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Trauriger Arbeitstag für meinen Mann :-(

Hallo! Eben rief mich mein Mann von der Wache an: Sie haben heute versucht eine 8 jährige zu retten. Wie gesagt, versucht.....ist ihnen leider nicht gelungen. Die Kleine war schon tot als sie kamen. Die Mutter kam mit dem Kind auf die Straße gerannt. Es war total schlimm! Die Mutter hat noch ein Kind, alle beide waren / sind behindert. Als sie die Mutter in den Rettungswagen riefen um ihr zu sagen daß sie aufhören müssen, weil es keinen Sinn macht, hat sie ihre Tochter geküsst und gestreichelt und im Arm gehalten. Mein Mann meinte, er mußte daran denken wie Lenny gestern auf der Schauekl saß und lachte und daß alles so schrecklich war! Ich mußte glatt heulen! Sowas macht mir immer Angst! Da kann man nur beten daß unseren Süßen niemals etwas zustößt!
LG von Lilly.....die das eben los werden mußte!
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Re: Trauriger Arbeitstag für meinen Mann :-(

Hallo! Kann nur zugut nachvollziehen, was du fühlst. Mein Mann ist Rettungsassistent und bringt ab und an leider auch solch traurige Geschehnisse mit nach Hause. Auch SIDS gab es leider schon öfter. Werden dann auch immer nachdenklich und hoffe das wir von solchem Unheil verschont bleiben.
LG Nicole

Re: Trauriger Arbeitstag für meinen Mann :-(

Hallo Nicole!
Mein Mann ist Feuerwehrmann und Rettungssanitäter. Also ungefähr das selbe wie Deiner.
SIDS hatte mein Mann noch nicht aber schlimm sind die Fälle ja alle, oder? Einmal hat mein Mann einen Fall gehabt, wo ein Vater verstarb. Ein kleiner Junge von etwa 5 oder 6 Jahren lief umher und fragte immer, was denn nun mit Papa sei. Er schaute aus dem Fenster und verstand nicht wiso Oma und Opa unter anderem kamen. Das hat meinen Mann total daran erinnert wie seine eigene Mutter starb als er sieben war. Solche Geschichten machen mir immer wieder eine Gänsehaut. Da freut man sich doch wenn das eigene Kind einen den ganzen Tag schreiend genervt hat, einem keine Sekunde für`s Klo ließ und man auch nachts nicht gescheit schlafen konnte, weil man ewig die Füße vom Baby im Gesicht hatte, oder?!
LG Lilly

Re: Trauriger Arbeitstag für meinen Mann :-(

Hallo,
ja die Welt ist schon der helle Wahnsinn!
Man darf sich im wahrsten Sinne davon nicht verrückt machen lassen!
Es ist echt tragisch, was da passiert ist und was alles passieren kann! Sowas wird einem dann auch wirklich bewusst, wenn das Schicksal direkt neben einem zuschlägt!
Wir können wirklich nur hoffen, dass unsere Kinder gesund und wohlbehalten bleiben.
Man kann sie leider nicht vor allem beschützen und bewahren, das ist der hohe Preis für das große Glück Kinder zu haben.
Mein Mann erzählte mir heute das er auf dem Parkplatz von dem KiGa, wo ich zum Flohmarkt war,
ein weinendes Neugeborenes! in einem Auto entdeckt hat.
er hat die Mutter dann gleich ausrufen lassen, als sie zum Wagen kam und guckte wollte sie gleich wieder gehen, weil sie meinte das Kind würde schlafen.
Als mein Mann sie darauf aufmerksam machte, dass es weint, öffnete sie die Tür und es schrie wie am Spieß!
Als mein Mann mir das erzählte, sagte ich dass unserem Kind sowas nie passieren würden, da wir verantwortungsbewusst mit ihr umgehen und zu schätzen wissen, dass es sie gibt.
Was ich damit sagen wollte, es gibt so viele Gefahren, Krankheiten etc. und dann so viele leichtsinnge, leichtfertige oder gleichgültige Leute, ma kann es einfach nicht verstehen...
Ganz liebe und nachdenklich Grüße, mondkuss

