Wenn Erziehung der Mama selbst weh tut ...
Ihr Lieben,
im Moment bin ich viel am Grübeln und Nachdenken. Vielleicht hat jemand Lust/Zeit, mit mir zusammen nachzudenken und Gedanken auszutauschen ...
Seit etwa einer woche bin ich sehr sensibel geworden, was meine eigene Erziehung/Kindheit und der Alltag mit meinen Mädels betrifft. Immer öfter gibt es Situationen, wo ich an früher denken muss, an meine eigene Kindheit ... und damit auch an meine eigene Machtlosigkeit, wenn meine Eltern mir irgendwas verboten hatten ...
Ich kann nicht sagen, dass ich eine "schlechte" Kindheit hatte - ganz im gegenteil. Aber auch mir wurden Grenzen gesetzt und auch meine eltern kamen immer mal wieder an ihre Grenzen.
Jetzt hab ich selbst zwei Kinder und die Grosse befindet sich gerade in einer Phase der Selbstfindung und des Grenzen testens. Eine Zeitlang spürte ich da vor allem den Ärger darüber, warum ich das nun alles mit ihr ausdiskutieren muss etc.
Jetzt bricht plötzlich in mir ein dickes Polster auf und darunter kommen alte seelische Verletzungen hervor. Nix Wildes, aber irgendwie doch - denn sonst würde es nicht so weh tun. Ich möchte also, dass meine grosse spaghettisoßen-verschmierte Tochter sich erst die Hände wäscht, bevor sie spielt und finde mich kurz darauf mit einer weinenden 2 1/2 jährigen im Bad wieder und in mir stellt sich dieses verzweifelte Gefühl ein, was ich als Kind hatte, wenn mir scheinbar keiner zuhörte und ich zu etwas gezwungen wurde ...
Wie geht man damit heute um?? Mich treibt es in die Verzweiflung, es tut einfach sauweh und ich weiß mir manchmal keinen Rat. Alles, was ich weiß, ist: es muss sich etwas tun. Ich muss einen Weg finden, für mich selber damit umzugehen. Heute sass ich schon heulend in Frankfurt Sachsenhausen auf einer Parkbank, weil eine Mama mit einer zweijährigen an der Hand vorbeilief, die ähnlich brüllte ...
Was denkt ihr??? Liebe Grüße - Anett
Re: Wenn Erziehung der Mama selbst weh tut ...
Ich wurde als Kind mit viel Liebe aber auch mit Konsequenz (ohne Autoritätsgehabe) erzogen.
Dachte oft es ginge mir so schlecht wie sonst niemandem, fühlte mich ungerecht behandelt und doch hat es mich zu einem (glaube ich mal) starken und vor allem positiven Menschen gemacht.
Die Argumente wurden mir meist erklärt auch wenn ich sie für Unsinn hielt.
Was sein musste, musste sein.
Wessen ich aber immer sicher war und es heute noch bin, ist der Liebe meines Vaters, er ist IMMER für mich da mit Präsenz, Witz und Liebe.
SO, nun zur Gegenwart.
Mara ist 2 1/2 und ist ein liebes Mädchen, kann aber zu einer Hexe mutieren, mit HERZERGREIFENDEM Schlurzen oder SCHREEEEIIIIIEN gegen Maßnahmen seiner Eltern protestieren und dann frage ich mich auch ob z.B. ein sauberer Mund soooo wichtig ist...
Ich sage mir dann "Augen zu und durch" Mund geputzt , Bussi auf die protestierende Stirn und irgendwann lächelt die Lady und küsst ihre Puppe mit einem sauberen Mund.
GEWONNEN haben beide udn das gebe ich ihr zu verstehen ;o)
Ich galube heraisgefunden zu haben, dass vieles in dem Alter reines Grenzen testen ist.
Wenn die Kleinen bis merken, dass Mund putzen schneller fertig ist als schreien und danach dennoch Mund putzen, dann rollt der Wagen besser.
