Hallo Ihr Lieben,
heute morgen habe ich wirklich einen Riesenschreck bekommen, der mir den ganzen Tag über in den Knochen sitzt.
Ich war mit Henrik bei der Spielegruppe. Die Spielegruppe findet in einem Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde statt. Das Grundstück grenzt an eine sehr viel befahrene Straße, der Zugang ist aber über eine Nebenstraße gegeben. Hinter dem Haus befindet sich ein eingezäunter Garten und weil das Wetter so schön ist, durften die Kinder heute dort spielen. Da es möglich ist, um das Haus herum nach vorne zur Auffahrt zu laufen, haben wir den Weg mit Stühlen abgesperrt und die Kinder gebeten, nicht dort lang zu laufen. Um ganz sicher zu gehen, dass nicht doch ein Kind die Straße erreicht, habe ich dann allerdings auch noch zusätzlich das Gattertor der Einfahrt abgeschlossen.
Es kam wie es kommen musste: Henrik hatte wieder einen enormen Erkundungsdrang und lief um das Haus herum. Ich bin zwar sofort hinter ihm her, aber langsamer als er. Schließlich konnte er nicht auf die Straße hinaus, das Tor hatte ich selbst verschlossen. Ihr könnt euch vielleicht mein Erschrecken vorstellen, als ich um die Ecke kam, das Tor weit auf und keinen Henrik mehr sah! Ich bin sofort laut rufend zur Straße gelaufen, sah ihn aber nirgends. Erst wollte ich zu der Hauptstraße rennen, dann fielen mir die anderen Kinder ein, die auch noch raus könnten. Als ich also nochmal zum Tor zurück bin, sah ich im Inneren des Hauses Henrik, wie er sich zwischen den Kinderwagen versteckte. Ich war so erleichtert!
Es stellte sich heraus, dass der neue Gemeindepfarrer sich bei der Spielegruppe vorstellen wollte. Er hatte das Tor aufgeschlossen und weit aufstehen lassen. Ich weiß allerdings nicht, ob uns der Pfarrer noch öfter besuchen wird. Bei seinem Weggang war er mir geradewegs in die Arme gelaufen und da ich gerade erst Henrik wiedergefunden hatte, war mein Adrenalinspiegel wohl noch ziemlich hoch. Ich war so sauer, dass das Tor weit aufstand (Wie kann man eine Spielegruppe mit 1- bis 3-jährigen besuchen und ein zuvor verschlossenes Tor weit offen stehen lassen? Ich spaziere auch nicht in einen Kindergarten und lasse Tür und Tor weit auf stehen.), und ich befürchte, ich habe meinem Ärger ziemlich Luft gemacht. *hüstel*
Nun denn, ich werde mir jetzt noch all die neuen Profilbilder und Filme ansehen und hoffe, dass ich dann ohne Was-alles-hätte-passieren-können-Gedanken einschlafen kann. Henrik musste jedenfalls heute einige Extra-Knuddler über sich ergehen lassen, weil ich so froh war, dass ihm nichts passiert ist.
LG, Viola, die morgen mit Henrik zum Zahnarzt geht und hofft, dass er dort den Mund aufmacht...