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Psychologische Frage: An Tini und andere

Hallo,
wir hatten neulich im Freundeskreis eine interessante Diskussion über pflegeleichte und nicht pflegeleichte Kinder. Beispiel: Unser kleiner Marten ist recht pflegeleicht, lacht viel, weint selten, hat jetzt schon einen festen Tages- und Nachtablauf und macht auf alle einen zufriedenen, glücklichen und ausgeglichenen Eindruck. Einige waren der Meinung, dass wir halt Glück haben, dass unser Kind einen so sonnigen Charakter hat, der genetisch bedingt sei. Andere glaubten, dass wir als Eltern mit unserer ruhigen Art und unserem harmonischen Zusammenleben positiv auf Marten wirken und er deshalb so sei. Ich persönlich denke, dass es eine Mischung aus beidem ist, frage mich aber, was den höheren Anteil hat. Man kann das ja auch umdrehen: Leben anstrengende Kinder grundsätzlich in Unruhe und mit unausgeglichenen Eltern? Ich kenne einen Psychoanalytiker, den will ich bei Gelegenheit unbedingt noch mal dazu befragen. Bis dahin aber interessiert mich eure Meinung (und vor allem Tinis Expertenmeinung...). Es wird auf diese Fragen sicher keine ultimative Antwort geben und es gibt immer Gegenbeispiele, aber interessant ist das Thema allemal.
Gespannte Grüße,
Marion und Marten (*18.09.03)
Bisherige Antworten

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

Hallo Marion!
Ja, das ist wirklich eine sehr interessante Frage und ich denke auch , daß es wohl eine Mischung aus Veranlagung und Erziehung ist. Ich habe zwei Kinder, die als Babys nicht gegensätzlicher sein konnten. Meine große Tochter war ein schrecklicher Schreihals, schlief die ersten Jhare ihres Lebens nie durch und litt unter Koliken usw. allerdings war sie auch ein Frühchen. Heute können wir es darauf schieben, aber damals war ich natürlich sehr verzweifelt und suchte die Schuld bei mir. Ich war allerdings auch immer sehr nervös mit ihr im Umgang, weil ich Angst um sie hatte und noch sehr jung war. Das krasse Gegenteil unsere kleiner Alexander, geb 24.8.03. So ein liebes, pflegeleichtes Baby habe ich selten erlebt, sagen alle und daß er ganz nach der Mama kommt ;-). Er schreit selten und lacht viel, ganz wie dein Marten. Tja, nun bin ich auch wesentlich älter und lockerer. Aber es gehört bestimmt auch viel Glück dazu, so ein Baby zu haben, besonders was die Verdauungsprobleme betrifft! GLG Susanne und Alexander (18 Wochen)

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

ich würde mal behaupten, dass es jetzt definitiv noch zu früh ist, um sagen zu können, dass das z. Bsp eure Ruhe ausmacht etc. Sicher kann es sein, dass ein Baby hyperiger ist, weil die Mutter ein Nervenbündel ist. Wie es in einige Jahren aussieht, das ist ein anderes Thema. Ich hatte in der Schule genügend Kinder, bei denen das ewige auf Achse sein oder das ewige Ruhigstellen per TV Spuren hinterlassen hat. Ich bin der Überzeugung, dass das Kind nicht als unbeschriebenes Blatt auf die Welt kommt (wie einige Pädagogen in der Vergangenheit der Meinung waren). Innerhalb einer Bandbreite hat dann aber sicher das Milieu einen Einfluss auf sein Verhalten. Soviel mir ist, gibts interessante Zwillingsstudien zu diesem Thema! Wenn du google durchforstest findest du bestimmt was. Versuche es mit dem Thema Entwicklungspsychologie. Und noch was, kleiner Tipp: Die Feststellung, dass ein Kind sehr ruhig ist, weil es ein wohlgesinntes Zuhause hat, kann man sicher noch in der Öffentlichkeit vertreten. Sei aber vorsichtig mit der umgekehrten Schlussfolgerung! ;-) LG Susanne

