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Job:Bin ein bisschen traurig und auch eifersüchtig

Fange ja im September wieder zu arbeiten an (Lehrerin) und laufend hörte ich, wie meine mich vertretende Kollegin beliebt ist bei Eltern und Kindern und wie viel sie mit ihnen macht ( auch außerschulische Veranstaltungen,- sie selber hat keine Familie- ) . Jetzt wollen die Eltern für sie sogar eine eigene Verabschiedungsfeier veranstalten. Nun bin ja doch ein bisschen traurig und eifersüchtig und gleichzeitig unsicher, ob ich da im nächsten Jahr mithalten werde können mit Haushalt und Familie samt Kleinkind nebenbei. Meine Kollegin ist wirklich nett, ich habe gar nichts gegen sie persönlich, nur an mir selber zweifle ich anscheinend im Moment. Ich habe das Gefühl,niemand freut sich darauf, dass ich wieder zurückkomme.
Grüße von einer etwas angeschlagenen Mami mit gestörtem Selbstwertgefühl.:-(
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Re: Job:Bin ein bisschen traurig und auch eifersüchtig

Hallo Melitta,
diese Eltern hatten alle mal ein Kleinkind und wissen sicherlich noch, wie es war, als sie gerade anfingen zu laufen. Und mit wieviel Arbeit, Ängsten, Nöten und Stress diese Zeit einherging. Mach´ Dich mal nicht all zu fertig. Du hast das vor Deinem Kind hinbekommen und Du wirst es sicherlich auch mit Kind prima hinkriegen. Kopf hoch!
LG Petra, die sich nicht vorstellen kann, wieder arbeiten zu gehen, solange Sebastian noch soooo klein ist.

Re: Job:Bin ein bisschen traurig und auch eifersüc

Ich kenne solche Gefühle, seit ich wieder arbeite, denke ich auch manchmal, dass die jungen Kollegen, die klaglos jeden Abendtermin machen, alles besser können als ich. Aber in meinen helleren Moment ist mir klar, dass das gar nicht so ist - wir können eben andere Dinge, durch die Berufserfahrung und auch durch die Erfahrung als Mutter. Außerdem zählt im Job ja nicht nur die Zeit, die man reinsteckt, sondern auch, wie gut und wie zielgerichtet man es macht. Mit Familie muss man ohne Zweifel effizienter arbeiten, aber das ist ja kein Fehler. Du wirst sehen, wenn Du erst wieder richtig drin bist und auch Bestätigung bekommst, dann verschwindet dieses Gefühl langsam. Und lass Dir bloß keine Schuldgefühle einreden, weil Du nicht soviel Freizeit für den Job opferst, schließlich sind es nur ein paar Jahre, die wir kleine Kinder haben, da haben wir ein bisschen Rücksicht verdient. GGLG von Ulli, die wieder arbeitet, seit ihre Tochter neun Wochen alt ist

Re: Job:Bin ein bisschen traurig und auch eifersüchtig

Das ist ein Phänomen, das findest du wohl überall in unserem Job. Die Aushilfslehrerin ist überall im Normalfall sehr beliebt. Das kommt wohl daher, dass sie frischen Wind bringt, viele Dinge macht, die bei den Eltern ein Oho auslösen und es ist bekannt, dass gerade im Lehrerjob häufiges Vergleichen zwischen den Lehrpersonen stattfindet (von Seiten der Eltern und Kindern). Ich vergleiche es immer mit den Beziehungen: Bist du mit deinem Mann 30 Jahre verheiratet, schätzt du ihn sicher sehr, kennst aber auch seine Macken in und auswendig. DAs führt dazu, dass du, wenn du einen Mann irgendwo kennenlernst, sofort das Gefühl hast, wow, der ist doch zigmal interessanter und aufregender als mein Mann zu Hause....Alles klar?? ;-)) Ich habe das in unserem Kollegium schon einige Male erlebt, dass es zuerst im Dorf hiess, endlich eine Lehrperson, die dies und jenes macht...ein Jahr später tönte es dann ganz anders...Also, lasse dich nicht verunsichern, ich bin sicher, dass alle wieder froh sind, wenn du mit deiner Erfahrung zurück kommst und dadurch, dass du nun selber Mami bist, wirst du den Eltern noch näher stehen können. LG Susanne mit levin

