Belohungen bzw. gar Strafen eingesetzt werden müssen. Die wirken nämlich in der Sache selbst schlechter und bringt das Kind erst recht zum Explodieren, wenn es eh schon so drauf ist.
Was Deine Tochter letztendlich ja besonders auf die Palme gebracht hat, war die Androhung des Milchschnittenentzugs. Bei Strafen und Belohnungen arbeitet man eben hierarchisch, und es gibt viel stärker Gewinner und Verlierer als bei niederlagefreien Methoden. Wie gesagt will ich damit nicht sagen, dass der Wutanfall ohne die Milchschnittengeschichte vermeidbar gewesen wäre, aber diese Komponente war für das Kind in seinen Allmachtsfantasien natürlich besonders demütigend.
Ich wünsche Dir alles Gute in dieser schwierigen Phase und vor allem gute Nerven, denn die brauchen wir alle in dieser Entwicklungsphase. Wir alle machen bessere und anstrengendere Wochen durch.
Liebe Grüße
Tini
Miteinbeziehen...
Meine Großen dürfen anfassen,da ich das auch mache...ich kaufe nicht die Katze im Sack und gucke mir sogar jede Tomate an*g*...Meine Kinder machen das mit und suchen dann schöne Tomaten,Banenen usw.mit aus...Damit sind sie gewissenhaft beschäftigt mit ihrem Tun und helfen mir noch mit...Eier guck ich mir auch an,ob sie heile sind und auch das machen sie ganz vorsichtig...würde Felix dann noch mehr Schachteln aufmachen,würde ich sagen:Felix,wir haben unsere heilen Eier schon rausgesucht,da brauchen wir uns keine mehr angucken..sowas würde hier sicher helfen...einen Entzug als Strafe für in meinen Augen richtiges Tun(Erwachsene gucken da ja auch rein)gäb es hier in dem Sinne nicht...Was hier klar ist,dass nix im Laden gegessen wird,bevor es nicht bezahlt ist...Das wissen meine Kinder aber von Anfang an,da wird auch gar nicht drüber diskutiert...Geschrei in Trotzphasen ist doch normal,da jucken mich die Leute nicht...haben sie sicher alle hinter sich,sofern sie Kinder haben;O)....
Dalis Frust bezieht sich meiner Meinung nach nicht auf die Eier,die sie nicht mehr anfassen darf,sonder auf die Drohung(ist in meinen Augen eine Drohung)dass sie,WENN sie es nochmal macht,ihre Milchschnitte nicht mehr bekommt(wobei ich hier keinen Bezug von Tat und Strafe sehe)...vielleicht überlegst du dir einfach mal,wie du Dali mehr einbeziehen kannst beim einkaufen ,lässt sie mit aussuchen,anfassen und gucken?LG Tina
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