Stillen und Rauchen?
ich hab auch mal wieder Zeit gefunden reinzuschauen und muss gleich ein brenzliges Thema ansprechen.
Also, ganze Schwangerschaft hindurch hab ich absolut nicht geraucht. Nun aber lüstet es mich derart... miene Kleine ist 4 Wochen alt und wird voll gestillt. Ich hab gelesen, wenn man gleich nach dem Stillen raucht, ist die Zigarette bis zum nächsten Mal abgebaut (wir haben einen Abstand von 4 Stunden)
Ist da was Wahres dran? Geht das Nikotin voll in die Muttermilch über? Oder ist das nicht so schädlich wie in der SS? Raucht jemand von euch, obwohl er stillt?
Über Meinungen und Ratschläge freu ich mich!
Lg, Lizzy
Re: Stillen und Rauchen?
meine hebi hat gesagt, bis zu 6 zigaretten ist okay, und halt gleivh nach dem stillen. besser ist natürlich ohne ;0)
glg, mona
Re: Stillen und Rauchen?
kann mich meiner vorrednerin nur anschließen. ich habe in der ss auch aufgehört zu rauchen und mich schmachet es auch immer mal wieder ziemlich, besonders, wenn der streß nachläßt ;o)
aber ich bin soooo froh, aufgehört und es geschafft zu haben...ich wills einfach nicht mehr..weil ich weiß, dass ich ganz schnell wieder süchtig wäre. ich stille übrigens nicht...will aber trotzdem nimmer rauchen...rauchen ist doch ätzend!!
GLG micha mit alina 7w3t
Hallo, ich kopier mal einen Text von Welter rein.
Natürlich ist es das Beste, wenn eine Mutter nicht raucht, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. Wenn man sich die Situation mal objektiv anschaut, wird ein Kind einer Raucherin in einem Umfeld mit Zigarettenrauchs mit all seinen Nachteilen aufwachsen. Demgegenüber stehen die Vorteile des Stillens, auch wenn die Milch mit Nikotin belastet sein wird.
Nikotin tritt rasch in die Muttermilch über. Cotinin, das wichtigste Stoffwechselprodukt des Nikotins, erscheint ebenfalls rasch in der Muttermilch. Mit zunehmender Zahl gerauchter Zigaretten steigen Nikotin- und Cotiningehalt in der Muttermilch an (Schwartz-Bickenbach et al., 1987). Neben Nikotin und Cotinin sind weitere hochgiftige und auch krebserregende Stoffe in der Muttermilch von Raucherinnen zu erwarten. So sind z.B. die Kadmiumkonzentrationen in der Muttermilch gegenüber denen von Nichtraucherinnen deutlich erhöht (Radisch et al., 1987).
Mögliche Folgen des mütterlichen Rauchens können bei der Mutter ein niedrigerer Prolaktinspiegel und beim Baby ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen, ein höheres Risiko für den Plötzlichen Kindstod und bei extrem starken Rauchen Erbrechen, Durchfall und schneller Herzschlag sein. Diese kindlichen Probleme treten aber auch bei passivem Rauchen auf.
Der Plötzliche Kindstod (SIDS) kommt häufiger vor bei Babys von Rauchern. Gestillte Babys von Rauchern haben ein SIDS Risiko, das dem von nicht gestillten (nicht gestillte Babys haben ein höheres Risiko als gestillte Babys) Babys von Nichtrauchern gleich ist. Babys von Rauchern haben häufiger Atemwegserkrankungen. Diese Auswirkungen des Rauchens werden abgemildert wenn das Babys gestillt wird.
In ?Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann 6. Auflage, Juni 2001 steht:
?Stillenden Müttern ist dringend zu raten, das Rauchen einzustellen und auch darauf zu achten, dass der Säugling nicht durch andere Raucher in der Umgebung mitrauchen muss. Wenn nicht bereits während der Schwangerschaft, sollte spätestens ab der Geburt der Haushalt zur Nichtraucherzone erklärt werden. Sollte der Mutter das Einstellen des Rauchens nicht möglich sein, muss zumindest versucht werden, die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten auf 5 zu begrenzen. Ob ab 10 oder 15 Zigaretten täglich empfohlen werden sollte (Anmerkung: andere Autoren geben eine Zahl von 20 an) ist müßig zu erörtern. Es gibt keine Studien, die belegen, ab welcher Zigarettenzahl die Vorteile des Stillens von den Nachteilen des Rauchens überwogen werden. Außerdem ist nicht nur die Anzahl relevant. Das individuelle Rauchverhalten wie Inhalieren, Verwerfen von Zigarettenresten und Markenwahl beeinflusst den Toxineintrag in die Milch ebenfalls erheblich. Einige Autoren empfehlen, wenigstens 2 bis 3 Stunden vor dem Anlegen nicht zu rauchen. Dies erscheint bei Vielraucherinnen wenig praktikabel. Es mag aber als Anreiz zum Wenigerrauchen dienen."
Sie sollten - auch in Ihrem eigenen Interesse - versuchen, den Zigarettenkonsum möglichst gering zu halten und nicht neben dem Kind rauchen.
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