Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
letztes Jahr sind wir alle Mutter geworden, zum Teil erstmalig. Mich interessiert, wie sich Euer Verhältnis zu Eurer eigenen Mutter verändert hat beziehungsweise die Art, wie Ihr Eure Mutter heute und in der Rückschau wahrnehmt. War die Schwangerschaft und Geburt für Euch ein Zeit, in der sich Euer Verhältnis zu Eurer eigenen Mutter verändert hat? Inwieweit merkt Ihr, dass Ihr Euch bewusst oder verdeckt an Eurer Mutter orientiert, zum Beispiel indem Ihr Dinge ähnlich oder ganz anders macht als sie?
Gibt es noch andere Entwicklungsprozesse, die die Mutterschaft und die möglicherweise stattgefundene Auseinandersetzung mit dem Lebensstil der eigenen Mutter bei Euch ausgelöst haben?
Auf Eure Gedanken zum Thema freut sich
Eure Tini
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
seit der geburt meiner tochter vor 3 jahren hat sich unser verhältnis wirklich sehr gut entwickelt. seit unser sohn da war, wurde es noch enger. ja, es hat sich verändert. leider ist meine mutter im januar 04 verstorben. ich denke, sie wäre auch für lion eine supertolle oma geworden...
lg katrin
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
In der Grundstruktur ist unser Verhältnis geblieben wie es war, sehr eng, mit Spannungen.
In manchen Dingen kann ich ihr irgendwie besser "verzeihen", also nachvollziehen, warum sie was, wie gemacht hat.
In anderen Sachen fühle ich mich ihr fremd, weil sie manches so gemacht hat, wie ich es mir bei Sunita nie vorstellen könnte, und das dann mit den "Zeiten" o.ä. entschuldigt.
Die Oma-Enkel-Beziehung find ich wunderschön und genieße den Stolz auf mein Kind, das von der Oma soo geliebt wird!
Früher hat sie Krankheiten von mir nicht so ernst genommen, heute steht sie mir in meiner Erschöpfung mehr bei... Sie war im ersten Jahr mit mir immer nur müde, und versucht mir jetzt Pausen zu ermöglichen, wann immer sie kann, was ich fantastisch von ihr finde!!
Und bei Dir??
Liebe Grüße, Ruth
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
Für mich war die Zeit der Schwangerschaft eine Zeit intensiver Auseinandersetzung mit meiner Mutter. Das fing damit an, dass für mich der Moment, ihr von der Schwangerschaft zu erzählen, ein ganz besonderer war und ich mich über ihre Mitfreude sehr gefreut habe. Um die Geburt herum war es mir sehr wichtig, unbehelligt meinen eigenen Weg zu gehen, so habe ich ihr z.B. lange nicht von meinen Hausgeburtsplänen erzählt (bis ich soweit über ET war, dass ich schon vermutete, ich könne noch nicht gebären, weil ich meine Pläne meiner Mutter gegenüber nicht offen vertreten hatte ;-) - ich erzählte ihr davon, und einen halben Tag später ging es los). In den ersten Wochen und Monaten mit Baby konnte ich erstmals vergleichen, was ich machte, und was sie mir riet, also wie sie offenbar damals mit mir umgegangen war. Ich nahm Unterschiede wahr, die sicherlich auch auf den damaligen Zeitgeist zurückzuführen sind, doch tat ich mir nachträglich etwas selber leid, im Vergleich zu Lovis doch recht streng behandelt worden zu sein. Auf der anderen Seite spürte ich die Liebe meiner Mutter sehr, und fühlte große Wertschätzung dafür, wie gut sie es immer mit uns gemeint hat. Ich habe den Eindruck, sie war damals viel unsicherer als ich es heute sein kann. Sie hatte weniger Austausch und die Moden waren imperativer, so mein Eindruck. Ich habe zum einen eine viel kritischere Sicht meiner Kindheit bekommen und gleichzeitig viel Verständnis für meine Mutter. Ich finde, sie hat es sehr gut gemacht.
