Liebe Kirsche,
ganz kurz - da in vergleichbarer Lebenssituation wie Du - ein Zitat aus Elizabeth Pantley, The No-cry Sleep Solution:
"The beste advice I can give you is to remind yourself that these early months with your baby will pass quickly. And then you'll be looking back fondly on those memories of holding your newborn in your arms."*
Dass die Maxime lauten muss, möglichst viel mit der Motte zu machen, soweit es eben nur machbar ist, das weißt Du ja selber und Du tust Dein Äußerstes.
Alles Gute,
Tini
*übersetzt ungefähr: "Der beste Rat, den ich Dir geben kann, ist sich immer darüber im Klaren zu sein, dass diese frühen Monate mit Deinem Baby ganz schnell vorbeigehen. Und dann wirst Du liebevoll auf die Erinnerungen, wie Du Dein Neugeborenes in den Armen hieltst, zurückblicken.

Huhu Tini,
ja, das sag ich mir ständig.
Es ist im Grunde so eine kurze Zeit.
Die Motte war halt ganz anders, längst nciht so körperbezogen.
Jetzt haben wir die Situation forderndes Kleinkind + fordendes Baby und leider sind die Bedürfnisse der Beiden sehr unterschiedlich.
Da muss ich manchen Spargatt machen und bin häufig am Rande des Kollaps.
Und nächste Woche bin ich 3 komplette Tage alleine und das hängt mir jetzt schon im Nacken.
LG, Kirsche zwischen KiGa und KiTu

Kirsche,
kenne ich alles ganz genauso: Sehr anhängliches, viel unzufriedenes Baby mit ständigem Tragebedarf und Kleinkind in der Willensentdeckungsphase mit unsäglichen Wutanfällen. Das geht über die Kraftgrenzen, vor allem, wenn man es zu viele Stunden am Stück alleine leisten muss. Einen verreisten Papa haben wir hier auch ständig zu bieten - das spitzt die Lage echt zu.
Hast Du Freunde, die kurzfristig zum Helfen kommen können? Ich lasse meinen Großen, wenn er zu unausgelastet ist, mit einem Lieblingsfahrzeug ausgestattet bei unseren WG-Nachbarn klopfen. Dann kann ich hier 20 bis 30 Minuten kürzer treten und erhalte dann ein glückliches, sich verschwitzt getobtes Kleinkind zurück. Aber das ist eigentlich die einzige Spontanhilfe, die ich hier habe.
Ich bin gespannt, wie es ab August wird, wenn hier der Kindergarten startet. Ich hoffe, die vormittagliche Beschäftigung tut ihm gut und greift viele Bedürfnisse auf. Vielleicht ist die Bilanz zwischen Nutzen für mein Kind und Hol- und Bringstress positiv.
Liebe Grüße
Tini

hallo,
Freunde sind hier knapp und meist weiter weg.
Meine Mutter leider berufstätig, Schwiegereltern eher abträglich.
Eh 'ne vertrackte Sache, die zeigen Kerrin überhaupt keine Grenzn auf und da ist quasi jeder Tag Sonntag oder Weltkindertag *grins*
Das bringt nun mit sich, dass Schwiegers nicht alltagkompartibel sind.
Wäre sonst super, denn sie wohnen nur 3 Strassen weiter.
Aber sie können Kerrin zB nicht zum KiGa bringen oder holen, weil sie dann mit ihnen mitwollte und sie würde sie dann eben mitnehmen... weil SIE es so wollte.
Naja und auch ansonsten habe ich hinterher immer Stress mit meinem Kind, wenn sie dort war, deswegen wird das jetzt reduziert und ich habe eine Entlastung weniger.
Der Hol- und Bringstress hat hier übrigens seine Vorteile.
Morgens bringt Papa sie, da hab ich Ruhe mcih und die Lütte fertig zu machen.
Mittags gehen wir, 2 x 1,5 Kilometer, so kommen wir alle an die frische Luft, kriegen ein bisschen Bewegung.
Nike schläft meistens im KiWa und Kerrin und ich haben Zeit zu quatschen und die Natur und andere Dinge zu entdecken, häufig machen wir noch einen Abstecher zum Spielplatz. Also wirklich ganz positiv.
Liebe Grüße, Kirsche

