Hallo Ihr Lieben,
erst einmal wollte ich mich aus der wochenlangen Schwangerschaftsübelkeitsversenkung zurückmelden (ich lag wirklich fast flach). Mir geht es inzwischen wieder etwas besser, muss mich aber an allerlei Neues gewöhnen, nicht nur die Vorstellung, dass wir bald zu viert sein werden. Mein neues Baby war im letzten Ultraschall schon als menschliches Wesen zu identifizieren und hat mit den Armen gewinkt. Ich bin jetzt in der elften Schwangerschaftswoche und recht zuversichtlich.
Gewöhnungsbedürftig ist z.B. die Vorstellung meiner Auftraggeberin, dass eine Frau, die zwei Kinder - davon ein Stillkind - hat, für den Kunden eine Zumutung sei - denn der müsste sich ja dann Gedanken über meine Belastung machen. Würde man bei einem Mann auch solche Gedanken haben? Und was ist mit all den Arbeitnehmern und Selbstständigen, die andere persönlichen Belastungen zu tragen haben (Trennungen, Depressionen, kranke Eltern etc.), da ist es nicht offiziell und somit nicht geeignet zur Stigmatisierung? Ich bin entsetzt, wie familienfeindlich sich meine Berufswelt präsentiert, und es sieht ganz so aus, als fiele es kinderlosen Arbeitnehmerinnen schwer, Vertrauen zu arbeitenden Müttern zu haben.
Ansonsten hat meine Mann zur Zeit eine volle Stelle in einem Symphonie- und Opernorchester, was heißt, dass seine Dienste vormittags und abends stattfinden. Das ist einerseits sehr familienfreundlich, auf der anderen Seite, muss ich erst lernen, mit den Nachmittagen und den Abenden umzugehen. Wann macht man die schönen Sachen miteinander, wann erledigt man gemeinsame Pflichten, wie gestalte ich meine Abende etc.. Ich freue mich aber sehr für meinen Mann, dem die Arbeit sehr, sehr gut tut! Und ich habe mir vorgenommen, diese Spielzeit möglichst viel meine Freikarten und vergünstigten Karten fürs Theater und die Oper zu nutzen - ich muss echt mal wieder raus!
Ich hoffe, der Winter ist bald vorbei und ich komme auch mental wieder mehr in Schwung. Die letzten Wochen waren nicht leicht für mich und es kostet mich viel Kraft, fröhlich und optimistisch zu sein. Es scheint auch viel mit dem Licht zu tun zu haben: Kaum scheint die Sonne, fühle ich mich schon viel glücklicher.
Ich hoffe, hier bald wieder mehr beitragen zu können und sage Euch liebe Grüße
Eure Tini