Mein Mutter durfte einfach Mutter sein. Es war in Ordnung, "nur" für die Kinder da zu sein, zu kochen, Handarbeiten zu machen, sich schöne Dinge für die Familie auszudenken, uns herumzufahren zu Terminen etc.. Obwohl sie einen qualifizierten Beruf hatte und diesen später auch ausgebaut hat - allerdings immer nur in minimalem Maße nebenberuflich - war sie im Ansehen anderer vollständig als niveauvolle Hausfrau.
Ich glaube, dieses Leitbild hat mich sehr geprägt, obwohl ich offiziell einen Berufsweg eingeschlagen habe. Vermutlich arbeite ich aber deswegen unregelmäßig freiberuflich und kann mir um nichts in der Welt vorstellen, mich anstellen zu lassen. Ich würde eigentlich am liebsten von zu Hause aus ausgewählte Dinge tun, herumtüfteln. Wenn ich das Leben meiner Mutter sehe, wundert es mich nicht, dass ich das Berufstätigsein, obwohl ich doch einen interessante, qualifizierten Beruf habe, in dem ich auch gut verdienen kann, als Quälerei ansehe. Ich bin zwar gerne Psychologin, wünsche aber in manchem Stoßgebet, Schneiderin oder Grafikerin zu sein, kreativ mit den Händen arbeiten zu dürfen, gleichzeitig meine Gedanken nachgehen zu dürfen und irgendeinmal vielleicht einmal ein Buch zu schreiben.
Durch das Muttersein und die dadurch angestoßenen Vergleichsprozesse sind mir diese Dinge viel bewusster geworden. Ich sollte daraus auch gut abgewogene Konsequenzen ziehen, denn man kann eine Prägung ja als Schicksal annehmen oder als Wachstumsherausforderung interpretieren.
Soweit der derzeitige Stand der Gedanken von Tini
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
Insgesamt hat sich das Verhältnis zu meiner Mutter wohl verbessert...
Rückschauend nehme ich meine Mutter aber nciht sehr viel anders war und hoffe einige dinge wirklich besser zu machen als sie, aber ich glaube das hofft sie auch.
Bei meiner Mutter laufen auch viele Übertragungssachen ab, die sie schon mit ihrer mutter gehabt hat. Ich frage mich manchmal wie sie so blöd sein kan, das zu wiederholen.. Aber sie hat nun schon öfters die Kurve gekriegt, das freut mich sehr!
Sie hat zum Beispiel sehr kritisiert, daß ich im Geburtshaus entbiden wollte, ich habe es schlichtweg als Kritik an meiner Person und meinem Urteilsvermögen aufgefasst. Eines Tages erklärte sie mir ihre Ängste dazu, zB das meine Geburt nicht so leicht war (Zangengeburt) und das sie angst hat bei mr würde sichd as wiederholen, da ich ähnliche körperliche Merkmale habe und ich sei dann im Geburtshaus nicht gut aufgehoben... Das brachte natürlich ne Menge in Punkto Verständigung. So etwas haben wir nun schon öfter elebt. Das wir auf einander zugehen, einfach auch Kerrin wegen, damit sie nicht so viel von der schönen Zeit mit Kerrin verpasst.
Ich merke übrigens deutlcih, daß ich mcih am Vorbild meiner Mutter orientiere, die positiven dinge behalte ich bei, die negative versuche ich zu ändern. ICh habe da ein gutes Umfeld (Freunde) die mir dabei auf die Finger gucken und mir gegenenfalls den Kopf waschen ;-)
-----> Teil 2 folgt
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
also als ich vor 10 Jahren das erste Mal schwanger war, war meine Mutter für mich sehr wichtig. Das was sie sagte war richtig für mich. Ich rief sie manchmal mitten in der Nacht an, wenn Dominic fieberte und ich Angst bekam.
Da was ich 21 Jahre alt. Ein Küken.
Heute bei Luca ist meine Mutter für mich in keinster Weise ein Massstab.
Sie denk in fast allen Erziehungsfragen anders wie ich. Ist irgendwo stehen geblieben. Ein Beispiel :
Dominic ist Linkshänder und sie wollte ihn umbedingt umpohlen. Meinste was ich da reden musste, bis sie entlich begriffen hatte, das man sowas nicht macht. Ich wäre auch Linkshänder, wenn sie mich nicht damals Versaut hätten. Ja, ich habe Probleme in vieler Hinsicht dadurch.
