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Jemand aus dem Pfelegebereich????

Hallo ihrs,
ich habe da mal eine Frage, die irgendwie nicht hier rein passt, aber trotzdem bin ich mal so dreist:
Mein Mann ist hochqualifizierter ITler, aber arbeitslos. Momentan tut sich auchauf diesem Markt nicht allzu viel, gerade da wir hausmäßig gebunden sind, von den Kindern mal abgesehen.
Nun hat er sich entschlossen in einem nominierten Herzzentrum ein Praktikum in Krankenpflege zu machen und im Anschluß daran, falls man ihn nimmt, eine Krankenpflegelehre.
Hat jemand von euch erfahrungen, wie das Familienleben - trotz Schichtarbeit - stattfinden kann und wie es in diesem Bereich finanziell mal aussehen wird, wenn er ausgelernt hat?
Danke vorab schon einmal für Antworten und liebe Grüsse
Patricia
Bisherige Antworten

Re: Jemand aus dem Pfelegebereich????

hallo patricia, ich kann dir zwar nur ansatzweise weietrhelfen, aber immerhin. ich selbst bin krankensvchwester z zt in elternzeit. ein bekannter von mir, papa von drei kindern, ist ingenieur fuer chemie, hat lange nach arbeit gesucht ohne erfolg. dann eine krpflegeausbildung gemacht. inzwischen arbeitet er auf einer intensivstation, klar schichtarbeit, aber auch freizeit zu zeiten, in denen andere vaeter arbeiten muessen. er ist sehr zufrieden, denn er bekommt jetzt mehr von seinen kindern mit als wenn er gutverdienender vater in der wirtschaft waere, mit vielen ueberstunden etc. wieviel er genau verdient kann ich dir nicht sagen. aber er wird nach BAT bezahlt, plus drei kunder.. schau einfach mal im internet oder wende dich an einen berufsverband fuer krankenpflege. die koennen dir sicher weiterhelfen! viele gruesse und viel erfolg kerstin & felix, 5M+18T

@ Kerstin

Danke Kerstin,
tja ist schon so eine Sache, da macht er eine super Ausbildung und steht dann dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, wo ihn keiner will.
Naja, also gibt es noch Andere, die diesen Weg gegangen sind und damit zufrieden, das beruhigt mich.
Danke und LG
Patricia

Re: Jemand aus dem Pfelegebereich????

Hi,
also, ich bin Krankenschwester, und die Bezahlung ist mehr als mau. Also, kann dir leider nur Verdienste in DM nennen, weil ich schon seit 5 Jahren zu Hause bin, wegen der Kinder.
Die Ausbildung ist sehr hart, schon fast ein Medizinstudium, und dauert drei Jahre. Es wird natürlich nebenbei ganz normal der Schichtdienst gemacht, während der ausbildung Früh und Spätdienst, im Dritten Jahr auch Nachtdienst ( 12 Nächte waren das damals bei mir). Einmal die Woche 1 Tag Unterricht, aber es gibt auch 4-6 und 12 Wochen Blöcke, wo er nur in die Schule muß.
Während der Ausbildung gabs im ersten Jahr 450 DM, im zweiten 750 DM und im dritten 950 DM netto.
Nach der Ausbildung wirst du nach BAT Kr.4 bezahlt, das sind ca. 2000 DM netto. Es sei denn, er geht gleich in nen Funktionsbereich wie OP, Anästhesie oder Intensiv, da gibts dann Kr.5 = ca. 2200. Dazu kommen noch Bereitschaftsdienste, oder Nachtdienste, die bringen das Geld. Ich hatte mit 6 Bereitschaftsdiensten im Monat und Kr.5a ( das bekommst du dann nach 3 Jahren im Funktionsbereich) ca. 2600 DM netto. Okay, bei ihm kommt noch Kindergeld dazu, und er wird sicherlich Lohnsteuerstufe 3 haben, da werden es dann so ca. 1600 ? netto sein ???? Geschätzt jetzt, vorrausgesetzt, er arbeitet im Funktionsbereich. Auf Station ist es viel weniger, schätze mal 1300 ? netto mit Nachtdienst.
Und Familienleben??? Was meinst du, warum ich zu Hause bin, und nun für die Weight Watchers arbeite ??? Als Mutter unmöglich, Wechselschicht F.f.

Teil 2...

