Hallo ihr Lieben!
Danke für die vieeelen Daumendrücker!! Obwohl erstmal sehr lange nichts mehr sein wie es mal war, aber es ging letzendlich so gut aus wie es in diesem Fall eigentlich nur ausgehen kann (zumindest zu derzeiten Zeitpunkt). Ich schreibe euch einfach mal die Langfassung, da auch meine liebe "Wurmel" aus dem Nachbarforum nur durch lückenhafte SMS informiert ist. Wir haben definitiv die schlimmsten Tage durch, seit ich denken kann.
Josi ging am Mi freudestrahlend in den Kindergarten. Unser Leben war wie immer - ich fuhr zum Praktikum. Halb eins klingelte das Handy - Josi hatte nen Krampfanfall - Notarzt ist unterwegs, ich soll so schnell wie möglich kommen. Konnte noch so weit denken, meine Mama anzurufen, da sie noch schneller da sein konnte. Als ich ankam war Notarzt und Krankenwagen gerade übern abfahren. Von meiner Mama weiß ich das Josi zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder "da" war. Irgendwie bleibt man stark - dachte aber, ich brech erstmal zusammen wenn ich auf die Notfallstation komme. Dort fand Notfallversorgung statt - Zugang gelegt usw. Es stand dann eigentlich vorwiegend die Epilepsie zu Debatte. Wurden dann auf die Akutstation verlegt - Josi zur Überwachung verkabelt. Dann hofft man: bis zu dem Zeitpunkt hatte keiner ein Bild von diesem Anfall und man hofft einfach innerlich auf einen Einzelfall - eine Laune der Natur. Heute weiß ich dass die Erzieherinnen schreckliches durch haben. Nachts 23.45Uhr bekam Josi den nächsten Anfall. Ich dachte, mir stirbt das Kind auf den Armen. Man kann es nicht beschreiben , dass Gefühl wird man ein Leben lang nicht vergessen. Da es Windpocken im Kiga gibt, wurde unser Zimmer nur über den Balkon betreten (wegen den anderen kranken Kindern). Bis die Ärztin bei uns war, war der Anfall vorbei. Ich habe geheult wie ein Schoßhund. Die "Karantene" wurde dann auch aufgehoben, dass alles noch schneller gehen kann. 5.30Uhr fand der nächste Anfall statt - man ist gefasster. Josi hat irgendwelche Medikamente eingehämmert bekommen und wurde dann wieder stabil und ist in Tiefschlaf gefallen. Dann ging alles sehr schnell: binnen 10 Minuten hatten wir nen CT Termin im Nachbarkrankenhaus. Eigentlich sollte wohl ein MT gemacht werden, da hier die Strahlenbelastung nicht so hoch ist. Aber die Zeit hatten sie hier wohl nicht mehr. Zum Glück hab ich erst hinterher realisiert, dass es hier um die Wahrscheinlichkeit eines Gehirntumors dreht. Josi bekam Faustan - ein Erwachsener würde da wohl 4 Stunden fest geschlafen. Leider gibt es wohl wenige Menschen, die in die entgegengesetzte Richtung reagieren. Mein Kind gehört dazu - sie war dann 24 Stunden auf nem schlimmen "Drogentrip". Nach dem CT wusste ich was für Kräfte in so nem kleinen Körper stecken können. Aber: alles unauffällig :-))) Kurze Zeit später Augenarzttermin, dann EEG. Leider stand Josi so unter dem Faustan das das EEG nicht auswertbar war. Bekamen somit einen Termin am nächsten Tag. Man konnte ihr auch kein anderes Beruhigungsmittel geben, da das EEG am nächsten Tag funktionieren mußte. Also Fr neues EEG - leider alle drei Ärzte außer Haus. Auswertung also erst Sa (heute). Am späten Nachmittag kam die Auswertung: völlig unauffällig. Es ist wohl bei Epilepsie genauso möglich wie ein Auffälliges. Josi war die letzten drei Nächte in der Komplettüberwachung. Ein neuer Anfall kann aber muß nicht kommen. Somit durften wir heute erstmal nach Hause. Wir sind unheimlich glücklich unser Engel wieder hier zu haben, aber es steckt eine unheimliche Angst im Nacken. Wir haben ein Notfallmedikament und müssen sofort den Notarzt rufen, wenn ein Anfall kommt. In 4 Wochen müssen wir wieder ins Krankenhaus zum Schlaf - EEG. Kindergarten ist bis dahin erstmal gestrichen. Man wird lernen müssen damit zu leben. Familienmäßig bin ich ja der Einzige, der es Erleben mußte - ich hoffe einfach inständig, dass es so bleibt. Glaubt mir, man schafft es in der schlimmsten Situation richtig zu reagieren. Der Zusammenbruch kommt erst hinterher. Werde in den nächsten Tagen erstmal viel aufzuarbeiten haben. Unsere geplante Ausquartierung von Josi aus dem Schlafzimmer hat sich somit auf lange Zeit erledigt. Man lernt erstmal wieder die wichtigen Dinge vom Leben schätzen. Das alles so schnell anders sein kann, verdrängt man einfach viel zu gerne.
Trotz der schlimmen Adrenalinstöße hat Punkteline wohl alles gut weggesteckt. Nun drückt mir einfach die Daumen, dass wir die nächsten Tagen ohne Anfall schaffen. Jeden Tag wird die Hoffnung größer, dass es Einmalig ist (leider ist es halt recht unwahrscheinlich bei drei Anfällen).
GLG mit dem schönsten Geburtstagsgeschenk im Bettchen liegen