Aber zurück zum Thema.
Ich denke, in unserem Alter, bin ich einfach gereift, habe einfach ganz andere Ansichten und packe mein Kind nicht in Watte. Ich werd schon immer verrückt, wenn sie um ihn rumpusselt, keinen Schritt darf er ohne ihre Obhut machen. Der Arme Kerl! Frag mich wie ich so selbständig geworden bin !
Aber trotz allem, Ich hab meine Mamma lieb....
schönen Abend noch
lg Nicole
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
Im Allgemeinen habe ich nicht so ein liebevolles Verhältnis zu meiner Mutter, wir sehen uns aber oft und reden oft. Zu ihrer Enkeltochter ist sie sehr lieb. In der Schwangerschaft ist mir meine Mutter oft auf den Senkel gegangen mit völlig veralteten Ratschlägen. Ist aber bestimmt normal. LG Manu
Re: Wie meine Mutter? Teil 2
Was den Lebensstil meiner Mutter angeht, hoffe ich im Gegenteil zu ihr, meinem Kind eine intakte Familie bieten zu können.
Ich finde das sehrrr wichtig und habe darunter gelitten, daß es bei uns nciht so war.
Deshalb habe ich mir wohl auch mit dem "seßhaft" werden ne ganze Weile mehr Zeit gelassen.
Nichts desto trotz finde ich eine starke, zufriedene alleinerziehende Mutter, besser als eine unzufriedene, unglückliche, die an einer Partnerschaft nur der Kinder wegen festhält.
Meine Mutter hat immer sehr viel Stärke und Kraft bewieen und ich hoffe, daß ich das für Kerrin auch kann.
Insofern kann ich schon sagen, die Beziehung zu meiner Mutter ist versöhnlicher geworden.
Es tut mir auch sehr leid, daß meine Mutter nie die Möglicheit hatte in so einer glücklichen Beziehung wie ich zu leben und sie auch ihrerzeit nicht die Möglichkeit hatte, die Zeit mit Baby so sorglos geniessen zu können.
GLG, mondkuss die sich doch über diese Möglichkeit zur spontanen Crachs-Reflektion gefreut hat
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
schöne "umfrage".
wie du sicherlich schon weisst, ist das verhältnis zu meiner mutter schwierig, nicht gerade das beste wäre falsch alsgedrückt, da wir eigentlich schon sehr gut zusammen können, allerdings nur wenn sie nüchtern ist :o/.
in meiner ersten schwangerschaft habe ich allerdings nicht so viel darüber nachdenken müssen, habe zwar hin und wieder etwas erfragt was ich noch nicht wusste von der zeit wo sie mich erwartete, jedoch kamen die "schlimmen gefühle" bei mir hoch, als ich mich selbst in der ?wirklichen? mutterrolle befand. verschiedene geschehnisse in meiner kindheit/jugend kamen wieder hoch und ich konnte durch die immense in mir lodernde mutterliebe meinem kind gegenüber viele handlungen ihrerseits mir gegenüber gar nicht mehr verstehn. es stellte einen unheimlichen schmerz in mir dar, wenn ich darüber nachdachte wie wenig mutterliebe sie doch mir gegenüber empfunden haben müsse um solche dinge zu tun. wie wenig ich ihr doch zeitweilig bedeutet haben musste :o/
dies waren sehr schwere zeiten für mich, bzw sind es heute noch und ich weiss, dass es mich auch nach der nächsten geburt wieder überkommen wird (nur werde ich mich diesmal während der zeit vom netz fernhalten, versprochen).
Trotz allem orientiere ich mich aber sehr gerne an meiner mutter, an dingen die sie tat wenn sie nüchtern war, denn trotz aller schwierigkeiten und dunkler zeiten, muss ich sagen, ist meine mutter wenn sie ?trocken? ist, die beste die ich mir wünschen könnte, auch heute noch. Wir haben gemeinsam auch viel schönes erlebt, es herrschte dann eine wunderbare harmonie. Sie hat es geschafft zwei kinder alleine grosszukriegen, mit einem einkommen, das eigentlich für eine alleinstehende person zum leben zu wenig und zum sterben zu viel wäre. Sie hat uns nie ?neue väter? vorgestellt und auch sonst war sie im ?normalen? zustand immer für uns da. Ich hoffe nie in diese Situation kommen zu müssen, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass auch ich es schaffen würde, da ich ein solches vorbild habe.
