Liebe Ulli,
ich ärgere mich meistens auch sehr. Es hilft, wie auch in einer Notsituation, jemanden konkret anzusprechen und um Hilfe zu bitten. ("Sie da, in dem rosa Hemd! Können Sie bitte einen Moment das Fahrrad halten?")
Ich persönlich versuche, "hilfsbedürftige" Situationen zu meiden, denn man weiss nie von was für Menschen man umgeben ist. Lies doch zum Beispiel mal im 9monate-Forum "Ungewollt kinderlos - Zukunft ohne Kinder" mit. Dort wird haufenweise von Situationen wie von Dir geschildert, berichtet und sich über die 'unfähigen Muttis' aufgeregt...und ich denk' mir dann immer, wenn schon ich schon ein 'Muddi'sein soll, dann wenigstens ein halbwegs kompetentes und souveränes, damit ich Kinderlosen bzw. Kinderhassern nicht auf den Keks gehe. Deren Päckchen möchte ich nicht zu tragen haben.
Allerdings komme ich über meinen eigenen 'Erziehungsinstinkt' auch nicht immer hinweg. An roten Ampeln zum Beispiel schimpfe ich immer mit den 'Bei-rot-Rübergehern'. Solche miesen Vorbilder! *g*
Einen lieben Gruß schickt
Steffi

Hallo Steffi!
Habe og Forum soeben zum ersten Mal belesen und bin wirklich perplex darüber was ich da so lese.
Bisher kenne ich nur 'Kinderlose' die sich (scheinbar) mit mir zusammen an meinen Kindern erfreuen können. Komisch...
Grüsse von Inga

Ich glaube, in dem Forum kommt alles raus, was diese Frauen sonst unterdrücken. Und vieles ist ja bewusst überspitzt und/oder ironisch. Ist vielleicht nicht der schlechteste Blitzableiter, tut ja keinem weh.... LG von Ulli

Liebe Steffi, in das Forum habe ich grad mal reingelesen, ist ja spannend ;-) Den Tonfall kenne ich, so ähnlich (mir gegenüber allerdings abgemildert) haben den einige meiner kinderlosen Kolleginnen auch drauf. Und sagen im ruhigen Gespräch unverblümt, wie schwer es für sie ist, kinderlos 40 zu werden, während rundherum scheinbar alle von kleinen Kindern erzählen. Ich erzähle dafür bereitwillig von durchwachten Nächten und strapazierten Nerven ;-)
Mich nicht in solche Situationen zu bringen, bloß weil dann andere über mich herziehen, will ich aber nicht. Erstens müsste ich mich dann in einer Großstadt mit wenig kinderwagenfreundlichem Nahverkehr erheblich beschneiden, und zweitens bin ich arrogant genug, um in den gaffenden Mitreisenden arme Lichter zu sehen, die nichts Besseres zu tun haben. Diese Arroganz spürt man wahrscheinlich auch, was wiederum dazu beiträgt, dass sie noch begieriger gaffen. Und dann kommt noch dazu, dass ich ja die Woche über arbeite und es eigentlich genieße, wenn ich mich am Wochenende mal als gluckendes, unfähiges Mutti profilieren kann *g*
Das mit dem persönlich ansprechen wäre wahrscheinlich eine gute Lösung, da muss ich aber noch an mir arbeiten. Mit meinem einen Kind (und das auch noch Teilzeit) komme ich ja nicht so oft in solche Situationen - ab dem zweiten ist frau da schon auffälliger.
Liebe Grüße von Ulli, die auch seltener über rote Ampeln geht, seit sie ein Kind hat *g*

Hallo Steffi,
jetzt hab ich auch grad mal in das Forum reingelesen. Heftig ist das! Ich denke da kommt wirklich der ganze Neid und die ganze Trauer über die Kinderlosigkeit zum Vorschein. Mir tun die Frauen unheimlich leid. Ich habe zwei Freundinnen, eine ungewollt kinderlos aber total lieb zu meinen Kindern und zu mir. Die andere ist gewollt kinderlos und dennoch ebenfalls super lieb zu uns. Ich spreche dennoch die Leute an, wenn ich Hilfe brauche. Da nehme ich keine Rücksicht auf das was die dann von mir denken. LG Sally

Liebe Ulli,
ich denke es gibt wohl nichts was es nicht gibt. Und das zieht sich in jeder Lebenslage fort.
Ein Beispiel:
Meine Schwester trägt seit der Chemo vor ein paar Monate eine Perücke weil sie ihre Haar komplett dabei verloren hat. Irgendwann ging sie in einen Teeladen einer weiläufig Bekannten von uns ihre Tee einkaufen. Diese Bekannte (und wir mögen sie eh nicht so besonders) stellt sich so neben meine Schwester zieht ihr an der Perücke und meint "Wie hast Du denn so schrecklich die Haar? Die Dauerwelle ist Dir aber nicht gelungen". Meine Schwester war total platt und hat kein Ton mehr rausbekommen und ein anderer Kunde ist ohne etwas zu kaufen mit hochrotem Gesicht und kopfschüttelnd aus dem Laden gegange.
Was soll man dazu sagen?. Dumme Menschen gibt es immer und überall. Allerdings würde ich niemals eine Situation meiden nur um nicht in der Lage zu sein jemanden um Hilfe zu fragen...eher im Gegenteil!. Auch denke ich, dass es nicht nur schlechte Menschen gibt und viele einfach wirklich nicht sehen wo sie gebraucht werden!
LG und Dir zukunftig positivere Begegnungen wünscht
Natascha

