Trauer
noch vor 1 Stunde war meine größte Sorge, wie wir unseren Rohrbruch behoben bekommen. Nun sitze ich hier und bin zutiefst traurig über den schlimmen Verlust, den eine Freundin aus meiner Kindheit erlitten hat.
Ich habe soeben von meiner Mutter erfahren, dass das Herz des Babys, welches meine Freundin in dieser Woche bekommen sollte, aufgehört hat zu schlagen. Das Baby ist gestorben und meine Freundin musste es tot zu Welt bringen. :-(
Ich weiß gar nicht, was ich tun kann. Kann man einen Menschen in dieser Situation überhaupt trösten?
In den letzten Jahren haben wir wenig Kontakt gehabt. Wir sind gemeinsam aufgewachsen und unsere Familien sind noch heute Nachbarn. "Familie" ist im Falle meiner Freundin leider etwas übertrieben. Eigentlich hat sie außer ihrem Freund niemanden, der ihr im Moment zur Seite steht. Die Großmutter ist sehr dement, der Vater starker Alkoholiker (kein schlechter Mensch, aber bestimmt auch keine Unterstützung), die Mutter hat Mann und Tochter allein gelassen als meine Freundin noch ein Säugling war. Von der Existenz ihrer beiden älteren Schwestern hat sie erst erfahren als sie Mitte 20 war. Einen Kontakt gibt es nicht. Sie hat sich so auf das Baby gefreut. Sie hat gesagt, es wäre das erste Mal in ihrem Leben gewesen, dass jemand wirklich zu ihr gehört hätte.
Meine Freundin hat meine Mutter angerufen, als sie vom Tod ihres Babys erfuhr. Meine Mutter versucht nun, sich um meine Freundin zu kümmern. Ich fühle mich sehr hilflos.
Traurige Grüße, Viola
Re: Trauer
deine Mutter scheibnt eine Stütze für deine Freundin zu sein,da sie keine eigene Familie hat...das ist doch schon mal ein Halt.
Auch wenn ihr in letzter Zeit wenig Kontakt hattet,wie wäre es wenn deine Mutter sie einlädt und ihr euch da ebenfalls begegnet?Oder fahre mit deiner Mutter zu ihr...kaffee und Kuchen ist ein Anfang!
Oder schreibe ihr einen Brief!
Ich persönlich würde sie anrufen und fragen ob Du sie besuchen kannst oder ob sie zu dir kommen mag!
LG moona
Nachtrag
LG, Viola, die leider zu weit weg wohnt, um für die Freundin oder deren Freund wirklich da zu sein :-(
Re: Nachtrag
ich weiß nicht so recht, wie man in so einer situation wirklich helfen kann, aber nach meinen erfahrungen und dem austausch mit dem hospizkreis ist vor allem präsenz und kontakt wichtig, also kein zurückziehen und kein warten auf einen hilferuf, sondern einfach da sein, beim weinen die hand halten oder am telefon aussprechen lassen. körperliche präsenz ist wohl das wichtigste.
das, was deiner freundin passiert, gehört zu den schlimmsten dingen, die im leben überhaupt passieren können - das geht über unsere normalen verhaltensweisen für schwierige situationen weit hinaus...
hoffentlich hält ihr im kreissal jemand die hand...
jennifer.
Re: Trauer
was das mit Deiner Freundin passiert ist eine ganz schlimme Situation. Soetwas wünscht man keinem Menschen und für mich ist das so ziemlich das schlimmste was einem Menschen passieren kann :-(
Ich finde es sehr schön, dass Deine Mutter sich um die Freundin kümmert, ihr beisteht wo sonst niemand da ist! Das ist kostbar und mit nichts aufzuwiegen!
Wie Du sie unterstützen kannst?..hmm, ich persönlich würde ihr einen Brief schreiben. Ihr mitteilen, dass Du an sie denkst, dass Du den Kontakt zu ihr suchst und sie unterstützt wie immer Du kannst.
Der Sohn meiner Tante ist mit 6 Monaten am Kindstod gestorben (er hat noch einen zwillingsbruder!). Bis heute, 23 Jahre später, ist dieses Thema für meine Tante absolut tabu, niemand darf in ihrem Beisein darüber rede...auch nicht der Zwilling!
Ich hoffe Deine Freundin hat diese Geburt bald hinter sich und findet für die Zukunft die Unterstützung die sie braucht!
Mitfühlende Grüße von
Natascha
Re: Trauer
da fällt mir nur ein wort ein:grauenvoll.
es ist schwierig zu helfen, wenn du so weit weg wohnst.
vielleicht kann deine mutter da eher eine rolle übernehmen,wenn deine
freundin und deine mutter das wollen.immerhin hat es ja einen grund
gehabt,gerade SIE anzurufen.
die basishilfe könnte im moment neben dem freund deiner freundin wohl nur
deine mutter leisten,so sie die kraft hat.
eventuell kannst du aus dem hintergrund deine mutter stärken und für deine
freundin zur verfügung stehen,sobald sie das möchte (telefonate).
ich weiß nicht,wie eng euer verhältnis heute ist.
alles liebe,sylvi
Re: Trauer
das ist ganz, ganz übel!
Ich habe eine Freundin die hat nach zwei Fehlgeburten ihr erstes ausgetragenes Kind in der 34. SSW bei einem Autounfall verloren.
Jetzt wo ich Deine Zeilen lese, sehe ich mich wieder in den Telefonhörer in der Hand ihre Hiobsbotschaft erhaltend.
Ich hatte damals weder Kind etc. und habe mich gleich zu ihr auf den Weg gemacht, bin dort ein paar Tage geblieben.
Nachts in ihrer Wohnung, tags im KH.
Wir haben geredet, geredet, geredet.