Diese tatsache macht es mir schwer meine mutter zu hassen, für das was sie mir angetan hat, und diese tatsache widerum macht mir ganz oft das leben schwer, da es so weh tut immer wieder das erleben zu müssen, was ich früher auch schon musste.und vor allem die tatsache, dass ich ihr nicht helfen kann :o/
Aber alles in allem, schätze ich meine mutter sehr, sie hat vieles geleistet und ich hoffe ich kann in vielen jahren einmal sagen, ich habe eine ähnliche leistung vollbracht.
Liebe grüsse, deborah die sich nichts sehnlicher wünscht, als dass ihre mutter endlich zu ?leben? beginnt
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
bin eigentlich aus dem Nachbarforum und poste ganz selten. Dieses Thema hat mich aber so zum nachdenken angeregt, dass ich ein paar Gedanken aufschreiben will.
Meine Mutter ist eine totale Übermutter, für die die Kinder immer an erster Stelle kommen. Alles andere ist zweitrangig, leider auch ihre eigene Ehe, was ich schade finde. Die Zweierbeziehung sollte doch am Leben bleiben, der erste Punkt, indem wir uns unterscheiden.
Sonst ist sie mit guten Tipps oder Ratschlägen sehr vorsichtig. Sie weiss, wie gut ich mich informiere. Wir reden zwar viel darüber, wie sie es gemacht hat, sie sieht aber vollkommen ein, dass sich das Wissen in den letzten 30 jahren sehr weiterentwickelt hat (was das Essen anbelangt, Tragen, Stillen (hier ist sie übrigens sehr stolz auf mich), Schlafen,...). Manchmal rechtfertigt sie sich richtig, dass sie es halt nicht besser wusste,und nicht diese Möglichkeiten hatte, sich zu informieren. Außerdem hat sie sich auch mehr verunsichern oder einreden lassen (von einer Horror-SchwieMu), sagt sie heute.
Aber hat sich unser Verhältnis geändert? Ich glaube nicht. Vielleicht sieht sie mich jetzt mehr als Frau, weniger als Tochter? Oder ich fühle mich jetzt mehr als Frau? Auf jeden Fall kann ich mich 100%-ig auf sie verlassen, sie würde mich in all meinen Entscheidungen unterstützen. Auch wenn ich in der Kindererziehung einiges anders machen würde als sie.
Ein unerschöpfliches Thema...
Ganz viele liebe Grüße,
Rix und Paula (*12.09.03)
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
muss streng nachdenken, denn meine mutter lebt seit
12 jahren nimmer. ich orientiere mich natürlich nach ihr
aber eben nicht nur, denn sie hat in meinen augen
einiges verkehrt gemacht.
nun also: das verhältnis hat sich auch bei mir ihr
gegenüber verändert. witziger weise habe ich ihre
energie während der schwangerschaft schützend um
mich gehabt. ich versuche merlin so eine mutter zu
sein, wie ich selber hatte. sie war für mich und meine
schwester da und hat auf einen job gepfiffen. und das
hat mir gut getan. andrerseits versuche ich allerdings
ab september am samstag zu arbeiten, weil ich
gesehen habe, daß es mächtig kaputt machen kann,
wenn man in der arbeitswelt kein wörtchen mehr
mitzureden hat. ich kann nur ausgeglichen eine gute
mama für merlin sein. und da muss ich auch mal
einfach MARA sein dürfen ohne zu schauen ob er ein
frisches winderl braucht oder sonst was ( obwohl ich ja
die mega glucke bin ;o)) andrerseits gehe ich seit ca.
