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GUTE NACHT GESCHICHTE:

die Geschichte der kleinen Blumenfee Lakmé
Das ist die Geschichte der kleinen Blumenfee Lakmé, die ihren ersten Frühling auf einer bunten Blumenwiese verbringt. Die Sonne schickt ihre goldenen Strahlen auf die Erde und Lakmé spielt wonnetrunken zwischen prachtvollen Blüten, die ihren betörenden Duft verströmen. Sie schwebt umschmeichelt und getragen von dem sanft säuselnden Frühlingswind. Als ein Apfelbaum mit seinem weißen Blütenkleid ihren Blick gefangen nimmt, sind die ermahnenden Worte der Mutter vergessen. "Lakmé, hüte dich vor den unberechenbaren Frühlingswinden", hatte sie gewarnt. Aber die gutgemeinten Ratschläge sind ihr längst entfallen, denn es gibt so viel Aufregendes zu entdecken. Die Welt ist berauschend für eine kleine Blumenfee, und in jenem glückseligen Zustand war sie sich keiner Gefahr bewußt.
Der inzwischen immer heftiger aufbrausende Wind sollte ihr zum Verhängnis werden. Sie ist fasziniert und gebannt von der reinen Schönheit einer Apfelblüte, als eine kräftige Prise ihren zarten Körper erfaßt. Sie taumelt und wird unsanft gegen den rauhen Stamm des Apfelbaumes geschleudert. Den Spielgefährten stockt der Atmen. Entsetzt müssen sie mit ansehen, wie Lakmé hilflos in die Tiefe stürzt.
Es dauert eine Ewigkeit bis sie wieder zur Besinnung kommt. Ein stechender Schmerz im rechten Flügel rief sie aus der Ohnmacht zurück und ihr einsetzendes Wehklagen ist weithin zu hören. Die herbeigeeilten Freundinnen bringen Lakmé ins nahegelegene Elfenhospital und dort wird sie sehr lange Zeit verweilen.
Der herrliche Sommer ist bereits vorüber und mit bunten Blättern zieht der Herbst übers Land. Lakmés Flügel sollte eigentlich schon längst wieder geheilt sein, aber die kleine Fee behauptet hartnäckig, daß er noch immer heftig schmerzt. Die Ärzte sind ratlos und befürchten, daß das Feenkind vielleicht von einer bösen Hexe verzaubert wurde.
Oft sitzt die Arme traurig am Fenster und beobachtete ihre Freundinnen beim fröhlichen Spiel mit dem Herbstlaub. In den vielen schlaflosen Nächten weht ihre Verzweiflung hinauf zu den Sternen und dicke Tränen spiegeln sich im fahlen Schein des Mondes.
Aber zum Glück gibt es die gutmütige Krankenschwester Nirma. Sie weiß um das Herzeleid der bedauernswerten Lakmé.
Es ist ein ausgesprochen freundlicher Herbsttag und die Sonne sendet ihre letzten wärmenden Strahlen zur Erde, so daß man den nahenden Winter noch nicht erahnen kann. Nirma überredet die traurige Maid zu einem Nachmittagsspaziergang. Die Blüten des unglückseligen Apfelbaumes sind jetzt zu delikaten Früchten herangereift. Beim Anblick des Baumes kommen die bösen Erinnerungen zurück. Der unsanfte Sturz aus luftiger Höhe ist noch nicht vergessen, und Lakmé ist fest davon überzeugt, aus lauter Furcht, nie wieder fliegen zu können.
Leicht ermüdet und auch etwas hungrig, setzt sich die Blumenfee unter den mächtigen Obstbaum, der seine roten Äpfel feil bietet. Die Unglückliche schaut begehrlich nach oben und überlegt wehmütig: "Wenn ich doch nur fliegen könnte, dann würde ich mir jetzt so einen saftigen Apfel holen", und die weise Frau kann ihre Gedanken lesen. "Ich würde dir ja gerne einen Apfel pflücken, kleine Lakmé", säuselt die Pflegerin, "aber ich bin alt und kann nicht mehr so hoch hinaus. Du aber bist jung, und wenn du auch nicht mehr fliegen kannst, klettern kannst du noch allemal." Mit Engelszungen redet die Schwester auf das Feenkind ein und siehe da, mit Erfolg.
Zaghaft beginnt Lakmé zu steigen und erreicht mit bebendem Herzen die dichte Baumkrone. Bedrohlich weit vorne erspäht sie einen großen rotbackigen Apfel, und genau diesen möchte sie haben. Die bunt gefärbten Blätter rascheln listig, als der milde Herbstwind auflebt. Nirma steht am Fuße des Stammes und bemerkt es mit spitzbübischer Freude. Und ihr Plan gelingt.
Als Lakmé nur noch auf Zehenspitzen balanciert und sich eifrig nach dem Apfel streckt, wird sie von einer Böe erfaßt und hoch in die Lüfte getragen. Ihr kleines Herz hämmert im Rhythmus der Angst und ihre Seele ringt um Atem. Aber kaum verspürt sie die warme Prise unter ihren Schwingen, breitet sie die Flügel aus und wirft sich in den Wind. Sie hat das Fliegen nicht verlernt.
Nach ein paar zaghaften Runden vernimmt Nirma erleichtert glückliche Jubellaute aus luftiger Höhe. Lakmé fliegt und fliegt und fliegt und wenn man ganz genau hinhört, kann man sie noch immer jauchzen hören.
Bisherige Antworten

