Suchen Menü

Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo Ihr Lieben,
was haltet Ihr von folgender Geschichte und wie würdet Ihr Euch verhalten?
Bei uns im Hinterhof sind großzügige Ausbildungsräumlichkeiten vom Roten Kreuz. Ich habe - hurra! - von meinem Fenster aus entdeckt, dass an einigen Vormittagen dort eine Kleinkindergruppe stattfindet. Vor Wochen bin ich mit Lovis hingegangen und habe erfahren, dass es sich um eine Elterninitiative handelt, "Groß trifft Klein" heißt das Ding, drei Vormittage die Woche jeweils drei Stunden wird es angeboten, kostet jeweils Euro 2,50. Es arbeiten dort "Omas" und eine junge Mutter, alle ehrenamtlich. Die Kinder frühstücken zusammen und spielen dann je nach Alter alleine oder zusammen. Es gibt ein reichhaltiges Spieleangebot in dem großen Raum.
Ich fand die Leute nett und habe Lovis ab Oktober für 2 Vormittage angemeldet, derzeit gehe ich ab und zu für eine Stunde mit ihm hin und lasse ihn loskrabbeln, um zu beobachten, ob er überhaupt schon reif für ein solches Angebot ist. Aber das ist ein anderes Thema, und den Ausgang und meine Entscheidung diesbezüglich lasse ich noch offen.
Neulich traf ich einen Mann dort, der saß auf dem Boden, und auf seinem Schoß kuschelte seine Tochter mit ihm. Als ein zweites Kind dazu kam und auch gekrault wurde, fragte ich ihn - Smalltalk -, wie lange denn seine Tochter schon in der Gruppe sei: "Ich habe gar keine Tochter, ich bin Betreuer hier." Ich habe mich fast entschuldigt und etwas von "wirkte so vertraut" gemurmelt und das nicht weiter vertieft, aber doch genauer hingeschaut. Es ist ein sehr weich wirkender Mann, der die Kinder offenbar sehr gerne hat. Die Kinder kommen auch gerne zu ihm. Wenn Kinder bei ihm sind, dann redet er nett mit ihnen, nimmt sie dabei aber viel in die Arme, steichelt sie und übersät sie dann auch mit Küssen, also z.B. von hinten im Nackenbereich, auf die Hände, auf die Wangen. Es sieht von außen eben so aus, wie wenn ein sehr zärtlicher Vater mit seinem Kind umgeht.
Ich kann gar nicht sage, ob der Mann mir sympathisch ist oder nicht. Ich würde sagen, dass er eher ein schwächerer Typ ist, einer, der sich in einem Welt, in der mit harten Bandagen gekämpft wird, nicht so wohl fühlt. Vielleicht hat er zur Zeit keine Arbeit, vielleicht kann er aus andere Gründen nicht arbeiten. Ich schätze ihn auf Mitte 40.
Ich könnte auch nicht sagen, ob ich Sorge vor sexuellen Übergriffen durch ihn hätte. Nur: Überschreitet er da nicht ganz eindeutig eine Grenze? Ich will nicht, dass Lovis von Fremden geküsst wird. Und ich finde es sehr wichtig, dass er lernt, dass andere ihn nicht zu küssen haben, damit er sich auch im Ernstfall seiner Wahrnehmung "hier ist etwas nicht in Ordnung" ganz sicher sein kann. Gerade in einem solchen "pädagogischen" Kontext muss so etwas doch klar sein, auch wenn es nur eine ehrenamtliche, nicht professionell geführte Gruppe ist.
Wir haben neulich ausführlich mit guten Freunden gesprochen, die Lovis auch gelegentlich hüten. Der Freund nimmt Lovis z.B. auch ins Tragetuch. Unser Freund hat so schön und eindeutig formuliert, dass er Lovis auf alle Fälle Schutz gibt, wenn er weint, aber dass er ihn niemals küssen würde. Genauso wie wir die Tochter jener Freunde niemals küssen würden, obwohl wir sie von Herzen gern haben.
Mir ist die Sache so unglaublich unangenehm. Eigentlich würde ich gerne zu dem Mann sagen: "Ich sehe, dass sie sehr nett und herzlich mit den Kindern umgehen, mir wäre nur sehr wichtig, dass Sie Lovis nicht küssen. Er soll lernen, dass er von anderen Menschen als seinen Eltern keine nahen Zärtlichkeiten annehmen soll." Da der Mann so weich wirkt und es wahrscheinlich sehr gut meint, hätte ich Angst, ihn sehr zu verletzen. Außerdem ist er ja bei den anderen sicherlich sehr anerkannt, wir dagegen sind ganz neu, ich fühle mich der ganzen Einrichtung zur Dankbarkeit verpflichtet. Ich habe Sorge, dass ich übersensibilisiert und zickig wirke, dass das Verhältnis dann für immer zerstört ist, und dass auch Lovis dann nicht mehr gut betreut werden kann dort. Aber ich muss doch etwas sagen, das geht so doch nicht! Oder was meint Ihr?
Liebe Grüße
Eure Tini
Bisherige Antworten