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

Hallo Susanne,
um Missverständnissen vorzubeugen: Ich glaube NICHT, dass unruhige Kinder stets unruhige Eltern haben. Das wäre zu einfach und sicher auch ein Schlag ins Gesicht für Eltern, die sich liebevoll kümmern, aber dennoch anstrengende Kinder haben. Deshalb habe ich in meinem Posting die entsprechende Aussage auch als Frage formuliert - war wohl dennoch missverständlich.
Und was die Langzeitprognose betrifft, gebe ich dir Recht, dass man jetzt noch nicht sagen kann, ob mein Sohn mit 5 immer noch so lieb oder eher ein kleiner Tyrann ist. Darum ging es mir aber nicht. Ich dachte bei meiner Fragestellung eher an kleine Säuglinge, die Kinder also, mit denen wir alle hier im Moment zu tun haben. Ansonsten kann ich mich mit deiner Meinung gut identifizieren.
Liebe Grüße zurück,
Marion

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

Interessante Frage, die ich mir selbst auch schon gestellt habe. Meine erste Tochter hate (wie ich damals glaubte) Dreimonatskoliken. Im Rückblick kommt es mir aber so vor, als hätten wir beide uns nur gegenseitig mit unserer "Laune" hochgeschaukelt. Ich war verunsichert als Erstmami, sie hat das gemerkt und hat sich deshalb nicht geborgen und sicher gefühlt.
Meine beiden kleineren Kinder sind sehr pflegeleicht. Auch mit unserer ersten Tochter ging es super, als ich den Dreh erst einmal raus hatte und selber viel ruhiger geworden bin.
Ich glaube sehr wohl, daß die Kinder die Atmosphäre zuhause aufnehmen und darauf reagieren. Wie ist es sonst zu erklären, daß in einer heftigen Schreiattacke es helfen kann, das Kind einer anderen Person zum Trösten zu übergeben?
LG
Susan

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

ich denke, dass diese frage, wenn überhaupt, sehr sehr schwer zu beantworten ist.
Meine älteste Tochter war als Baby alles andere als pflegeleicht, sie schrie tagsüber stundenlang. An was es lag, weiss ich nicht, schiebe es aber auf das frühe Zahnen (hatte am 1.Geburtstag schon 16 Zähne) und auf meine Unsicherheit beim 1.Kind, ich war eben doch in vielen Dingen sehr nervös und kann mir gut vorstellen, dass sich diese Unruhe auch aufs Kind überträgt. Auch jetzt ist unsere Grosse immer noch sehr lebhaft, aufgeweckt, aber auch sehr selbstbewusst.
Die Kleine war eher unproblematischer als Baby, aber ab ca. einem Jahr wurde sie dann auch ziemlich aufgeweckt.
Tim (*23.6.03) ist dafür absolut pflegeleicht. Er ist ruhig und zufrieden, kann sich mit einer Socke 2 Stunden im Laufstall beschäftigen, ohne dass er zu meckern anfängt. Schreit so gut wie nie, obwohl er ständig von seinen beiden Schwestern belagert wird, schläft meist sofort ein, wenn man ihn ins Bett legt, hat ohne Probleme seine Zähnchen bekommen und wenn wir unterwegs sind, kann es sein, dass er 3 Stunden wach in seinem Kiwa liegt und mit sich mit einer Rassel vergnügt.
Wir haben alle 3 Kinder gleich erzogen und JEDES Kind ist vom Charakter her ganz anders.
Bei unserer 1.Tochter waren wir absolut unerfahren und wurden sehr schnell nervös. Bei unserer 2.Tochter und bei Tim gingen wir schon viel gelassener an die Sache ran und das macht, denke ich, sehr viel aus.
LG Andrea