Nach meiner Abreiese haben wir telefoniert und geredet, geredet...
Was ihr sehr geholfen hat, ist dass wir über alles gerdet haben, nichts verschwiegen, keine Tabus!
Sie hat selbst ziemlich Glück gehabt, den Unfall zu überleben, das Kind hat evtl. ihr Leben gerettet und sie vor schlimmeren Verletzungen geschützt, ganz üble Sache, aber auch darüber haben wir geredet.
Darüber dass sie ihr totes Kind im Arm gehalten hat, es angezogen hat und, und, und...
Also, wenn Du ihr nah genug stehst oder Dich einfach nur dazu in der Lage siehst, dann rede mit ihr, rede. rede, rede...
Liebe und traurige Grüsse, Kirsche
Re: Trauer
das ist der blanke Horror... Es ist eine sehr unangenehme Prozedur und dann
muss das ganze ja auch überwunden werden, was es überhaupt heißt, ein Kind
zu verlieren. ich würde ir die näxten schritte überlassen, je nach dem, was für
ein typ sie ist. helfen kann man da nicht viel denke ich, das ist wirklich schlimm.
Alles Gute und viel Kraft wünscht die bea
Re: Trauer
:O(so ein schlimmes schicksal ist sicher niemals richtig zu überwinden und dass,wo sie schon soviel mitgemacht hat...
Ich finde es ganz toll von deiner mama,ihr zur seite zu stehen...ich denke,da hat sie etwas halt und du kannst ihr dein dasein anbieten,wenn sie es braucht...wenn sie es braucht,wird sie sicher an dich denken...ach,viola...wie schrecklich:O(((...
ich habe letzes jahr vor weihnachten fast mein patenkind verloren(16jahre ist sie da gewesen)und ich fand die ungewissheit schon so schlimm...man sagt,alles hat seinen sinn im leben,aber manchmal fragt man sich doch schon*warum*...LG Tina,die immer dankbar ist und glücklich,wenn ihre Kinder abends gesund daheim im bett liegen....man sollte immer dankbar dafür sein...immer....
Re: Trauer
deine Freundin macht die Hölle Pur im moment mit, nur sie befindet sich momentan in einer Trance-Phase - ich war damals einfach nur gefühlslos von der Zeit dieser nachricht ... bis ich alles überstanden hatte ...
Und danach braucht deine Freundin viele viele tröstende Worte, eine Starke schulter einfach jemand der da ist und zu hört und nicht allzuviel fragt .. falls du verstehst was ich meine.
Ich mochte und mag auch nicht gerne darüber reden, es ist für mich nicht direkt ein Tabu-Thema aber es macht mich immer noch viel zu traurig um darüber gefasst und mehr oder weniger sachlich zu reden -
Geh auf deine Freundin zu .. biete Ihr an was du ihr anbieten kannst
und ich finde es ganz toll das sich deine Mum um sie kümmert.
Ich wünsche deiner Freundin verdammt viel Kraft
Melle
Re: Trauer
ich schleich' mich mal aus dem Nachbarforum ein - der Zwillingsschwester einer guten Freundin von mir ist das auch passiert; allerdings beim zweiten Kind und eingebettet in eine recht intakte Familie, zudem ist sie ein religiöser Mensch und hat in ihrem Glauben auch eine Stütze gefunden. Was ihr sehr geholfen hat, war der Gedanke, dass das Kind eine wunderschöne Zeit in ihrem Bauch hatte - so schön, dass es danach lieber zurück an seinen Ursprungsort gehen wollte und nicht hinaus in die Welt. Und dann reden, reden, reden. Das Schlimme beim Verlust eines noch nicht geborenen Kindes ist, dass es für die Mutter schon längst Teil ihres Lebens, für ihr Umfeld aber noch nicht so richtig real war; dass niemand ihre Erinnerungen an das Kind teilt, dass viel zu schnell zur Tagesordnung übergegangen wird, dass ausser ihr niemand daran denkt, wann das Kleine seine ersten drei Monate, sein erstes halbes Jahr, seinen Geburtstag hätte. Schreib ihr, schick ihr ein liebes Päckchen (Kerzen, Tee, eine schöne CD, vielleicht ein Buch zum Thema, falls sie jemand ist, dem Bücher helfen ("Gute Hoffnung - jähes Ende" soll ja sehr hilfreich sein)), biete ihr Kontakt an. Die Schwester meiner Freundin hat noch ihre ganze nächste (gut verlaufene) Schwangerschaft hindurch nur von dem gestorbenen Kind gesprochen; danach war sie dann bereit, das neue in ihr Leben aufzunehmen. Ruf sie nach der Beerdigung an und danach vielleicht auch ab und zu, einfach, damit sei jemanden zum Reden hat (wenn ihr Freund und vielleicht Deine Mutter die einzigen Menschen sind, die ihr nahestehen, wird sie vielleicht bald das Gefühl haben, sie könne nicht "schon wieder" über das Kind sprechen, da wird es gut sein, wenn sie noch jemanden zum Reden hat). Trösten kann man nicht, aber dabeisein kann man.
LG Iris
Re: Trauer
meiner Freundin ist im letzten Jahr ähnliches passiert und ich war bei der Geburt dabei. Das Baby (27 SSW) ist während der Geburt (war von Anfang an nicht überlebensfähig) gestorben.
Ich war einfach nur für sie da - jeden Tag - jede Nacht (Telefonate oder Anwesenheit)! Biete ihr auf jeden Fall Deine Hilfe an und steh ihr durch Gespräche usw bei.... Gemeinsames Trauern!!!
Es war eine schreckliche Zeit - ich kann das gut nachempfinden!! Vor allem Deine Hilflosigkeit :-(((
LG
Antje
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