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo Tini,
na so gehts wohl wirklich nicht, zumindest in meinen Augen. Genauso wie ich mir als Erwachsener Respektabstand erwarte, so soll auch niemand in die Intimsphaere meines Kindes eintreten, dazu zaehlt auch das Kuessen eines Fremden. Ich persoenlich wuerde von dieser Gruppe Abstand nehmen oder zumindest immer bei meinem Kind bleiben.
LG Susi

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Liebe Tini Hör auf dein Herz!! Meine Meinung dazu ist: Egal wie sensibel dieser Typ wirkt, mir geht das viel zu weit. Als ich noch die Kinder der Altersgruppe 7 - 9 Jahre unterrichtete, gab es auch eher kontaktsuchende Kinder, die z.Bsp. wenn sie bei mir am Pult waren, während dem Erklären, ihre Hand auf mein Bein legten oder wenn sie neben mir auf einer Bank sassen und ich vorlass sehr nahe an mich ranrückten...dies waren aber immer Kindsinitiativen..ich habe da weder das Kind zurückgewiesen noch habe ich den Kontakt selber gesucht. Wenn ein Kind sich weh macht, nimmt man es klar in den Arm und tröstet es, so weit es dies will. Küssen??? Finde ich absolut tabu!!! Mich würde es wunder nehmen, wie denn das in dieser Betreuungsgruppe verstanden wird? Finden das die betreuenden Frauen in Ordnung? Ich würde mein Kind da nicht hinschicken. Liebe Grüsse Susanne

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Liebe Tini,
die von dir geschilderte Situation hat mich nachdenklich gestimmt und ich habe mich auch eben noch mit meinem Mann darüber unterhalten. Auch für unser Empfinden überschreitet in dem von dir geschilderten Fall der Mann deutlich eine Grenze, die eigentlich dem Schutz und der Wahrung der Intimsphäre des Kindes dient.
Mir stellen sich nun folgende Fragen: Auch wenn es sich um eine ehrenamtliche Initiative handelt, muss es doch jemanden geben, der sich dafür verantwortlich zeichnet. Diese Person muss meiner Ansicht nach einen Überblick darüber haben, wer die Menschen sind, die die Kinder betreuen. An diese Person würde ich mich wenden und zunächst einmal ein Gespräch darüber führen, wer alles die Kinder betreuen darf und wie diese Personen "ausgewählt" werden. Gibt es eine solche Person nicht oder darf einfach jeder kommen und die Kinder betreuen, so würde ich persönlich mein Kind auf keinen Fall dorthin geben.
Gibt es hingegen jemanden und ist dieser Mann auch gut bekannt, so würde ich mich zunächst einmal über ihn (und über die anderen ehrenamtlichen Helfer auch) informieren und versuchen, etwas über seine Motivation zu erfahren. Mir sind die Motive eines über vierzig Jahre alten kinderlosen Mannes, der die Vormittage ehrenamtlich in einer Kleinkindergruppe verbringt, nämlich nicht klar. Ich halte es für durchaus legitim zu fragen, wer ist das, der mein Kind betreut und warum macht er das ehrenamtlich. Vielleicht warten auch schon andere Mütter darauf, dass jemand einmal das Verhalten des Mannes thematisiert?
Den Mann selber anzusprechen ist eine problematische Sache. Dennoch würde ich es vermutlich tun (auch im Hinblick auf die anderen Kinder dort). Natürlich kann es sein, dass er dann verletzt ist. Allerdings sind die Kleinen, die er betreut noch sehr viel leichter verletzbar. Wenn die Motivation des Mannes darin besteht, dass die Kinder möglichst gut betreut werden, dann wird er deine Bedenken (hoffentlich) ernst nehmen und evtl. sein Verhalten hinterfragen. Wenn seine Motivation in der Befriedigung eigener Bedürfnisse liegt (z.B. sich nach Zärtlichkeit sehnen), dann wird er sich vielleicht gekränkt zurückziehen. Aber dies wäre meiner Meinung nach dann auch nicht falsch. Die Grenze zur Pädophilie ist einfach so schnell übertreten.
Ich kann deine Sorge verstehen, diesen Mann nicht verletzen zu wollen. Aber für mein Empfinden kann es nicht richtig sein, dass ein Erwachsener, der mit der Welt der Erwachsenen nicht zurechtkommt, sich in die Welt der Kinder flüchtet und dort ein Leben als Peter Pan führt. Ich glaube nicht, dass dies auf längere Zeit gut geht. Natürlich kommen die Kinder gern zu ihm. Aber das darf nicht als Kriterium gelten. Die Erwachsenen sind dafür verantwortlich, dass die Welt der Kinder heil bleibt.
LG, Viola