Liebe Kirsche,
ich hatte ja auch zwei kleine Jungs mit 18 Monate Altersunterschied. Als der Kleine kam, hatte der Große gerade eine ausgeprägte Neurodermitis mit nächtelangen Schreiattacken wegen des Juckreizes. Ich hab glaube ich 5 Jahre nicht durchgeschlafen und dann kam meine Tochter...
An Streß, den ich bestimmt auch empfunden habe, kann ich mich nicht mehr erinnern, ist wahrscheinlich wie mit den Geburtsschmerzen ;-)
Ich bin hier derzeit auch kurz vor einem Kollaps. Es ist einfach zuviel was entschieden und geregelt werden muss und die Krux ist ja, dass nicht hintereinander abgearbeitet werden kann, sondern alles gleichzeitig kommt. Dario ist gerade auch sehr fordernd und wenn er mal durchschläft, bin ich gerade im Nachtidenst oder krank oder kann selber nicht schlafen.
Mir hilft aber immer, genau der Satz, den Tini auch geschrieben hat und die Vorstellung, wie schrecklich es wäre, würde ich eines der Kinder verlieren.
Da relativiert sich einiges.
GLG Nuria

Mensch Kirschi,
die Fotos sind süß und vielsagend. Aber ich muss Dich ein bissl rügen...Du sollst Dich NICHT fertig machen! Die Motte kriegt das hin!
Frag' Dich mal in einem ruhigen Moment, warum Du mehrere Kinder wolltest, kein Einzelkind. Doch bestimmt auch, damit sie teilen lernen, nicht IMMER im Mittelpunkt stehen, lernen, dass Kleinere Kinder hilflos sind und manchmal die volle Aufmerksamkeit benötigen und eben auch, sich selbst zu beschäftigen. So lange Du VERSUCHST für sie einen Ausgleich zu schaffen, wird Motti damit definitiv klarkommen! Sie spürt ja, dass Du sie lieb hast. Toll ist es, wenn Du ihr das zusätzlich noch sagst und vermittelst.
Beispiel: Motti will ein Bilderbuch anschauen, Maus brüllt gerade und wird herumgeschleppt. Motti wird immer penetranter. Dann könntest Du in die Knie gehen, die Motte am Arm anfassen und anschauen und sagen: "Motti, ich würde nichts lieber tun, als jetzt in Ruhe mit Dir dieses Bilderbuch zu lesen, aber schau mal: Die schreckliche Maus brüllt und brüllt...das ist viel zu laut! Ich versuch' sie zu beruhigen und DANN lesen wir das Buch, ok?" Natürlich musst Du's DANN auch machen, auch wenn tausend andere Sachen zu erledigen wären.
Colin akzeptiert sowas. Er hat auch viel Unfug im Kopf, aber wenn er weiss, dass ich ehrlich nichts lieber täte, als mit ihm zu spielen, stellt er meist nichts an. Eigentlich wird er nur so penetrant nervig, wenn er WIRKLICH zu kurz kommt. Und DANN (welch' Smart-Love-Liedloff-Frevel! *lach*) lasse ich auch mal DAS BABY Baby sein und kümmere mich zuerst um ihn. Wird schon nicht gleich das komplette Urvertrauen verlieren, wenn es mal fünf Minuten warten muss. Ich hab' zwei Kinder und kann nicht nur eines auf Kosten des anderen betüddeln. Klar, das Ältere muss mehr zurückstecken (frag mal meine ganz Große!), aber auch das Baby mal...
Ach so,w as hier auch hilft ist, mal so richtig über das Baby zu motzen! "Oh, Du dumme kleine Nudel, jetzt hör' aber endlich mal auf mit dem Quatsch!!!" Dann sagt Colin: "Die Maxi ist eine dumme Nudel, gell?!" *g* Sehr niedlich, ich finde er muss seinen Frust über das Quäkmonster ja auch mal rauslassen!
Vielleicht geht sowas bei Euch auch?
Ansonsten hat natürlich Tini recht, es geht vorbei! GAnz sicher, es wird immer besser. In einem Jahr lachst Du darüber!
LG Steffi, die jetzt mal wieder betüddeln muss! *g*

