Hallo Ihr Lieben,
meine Schwiegermutter war schon immer schwierig, sie ist seit einigen Jahren zucker- und herzkrank und erblindet. Wegen Vivi kommen die beiden uns ungefähr alle 6-8 Wochen besuchen, was ich sehr anstrengend finde. Aber mein Mann hängt sehr an ihnen und ich bemühe mich um einen freundlichen und harmonischen Umgang. So langsam platzt mir aber echt der Kragen. Immer, wenn sie hier sind gibt es so kleine spitze Bemerkungen von meiner Schwiegermutter. Sie ist dann richtig bösartig, erzählt z.B. immer, daß bei ihnen in der Familie früher immer ganz viel gelacht wurde. Ihre Kinder hätten immer gut geschlafen, nie Trotzanfälle gehabt, sie wäre immer fröhlich, ausgeglichen und nie krank gewesen als ihre Kinder klein waren. Das Ganze immer mit so einem Unterton, bei dem rüberkommt, daß wir irgendwas total falsch machen, da bei uns nicht ständig Jubel, Trubel, Heiterkeit regiert. Dazu ständig Erziehungseinmischungen... Gestern hat sie wieder eine spitze Bemerkung gemacht. Ich hatte gestern einen sehr wichtigen beruflichen Termin, bei dem ich ausgeschlafen sein mußte. Daher hat mein Mann in der Nacht davor das Babyphon genommen und ist aufgestanden als Vivien geweint hat und hat versucht sie zu trösten, was wohl nicht gleich geklappt hat (aber etwas später schon), ich habe weitergeschlafen. Da wir beide arbeiten, nehmen wir immer abwechselnd das Babyphon schon seit Vivis Geburt. Gestern am späteren Nachmittag sagte sie dann in ziemlich fiesen Ton im Beisein meiner Mutter, daß es ja kein Wunder sei, wenn Vivien nachts weint, wenn die Mutter nicht kommt und einfach weiterschläft. Diese Bemerkung hat mich verletzt und ich habe ihr das (nachdem meine Mutter weg war) freundlich und sachlich gesagt. Sie ist total ausgerastet und ich hatte das Gefühl, daß aller Haß, den sie auf mich zu haben scheint, aus ihr herausbrach (leider vor Vivien). Sie hat mir vorgeworfen ich sei egoistisch und wolle den totalen Krieg mit ihr, den könne ich gerne haben. Dann hat sie gesagt, ich sei schuld, wenn sie einen Herzinfarkt bekommt (das sagt sie immer, deshalb lassen sich mein Mann und sein Vater alles von ihr gefallen) und viele weitere Gemeinheiten. Ich habe immer versucht, ihr eine Brücke zu bauen, gesagt, daß ich keinen Krieg wolle nur mit ihr vernünftig reden usw. Keine Chance...sie warf mir dann noch vor, jetzt hätte ich erreicht, was ich ja immer schon wollte und über die Folgen würde ich mich noch wundern. Dann stolperte sie heulend aufs Gästeklo. Ich war wie vor den Kopf geschlagen, die Frau muß mich seit Jahren hassen! Nun seit gestern abend wird, wie in der Familie meines Mannes üblich, das Thema sorgsam gemieden und totgeschwiegen. Ich rede nicht mit ihr, sie hat mich ziemlich verletzt, aber zuhause ist es für mich unerträglich. Sie wollen noch bis Sonntag bleiben und ich überlege, wie ich möglichst viel weg sein kann. Vivien liebt die beiden und ist leider im Moment auch nicht sehr nett zu mir ("Ich mag nur Oma und Opa, Dich nicht" sagte sie vor ein paar Tagen). Bin irgendwie so im Konflikt, da ich auch bei Vivien sein möchte, aber die zwei sind soo einnehmend, dass ich bei Vivi abgemeldet bin. Hab auch Angst, dass die Beziehung zu meinem Mann darunter leidet, ich bin aber nicht mehr gewillt, mir von ihr alles gefallen zu lassen und nicht mal ruhig sagen zu dürfen, wenn mich etwas verletzt. Danke fürs Zulesen...
LG von Katja *zur Zeit zum Glück im Büro*