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

hallo Tini,
ich Persönlich habe dieselbe Meinung wie meine Vorredner!
Warum ich trotzdem antworte?
Damit ich mich darüber aufregen kann das ein Mann,der ehrenamtlich kleine Kinder hütet,anscheinend auch noch gemocht wird,so tief in die Intimsphäre eines Kindes greifen kann!
Ich habe tagtäglich immer Kinder hier,die Freunde meiner Kinder oder Kinder meiner Freundinnen!Keines davon knutsche ich regelrecht ab!Ich finde es einfach zuviel des Guten!
Natürlich nehme ich in den Arm und tröste,aber auch nur bei den Kindern meiner Freundinnen!
Mir fällt grad ein das es da doch ein Kind gibt das ich auf die Wangen küsse!Es ist Lina,Bens Freundin,1 Monat jünger,sehr intensiver,fast täglicher Kontakt und ausserdem demnächst mein Patenkind!Aber in den Nacken da küss ich nur meine Kinder(wenn überhaupt!)
Liebe Tini,ich denke Du fühlst Dich unwohl bei der Sache!Bleibe doch einfach in der Gruppe!Beobachte wie Lovis mit ihm umgeht,wie er mit Lovis umgeht!Du kannst jederzeit einschreiten!
Vielleicht lernst Du in dieser Zeit den Mann kennen,vertraust ihm oder erwischst ihn gar!
Boabachte es und dann mach Dir ein neues Bild draus,wenn Du diese Krabbelgruppe so magst!Ansonsten verzichte einfach und suche Dir einen seriösen Platz in einer Krabbelgruppe!
GLG moona

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Liebe Tini,
ich kann meine Gefühle in der Sache gar nicht richtig einordnen. Meine erste Reaktion war: "Oh Gott, wie kann er nur?!"...dann habe ich mich gefragt, ob ich auch so reagieren würde wenn eine KinderbetreuerIN so handeln würde? Ja, würde ich.
Streicheln, in den Arm nehmen, herumtragen finde ich von einem Kinderbetreuer sanft und freundlich. Kinder fordern diese Dinge ja auch von sich aus. Mit dem Küssen ist das aber eine ganz andere Sache. Das fordern selbst ganz kleine Kinder quasi nie selbst ein, ausser von den Eltern vielleicht.
Ich erinnere mich an eine Kussproblematik aus Lilys Kindergartenzeit. Sie schlief mittags im Kindergarten, weil ich ganztags arbeitete und konnte ohne Schlafkuss nicht einschlafen. Da bat sie den Leiter des Kindergartens, den sie besonders mochte, ihr den Mutterkuss zu ersetzen. Ihn hat das gerührt, aber auch unangenehm berührt und er hat mich am gleichen Tag um ERLAUBNIS gefragt! (Der Mann ist allerdings auch kein von Dir beschriebener Schluffi sondern ein bodenständiger freundlicher Bär, der mit den Kindern Gitarre spielt und verheiratet ist, selbst Kinder hat usw.) Ich habe nicht eine Sekunde gezögert und gesagt, dass es ok ist. Da kannte ich den Mann allerdings auch schon fast ein halbes Jahr und die INitiative ging eben von meiner Tochter aus.
Unaufgeforderte Küsse würde ich definitiv nicht erlauben, weder von einem Kinderbetreuer noch von sonstwem. Ich habe ja schon ein unangenehmes Gefühl wenn meine Schwiegermutter die Kinder knutschen will und habe deswegen schon richtig Streit gehabt.
Viola schrieb, Du könntest Dich an eine übergeordnete Person wenden und mit ihr über die Thematik reden. Vielleicht wäre es auch möglich mit einer anderen Mutter oder einem anderen Vater zu sprechen und nach deren Meinung zu fragen. Bevor Du mit dem Mann selbst sprichst, würde ich auf jeden Fall versuchen mehr Infos über ihn herauszubekommen, letztlich aber doch das Gespräch mit ihm selbst suchen. Ich schätze Dich wirklich als diplomatisch genug ein, Deinen Standpunkt klarzumachen ohne dem Kerl zu fest auf die Füße zu treten. ;o)
Zickig hin oder her. Versetz' Dich mal in Lovis. Würdest Du nicht vor solch intimen Übergriffen beschützt werden wollen? Ich schon. Dankbarkeit ist übrigens in Ordnung, dennoch muss man aus Dankbarkeit nicht sein Kind abknutschen lassen...da kommen mir spontan ganz unschöne Worte in den Kopf. :o/
Lieben Gruß von
Steffi, die Dein Dilemma echt nachvollziehen kann. Da ich aber den Eindruck hatte dass Lovis sich mit anderen Kindern sehr wohl fühlen würde, würde ich schon versuchen die Sache gütlich zu regeln. Zu süß, wie offen er auf die anderen zuging. ;o)

