Hallo schmunzel,
das hört sich so an, als ob es momentan wirklich etwas viel für dich wäre (vielleicht steckt dir ja auch noch der Umzugsstress in den Knochen und nicht nur den beiden Mädels?). Als Außenstehende da Tipps zu geben ist sicher schwer. Ich schreib dir einfach mal meine Gedanken, die ich spontan habe, auf.
Du fragst, warum deine Kinder, insbesondere deine Große so trotzen. Diese Frage kann vermutlich keiner mit Sicherheit beantworten. Auch deine Töchter wissen nicht, was momentan quer läuft. Vielleicht möchte Laura mehr Aufmerksamkeit. Ich bin mir zwar sicher, dass sie viel Aufmerksamkeit von dir bekommt, aber es könnte dennoch sein, dass sie noch einen größeren Bedarf hat. Sie wird ja jetzt erst gerade mal 4 Jahre alt. Da musste sie schon früh die Rolle der großen Schwester einnehmen. Manche Kinder fühlen sich da bestimmt ein wenig überfordert. Plötzlich dreht sich alles um das Baby. Vielleicht hat Laura damals gemerkt, dass sie mehr Aufmerksamkeit bekommt, wenn sie sich lautstark bemerkbar macht, trotzt, widerspricht. Also ganz nach dem Motto: lieber ausgeschimpft als gar nicht bemerkt werden. Vielleicht ist Laura so in eine Rolle hineingerutscht, aus der sie heute gar nicht mehr so einfach rauskommt (sind natürlich alles nur Mutmaßungen). Sarah ahmt vermutlich das Verhalten der großen Schwester nach, weil diese ihr Vorbild ist.
Ich würde einmal 2 Dinge versuchen:
1. Ich würde versuchen, mit meinen Energien zu haushalten. Warum einen Kampf austragen, ob nun eine Banane oder ein Apfel gegessen wird? Wenn das Kind den Apfel will, warum nicht? Nur weil etwas mehr Abwechslung auf den Speiseplan soll? Ist dies wirklich so wichtig, dass ich dafür meine Energie verbrauchen soll?
Ich würde mir überlegen, welche Ziele mir wirklich wichtig sind (z.B. dass Obst/gesund gegessen wird) und was für mich eher nebensächlich ist (ob Apfel oder Banane wäre mir persönlich ziemlich egal, Kinder haben halt ihre Phasen, in denen bestimmte Dinge bevorzugt werden). Für die wichtigen Ziele würde ich mich einsetzen (aber nicht in Machtkämpfe ausarten lassen), für die unwichtigen würde ich keine Energie vergeuden.
2. Ich würde versuchen, mal ein bißchen aus den festgefahrenen Rollenmustern herauszugehen. Also sich mal ganz anders verhalten, als das Kind von mir erwartet. Im Laufe der Zeit schleifen sich bestimmte Verhaltensmuster ein und das Kind weiß schon, wenn es jetzt nach dem Apfel verlangt, obwohl die Banane mit soll, dann gibt es bestimmt Ärger und die Mama beschäftigt sich längere Zeit mit dem Kind. Wie hätte z.B. Laura reagiert, wenn du gesagt hättest: "Das ist eine sehr gute Idee! Du nimmst heute einen Apfel mit, die schmecken heute bestimmt besonders gut."? Das muss man vielleicht einfach mal ausprobieren. Mal ganz anders reagieren als sonst.
Ich weiß nicht, ob dir diese Tipps jetzt weiterhelfen. Schließlich ist jeder Mensch anders und hat da so seine eigenen Vorstellungen. Aber vielleicht kannst du damit ja doch etwas anfangen.
LG, Viola
PS: In dem Buch von R. Dreikurs "Kinder fordern uns heraus" werden viele solcher Szenen beschrieben wie du sie geschildert hast. Dort stehen dann auch Anregungen wie man reagieren kann (alles kann man natürlich nicht übernehmen, aber gute Ansätze sind meiner Meinung nach dabei).

Hallo Schmunzel,
du musst dir da echt keine Gedanken machen, wenn sie jeden Tag einen Apfel will, dann gib ihr ruhig jeden Tag einen.
Und wenn du das machst, bis sie 18 ist. Das schadet gar nicht. Es kann auch die Bananenphase kommen. Oder die Kirschenphase oder sonst was. Niemals was aufzwingen, die probieren das mittendrin von selber :-)
LG anabel