Re: Job:Bin ein bisschen traurig und auch eifersüchtig

Hallo Melitta,
ich glaube, jeder, dem etwas an seinem Job liegt, möchte ihn so gut wie möglich machen. Es ist dann immer nicht einfach zu sehen, wie leicht man scheinbar ersetzt werden kann und wie gut andere den Job machen. Gerade der Lehrerberuf hat nach meiner Einschätzung sehr viel mit Engagement und Begeisterungsfähigkeit zu tun. Ich glaube, dass es nur wenige Top-Lehrer gibt. Damit meine ich diese herausragenden Personen, von denen alle reden und begeistert sind. Daneben gibt es aber sehr viele wirklich gute Lehrer, die einfach tagtäglich eher still ihre Arbeit tun. Und diese werden ebenfalls sehr geschätzt.
Vielleicht kann man den Lehrerberuf ein wenig mit dem Fußball-Geschäft vergleichen: es gibt einige Stars und viele andere gute Spieler. Gäbe es nur die Stars, wäre ein Spiel gar nicht möglich und eine ganze Bundesliga bekäme man erst recht nicht zusammen. :-)
Mein Schwager ist Grundschullehrer und er hat mir erzählt, dass die Schulleiterin im Referendariat zu ihm gesagt hat: "Herr xxx, akzeptieren Sie, dass Sie Mittelmaß sind und die Arbeit wird Ihnen viel mehr Freude bereiten.". Er hat diesen Ratschlag, nachdem er erst ein wenig schockiert war, annehmen können und ist heute für diese offenen Worte sehr dankbar.
Vielleicht kannst du dich ja auch mit dem Gedanken anfreunden, mit Haushalt und Kleinkind als Lehrerin halt eben "nur" Mittelmaß zu sein. Vielleicht ist das zufriedenstellender als zu versuchen, mit der Kollegin mithalten zu können?
Mir macht es jedenfalls Spaß, seit Anfang Februar wieder einen Tag in der Woche zu unterrichten. Vielleicht wäre mein Unterricht manchmal besser vorbereitet, wenn ich nicht mit Henrik im Sandkasten oder spazieren gewesen wäre oder aber ich wäre konzentrierter, wenn Henrik in der Nacht zuvor nicht so unruhig geschlafen hätte, dass ich stündlich wach wurde (während er nach kurzem Grummeln selig weiter schlief :-)). Aber um nichts in der Welt würde ich das Leben als Mutter mit was-auch-immer eintauschen wollen!
LG, Viola

Re: Job:Bin ein bisschen traurig und auch eifersüchtig

Hallöchen,
das kann ich Dir gut nachempfinden. Ich hatte auch, nachdem Colin geboren wurde etliches über meinen Vertretungskollegin gehört, was wirklich ziemlich heftig an meinem Ego kratzte." Sie sei so eine tolle Bereicherung, mein Kollege könne nicht mehr ohne sie, sie nehme ihm so viel Arbeit ab." Da fragt man sich, was man dann die ganzen letzten 6 jahr so gemacht hat. Wahrscheinlich nur dagesessen und schön ausgesehen....Ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn man dann zurück soll... Aber glaub mir, Dich wird man auch nicht richtig "ersetzen" können, denn jeder ist doch auf seine eigene Art einzigarti und deswegen würde ich mir keine großen Sorgen machen, daß Dich jetzt niemand mehr haben möchte. Du warst halt ne ganze Weile nicht da, aber das kommt alles wieder sobald Du wieder richtig arbeiten gehst. Wirst schon sehen. Also, Kopf hoch-Brust raus-Bauch rein und mit Stolz nach vorne sehen.......
Wenn ich weiter so rede, glaub ich es selbst fast...;o))))))
sei gedrückt und lg angie
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