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo Steffi,
da du gerade diese Schwiegermutterküsserei ansprichst... Mir ist das auch schrecklich unangenehm, wenn meine SchwieMu den Sascha knutscht. Bisher habe ich noch nichts gesagt, aber ich bin jedes Mal kurz vorm Explodieren. Das muss man doch nicht machen, oder? Außerdem raucht sie wie ein Stadtsoldat und wenn ich mir das dann noch vorstelle, brr, mich ekelt es dann manchmal richtig. Und Sascha mag es auch nicht, er jammert dann und will `runter. Wie hast du das gemacht? Hast du es ihr einfach ins Gesicht gesagt?
LG Daggi

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo Daggi,
ich habe es mehrfach freundlich versucht und irgendwann, nachdem Colin sogar anfing zu heulen sobald er sie nur gesehen hat, habe ich richtig geschimpft.
Da erst wurde mit bewusst, wie sehr so kleine Kinder darauf angewiesen sind dass wir ihnen bei solchen Sachen helfen. Manche Leute sind einfach zu doof um auf die Signale kleiner Kinder zu achten. Schwiegermutter raucht übrigens auch Kette. Schwiegervater hat extra wegen Colin aufgehört und siehe da, seither ist der Zwerg gerne auf seinem Arm und mag auch Bussis. Aber eben nur kleine auf die Nase...kein richtiges Geknutsche. ;o)
Lieben Gruß von
Steffi

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo,daggi...ich bin da meinem großen immer zur hilfe gekommen,denn so klein kann er sich nicht allein wehren...
wenn meine eigene mama oder oma sagten,gib küsschen,sei lieb,hab ich sie rigoros in ihre schranken verwiesen...missbrauch beginnt da,wo einem kind was aufgezwungen wird ,was es deutlich machend nicht will...gglg feechen

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo Tini,
weiß jetzt nicht, was dir die anderen geschrieben haben. Mir fällt nur eines ein:
Nicht einmal einer BetreuerIN würde ich es zugestehen, meinem Kind die Wange zu küssen, geschweige denn einen Kuss in den Nacken oder viele, viele Küsse irgendwohin zu geben.
Ich kann mich auch nicht erinnern, dies mal im Kindergarten meiner Kinder gesehen zu haben. Was anderes wäre es, wenn das Kind auf die Tante zugeht und mal Bussi gibt.
Ansonsten erwarte ich mir absolut von einer Betreuungsperson, hier absolut eine Grenze zu ziehen...
LG
Sabine