viereinhalb jahren in eine einzelgesprächstherapie (
wegen mutters tod und anderen exzessen ;o)) und
nehme ihn dorthin manchmal mit und wir baden
gemeinsam in den klängen der tibetischen
klangschalen. ich mach die therapie weiter obwohl´s
mir super gummi gut geht aber ich weiss, daß meine
mutter oft die nerven verloren hat und mich dann
geschlagen hat. und das ist für mich tabou. und um
dem komplett aus dem weg zu gehen arbeite ich weiter
an mir um ein besserer mensch zu werden als ich es
mal war ;o)) seit der geburt merlin´s sehe ich meiner
mutter ähnlicher als zuvor. weil ich halt eine FRAU und
eine MUTTER geworden bin. abgesehen davon habe
ich für mich beschlossen merlin nicht im stich zu
lassen. ich war als kind sehr oft bei meinen
grosseltern übers wochenende. ob ich wollte oder nicht
war meinen eltern ziemlich egal. und da hab ich bitter
um meine mama geweint und dann böses erlebt. mein
grossvater ( er hat´s verdrängt ) hat mich mal, weil ich
so sehr nach meiner mama geweint hatte, daß ich
keine luft mehr bekam, einfach unters eiskalte wasser
gehalten bis ich erst recht gar keine luft merh bekam.
ich war noch keine drei jahre alt denk ich ( ist alles in
der therapie ans tageslicht gekommen bei einer
rückführung ). oder vielleicht war ich sogar noch kleiner.
jedenfalls werde ich es nicht zulassen, daß merlin
sowas passiert. er schläft erst dann wo anders, wenn
er mir klipp und klar sagen kann, daß er dort auch
schlafen will.
GGLG mara
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
in vielen Verhaltensmustern war ich mir überhaupt nicht bewusst, dass die sich meiner Mutter ähneln oder gleichen.
Meine Mutter hatte meinen Vater während des Studiums, kurz vor Examen, kenne gelernet und hat auf seinen Wunsch hin ihren Abschluss sausen lassen, weil er eine Frau für die Kinder und das Haus haben wollte.
Ich war seit Katharinas Geburt auch immer diejenioge, die zu Hause blieb, obwohl das für mich persönlich sich er nicht der beste Weg war, meine Mutter hatte sich später auch immer gewünscht, sie hätte ihr Examen gemacht.
Der Umgang mit Katharina und Sebastian ( Clara ist 3 Wochen nach ihrer Beersigung geboren)war einzigartig, geduldig, besonnen und unendlich leiebvoll.
Ich bin ihr während der Schwangerschaften und der Zeit der Geburt sehr viel näher gekommen, ein stillschweigendes "wir wissen von einander", aber ohne Worte.
Heute sehe ich, was sie in den gesamten Jahren, die sie meinen Bruder und mich ins Leben begleitet hat, gemacht hat.
Durch meine Kinder erlebe ich meine Kindheit noch einmal, und war auch teilweise sehr traurig darüber, wie sie mit mir als Säugling umgehen musste, weil es diese Anforderungen damals waren.
Sie selbst hatte oft zu mir gesagt, wie weh es ihr tat, nicht zu mir ins Zimmer zu dürfen, weil es so üblich war, weil mein Vater es nicht wollte.
Umso mehr habe ich ihren Einsatz mit meinen Kindern gesehen und gedacht, Grosseltern sind Eltern, die eine 2 Chance bekommen.
Ff
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
Ganz anders aber verhält es sich in Bezug auf Ehemann, aber das würde wohl den Rahmen sprengen ;-)
Liebe Grüsse
Patricia
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
Seither haben wir aber ein tolles verhältnis. Sie findet ich sei eine ganz tolle mutter....was mir sehr gut tut :o)
So hatte ich in der 2.ss eine liebe freundin an meiner seite, mit der ich viel reden konnte.
Ich mach nicht alles so wie sie, aber sie ist die person die meine denk und handlungsweise (jetzt nicht nur als mutter) am besten nachvollziehen und verstehen kann.
GLG Ariane
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
Das sind interessante Fragen...
Positiv für mich ist, dass sie sich über Maurice ganz besonders gefreut hat (sie hat noch 10 Enkelkinder). Der Weg war so weit und lange, bis unsere Kind endlich bei uns war. Meine Mutter hatte die ersten Monate als Maurice geboren war, regelmäßig geweint vor Freude wenn sie ihn gesehen hatte. Sie ist sehr stolz auf ihn.