Liebe Steffi,
Du hast viel mehr Erfahrung als ich mit Kindern. Interessant, was Du schreibst. Mal eine alternative Idee dazu:
Ich würde das Verhalten des einen Kindes (vor allem, wenn ein Baby ist, das ja wirklich noch nicht aus Show provozieren will) auf keinen Fall negativ darstellen beim anderen Kind. Das hat nichts mit Harmoniesucht zu tun. Denn was ist los? Das große Kind hat berechtigte Bedürfnisse, das kleine Kind hat berechtigte Bedürfnisse und Du als Mutter kannst in vielen Fällen nur nach Prioritätensetzung handeln. Das kleine Kind hat überhaupt keine Einsichtsfähigkeit, das große teilweise.
Wenn Du nun willst, dass das große Kind etwas Empathie, Auch-mal-Zurückstecken und Gemeinschaft lernt, dann finde ich es nicht sinnvoll, dem großen Kind zu vermitteln, dass es nur deswegen nicht dran ist, weil ein anderes Kind gerade "nicht o.k." ist (um es mal so überspitzt auf den Punkt zu bringen).
Ich finde daher, dass Inhalte der Kommunikation mit dem größeren Kind sein sollten:
- das kleine Kind hat gerade ein Problem
- eventuell: Einladung zum Mitgefühl ("schau mal, die Arme ist schon ganz rot" o.ä.) und Sich-selbst-davon-Überzeugen
- die Mutter kann nur eines gleichzeitig machen und die Bedürfnisse des kleinen Kinds sind gerade unaufschiebbar
- das große Kind muss warten
- das große Kind _kann_ warten, schafft das
- die Mutter freut sich, sich bald dem großen Kind zuwenden zu können
- (eventuell: würde dem großen Kind gerne viel schneller helfen)
- wenn das große Kind jetzt zurücksteckt und den Prozess nicht behindert, dann hat die Mutter _viel_ schneller wieder Zeit für das große Kind
Ich würde das Gemotze übers Baby nicht empfehlen.
Denn für so kleine Kinder wie unsere "Großen" ist erstens das, was wir sagen, von ganz hohem Wert. Sie lernen dann, dass es völlig o.k. ist, etwas gegen das kleine Kind zu haben, wenn es weint. Extremgedanke: Großes Kind könnte denken, jetzt schreit das Kleine wieder so nervig, das mache ich jetzt mit dem Kissen leise.
Zweitens entspricht es ja nicht ganz Deiner reifen Interpretation der Situation, so wie ich Dich kenne. Als Eltern können wir zwar unsere Gefühle und Schwächen zeigen, aber in einer so heiklen Regulierungssituation hat das große Kind nicht die Reife, berechtigte Gefühlsanteile (z.B. Du fühlst Dich gerade durch die Schreimaus auch genervt) von unberechtigten Abwertungen des kleinen Kindes zu unterscheiden. Ich denke da an Deine empathische Schilderung von neulich über das neugierige Kind im Supermarkt. Ich finde, wir Eltern haben die Aufgabe, auch den Geschwistern solche einfühlsamen Interpretationen des Verhaltens der Kleinen nahezubringen und nicht den (sicherlich auch berechtigten) Primitiv-Primäraffekt (wütend auf die Kleinen werden sie außerdem eh von selber). Denn nach jenem würdest Du ja auch handeln (dann müsstest Du das kleine Kind ja verdreschen, weil es Dich so ärgert, um auch das mal überspitzt zu sagen.).
Habe ich heute meinen Vielschreibtag? Ich hoffe jedenfalls, dass es richtig angekommen ist.
Liebe Grüße - immer in Wertschätzung für Deinen Erziehungsstil
Tini

"Denn nach jenem würdest Du ja auch NICHT handeln", gerade das Wichtigste ist beim Editieren verloren gegangen. LG Tini