Re: Trauriger Arbeitstag für meinen Mann :-(

Meine Güte...das gibt es doch nicht! Wie leichtsinnig doch manche Menschen sind!
Da fällt mir eine Geschichte ein: Ich habe in einem Sonnenstudio gearbeitet. Eine Mutter kam herein und ging 20 Minten sonnen. Sie bat mich auf ihr Kind zu schauen. Sie hat vor dem Schaufenster geparkt, man konnte das Kind schlafen sehen. Es war villeicht 10 MOnate oder ein Jahr. Keine Ahnung...zu der Zeit hatte ich noch keine Ahnung. Ich meinte, daß ich schauen könnte aber doch nicht tun kann. Egal, das Kind schläft eh. Kaum war die Kundin in der Kabine wurde das Kind wach. Es zappelte und weinte und fingerte am Autositz herum. Als die Kundin seelenruhig von der Bank kam, meinte ich, sie solle das Kind das nächste Mal nicht alleine lassen. Es war über 20 Minuten alleine im Auto. Die Mutter nahm das ganz cool auf und gab mir einen dummen Spruch. Heute als Mutter sehe ich da sganze noch viel schlimmer als damals. Da war ich mir der Gefahr noch gar nicht so bewußt. Ich traue mich kaum duschen zu gehen wenn mein Kind schläft und andere gehen in aller Ruhe Sonnen....wie Du schon sagst...der helle Wahnsinn!
LG Lilly

Re: Trauriger Arbeitstag für meinen Mann :-(

Weißt du genau das dachte ich auch, ich habe schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich ohne Babyfon die Wäsche draussen aufhänge, dabei ist die Wäschespinne genau unter Kerrins Zimmerfenster!
Ich habe schon mal ein Baby gerettet, das alleine im Wagen war.
Die Mutter war einkaufen bei Karstadt und das Kind vielleicht ca.9 Monate, alleine im Fahrzeug.
Nicht nur das es wach war und weinte... nein es hatte sich schon fast aus dem Sitz rausgewühlt (die Gurte müssen ziemlich locker gesessen haben) und hing mit dem Rücken über der seitlichen Kante des Sitzes und drohte herunter zu rutschen (in den Fussraum) und sich zu strangulieren.
Meine Kollegin hatte schon ihren Wagenheber geholt für den Fall, dass wir die Scheiben einschlagen müssen und wir hatten uns einen Punkt ausgeguckt der möglichst weit weg von dem Kind war. Das Kind liess sich auch nicht ablenken oder zurück in den Sitz locken.
Ich rannte zu Karstadt (100 m), meine Kollegin blieb beim Fahrzeug ( mit Wagenheber in der Hand), ich stürmte die erste Kasse sagte der Kassierin, sie solle die Fahrerin des grauen BMWs mit Kennzeichen blabla ausrufen, sie solle SOFORT zu ihrem Fahrzeug kommen.
Dan rannte ich wieder zum Auto und rief die Polizei übers Handy an und du wirst es nicht glauben, die Polizei war vor der Mutter da!
die kam dann aber auch angerannt und hat hoffentlich einen ordentlich Schrecken bekam, denn es gab mittlerweile schon ne kleine Menschenansammlung und die Polizei... da kriegt man wohl nen Schock!
...