Die Beziehung zwischen uns hat sich nicht gebessert. Es gibt keine großen Auseinandersetzungen, aber meine Gefühlswelt ihr gegenüber ist eher negativer geworden. Vieles, das ich vor Maurice noch nicht so ?live? erlebt habe (Mutter-Kind-Beziehung) fällt mir jetzt sehr auf und ich sehe, dass vieles in meiner Kindheit nicht wirklich so gelaufen ist, wie meine Mutter es heute darstellt.
Wie ich meine Gefühle wieder ?geraderücken? kann das weiß ich heute noch nicht. Entweder es kommt irgendwann der große Knall, oder es ist mir irgendwann nicht mehr wichtig um unbedingt was klären zu müssen.
Was die Erziehung, Ernährung, Babypflege von Maurice angeht, hält meine Mutter sich komplett raus. Vieles empfindet sie heute für viel praktischer und angenehmer als zu ihren Zeiten. Ich empfinde sie in dieser Hinsicht als sehr offen und nicht eingefahren.
?Mutter-Tochter-Beziehung? à Kompliziertes Thema!
Sorry für den ganzen Misch-Masch den ich da geschriebe?.besser geht z.Zt. nicht ;-)
LG Linchen
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
das ist eine spannende Frage, die unglaublich schwer zu beantworten ist.
Eigentlich müsste ich Dir dazu erst sehr viel über meine Familie, über meine Eltern erzählen, damit Du es besser nachvollziehen kannst. Und ich gestehe, dass will ich hier in diesem Rahmen nicht tun.
Vielleicht kann ich ein Fazit ziehen: ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter.
Sie mischt sich bewusst nicht in Erziehungsfragen etc. ein. Sie behauptet, sich an nichts zu erinnern, was die Vergangenheit betrifft. Das finde ich oft sehr schade, weil ich gerne wissen würde, wie meine eigene Babyzeit war, auf der anderen Seite hat es sicher die Funktion, mich nicht beeinflussen zu wollen, mir Raum zu geben für meine eigenen Erfahrungen, und dafür bin ich dankbar.
Manchmal erstaunt sie mich mit kurzen Randbemerkungen, die mir zeigen, dass sie manche Dinge sehr ähnlich erlebt hat, wie ich sie jetzt erlebe.
Ich bewundere sie für das, was sie geleistet hat, drei Kinder großzuziehen, dazu fast immer voll zu arbeiten, es wird mir erst jetzt klar, was das für eine Leistung darstellt.
Sie genießt das Oma-Sein sehr, geht entspannt, liebevoll und geduldig mit Rahel um.
Mir selbst bedeuten die Gespräche mit ihr viel, weniger wegen irgendwelcher Ratschläge, sondern mehr um des ?Ich höre Dir zu, ich will wissen, wie es Dir ergeht? willen.
Meine Eltern haben beide gewisse Eigenheiten, mit denen wir vor allem im Teenager-Alter sehr zu kämpfen hatten, aber ich wage zu behaupten, dass wir mit dem Erwachsen-Werden gelernt haben, diese zu akzeptieren und Wege gefunden haben, damit umzugehen. Vieles lässt sich auch leichter tolerieren, wenn man nicht mehr bei seinen Eltern wohnt ;-) Und vieles kann man besser verstehen, wenn man mit seinen Eltern über __deren__ Eltern gesprochen hat...
Es ist ein lebenslanger Lernprozess auf beiden Seiten, und ich staune immer wieder, wie sich unser Verhältnis entwickelt.