Huhu Ulli,
kann dich gut verstehen. Bin ja fast ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und neuerdings ja auch mit zwei Kindern.
Man wird schon öfter mal so angeguckt, als hätte man selbst Schuld an dieser Situtation und solle nun bitte nicht noch anderen damit zur Last fallen.
Ich spreche die Leute jetzt häufiger an, wenn ich das TaKi im KiWa hab und K~ an der Hand ist es schon immer hilfreich, wenn mal jemand K~ an die Hand nimmt und sicher an einen Platz bringt.
Toll ist auch immer, wenn so jemand nciht dai st und der Busfahrer losfährt, bevor man die KiWa-Bremse betätigt hat, mit Kleinkind an der Hand und selbst keine Hand zum Festhalten mehr frei hat.
Alleine aus diesem Grund besorge ich mir schon immer ne Monatskarte, denn ich möchte mich nicht in dieser Situation noch durch einen vollen Bus nach vorne drängen müssen.
Gut ist bei uns aber, dass die Schwerbehindertenplätze verlegt wurde, früher waren die bei den KiWa-Stellplätze und ganz vorne die erhöhten, also die optimalen Kleinkindplätze und bei Omis sehr begehrt, die haben einen da auch glatt mal verscheucht. Ich warte immer auf die Omi, die das noch nicht mitbekommen hat, um ihr dann freundlich zu sagen wo diese Plätze sich jetzt befinden, nun sind es nämlich immer dieser 4er-Gruppen.
Ansonsten habe ich auch kein Problem mich hier und da mal zu rächen *g*
Neulich standen lauter Leute auf dem KiWa-Platz, niemand machte Platz, ich stand dann mit dem KiWa in der Tür und mußte bei jedem Halt rangieren.
Als dann einer dieser Leute ein junger Mann aussteigen wollte, habe ich ihn darauf hingewiesen, daß sich vorn im Bus auch noch 'ne Tür befinden würde, er mich auch nicht auf den KiWa-Platz gelasen hätte und ich mich jetzt für ihn nicht bemühen würde *hihi*
Ich steig auch immer rückwärts aus den Bus aus, wer nciht Platz macht, hat Pech.
Du siehst, ich bin ein sehr garstiges Weib, aber du weißt ja, daß es nciht wirklich so ist.
GLG, Kirsche

Keine Sorge, das passiert leider häufiger *grrr* Könnte ich mich immer drüber aufregen!
Ich fahre ja auch öfters mit dem Bus in die Stadt und habe dann halt auch immer zwei Kinder dabei. Jonas kann zum Glück schon halbwegs alleine in den Bus klettern, wenn der nicht gerade wieder 2 m vom Bordstein weg ist, dann ist der Einstieg zu hoch... Den Buggy hiefe ich regelmässig alleine in den Bus, Hilfe gibt es höchstens mal von anderen Müttern, was aber dann auch schon zu Platzproblemen im Bus führt. Entweder passt ein Rollstuhl oder ein Kinderwagen hinten auf den Stellplatz...Zwei Kinderwagen bedeuten, dass man schön in der Tür stehen bleiben muss...zumindest einer...
Letztens war Jonas leider etwas zu flink beim Einsteigen in den Bus und wäre beinahe rückwärts rausgefallen, da habe ich dann schnell das vordere Rad vom Joggerbuggy genutzt um ihn "zu schieben" (den Jonas), weil ich ja hinter dem Buggy war und garnicht so schnell rumspringen konnte... Die Türe am Bus ist übrigens EXTRABREIT, da passen drei Leute ohne Probleme aneinander vorbei...aber was kam...eine Omi überlegte sich dann doch noch, dass sie aussteigen wollte und rempelte erst mal Jonas fast aus dem Bus wieder raus, der aber zum Glück noch vom Buggyrad "gehalten" wurde. Dann schimpfte sie, dass ich mit dem Buggy in den Bus wollte! Ich sollte doch gefälligst den Buggy zusammenklappen. HÄ?? NE klar und anschließend sammel ich dann meine Kinder unterm Bus wieder ein oder wie? Denn bekanntermassen hat der Mensch nur zwei Hände. Wenn ich dann Simon an der Hand halte, und den Buggy in der anderen Hand halte (was eigentlich garnicht geht bei meinem Jogger), soll ich mit der nicht vorhandenen dritten Hand vermutlich noch Jonas helfen oder wie?!
Es ist immer wieder äußerst spassig hier über den Wochenmarkt zu schieben mit dem Buggy... Mitten auf dem Weg steht dann plötzlich ein Grüppchen Leute (Schüler, Rentner, was auch immer) und unterhält sich. Man kurvt vorsichtig an den Leuten vorbei, bzw. versucht es...OHNE einen Marktstand umzuschmeissen ;o) und was passiert...in der Sekunde beschließt die Gruppe sich aufzulösen und peng bist du einem in die Hacken gefahren, weil die einfach so zur Seite latschen *grrrr* Dann wird man auch noch doof angemacht, weil man da mit dem Buggy fährt, ob man denn nicht schauen könnte *kreisch*
Da könnte man schon fast ein Buch drüber schreiben... Tägliche Abenteuer im Leben mit Kindern!
LG Karin, die sich mal still ärgert und andres Mal losschimpft *gg*