Heute bin ich auf sehr plastische Weise einmal wieder daran erinnert worden,
wie fragil mein kleines Glück doch ist. Sohni, mit dem ich mich übrigens just
heute nervenzusammenbruchsnahe gewaltig in die Wolle bekommen hatte,
weil ich sein wochenlanges Zornverhalten einfach nicht mehr aushalte, stellte
sich heute abend auf den Triptrap und fiel urplötzlich hintenüber über die
Lehne, noch bevor ich auch nur sagen konnte, dass er nicht auf Stühle stehen
soll. Er kippte voll auf den Hinterkopf und als ich ihn aufhob, weinte er nicht.
Er war kurze Zeit bewusstlos und kam dann zwar zu sich, verdrehte aber nur
die Augen und war völlig leblos. Ich tat das, was eine rationale professionelle
Mutter in einer solchen Situation so tut: ich heulte, was meine Große dazu
veranlasste, mich zu trösten (surreal, das ganze und ich gab es dann auhc
auf). Mein Mann war Gottdank greifbar und wir fuhren sofort in die
Kinderklinik, 5 Mann hoch, aber es gibt nunmal keine Standby- babysitter.
Unterwegs erbrach sich mein Kleiner - über meinen neuen Mantel - ,wurde
aber immerhin orientierter und seine Gesichtsfarbe wechselte ins Grünliche.
Die Untersuchung ergab eine Gehirnerschütterung. Sein Zustand besserte sich
zunehmend. Der Arzt empfahl uns zwar, dort zu bleiben (zur Beobachtung),
aber durch die Blume gab er uns letztlich auch zu verstehen, dass man auch
zu Hause beobachten kann und dass Sohni wohl wirklich Glück gehabt hat
und nix weiter Schlimmeres am Kopf. ich wünsche so etwas niemanden, ganz
ehrlich. Und ich bin immer noch ständig am Gucken, ob mit ihm alles in
Ordnung ist. Wir haben eine Krisennachtschicht anberaumt und wechseln uns
im Beobachten seines Schlafs ab.( Irgendwie auch friedlich, das Bild meines
schlafenden Sohnes. So ausführlich habe ich ihn noch nie beim Schlafen
beobachtet) Nach meinem bisherigen Erfahrungsschatz spreche ich mich
dafür aus, TripTraps nur noch in Kombination mit Versicherungen zu
verkaufen, insgesamt sind sie sehr Schmerzintensiv . schönen Abend
wünscht die Bea, deren Sohn ganz munter aus dem Krankenhaus marschierte,
sich freundlich von allen verabschiedete und nur schwerlich davon
abzubringen war, nicht zum Auto zu rennen und der nicht davon abzuhalten
ist, den Mann, der ihn untersucht hat, als "zahnaatzt" zu bezeichnen.