Ich schreibe jetzt unter Tränen diesen Beitrag, deshalb
entschuldigt bitte einzelne Rechtschreibefehler.
Ja, ich bin nicht so stark wie ich dachte (wenn hier der
Ausdruck stark überhaupt zureffend ist).
Als ich mit Josi schwanger war, sollte sie mit 8Wochen in
den Kiga. Hochschwanger war es dann schon mit 9 Monaten.
Ich wollte doch allen beweisen, dass ich trotz Kind die
gleichen Leistungen bringen kann. Josi war nicht lange auf
der Welt und mir war klar, dass sie zeitigstens mit einem
Jahr geht. Trotz nur zwei/drei Veranstaltungen in der Woche
habsch mein Studium eigentlich ganz gut auf die Reihe
bekommen.
Schon die letzten Wochen kam ich immer wieder ins grübeln
ob die Entscheidung richtig ist. Josi wird noch fast voll
gestillt und hängt sehr an mir - d.h. sie akzeptiert nur
noch den Papa und die Oma als Bezugsperson - bei anderen
fließen Tränen. Vielleicht paast das Wort "sensibel" hier
ganz gut. Es gab viele unterschiedliche Meinungen dazu: von
"ihr tut das gut und sie wird sich schon anpassen" bis zu
"ein Kind gehört da noch nicht in den Kiga". Meine Mama,
selbst Erzieherin, war auch nicht unbedingt dafür in dem
Alter wenn es nicht unbedingt sein. So gab es auf Grund
meiner Gefühle schon viele Diskussionen mit Männel im
Vorraus. Leider habsch net auf mein Herz gehört, sonst wäre
mir der Kummer der letzten Tage erspart geblieben.
Josi wäre in einer Babygruppe d.h. es gibt noch Jüngere und
auch Ältere. Sie wäre aber im gesamten Kiga die Jüngste die
Laufen kann. Jedoch ist sie ja absolut nicht sicher. Heute
fiel sie samt Schaukelpferd um. Derzeit sind zwei
Erzieherinnen auf 9Kinder - bis Ende Dezember sind es aber
zwischen 16 und 18. Draußen klettert sie auf Bänke ohne das
jemand was merkt. Keiner kann ihr großartig helfen wenn sie
von einem Auto nicht runterkommt, ihr ne Schaufel von
großen Kinder über den Latz gezogen wird oder überhaupt so
simple Sachen wie aus dem Sandkasten rauskommen. Gestern
hat sie ne Schaukel ranbekommen und heute......das war
eigentlich der ausschlaggebende Punkt.....ist sie nen Berg
hochgekrabbelt und dann rückwärts runtergeflogen.
Vielleicht bin ich überempfindlich aber das muß doch nun
ein 12Monate altes Kind nicht wirklich jeden Tag zu spüren
bekommen?
Ich saß gestern wie ein Häuflein Elend hier und habe
geflennt. Ich habe meinen Stolz wenn ich einmal
Entscheidungen getroffen habe und hatte auch Angst wenn ich
voreilig sie wieder raus nehme, werde ich es vielleicht
bereuen. Männel hat letztenendes mit die Entscheidung
gelassen. Er sieht es nicht ganz so emotional, aber wenn es
mir nicht gut geht, gehts ihm auch nicht gut.
Heute hing Josi nur auf meinem Arm und hat beim Absetzen
mit Heulen angefangen. Nein, sie ist noch nicht so weit.
Keinen Menschen wird es später mal interessieren, ob ich
mein Studium mit 22 oder 24 abgeschlossen habe, aber das
Herz meines Kindes hört vielleicht nicht mehr auf zu
bluten. Es bedeutet in nicht allzu großer Ferne recht große
finanzielle Einbußen und auch wohl wieder ein Leben mit
einem Papa den wir nur Wochenende sehen. Männel wird
nächstes Jahr fertig, muß aber wohl wieder viele Kilometer
von uns entfernt arbeiten. Ich wäre ein halbes Jahr später
fertig geworden und dann mit Josi hinterher gemacht.
Trotzdem wird es wohl die richtige Entscheidung sein
*hoff*. Der nächste Kiga Versuch - vielleicht in einem Jahr
- wird 100% kein staatlicher Kindergarten sein. Das hab ich
gelernt! Lieber fahr ich mein Kind jeden Tag mit dem Auto
dahin! Nicht Studium und Kind stehen an erster Stelle
sondern nur mein Kind. Und genug Ehrgeiz hab ich, um es
trotzdem irgendwie fertig zu bekommen. Wird halt jetzt nur
alles bissel komplizierter weil nun auch die Praktikas in
weite Ferne rücken......ohne Betreuunungsperson.
So Tränen weg wisch.
Würde ihr morgen in den Kindergarten gehen und das der
Erzieherin persönlich mitteilen oder nur anrufen? Sag ich
die Wahrheit oder ne Ausrede?
GLG Jessi mit vor Erschöpfung Schlaf Josi