Ich schon wieder (dafür nur Beiträge garantiert ohne Zickenfaktor! :-))
Mir ist folgendes aufgefallen: mit uns Eltern redet unser Sohn wenig wirklich verständliches. Allerdings ist das auch kaum nötig, denn wir verstehen ihn ja auch so. Das äußerste, was von ihm kommt, sind Äußerungen, die (seinem verfressenen Wesen entsprechend :-)) mit Essen zu tun haben, also "Mammammammam!!!" heißt "Ich habe Hunger" oder "anana" heißt "Banane" oder "eze" heißt "Breze". Es gibt auch schwer zu beschreibende Lautfolgen für "Hallo", aber richtig artikuliert ist das nicht. Muss es meiner Meinung nach auch nicht sein. So weit, so gut.
Was mich aber überrascht ist, dass er sich anderen Kindern gegenüber absolut klar und deutlich artikulieren kann. Beispiel: ein großes Kind will ihm sein Bilderbuch nehmen, der Kleine hält es eisern fest und sagt laut und deutlich "Nein!" - wenn *ich* ihm etwas wegnehmen will (zum Beispiel ein Telefon, dass er gerade zwei Stockwerke tief hinterwerfen möchte), bekomme ich einen Wutanfall zu hören, aber kein "Nein". Oder ein Kind fragt ihn: "Bist du der Korbinian" und er sagt laut und deutlich "Ja" - mich sieht er bei so einer Frage an, als wolle er sagen "Sag mal, weißt du nicht mehr, wer ich bin?" Bei Kindern verwendet er richtige "deutsche" Wörter, die wir fast nie zu hören bekommen.
Ich fühle mich gelegentlich an einen Cartoon erinnert, in dem sich zwei Babys in gepflegtem Deutsch unterhalten, bis ein Erwachsener hinzukommt, worauf eines der Babys sagt "GUGU! DADA!" um sich dann dem anderen zuzuwenden und zu sagen "Wo war ich gerade stehen geblieben?".
Nun sprechen alle Erwachsenen, die mit ihm zu tun haben, sehr viel mit ihm. Er versteht auch sehr viel. Der Satz "Hebst du das bitte wieder auf" wird einwandfrei verstanden, ebenso wie "Geh doch mal zum Papa" oder ähnliche Sätze, sogar mein "Nein" wird verstanden und meistens sogar akzeptiert (oder ausgetestet, ob eine reduzierte Variante der soeben ausgeführten Aktion auch noch "Nein" ist).
Mich würde interessieren, ob eure Kinder das auch so machen, also anderen Kindern (Spielgefährten oder Geschwistern gegenüber) eine klarer artikulierte Sprache zu verwenden als gegenüber den Eltern.
Jennifer.