, Bereitschaftsdienst, Wochenenddienst, Nachtdienst, das kann man alles nicht mit den Kindergartenzeiten oder Schule vereinbaren.
Tja, sicher daß er in die Krankenpflege möchte ????
LG, Mona, der das Instrumentengeklapper doch zwar etwas fehlt, die aber trotzdem noch gut verzichten kann

@mona

Danke auch für deine Antwort.
Ja, es ist ein zweischneidiges Schwert, aber er möchte einfach wieder draußen in der Arbeitswelt sein und da wäre für ihn sogar der soziale Bereich mit geringen Vergütungen willkommen. Villeicht kann er ja auch mal einen privaten Pflegedienst eröffnen?
Danke soweit für die Antworten und LG
Patricia

Re: Jemand aus dem Pfelegebereich????

Hallo Patricia,
bin auch Krankenschwester und kann folgende Überlegungen einbringen:
- wenn es ihm Spaß macht, _kann_ es ein erfüllender Beruf sein, ich persönlich habe sehr gern als Krankenschwester gearbeitet
aber,jetzt kommen recht viele Einwände :-(
- kann er mit den unangenehmen Seiten umgehen? Leiden und Tod? Und auch Tätigkeiten verrichten die andere ekeln z.B. im Umgang mit Ausscheidungen, Blut, Wunden...
- der Leistungsdruck, Streß und Sparzwang nimmt in den Kliniken immer mehr zu, viele meiner Kollegen haben wirklich harte Arbeitsbedingungen
- Schichtdienst kann angenehm sein (Stichwort "ausschlafen"), ist aber auf die Dauer sehr anstrengend, vor allem wenn man auch regelmäßig Nachtdienste arbeitet, auch muß ihm bewusst sein, daß er viele Feiertage z.B. Weihnachten, Ostern auf Arbeit verbringen wird
Kinderbetreuung - na ja, welcher Kindergarten öffnet morgends um 6Uhr, und schließt erst abends um 21 Uhr, Du brauchst also eine Betreuungsperson die sehr flexibel ist
- Bezahlung ist ensprechend einer 3jährigen Ausbildung, also schlechter als z.B. bei einem Ingenieur
Ich hab zuletzt um die 1200 Euro rausbekommen, in St.Kl. 4, kinderlos, aber auch mit 4 Jahren Berufserfahrung
Mit Fachweiterbildung verdient man mehr, dazu brauchst Du aber erst das reguläre Examen, dann Berufserfahrung und dann noch die Weiterbildung, die dauert oft auch nochmal berufsbegleitend 3 Jahre
Fortsetzung folgt...

Weiter zum Thema Krankenpflege

- Aufstiegsmöglichkeiten: vergiß es, als Stationsleitung verdienst Du nur wenig mehr und hast ungleich mehr Arbeit und Ärger, lohnt sich nicht
- Aber noch ein Vorteil: Teilzeitarbeit ist sehr gut möglich, Du bist örtlich flexibel da es einen verhältnismäßig großen Stellenmarkt gibt
Überlegt es euch gut, es hängt auch davon ab, wie ihr euer Familienleben gestalten wollt, wie eure finanzielle Situation aussieht, möglicherweise wäre ein klassischer "Büroberuf" besser geeignet
Sorry, wie gesagt, ich liebe eigentlich meinen Beruf, aber zur Zeit gibt es in der Branche viele Nachteile, die man auch sehen sollte.
Wenn Du weitere Fragen hast, helfe ich Dir gerne weiter
LG Doro

@Doro

Danke auch dir für die ausführliche Antwort.
Er hatte, im Rahmen seines Zivildienstes eine Pflegehelferausbidung gemacht und das war in Ordnung für ihn, er ekelt sich nicht vor Exkrmenten und dergleichen und er weiß, worauf er sich in diesem Punkt einlässt.
Schichtarbeit, gut, da müssen wir alle an einem Strang ziehen, vielleicht gibt es ja für einmal im Jahr einen Urlaub für uns alle als Ausgleich...
Wahrscheinlich können wir uns das dann eben nicht leisten.
Er hat mittlerweile 3 Berufe, kann er dann die Lehrzeit nicht um ein Jahr verkürzen?
Danke und ganz LG
Patricia mit Günter, der derade mit Clara am Kochen ist, von wegen, er wird hier nicht gebraucht ;o)

