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Wieviel Eltern-Ehrgeiz ist "gesund"?

Hallo,
gestern auf ARD gab es eine große TV-Gala von José Carreras bei der ein Junge den Schwanensee auf dem Klavier spielte. ich habe den Jungen auf ca. 12 jahre geschätzt. Er war ganz fein herausgeputzt und spielte brav, was man ihm beibrachte.
Mich beschäftigt nun die Frage, ob die Eltern oder der Junge ehrgeiziger sind und wieviel Ehrgeiz Eltern in die begabung des Kind invesieren sollten, ohne dem Kind zu schaden (Ab wann ist es denn schädlich?)
Was meint Ihr, macht der Junge das freiwillig, oder aber nur in soweit freiwillig, weil die Eltern ihn so sehr "unterstützen". Können die Kinder noch Kind sein?
Was haltet ihr davon?
GLG micha mit Alina heute 5 monate :o)
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Re: Wieviel Eltern-Ehrgeiz ist "gesund"?

hallo micha, also ich hab die sendung zwar nicht gekuckt, doch ich weiss, dass es in deutschland einen jungen gibt, der ein richtiges wunderkind in sachen klavier ist. ich komm grad nicht auf seinen namen, leider. doch ich habe mal eine reportage über den kleinen gesehn, also der machte das schon freiwillig. der hat sogar schon als kleinkind irgendwelche schwierigen sachen gespielt.
ich kann zu dem thema auch was aus eigener erfahrung erzählen. ich wollte als kind, so ab ca 3,5/4 jahre unbedingt klavier lernen. eigentlich meine ganze kindheit hindurch, doch meine eltern habens mir nicht erlaubt (wieso, keine ahnung), ich habe stattdessen zuerst blockflöte, dann clarinette (statt saxophon) erlernen "dürfen" (machte aber keinen rechten spass). nun habe ich vorletztes jahr begonnen mit klavier und ich muss sagen ich liebe meinen klimperkasten und übe täglich ganz brav (*g*). meine beiden grossen klimpern auch, und june sogar ganz leidenschaftlich, möchte immer was von mir gezeigt bekommen und spielts dann ihren möglichkeiten entsprechend nach. sollte mich eines meiner kinder jemals um stunden bitten und würde sich eine spezielle begabung herausstellen, würde ich sie auch unterstützen. aber, und nun kommt der punkt, nur so lange wie SIE es möchten und auf keinen fall zwingen.
lg, deborah bei der das klavier im wo-zi steht und die kinder nach herzenslust klimpern können, sie aber nie auf die idee käme eines zum spielen zu zwingen.

Re: Wieviel Eltern-Ehrgeiz ist "gesund"?

Hallo Micha,
ich habe einen Neffen (10Jahren) der sich vor 2 Jahren ein Klavier gewünscht hat. Meine Schwester hat ihn dann in einer Musikschule mal probieren lassen, ob er wirklich daran Spaß hat. Die Bedingung für meinen Neffen war, wenn er ein Klavier bekommt (was für meine Schwester finanziell nicht gerade wenig war) muss er auch regelmäßig die Musikschule besuchen. Das macht er auch und er spielt wirklich gerne. Wenn ich zu ihnen zu besuch komme, spielt er mir immer gleich das neuerlernte vor *schmelz*. Es macht ihm Spaß und das ist die Hauptsache.
Nunja, wie viel Förderung ist gesund?. Das ist eine gute Frage. Mann sollte, denke ich, sein Kind genau beobachten und doch genau auswählen in was man es fördert. Die Interessen der Kinder sind ja oft breitgefächert und vieles verpufft auch wieder innerhalb kürzester Zeit.
Die Frage denke ich ist, wieviel Förderung "braucht" das Kind. Ich habe einen Neffen der so gut wie garnicht gefördert wird und er ist totunglücklich deshalb. Dieses äußert sich dann oft in bockigkeit und sehr auffälliges Verhalten. Ich bin der Meinung, würde er gefördert werden (er ist handwerklich sehr begabt!), wäre er wie ausgewechselt.
Da sollte man schon versuchen sich in sein Kind reinzudenken!
LG Linchen

Re: Wieviel Eltern-Ehrgeiz ist "gesund"?

Hallo micha! Ich glaube daß es auch unsere Pflicht ist, die Talente unserer Kinder zu entdecken und sie zu fördern. Vielleicht ist dieser Junge wirklich ein kleines Musikgenie und wenn er nicht gefördert worden wäre, wer weiß? Man sollte mit sowas nur immer sehr vorsichtig sein ein Kind schon so dem Druck der Öffentlichkeit auszusetzen. LG Manu

Re: Wieviel Eltern-Ehrgeiz ist "gesund"?

Solange es den Kindern Spass macht und sie nicht "müssen", ist es o.k., Begabungen zu fördern. Meine Eltern hatten sich um so etwas leider nicht gekümmert, ich wollte unbedingt schon als kleines Mädchen ein Instrument spielen und durfte nicht. Oder ich habe mich anfangs in der Schule tödlich gelangweilt, weil mir die nicht wirklich viel beibringen konnten (und hab dann massig Unfug getrieben). Ich hätte viel darum gegeben, wenn meine Eltern mich gefördert und auch gefordert hätten, aber meine Eltern waren der Meinung, man darf einem Kind nicht zuviel abverlangen und ihm nicht zu früh etwas beibringen. Ich habe darunter entsetzlich gelitten, weil jedesmal, wenn ich etwas "zu früh" konnte, ein Familiendrama ausgelöst wurde.
Für mich war es im Studium ziemlich hart, irgendwann lernen zu müssen, dass einem nicht alles in den Schoß fällt und dass man tatsächlich auch mal mehr als 10 Minuten investieren muss, um sich etwas zu erarbeiten. Das war für mich eine völlig neue Erfahrung. Ich war als Kind ungemein ehrgeizig, ich hätte *alles* dafür getan, um etwas so zu erlernen, dass ich damit auf einer Bühne hätte auftreten können. Da ist halt jeder unterschiedlich, und es ist gut, wenn die Eltern ihre Kinder in deren Neigungen unterstützen.
Wenn die Eltern dem Kind eigene Träume aufzwingen, ist das allerdings eine ganz üble Sache.
Jennifer.
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