Liebe Tini,
ja, Du hast vollkommen recht!
Bei uns ist es so, dass WENN es wirklich mal so ist, dass ich mit Colin über die 'dumme Nudel' motze, das das Ende einer langen Heul-/Nervperiode (inklusive ganz viel Mitgefühl und wertvoller 'Beziehungsarbeit') von Maxi ist und von beiden Seiten mit einem Augenzwinkern geschieht. Allein schon die Formulierung ist so, dass wir beide darüber lachen können...Colin erfindet so gerne witzige Schimpf-/Kosewörter ("Hihi, der Papa ist ein dicker Kühlschrank!"; "Mama, ist die Maxi ein Butterkuchen?")...das ist vielleicht wirklich unpädagogisch, aber im Alltag ist mir ein Lacher manchmal (!) mehr wert, als das 'richtige' Verhalten.
Ich schwöre Stein und Bein, dass Colin kein Kissen auf die Maxi legen würde um sie 'leise' zu machen. Er überlegt immer sehr angestrengt, was sie eigentlich haben könnte. Sein Repertoire dabei ist groß, Tee trinken, Schnuller, Brust, Tragen, Kuscheln, Popo sauber, spielen, verschiedene Spielsachen, reden können...
Was ich auch denke ist, dass Colin sehr genau erfährt, dass Maxi mit ihrem Kreischen etwas sagen möchte und dabei wirklich wütend wird. Nach einem gemeinsamen Gemecker über Maxi reden wir z.B. oft darüber, dass Maxi nicht sagen kann, was sie will. "Die kann noch nichts sagen!" ist dabei manchmal gefolgt von "Ich möchte einen Kakao!", ebenfalls wieder mit einem schelmischen Grinsen à la "Ich kann das schon!". Auch unpädagogisch? Ja! Aber es ist nun mal Fakt, dass Colin fortgeschrittener Redner ist und Maxi noch auf einer primitiven Stufe befindlich. Soll er doch die Vorteile dessen genießen! ;o)
"Sie lernen dann, dass es völlig o.k. ist, etwas gegen das kleine Kind zu haben, wenn es weint."
Nuuuun, in meinen Augen IST das echt so! Ich meine, es gibt doch sicher Momente, in denen Dir Dein Kind sympathischer ist oder Du mehr da Bedürfnis hast es zu kuscheln und zu knuddeln, als genau dann, wenn es wie am Spieß schreit aus einem für Dich unergründlichen Frust heraus, oder? Ich könnte meine dann manchmal bei den Nachbarn abgeben! ;o) Wie drückst Du das aus? Also ich sag' dann lieber mal zu ihr 'Dumme Nudel' als sie zu schütteln oder ihr ein Kissen ins Gesicht zu drücken!´
Aus meiner Sicht ist es in dem Moment erleichternd, auch für das ältere Kind, das sicher auch geschafft ist nach so einer Episode, seinen Frust verbal (!) auf eher freundliche Art auszudrücken, statt dem Krümelchen wirklich mit der Schippe auf den Kopf zu hauen.
Fazit: Colin erlebt, wie alles Engagement in das Trösten des kleinen Wutklößchens gesteckt wird, bis es irgendwann ENDLICH aufhört zu schreien. Anschließend wird zum Streßabbau und auch um das Ganze kurz verbal abzuschließen ein klitzekleines bißchen geschimpft. Quasi ein temperamentvolles, erleichtertes Aufseufzen, dass es vorbei ist. Das finde ich insgesamt akzeptabel. Sicher nicht perfekt, aber ok.
Also, unter Abwägung aller Argumente gebe ich Dir vollständig recht, bin mir aber 100%ig sicher, dass es bei uns hier keinen Schaden anrichtet. Und manchmal kann ich auch nicht aus meiner Haut. Aber dafür schäm' ich mich nicht.
Liebe Grüße
Steffi, die dankbar ist für die Kritik und so demnächst vielleicht eine Episode mehr ohne Abschlußmotz schafft! ;o)

Liebe Kirsche,
sieht ganz so aus, als könntest Du etwas Unterstützung gebrauchen!
Wann ist denn Dein Mann nicht zu Hause. Ich meine, an welchen Tagen in der nächsten Woche?
Und wieviele Autominuten hätte ch von Harburg aus zu Euch zu fahren?
Könnte Montag ganztags & am Mittwoch ab ca. 14:00 Uhr mal auf 'ne Trage- oder Mottebespaßungsrunde vorbeikommen !
Oder , wenn Du magst und es Dir mir 2 Kids zutraust, könnt Ihr ,zecks Tapeten- und Luftwechsel, auch einen Abstecher in den Süden machen!
Meld Dich einfach!
Schöne Grüße
Antje

Hallo Antje,
das ist aber ein nettes Angebot ;-)
Möchte es aber zur Zeit nicht annehmen, aberrr...
da mein Bruder in HH wohnt und meine Freundin in ROW, liesse sich da bestimmt mal was verbinden.
Meine Bruder bewohnt nur ein 1-Zimer-Appartment und daher sind wir noch nicht da gewesen, würd ihn aber doch gerne mal die Kleine vorstellen.
Die Motte liebt übrigens Zugfahrten.
Da Du quasi auf der anderen Seite von HH wohnst, wären es vermutlich knapp 120 Autominuten.
Wir wohnen quasi an der Vorletzten Autobahnabfahrt Richtung Norden.
Liebe Grüße, Kirsche, die schon vom bloßen Angebot aufgebaut wurde, mit Impf-Nike (der blanke Horror)

Hi Kirsche,
na dann stelle ich der Motte hiermit schonmal eine Einladung aus für ein Kurztripp in den Spaß-Erlebnis-und "Seeluft"Kurort HH-Harburg. Inwiefern der dann von der DB auf die Zugfahrt angerechnet wird, kann ich leider nicht sagen ;o)
Freut mich, wenn mein mail schon zur Allgemeinwohlverbesserung gesorgt hat. Und für den Fall, dass es Dir Montag oder Mittwoch doch "zu bunt" wird, das Angebot steht immer noch ;o)
Ich denke aber, schöner für Euch wärs, wenn Ihr die männerfreie Zeit ganz besinnlich und stressfrei verbringt.
Das wünsche ich Euch jedenfalls!!
Gute Besserung für Nike
& auch sonst alles Liebe wünscht
Antje