Aus meiner Erfahrung, habe ich bemerkt, dass Konsequenz mit viiiieeeel Liebe stark macht und versuche demnach zu handeln...
... und wenn es schlurzt dann weiß ich dennoch nicht immer was 100pro richtig ist.
Fazit: Unsere Kinder werden erzogen und vor allem geliebt.
Wir (du, ich und die meisten anderen) machen uns Gedanken über unsere Erziehung & CO, also werden unsere Schätze nicht dauerhaft leiden.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen ;o)
Nadine
S
Re: Wenn Erziehung der Mama selbst weh tut ...
hier möchte ich Dir nochmal Danken ... Du hast mich richtig verstanden und Dein Posting hat mir geholfen!!! Mal sehen, was ich da noch so alles für mich rausziehen kann ...
Liebe Grüße - Anett
Re: Wenn Erziehung der Mama selbst weh tut ...
3Jahre 3 Monate alt, heult/schreit locker 30 bis 60 minuten am Stück! ohne unterbrechung mehrmals am Tag und für Dinge, auf die man niemals kommen würde. Zum Beispiel, wenn sie die rosa Hose anziehen muss weil die lila Hose in der Wäsche ist. Oder weil der Papa ihr die Schuhe anzieht, weil die Mama gerade mit den Brüdern beschäftigt ist. Oder weil sie gerade wach wird und ihr Bruder "Hallo Lucy" zu ihr sagt...oder, oder, oder.
DAs Schreien ist so extrem, dass ich sie dann nur eine begrenzte Zeit ertragen kann. Das ist wirklich Nervenkrieg pur. Und meine Schwester kann ihr auch anbieten was sie will, sie reagiert auf NICHTS. Ich würde irgendwann dabei ausflippen, meine Schwester hat Nerven wie Drahtseile.
Ob wir heute immer alles richtig machen das kann man nicht sagen. Ich überlege auch oft hin und her, wie ich evtl. gelassener und ruhiger reagieren kann. Dann gibt es zeiten wo ich denke, dass ich evtl. zu zart reagiere und schon fast darin verfalle alles durchgehen zu lassen. Dann wiederum denke ich bin ich zu streng..
Also was ich damit sagen will, wir werden es nicht schaffen unsere _Erziehung_ zu gestalten ohne das die Kinder deshalb auch mal weinen. Ich versuche immer viel zu verhandeln und im großen und ganzen funktioniert das auch. Aber wenn er dann bockt, dann wird auch gebrüllt...da muss ich/und auch er durch...
Nimm das nicht als Schwäche, Kinder brauchen Grenzen und manchmal wollen sie auch einfach nur mal Brüllen....
LG von Natascha
Re: Wenn Erziehung der Mama selbst weh tut ...
Ich hoff echt dass es mit dem kindergarten besser wird, für uns beide, da hat meine süsse kinder, die spielen mit ihr u. genügend ablenkung.
lg diana
Kindergarten...
Lucy ist nun seit November im Kiga und dort schreit sie _überhaupt nicht_....das ist wirklich ganz eigenartig.
Wenn sie hier ist, dann schreit sie für jedes Bisschen....ganz schrecklich. Man darf sie dann nicht anreden, dann wird es noch schlimmer....auch wenn meine Schwester sie anredet....
Sie ist die Jüngste von Dreien, wird wirklich von allen Seiten bemuttert...selbst die Brüder (7 und 11 Jahre) machen ihr alles recht was sie möchte....und vielleicht ist genau das auch das Thema bei ihr........
Du hast mein vollstes Mitgefühl und ich wünsche Euch, dass es bald besser wird....ansatzweise kann ich mir die schwachen Nerven gut vorstellen......
Übrigens ist mir dieses Verhalten bisher nur bei Mädchen aufgefallen...kann das sein?
Maurice möchte gerade ein Brot essen...hungerhunger *gg*
LG von Natascha
Re: Kindergarten...