Re: GUTE NACHT GESCHICHTE:

Hallo Ariane, bist Du die Schriftstellerin oder gibt es auch eine Quellenangabe? LG Tini

Re: GUTE NACHT GESCHICHTE:

Nein ich bin nicht die schriftstellerin.....wenn, dann wäre wohl alles klein geschrieben *LOL*
Ich schick dir mal die quellenangabe.
GLG Ariane

Re: GUTE NACHT GESCHICHTE:

Hallo Ariane,
es ist rechtlich nicht unproblematisch, fremde Texte ohne Einwilligung des
Autos zu veröffentlichen. Wenn der Verlag hier mitliest, könnte das Ärger für
Dich bedeuten. Das gilt auch, wenn die Quelle genannt ist.
Sei damit ein bisschen vorsichtiger.
Gruß,
®ainer

Re: GUTE NACHT GESCHICHTE:

Daran hab ich nie gedacht....danke für den tipp....dann werd ich mich mal auf die "zitate" konzentrieren....schiller, goethe, shakespear, nietzsche usw. werden mich wohl kaum verklagen *LOL*
GLG Ariane

Re: GUTE NACHT GESCHICHTE:

Die sind auch schon länger als 70 Jahre tot, und dann verfallen die Rechte.
Beipiele für frei verfügbare klassische Literatur findest Du übrigens auf
gutenberg.spiegel(de) und (www)gutenberg(org) (auf Englisch).
®ainer

Re: GUTE NACHT GESCHICHTE:

Auch wenn er nicht an mich gerichtet war...danke für den Tipp...wer weiß, wofür es gut ist, das zu wissen. Wobei mir schon klar ist, dass bei Verwendung fremder Texte das Copyright beachtet werden MUSS. LG Antje

Re: GUTE NACHT GESCHICHTE:

Hallo Antje, vor ein paar Tagen hatte eine Forumsmami hier von einer fiesen Abmahnungsgeschichte wegen eines verwendeten Bildes berichtet. Es gibt - abgesehen davon, dass ich das Urheberrecht für eine wichtige Sache halte - auch eine ganze Branche von Unholden, die sich das Aufspüren von teilweise unwissentlichen Urheberrechtsverletzungen zum Sport gemacht haben und dann mit teueren Abmahnungen kommen. So sollte man z.B. beim Einstellen von Gegenständen bei Ebay keine Originalherstellerfotos verwenden. Liebe Grüße, Tini
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