Pflegehelfer

Wenn er da eine Prüfung abgelegt hat, kann er meines Wissens die Ausbildung um ein Jahr verkürzen.
Ach, Pflegedienst eröffnen seh ich auch eher kritisch, da ist die Konkurrenz inzwischen groß und der Spardruck von Seiten der Kassen immens.
Und die ambulante Krankenpflege ist noch ein härteres Brot als in der Klinik.
Ich würde ihm empfehlen:
- wenn, dann eher in einer größeren Klinik arbeiten (zum Beispiel stehen Unikliniken oft noch besser da als kleine Kliniken)
- möglichst, wie Mona auch schon sagte, Funktionsbereich oder Fachweiterbildung anstreben
- gut überlegen, in welcher Fachrichtung er arbeitet, es gibt große Unterschiede, wie die Belastung in den einzelnen Abteilungen aussieht
Mona, was meinst Du, hast Du noch ein paar Tipps?
Wie's aussieht, haben sich die beiden ja schon so gut wie entschieden...
LG Doro

Re: Pflegehelfer

Hi,
also, an seiner Stelle würd ich Anästhesie machen, oder OP. Das ist auch eher technisch, da wird er schon nen gewissen Background haben, die Bezahlung ist da noch am besten, und in nem großen Haus muß er auch nicht soooo viele Dienste machen. Und die Arbeitszeit ist geregelt, von 7.30 bis 16 Uhr, und dann halt noch der Bereitschaftsdienst, wo die auch in den großen Häusern morgens heim gehen dürfen ( C-Dienst Regelung). Mehr kann ich auch nicht raten.
Jedenfalls keinen Pflegedienst, denen gehts noch schlechter.
LG, Mona

Re: Pflegehelfer

Danke euch zweien,
morgen hat er erstmal ein Vorstellungsgespräch im Herzzentrum Bad Krozingen.
Was meint ihr, ist das gut?
Er ist allerdings schon 42 Jahre alt, bekommt er da überhaupt noch eine Lehrstelle?
Danke, dass ihr euch so bemüht und wieder liebe Grüsse
Patricia

Re: Jemand aus dem Pfelegebereich????

....bin Krankenschwester und habe vor Lara noch gearbeitet.Hatte eine Wochenarbeitszeit von 28,88Std.Auf Klasse drei hatte ich ca.1400-145o? ausgezahlt.Habe aber die höchste BAT Stufe und dann kommt es auch noch auf das Alter an.Ach ja,es waren keine Schichtzulagen dabei,weil ich ja schwanger war.Habe in der Psychiatrie gearbeitet,daß gibt sowieso etwas mehr Geld.Hoffe,ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.
LG,Claudia

Re: Jemand aus dem Pfelegebereich????

Hallo Patricia,
Ich bin Krankenschwester mit Fachweiterbildung in Anästhesie und Intensivmedizin und habe bis zur Geburt von Anna teilzeit (50%)gearbeitet.Das war sehr gut mit der Betreuung meiner grossen Tochter vereinbar.Das ist aber schon der einzige Vorteil.Der Verdienst eines Krankenpflegers/-pflegerin steht in keinem Verhältnis zur Verantwortung und Leistung(mal von der Schichtarbeit ganz abgesehen).Es ist zwar inzwischen mehr als von Mona beziffert, aber im Vergleich zu anderen Berufen mit ähnlich langer Ausbildungszeit zu wenig.(Ich habe Z.B. eine 5-jährige Ausbildung und verdiene weniger als ein Schichtarbeiter in einem wirtschaftlichen Unternehmen.)
Berufspolitisch wird es in nächster Zukunft keine Verbesserungen geben(keine Lobby etc.).
Ohne puren Idealismus wird man in diesem Beruf nicht glücklich!
Mich erfüllt dieser Beruf nachwievor,trotz aller Rückschläge im Bezug auf die Berufspolitik,da ich ihn damals tatsächlich aus Berufung gewählt hatte.Stünde ich jedoch mit meinem heutigen Wissen über die Hintergründe vor der Berufswahl,ich würde mich anders entscheiden.....
GLG Steffi

Re: Jemand aus dem Pfelegebereich????

Hi,
ein Schwager von mir macht gerade eine Ausbildung als Altenpflegehelfer. Er ist ebenfalls arbeitslos und nimmt an einer Ausbildungsmaßnahme für Arbeitslose teil.
Finanziell kannst du das ziemlich vergessen, das wird nicht gut bezahlt. Wenn man die früheren Gehälter aus der IT-Branche gewohnt ist, wird man sicherlich ganz schön schlucken. Der Beruf macht dann Sinn, wenn man wirklich gerne im Pflegebereich arbeitet und in diesem Beruf aufgehen kann und dadurch die negativen Seiten in Kauf nimmt. Mein Schwager liebt diese Arbeit, er hat vorher schon freiwillig beim Roten Kreuz gearbeitet und weiß, worauf er sich einlässt.
Die IT-Branche fängt sich zur Zeit übrigens schon wieder.
Jennifer.
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