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo Tini,
meine Tochter geht seit sie zwei Jahre alt ist auf einen betreuten Spielplatz. Es gibt dort zwei Betreuerinnen die sich super lieb um die Kinder kümmern und die kleinsten ( es geht ab Lauf-Alter los...) auch viel auf dem Arm tragen, die Kiddies trösten und auch so mal in den Arm nehmen. Küßchen werden dort ausdrücklich NICHT verteilt, was für mich eine eindeutige Grenzüberschreitung wäre.
Ich muß ganz ehrlich gestehen, daß ich sehr große Angst vor sexuellen Übergriffen habe und auch deshalb für mich nur weibliche Betreuerinnen in Frage kommen.
Vielleicht gibt es ja noch mehr derlei Betreuungsangebote in eurer Umgebeung?
Ich habe mir viele betreute Spielplätze angesehen und habe den gewählt wo mir die Betreuerin am Symphatischten war. Der ist aber ein wenig weiter weg, zu Fuß leider nicht zu erreichen.
Ich würde den Mann auf jeden Fall darauf ansprechen, denn ist wichtig für Leute die Kinder betreuen, zu hören, wo die Grenzen der Eltern liegen und das einem so ein Verhalten auffällt.
Liebe Grüße, Yvonne

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo Tini,
so, wie ich deine Schilderungen gelesen habe, würde ich meinen Sohn da niemals hinschicken ....
Ich hätte zuviel Angst, dass dieser Typ sonst was mit meinem Kind anstellt. Es mag sein, dass er wirklich nur nett sein möchte, aber die Grenzen sind halt oft nicht klar zu erkennen. Da wars dann vielleicht der liebe Nachbar von nebenan, der sich ja immer um die Kinder gekümmert hat, wenn die Mutter arbeiten mußte oder auch der eigene Opa, der sich an seiner Enkelin vergreift ....
Besser einmal zuviel "Nein!" gesagt, als einmal zuwenig ....
Ich selbst habe in einer Gruppe um die 20 Kinder zwischen 3 - 12 Jahren im Judo unterrichtet. Klar haben die Kinder sehr an mir gehangen und sind auch auf mich losgestürmt um mich zu knuddeln, wenn ich wieder in die Gruppe kam. Aber ich habe immer den nötigen Abstand gehalten, so wie es sich zwischen betreuender Person und Schutzbefohlenen eben gehört - was anderes wäre mir auch gar nicht in den Sinn gekommen. Trösten ist ok - auf den Arm nehmen, Tränchen wegwischen, leise und beruhigend mit dem Kind reden, aber mehr sollte nicht sein !!!
Es ist schön, dass es solche Einrichtungen, wie du sie oben beschrieben hast, gibt .... aber wenn ich unsicher bin, was die Sicherheit meines Kindes betrifft, würde ich eher auf sowas verzichten.
Du kannst ihn fragen, warum er das macht, aber keiner würde direkt zugeben, dass er evtl. andere Absichten hat. Hör genau auf dein Herz, wenn es dir sagt, dass das nicht in Ordnung ist, dann ist es wohl auch so ! Und wie schon geschrieben, lieber einmal zuviel gehandelt, als gar nicht .....
Egal wie weich der Mann wirkt, was auch immer er gerade durchgemacht hat, aber in 1. Linie steht die Unversehrtheit deines Kindes und dass es seine Kindheit auch weiterhin unbeschwert genießen kann.
Liebe Grüße
Katrin

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Also, das mit der Küsserei ist ja wirklich so ne Sache.
Ich fands schon komisch als meine Mutter auf einmal anfing Kerrin zu küssen, as sie ein paar Monate alt war.
Ich küsse auch mein Patenkind, aber nur wenn sie es anbietet, es ist überhaupt von ihr aus gekommen.
Und man hat auch wirklich Glück wenn man mal einen "Schmack" bekommt.
Von irgendwelchen Betreuungspersonen würde ich mein Kind auch nicht küssen lassen.
Ich finde eindeutig, dass das ein Grenze überschreitet und die Kinder durcheinander bringt, bzw. deren Wahrnehmung verzerrt.
Ich auch, es reicht nicht, wenn dieser Mann Lovis nicht küsst, aber die anderen Kinder küsst.
Ich würde ihn ansprechen, aus welcher Motivation er dort arbeitet, was seiner Vorkenntnisse sind etc. (vielleicht war er mal SOS Kinderdorfvater)
Wenn ich ein bißchem mehr über ihn wüsste, würde ich das Küss-Thema anschneiden. Und ihn fragen, ob er das nicht als Intimsphäre der Kinder sieht und das nicht eine Sache ist die in DIE FAMILIE gehört.
Vielleicht versucht er da was zu kompensieren und es ist ihm einfach nicht deutlich was er da tut.??
Lovis sucht ja keien Ersatzvater stundenweise sondern eine Betreuungsstelle für ein paar Stunden... Das ist das was du suchst und wenn das Angebot küssen, Ersatzfamilie, etc. enthält, würde ich Lovis dort nicht betreuen lassen.
Vielleicht kannst du dich da mit einklinken und hier und da mal einen Betreuungsdienst schieben und dann als Fachperson und nicht als Nur-Mutter mal an das Thema rankommen?
GGLG, Kirsche