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

Hallo Marion,
ich denke schon, dass da was dran ist, denn wie sollen Kinder aus "unausgeglichenen Verhältnissen" ausgeglichen sein? Ich kann zu dem nur sagen, dass wir (mein Mann und ich) nach Junes Geburt den sogenannten Babyschock durchlebt haben, June in der Zeit sehr unruhig und unzufrieden war. Nachdem wir unser Leben wieder im Griff hatten, war June das liebste und zufriedenste Baby überhaupt. Sicherlich gibt es auch andere Fälle, aber ich denke da liegt dann auch eine Ursache vor (Krankheit ob erkannt oder unerkannt). Jedes meiner Kinder war ruhiger und zufriedener, was meiner Meinung nach auch daher kommt, dass ich viel ruhiger, sicherer und selbstbewusster mit ihnen umgegangen bin. Ich bin in meiner Rolle als Mutter gewachsen, was das Leben meiner Kinder erleichtert und sie ausgeglichener macht. Wenn ich aber nun wie eine nervöse Furie hier umher geistern würde, wären auch meine Kinder nervöse Quälgeister. Sie können ja nur das ausleben was sie erleben und erfahren.
Ich denke ein harmonisches, ausgeglichenes und liebevolles Familienleben (ob mit beiden oder einem Elternteil ist egal)ist die beste Basis für ausgeglichene und starke Kinder.
LG, Deborah

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

Hallo Marion,
ich denke schon, daß die Ausgeglichenheit der Eltern sich auch auf das Kind übertragen. Aber ich denke nicht das unruhige Kinder deswegen auch aus einer unruhigen Umgebung stammen. Es kommt darauf an, wie ein Kind auch mit persönlichem Stress (z.B. Entwicklungschub, Zahnen)fertig wird und das denke ich liegt an der persönlichkeit des Kindes.
LG Gabi

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

Hallo Marion! Ehrlich gesagt hab ich zwei Kinder wie Tag und Nacht dahingehend und doch bin ich die gleiche Person mit dem gleichen Leben. Evtl. bin ich jetzt sogar etwas ausgeglichener als bei meiner durchschlafenden etc. Tochter. Weiss nicht ob Tini da helfen kann, schliesslich ist sie nicht auf Entwicklungspsychologie spezialisiert, aber wer weiss, mal sehen. VG, Inga

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

Huhu, ist ja witzig, das ich heute über dein Posting falle. Denn grade heute dachte ich, ein evtl. Bruder (später) von Kerrin könne vielleicht ganz gut Marten heissen.
Wir haben auch ein überwiegend pflegeleichtes Kind und mein Mann und ich diskutieren auch immer darüber. Mein Mann vertritt die Ansicht, es liegt an ihrem "sonnigen Gemüt". Ich bin der Überzeugung, es ist der Umgang mit ihr.
Ich finde deutlich wird es, wenn Kerrin Stress ausgesetzt ist, zuweinig Schlaf bekommt, viel los ist. Dann wird auch unser super-Durchschlafbaby mit dem sonnigen Gemüt, die alles und jedem freundlich und offen entgegen schaut, zu einer nörgeligen, quengeliegenden und unausgeglichenen Zicke. Ihr Wesen ist, dass sie zickt wenn sie etwas nicht gleich bekommt, wenn sie will oder etwas nicht auf Anhieb klappt etc. Oder das sie empfindsam wird, wenn sie mit ihren Zähnen zu tun hat. Ich glaub dass es auch ganz viel damit zu tun hat, wie die Einstellung ist, wie weit man bereit ist sich auf das Kind einzustellen etc.
Ich hbae einen Artikel gelesen über Schreikinder, in dem Stand, es seien in der Regel Kinder, deren Eltern/Mutter negativ auf das Schreien reagiere, also mit Ungeduld etc.
Und das würde halt auch zu meiner Theorie passen.
LG mondkuss

Re: Psychologische Frage: An Tini und andere

Ich glaube das hängt vorallem vom kind ab. Miya war auch sehr "einfach" schlief gleich durch, wir hatten schnell einen rythmus und sie weinte so gut wie nie. Wir konnten sie auch überall mit hin nehmen, sie war die ruhe in person und schlief auch gut an fremden orten.
Laurine ist das pure gegenteil, sie ist daueraktiv, schläft immer noch sehr unregelmässig und von einem rythmus träume ich noch immer ;-) Ich bin aber nicht anders, im gegenteil, bei Laurine seh ich vieles noch viel gelassener als bei Miya. Laurine ist einfach ein total anderes kind, sie kam mit offenen augen zur welt, sie hat sich dann gleich mal über eine stunde die welt "angeschaut". Sie will immer alles sehen und mitbekommen....an ruhe ist da nicht zu denken. Sie ist auch total aktiv, sie dreht sich schon gut und sie fängt jetzt an sich auf dem bauch um 360° zu drehen. Dadurch, dass sie so aktiv ist hat sie oft probleme zur ruhe zu kommen, sie ist dann richtig aufgekratzt und beruhigt sich erst in meinen armen.
Sie verträgt auch änderungen im tagesablauf nicht gut, wenn wir einen tag mal ausser haus verbringen, dann folgt meist eine sehr unruhige nacht.
Bei mir und meinen brüdern wars auch so, ich war die ruhe in person und mein bruder war auch so aktiv wie Laurine, er stand im alter von 6monaten auch schon auf und lief mit einem jahr schon. Mein jüngster bruder war dann wieder total ruhig, er lief auch erst mit 18monaten.....er nimmt das leben auch heute noch seeehr gelassen ;-)))
GLG Ariane