MIr ist auch aufgefallen dass es hauptsächlich Mädchen sind, einen kleinen JUngen traf ich in der Krabbelgruppe der an Mamas BEin die ganze Zeit hing u. ständig heulte, jedesmal, zu Hause sei er genauso. Das war dann wohl die Ausnahme beim "schwachen" GEschlecht *g*. Mädchen heulen, Jungs reagieren sich anders ab.
Daliah will Nudeln mit ketschup, hungerhungerhunger u. noch nichtmal ansatzweise fertig
LG Diana
Re: Meine Lösung...
ich kann es Dir nachempfinden. Bei Lina ging es mir oft so. Sehr oft.
Jetzt, mit den beiden Kleinen, ist es anders. Da komme ich oft an meine Gedulds- und Nervengrenzen, aber ich handle nicht über sie hinaus. Was nicht geht, geht nicht.
Meine Lösung ist ganz einfach: Es fühlt sich falsch an? Dann mache ich es nicht!
Ich möchte hinter meinem Handeln stehen können, voll und ganz. Daher behandle ich die Kinder so, wie ich selbst behandelt werden möchte.
Was schwer ist ist, sich selbst als kleines Kind da heraus zu halten. Die eigenen Kinder empfinden ja nicht zwangsläufig das, was man selbst fühlte als man klein war. Wichtig scheint mir, die Kleinen genau zu beobachten und nicht ihre Reaktionen vorweg zu nehmen.
Liebe Grüße
Steffi
Re: Meine Lösung...
Sie war ja eh schn ein Schreikind das 8-10 Std. täglich brüllte...irgendwie kann ich es nicht mehr hören, aber das muss ich wohl *schnauf*
LG Diana, die Dir einen Elternkurs evtl. empfiehlt, den fand ich supergut u. hilfreich nur das umsetzen muss man selbst, was mir leider nicht jeden tag gelingt, aber auch das ist menschlich, google doch mal unter johari fenster, ist gut für erfolgreiche kommunikation...muss ich mir auch noch mal zu gemüte führen...
Re: Meine Lösung...
irgendwie hab ich mich missverständlich ausgedrückt ... aber dennoch: Dank dir für Dein Feedback, ein Elternkurs ist in einer ganz bestimmten Variante schon angedacht ...
LG Anett (die Dir auch immer starke Nerven wünscht ...)
Re: Meine Lösung...
ich noch mal! Noch was Gutes von Dir gelesen: "Was schwer ist ist, sich selbst als kleines Kind da heraus zu halten. Die eigenen Kinder empfinden ja nicht zwangsläufig das, was man selbst fühlte als man klein war." - ich werds im Hinterkopf behalten ...
LG Anett
RESPEKT vor Dir UND deinem Kind!
mir geht es oft aehnlich. Meine Eltern haben mich auch gut erzogen, ich werfe ihnen nichts vor. Trotzdem sind sie ganz oft ueber meine Gefuehle gefahren. Das war halt damals scheinbar so.
Ich mache das mit unserer Tochter nicht.
Logischerweise moechte ich, dass sie sich nach dem Essen und vor dem Spielen die Haende waescht. Also erklaere ich ihr, warum ich will, dass sie etwas tut und rede(!!) mit ihr.
Sie diskutiert schon prima zurueck.
Ich wuerde, in o.g. Fall, mit ihr Haendewaschen gehen, ihr sagen, dass Tomatensauce auf Spielzeug klebt, schimmelt und ekelig ist und dass du (!) das deshalb nicht willst und sie gleich sofort spielen kann.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dann vollkommen verzweifelt ist.
Bleib bei Dir selbst, dann klappt es schon.
Meine Wutanfaelle klaere ich spaeter (10 Min oder so) genauso mit ihr.
Ich glaube, dass das fuer uns so gut ist, weil sie auch im groessten Tobsuchtsanfall meinerseits keine Angst vor mir hat.
Das war bei mir und meiner Mutter anders.
Das sind meine Gedanken dazu.
LG
Ana
Juuls Buecher finde ich diesbezueglich wirklich prima!