Teil 2

wie geht es deinem Mann? Ist schwierig in so einem Beruf mit solchen Dingen klarzukommen, oder?
Aber es gehört leider dazu, dafür kann man oftmals Leben retten.
Ich arbeite ja im Psycho-sozialen Bereich und da hat man es dann hier und da mit einem Suizid zu tun und davon darf sich nicht unterkriegen lassen!
GLG mondkuss

Re: Teil 2

Hallo Mondkuss!
Ach, heute geht es ihm wieder ganz gut. Irgendwie sind die Jungs da alle schon ein bissl abgehärtet. Ansonsten könnten sie ja an Ort und Stelle gar nicht funktionieren. Gestern hat er schon sehr viel darüber nachgedacht und mit den anderen darüber geredet aber heute ist ein neuer Tag. Wer weiß was ihn morgen erwartet.....LG Lilly

Re: Trauriger Arbeitstag für meinen Mann :-(

Oh Lilly,
das ist ja wirklich schlimm :-(. Das sind für Deinen Mann doch bestimmt die Momente, wo er seinen Beruf eher nicht mag ?!.
LG und jetzt Tränen in den Augen
Linchen

Re: Trauriger Arbeitstag für meinen Mann :-(

Ach, ich weiß gar nicht so recht. Ich glaube, der liebt seinen Beruf schon total. Einerseits ist er abgehärtet. Wenn alte Menschen sterben, die ihr Leben gelebt haben oder wenn es nur noch Qual war. Wenn Kinder sterben oder Menschen die plötzlich umgekommen sind, unverhofft, die mitten im Leben standen, dann ist es schon schlimm. Aber oftmals können sie auch viel gutes tun und Leben retten. Darin geht er voll und ganz auf. Bin dann eigentlich immer ganz stolz auf ihn ;-)
LG Linchen

Re: Trauriger Arbeitstag für meinen Mann :-(

Hallo Lilly,
das ist furchtbar und ich verstehe, dass dich das mitnimmt. Vor zwei Jahren ist bei meinem Mann im Freibad auch mal ein Junge ertrunken, zwar nicht unter seiner Aufsicht aber trotzdem war das ganz schlimm. Der war auch 8. Es ist immer sinnlos, wenn Kinder sterben müssen und man nicht helfen kann. Aber die Schutzengel werden schon alle auf unsere Kleinen aufpassen. Da glaube ich ganz fest dran.
LG Daggi mit Schlaf-Sascha

Das ist ein harter Job!

Hallo Nicole, Dein Mann hat sich einen sehr belastenden Beruf rausgesucht. Davon wird er ja ein Lied singen können. Haben die eigentlich die Möglichkeit der Supervision oder ähnlicher Unterstützung bei der Feuerwehr? Ich habe eine Ausbildung zu Notfallpsychologin gemacht, und da haben wir in interdisziplinären Ausbildungskontexten auch mit Kollegen von Feuerwehr und Polizei zusammengearbeitet. So hat z.B. die Feuerwehr Gladbeck ein internes Unterstützungssystem nach belastenden Ereignissen. Ich hoffe, Dein Mann kommt mit solchen Erlebnissen gut klar. Ich kann mir gut vorstellen, dass er jetzt mit Kind und nach dem Tod Eures Freundes manches noch mal anders erlebt. Alles Gute für ihn! LG Tini

Re: Das ist ein harter Job!

Hallo Tini!
Es gibt eine Seelsorgerin bei der Feuerwehr. Sie ist für die Männer da und begleitet auch während der Arbeit. z.B. war sie dabei als mein Mann unserer Freundin die "Todesnachricht" überbracht hat. Das war auch für sie sehr schlimm, da sie ja diesen Mann ebenfalls gut kannte.
Ich denke mal daß Du das selber auch kennst. Ich stelle mir sowas unheimlich schwer vor. Man wird selber mit schlimmen Situationen konfrontiert und muß dann anderen helfen.
Es stimmt, er sieht jetzt viele Situationen nochmal anders als vorher. Wenn etwas mit Kindern ist, denkt er natürlich gleich an Lenny und nun kann er sich nochmal ganz anders in die jeweiligen Fälle hineinversetzten. Aber man darf auch nicht zuviel darüber nachdenken, ansonsten kann man seinen Job wohl gar nicht ausüben.
Die Jungs tun auch viel gutes. Ich denke dann immer an das Baby, welches er mit entbunden hat :-) Das war doch oberklasse!
LG Nicole
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