OT: Habseligkeiten
gestern wurde das "schönste deutsche Wort" bekanntgegeben. Es lautet "Habseligkeiten" und liegt damit vor "Geborgenheit" (Platz 2), "lieben" (Platz 3), "Augenblick" (Platz 4) und "Rhabarbermarmelade" (Platz 5).
Nicht die Häufigkeit der Nennung eines Wortes war dabei entscheidend, sondern v.a. die Bedeutung. Bewertet wurden außerdem Klang und Inhalt.
Die Aktion war vom Deutschen Sprachrat und dem Goethe-Institut ins Leben gerufen worden. Unter den Einsendungen waren zum Beispiel die Wörter Liebe, Geheimratsecken, Kichererbse, nichtsdestotrotz, Sommerfrische, Heimat, Glück, Sehnsucht, Streicheleinheit, Feierabend, Doppelhaushälfte, Vergißmeinicht und Frau. Auch Prominente hatten ihren Favoriten genannt. So plädierte etwa Loriot für Auslegeware. Am häufigsten genannt wurden Liebe, Heimat und Glück. Mitarbeiter des Deutschen Sprachrats, der Gesellschaft für deutsche Sprache und des Goethe-Instituts wählten daraus 95 Nominierungen aus.
Den Ausschlag für die Platzierung gab dann nicht die Anzahl der Vorschläge, sondern "der Charme der Begründung". Am besten gelang dies wohl Doris Kalka aus Tübingen. Sie hatte sich für "Habseligkeiten" entschieden, weil es den Gegensatz des menschlichen Strebens nach Besitz mit dem "unerreichbaren Ziel" der Seligkeit vereine.
"Das Wort bezeichnet nicht den Besitz, nicht das Vermögen eines Menschen, wohl aber seine Besitztümer, und es tut dies mit einem freundlich-mitleidigen Unterton, der uns den Eigentümer dieser Dinge symphatisch und liebenswert erscheinen lässt. Typischer Vertreter dieser Klasse ist etwa ein sechsjähriges Kind, das den Inhalt seiner Hosentaschen ausbreitet, um sich am Reichtum der geliebten Sammlung zu erfreuen."
Die Jury meinte dazu, dass "Habseligkeiten" ein typisches deutsches Wort ist - zusammengesetzt aus zwei ganz gegensätzlichen Worten.
Der zweitplatzierte Vorschlag "Geborgenheit" kam aus dem Ausland. "In meiner Sprache kann man die Gefühle der Geborgenheit nicht in Worte fassen. Das macht aus diesem Wort mein Lieblingswort der deutschen Sprache", sagte Einsenderin Annamaria Musakova aus der Slowakei.
Gloria Bosch aus Palma de Mallorca überzeugte mit ihrer Begründung für das Verb "lieben", "das nur ein 'i' vom Leben entfernt ist" und erreichte Rang drei.
Platz vier belegte der "Augenblick" mit der Begründung von Sabine Brenner aus der Schweiz: Das Wort sei "um eine subversive Idee zu lang für das, was es besagt" und klinge "so viel sinnlicher als ein "Moment"".
Zum "coolsten deutschen Wort" wurde "Rhabarbermarmelade", eingereicht von Frank Niedermeyer, gewählt. Er meinte: "Und welches Wohlgefühl umfällt mich, wenn ich Sonntagmorgens zu meinem Schatz sagen kann: "Barbara, reich mir doch bitte die Rhabarbermarmelade."
Im Wettbewerb um "Das schönste Wort der Kinder" siegte die "Libelle". Für den zehnjährigen Sylwan Wiese aus Köln "flutscht" das Wort auf der Zunge. Libelle ist für ihn das schönste Wort, "weil ich Wörter mit dem Buchstaben l liebe und dieses Wort sogar drei davon hat. Das flutscht so auf der Zunge. Aber ich finde auch, dass LIbellen so schön flattern, und genau das erkennt man auch in dem Wort. Das Wort macht, dass man diese Tiere von Anfang an mag und keine Angst vor ihnen hat. Würde das Tier "Wutzelkrump" oder so heißen, dann wäre das nicht so." :-)
Mal ein schöner Wettbewerb, oder?
LG, Viola
(Der Text ist z.T. Copy & Paste. Quellenangaben dazu kann ich gerne mailen.)
Re: OT: Habseligkeiten
Re: OT: Habseligkeiten
ich habe nicht mitgemacht. Ich konnte mich nicht entscheiden. Es gibt so viele schöne Wörter *seufz*.
Ich habe eine echte Vorliebe für die deutsche Sprache. Was mir auch besonders gefällt ist, dass es keine zwei deutschen Wörter mit exakt derselben Bedeutung gibt. Schon mehrfach wollte man mich da vom Gegenteil überzeugen, aber bisher konnte mir noch niemand zwei Wörter mit exakt derselben Bedeutung nennen.
LG, Viola
Re: OT: Habseligkeiten
ein schöner Wettbewerb, aber mir persönlich gefällt "Habseligkeiten" nicht so sehr.
Das Wort hat für mich eher einen "materialistischen" Beiklang, passend in eine Welt, in der Besitz und Geld zu den wichtigsten Dingen zählen.
Aber immerhin, "Geborgenheit" auf Platz 2, das lässt hoffen ;-)
LG Doro
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