LG Doro
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
das verhältnis zwischen meiner mom und mir ist sehr eng... die ersten 10 jahre meines lebens habe ich mit ihr allein verbracht... natürlich noch mit oma, opa und nen lieben onkel, aber doch hauptsächlich mit ihr allein. für mich war es dann mit zehn jahren sehr schwer zu aktzeptieren, dass meine mutter auf einmal einen mann an ihrer seite hatte... aber unserer beziehung hat es nie geschadet.
meine mutter lässt mich sehr gut meinen eigenen weg mit kind und mann gehen und ich bin ihr für erfahrungen, die sie mir schildert immer sehr dankbar.
meine mutter und ich merken auch sehr oft, dass wir vieles gleich machen bzw. gemacht haben... steckt uns wahrscheinlich im blut.;-) ich denke, wenn meine mutterschaft irgendwas bewirkt hat in verbindung zu miener mutter, dann ist unsere bindung (obwohl wir uns seltener sehen) noch intensiver und inniger geworden. ich finde es auch immer wieder schön zus ehen, wie viel freude sie an stine hat und wie sie die zeit mit ihr genießt.
da bei meiner mutter anfang des jahres wieder krebs festgestellt wurde und er wohl nicht heilbar ist, hoffe ich, dass wir noch viele gemeinsame stunden miteinander verbringen können.
bis denne und liebe grüße... die nina!
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
schwierige Frage. Ich habe gestern abend lange darüber nachgedacht. Meine Mutter ist vor 10 Jahren gestorben und ich erinnere mich kaum an meine frühe Mutter und an meine Kindheit sondern eher an die problematischen späteren Zeiten. Ich glaube meine Mutter wäre eine wunderbare Mutter gewesen, aber durch ihre unglückliche Ehe und ihre Alkoholsucht war sie nicht dazu in der Lage. Und ich finde, es gibt Dinge, die man nicht tun darf, wenn man Kinder hat und dazu gehört Suizid. Andererseits ist natürlich auch eine Mutter nicht vor Suchterkrankungen und Depressionen gefeit.
Viele Dinge mache ich bewusst anders als meine Mutter, zum Beispiel, dass ich eben auf keinen Fall vollständig zu Hause bleibe. Für meine Mutter war es eine Katastrophe nicht zu arbeiten, sie hat damit ihre komplette Eigenständigkeit und ihr ganzes Selbstbewusstsein verloren und erst als sie 19 Jahre später wieder zu arbeiten anfing, fing sie auch wieder an bis zu einem gewissen Grad zu leben und vor allem leben zu wollen und tragischerweise ist sie kurz danach gestorben, zu einem Zeitpunkt, als sie sich entschieden hatte zu leben... Allerdings habe ich auch schon Fehler meiner Mutter wiederholt und bin zu lange in einer wirklich schlimmen Beziehung geblieben, genau wie meine Mutter die sich nicht von meinem Vater trennen konnte.
Ich möchte gerne die Mutter sein, die meine Mutter hätte sein können.
Liebe Grüße, Sofie, für die dieses Thema ein sehr trauriges ist
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
Und dass ich besser bin als sie je sein wird, denn ich liebe mein Kind u. zeige es ihr.
LG Diana
Re: Wie meine Mutter? Nicht wie meine Mutter?
Das Verhältnis zu meiner Mutter - hm, ist sehr zwiegespalten und war es schon immer. Wir sind 7 Kinder, ich bin die 5. und war unter uns Mädels (wir sind 5 Mädchen, 2 Burschen) immer sie Schlimmste, Aufsässigste, Rebellischte, Frechste und Emotionalste. Alles, was meine Mama nicht ist. Sie kann Gefühle in der Öffentlichkeit nicht zeigen (ich habe meine Mama noch nie weinen gesehen!!) und sie kann nicht verstehen, warum mir manche Dinge so nahe gehen oder ich so reagiere. Früher haben wir sehr viel gestritten und ich habe immer das Gefühl gehabt, dass das was ich tue und erreiche, ihr nicht reicht. Nun aber, seit Hannah da ist, kann ich das viel gelassener sehen. Sie liebt meine Tochter genauso wie ihre anderen 7 Enkelkinder, ist immer für sie da und Hannah liebt meine Mama auch. Und somit bin ich für vieles versöhnt, was ich als Kind bzw. Jugendliche nicht so verstanden habe. Eines möchte ich jedoch auf jeden Fall anders machen - ich möchte, dass meine Tochter immer weiß, dass sie bedingungslos von mir geliebt wird und ihr das auch sagen können. lG, Lisa
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