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hi Tini,
ich finde Zärtlichkeiten in gewissem Ausmaß von den Kleinkindbetreuern o.k. Mein Sohn bekommt zum Beispiel in der Krippe gelegentlich eine Babymassage, die er sehr genießt. Diese bekommt er von einer Frau, weil in der Krippe derzeit nur Frauen beschäftigt sind. Das fand ich ganz in Ordnung. Ich bin aber nicht sicher, wie man darauf reagieren würde, wenn ein Mann ein kleines Mädchen massieren würde - irgendwie habe ich das Gefühl, ich würde darauf anders reagieren, als wäre in der Beziehung Betreuer zu Mädchen viel eher eine ungehörige Komponente versteckt als in der umgekehrten Situation.
Küssen ist für mich aber wie für dich etwas anderes. Ich wäre sicherlich sehr verblüfft, wenn mein Sohn geküsst würde, das machen normalerweise nur wir und sein Patenonkel, und ich fände so enge Zärtlichkeiten von Leuten, die mit dem Kind verhältnismäßig wenig zu tun haben, nicht in Ordnung und würde das auch sagen. Würde ich als Mutter eines Mädchens einen küssenden Betreuer sehen (der ja noch dazu nur ein gelegentlicher Betreuer ist und keine richtige Bezugsperson), würde ich mein Kind sofort aus der Einrichtung nehmen, und ggf. mit dem Jugendamt sprechen.
Allerdings sträubt sich mir bei der Beschreibung des Angebotes ohnehin sämtliches Nackenhaar. Da es bei diesem Angebot keine einzige qualifizierte Person gibt, können pädagogische Überlegungen in die Gestaltung kaum einfließen. Für mich käme das niemals in Frage, ich könnte mein Kind einfach nicht Laien in die Hand geben, bei denen ich über die Motivation, sich zur Verfügung zu stellen, nur ebenso spekulieren kann wie über deren pädagogische Fähigkeiten. Es ist sicherlich nicht so schlimm wie bei Tagesmüttern, da durch die Anwesenheit von Eltern eine gewisse Sozialkontrolle ausgeübt wird, aber ich hätte da höchste Bedenken.
Jennifer.

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Liebe Tini,
ich wuerde ebenfalls die "Leitung" dieser Elterninitiative
ansprechen.
Sensibel oder nicht, das geht zu weit!
So kleine Kinder koennen sich noch nicht wehren (koennen Kinder es ueberhaupt?).
Sie koennen ihr moegliches Unwohlsein ja noch nicht einmal richtig deutlich machen!
Sie es mal nicht gleich so negativ, er muss ja nicht paedophil sein.
Vielleicht hat er nur noch nie so darueber nachgedacht??
Dann ist er dir bestimmt dankbar, dass Du ihm die andere Seite aufzeigst.
Vielleicht ist er einfach nur einsam und von seinen Gefuehlen ueberwaeltigt.
Trotzdem, dann soll er die an "Gleichgestellten" ausleben und nicht an kleinen Kindern und Babys!
Liebe Gruesse,
erzaehl mal, wie es weiterging!
Deine Ana

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Liebe Tini,
das Vehalten dieses Betreuers find ich auch sehr bedenklich und würde daher das Gespräch mit der Leitung dieser Einrichtung suchen.
Es muss ja nicht zwingend eine bös gemeinter Absich dahinter stecken, aber es gibt m.E. nach eine persönliche Grenze, die kein Fremder - gerade bei Kleinkindern -überschreiten darf.
Liebe Grüsse
Patricia

