Morgen wird sich die Wachabteilung meines Mannes von ihrem verunglücktem Kollegen verabschieden. Ich habe beschlossen mit zu gehen, um unseren Freund nochmal zu sehen. Mir ist schon ganz komisch und ich hab auch Agst aber irgendwie muß ich ihn nochmal sehen.
Ich habe auch meine Freundin am Freitag angerufen. Ich habe mich gar nicht getraut, da ich nicht wußte, wie sie reagiert. Sie war unter Beruhigungsmittel und es war total erschreckend zu hören wie ruhig und gelassen sie diese Mittel machten. Sie weinte nicht, ich war total aufgelöst. Sie redete wie ein Gespenst, so hab ich sie noch nie gehört. Heute hat mein Mann erfahren ( die Kollegen kümmern sich mit um alles und telefonieren ständig untereinander ), daß sie ihren Mann einäschern lassen wird. Von seiner Asche läßt sie etwas in 2 kleine Anhänger einfüllen, einen für sich und einen für die Tochter. Ich wußte gar nicht daß sowas möglich ist, fand die Idee makaber aber trotzdem gut. Als mein Mann heute bei ihr anrief, lief der Anrufbeantwortet mit seiner Ansage auf Band. Das war schon traurig ihn zu hören und zu wissen, daß er nicht mehr da ist. Mittwoch ist die Trauerfeier. Eine öffentliche Beisetzung wird es jetzt ja nicht geben. Sie sagte, daß sie die nicht überstehen würde. Ich kann sie verstehen und finde den Entschluss gut.
Wir können es immer noch nicht fassen und die Stimmung ist gedrückt. Sorry für`s zutexten.ist mir gerade wieder alles durch den Kopf gewandert, nachdem ich mit Uwe gesprochen habe
LG Lilly