Re: RESPEKT vor Dir UND deinem Kind!
dank Dir, auch wenn Du mich auch teilweise missverstanden hast. Wutanfälle waren jetzt nicht mein Thema, sind aber auch nicht ganz wegzudenken ...
Jedenfalls gings nicht unbedingt darum, dass sie völlig verzweifelt ist, weil sie Händewaschen soll, sondern sie hat einfach eine andere art und Weise vor gehabt (wir haben hier ein Bad und ein GästeWC und sie hat noch ein kleines Kinderwaschbecken, was in die Wanne eingehängt wird. Plötzlich ist es URWICHTIG, an einem anderen Ort die Hände zu waschen, als die Tage davor und ich habs nicht gleich gerallt - TRÄNEN. Ganz normal ... ich hatte es eilig (weil Ronja z.B. gerade noch brüllt), sie wollte was anderes und hat es nicht klar ausdrücken können, ich reagierte genervt, weil ich dachte "Was hat sie denn jetzt?" und letzten Endes war alles kein Problem, ging aber mit Tränen vonstatten und ich fühlte mich schlecht ...)
Was meinst Du mit "Juuls Buecher finde ich diesbezueglich wirklich prima!" ???
Danke und LG Anett
Re: RESPEKT vor Dir UND deinem Kind!
so daneben finde ich meinen Beitrag gar nicht ;o)
Worum es mir geht, ist folgendes:
es ist doch nur normal, dass Du mit deinem Kind mitfuehlst und all deine eigene Ohnmacht von frueher nochmal wieder hochkommt.
Ist bei mir nicht anders. Und genau darum frage ich mich jedesmal in solch einer Situation was meine Tochter gerade will, warum sie es anscheinend so wichtig findet, dass sie jetzt gerade tobt. Und dann versuche ich nicht ueber ihre Gefuehle hinwegzufahren, sondern es verstaendnisvoll und tragbar aufzuloesen.
Ok, dass sie dann weint, weil sie es noch nicht so ausdruecken kann, ist Pech, aber, wenn Du mit ihr dann am richtigen (so wichtigen) Waschbecken Haendewaschen gehst, dann ist es doch gut, oder?
Ich finde, in dem Punkt muss man keine Grenzen setzen. Es gibt Wichtigeres.
Wir haben unsere Verbote auf ein Minimum reduziert, die, die uns wirklich wichtig sind und die halten wir auch ein.
Was den Rest angeht, kommt es drauf an, wenn ich gerade mit dem Schluessel in der Hand dastehe, dann darf sie sich natuerlich nicht Stunden die Haende waschen (eben kurz(vorher gesagt)schon).
Damit fahren wir gut.
Ich meinte uebrigens die Buecher von Jesper Juul, zb "Grenzen, Naehe und Respekt".
Er zeigt einen Weg auf, der machbar fuer beide Seiten (Eltern und Kinder) ist.
LG
Ana
Re: Wenn Erziehung der Mama selbst weh tut ...
Wenn ich schon vorher weiss, dass in gewissen Situationen (z.Bsp. Händewaschen nach Schmierereien) das Gebrüll losgeht, dann sage ich ihr vorher, dass sie nachher die Hände waschen muss, ansonsten sie mit der Gabel oder dem Löffel essen muss. Das klappt meistens bestens.
Meine Kleine reagiert auch sofort darauf, wenn ich sie zu etwas "zwinge", was sie nicht möchte, eben z. Bsp. Hände waschen. Sobald ich merke, dass sie etwas "à tout prix" nicht will, versuche ich Schadensbegrenzung zu machen. Irgendwie ist das mir lieber, als den Willen des Kindes zu brechen. Das braucht zwar etwas mehr Zeit aber etwa gleich viele Nerven.
Viele Grüsse,
Fabienne
Re: Wenn Erziehung der Mama selbst weh tut ...
danke für dein Posting - war jetzt zwar nicht so ganz meine Frage, aber hat mir trotzdem geholfen ...
Liebe Grüße - Anett
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