Interessante Frage!

Guten Morgen!
Das ist nun wirklich witzig, denn ich hatte mir gerade heute Morgen überlegt, ob ich hier im Forum mal ne Umfrage mache, wer ein ruhiges Kind hat und wer ein eher lebhaftes Kind hat.
Sarah *05.08.03 kam 5 Wochen zu früh auf die Welt und ich schiebe ihr oft leider sehr wütendes, lautes Schreien auf das bzw. auf die Schwangerschaft, denn gerade in dieser Zeit hatte ich psychischen Stress (Todesfälle in der Familie, Renovierung des Hauses, körperliche Beschwerden usw.). Wir, mein Mann und ich, sind eher ruhige Typen und deshalb war ich fest der Meinung ich bekäme ein pflegeleichtes, ruhiges Kind. Dem ist absolut nicht so!
Klar sind wir vielleicht in vieler Hinsicht noch unsicher, es ist schliesslich unser 1. Kind, aber wie schon erwähnt sind wir vom Charakter her sehr ruhige, harmoniebewusste Menschen.
Das Schlimme ist, man wird von anderen auch so verunsichert und hört oft, lass sie doch einfach mal schreien. Und klar denke ich immer, was wohl die anderen Leute denken, wenn gerade meine Tochter so brüllt. Ich könnte Sarah z. B. nie mit zum Friseur, zur Kosmetikerin oder so nehmen.
Eltern, die ein "einfaches" Kind haben, können leider gut reden, dass man geduldig sein muss, das Kind muss ja mal schreien usw. Ja, nur was ist, wenn das Kind leider oft schreit und dann richtig, so dass einem die Ohren wehtun?
Und oft lässt sie sich auf dem Arm auch nicht mehr beruhigen.
Hoffe, dass noch viele Antworten kommen...interessiert mich sehr die Meinungen von Euch.

Re: Interessante Frage!

Der Text war schon zu lang, wollte noch was fragen.
Wer kann mir erklären, wann ein Kind ein Schreikind ist bzw. wo kann ich darüber was nachlesen?
Habe schon etwas im Internet gesurft, aber so richtig fündig bin ich nicht geworden.
LG Anja

Re: Interessante Frage!

Also ich schau eigentlich auch immer, dass meine kleinen nie lange schreien müssen.....ok Miya ist jetzt 2, das ist kein alter, das ist ein zustand ;-))) ich lasse sie schon öfters mal toben, denn wenn man sie beruhigen will wirds nur noch schlimmer. Aber bei Laurine renn ich sofort, denn so kleine würmer schreien nicht grundlos. Wenn mir mal jemand sagt, dass ich die kleinen nicht so verwöhnen soll, dann frag ich "mit was denn?"....mit liebe? kann man jemanden zu viel lieben? kann man jemandem zuviel wohlgefühl geben?....
Was das schreien in der öffentlichkeit angeht, da lass ich die leute einfach leute sein. Es sind ja eh nur die die keine kinder haben die blöd schauen. Von denen mit kindern bekommt man meist ein verständnisvolles lächeln ;-)
GLG Ariane

Danke für eure Beiträge...

...zum Gedankenaustausch. Ich habe alles sehr interessiert gelesen. Tatsächlich finden sich, wie Susanne schon anmerkte, im Internet interessante Seiten z. B. unter dem Stichwort Zwillingsforschung. Wer also Lust hat weiter zu lesen, wird dort fündig.
Macht´s gut,
Marion
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