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo Tini! Zuerst einmal Hut ab vor den Eltern, so eine Initiative zu gründen und dann auch durchzuführen. Allerdings hätte ich bei deiner Schilderung gewisse Bedenken, mein Kind da auch nur für ein paar Stunden abzugeben.
Vielleicht kannst du moonas Tipp anwenden, selbst mal als Betreuungsperson zu helfen und dabei sehen, was passiert. Ich würde auch das Gespräch suchen und mich genauer über diese Initiative und die Betreuer informieren.
Schließlich möchtest du doch dein Kind in guten Händen wissen.
M.E. geht die beschriebene Nähe eindeutig zu weit. Drücken, trösten, hochnehmen...alles noch im Rahmen ja, aber Küsse von wildfremden Menschen, das erscheint mir zuviel des Guten, auch wenn der Mann es nicht in böser Absicht tut.
Entscheide aus dem Bauch heraus und höre auf dein Herz, dann findest du sicher den richtigen Weg. LG und alles Gute von Antje

Re: Küssender Kleinkindbetreuer - nicht statthaft!

Liebe Tini,
die Grenzen zwischen erwünschtem, tolerierbarem und nicht statthaftem Verhalten sind natürlich fließend, doch Küssen fällt eindeutig in die letzte Kategorie. Jeder professionell Erziehende bekäme zu Recht große Schwierigkeiten, wenn er sich so verhielte.
Wie Jennifer hätte ich Bedenken, mein Kind in der von dir beschriebenen Einrichtung abzugeben. Nichts gegen ehrenamtliche Tätigkeiten, ich leite auch ehrenamtlich eine Spielgruppe. Bei Personen, die sich nicht durch eine professionell Ausbildung qualifizieren, würde ich erst recht genau hinschauen.
Handlungsmöglichkeiten hast du viele, die ja oben schon genannt wurden. Ich denke, dass wir an eurer Stelle auf eine derartige Betreuung verzichten würden, auch wenn die örtliche Nähe und der geringe finanzielle Aufwand dafür sprächen.
Kennst du Zartbitter? Das ist ein Verein gegen sexualisierte Gewalt an Kindern. Ein sehr schönes Buch, das von ihnen herausgegeben wurde, heißt "Melanie und Tante Knuddel". Hier wehrt sich ein Mädchen erfolgreich gegen die Knuddeleien und Küsse ihrer Tante. Ich denke, dass es etwa ab drei Jahren geeignet ist.
Wir sind sehr kritisch bei Grenzüberschreitungen gegen unsere Töchter. Den Kopf wegdrehen heißt nein, das respektieren wir und verlangen das auch von anderen. Charlotte kommentiert schon aufmerksam, wenn Helene den Kopf zur Seite dreht: "Das heißt nein, höre bitee auf."
Dein Bauchgefühl finde ich also absolut zutreffend.
LG Katja

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Hallo Tini,
ich bin da hin- und hergerissen. Einerseits befremdet es mich wie Dich. Andererseits habe ich selbst erlebt, wie liebevoll und zärtlich die Erzieherin im Kindergarten mit Enja umgegangen ist. Sie hat sie auf dem Schoß gehabt und sie geknuddelt. Enja hat es gefallen und ich selbst hatte keinerlei schlechten Gefühle dabei. Ist es vielleicht so, daß das eben eine Frau war und in Deinem Fall ein Mann? Macht das für uns den Unterschied aus?
Ich denke, man sollte da mal genau in sich hineinhorchen und sehen, woher dieses schlechte Gefühl eigentlich kommt.
Vielleicht kannst Du mal vorsichtig bei den anderen Müttern dort vorfühlen. Die kennen diesen Mann doch offenbar schon länger.
Aber wenn ich ein schlechtes GEfühö dabei hätte, würde ich es an Deiner Stelle lassen.
LG
Susan

Re: Küssender Kleinkindbetreuer :-/

Liebe Tini,
ich würde mich unwohl fühlen, wüsste ich meinen Sohn in den Händen dieses Mannes. Egal, ob er nett ist und es gut meint, aber mich gruselt es, wenn ich daran denke, dass Fremde mein Kind küssen. Ich würde das keinesfalls wollen und dulden. Und ich denke, das hat auch nichts mit guter, professioneller Kinderbetreuung zu tun. Ich mag es schon nicht besonders, wenn meine Schwiegermutter mein Kind von oben bis unten abküssen muss. Da sage ich zwar nichts, aber es mir auch nicht angenehm. Sag, dass du das nicht möchtest. Wenn der Mann verständnisvoll ist, dann akzeptiert er das auch. Und noch eines, Tini, das siehst du sicher auch so, Küsse von Fremden sind ja auch nicht besonders hygienisch...
Viele Grüße
Daggi
Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen