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Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Hallo,
so, nun bin ich von meinem Arzttermin zurück. Ich habe tatsächlich eine Depression. Nun hat er mir hochdosiertes Johanniskraut (Laif 900) verschrieben, vielleicht reicht das ja schon, falls nicht, muß er weitergucken. Außerdem Bachblüten, dann Entspannungstraining nach Jakobsen, und zusätzlich noch ne Psychotherapie. Hab schon ein paar Psychologen durchtelefoniert, dauert ja ziemlich lange, bis man starten kann.
Irgendwie bin ich mir ein bisschen im wartezimmer vorgekommen, wie bei "Einer flog übers Kuckucksnest"...
Kommt ja ne harte Zeit auf mich zu, mal sehen, ob meine Familie da auch mitspielt. Andreas sagte zu mir: Du bist doch gar nicht der "typische" Depressive. Aber der stellt sich da auch nur Leute vor, die völlig phlegmatisch in der Ecke hocken, und sich überlegen, wie sie sich wohl am besten und sichersten das Leben nehmen könnten.
Habt Ihr nicht ein paar Tips für mich, wie ich das meiner Family verklickern könnte, damit die mich auch ein bisschen unterstützen ? Bin so ein bisschen ratlos, denn in erster linie soll ich für meine Angehörigen ja nur "funktionieren", in jeder Beziehung, alles andere, was mich angeht ist wieder Belastung für meinen Mann ( z.B. die Kinder coachen, wenn ich weg muß, um die, wie der Doc sagte, für mich so wichtige Auszeit vom Alltag zu nehmen)
LG, Mona
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Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Hallo Mona,
ich hatte dir ja schon einmal einen link geschickt.
kompetenznetz-depression. Mit dem übl. Davor und Dahinter.
Ich denk die Seite ist ganz informativ und vielleicht kann dein Mann sich ja auch mal damit beschäftigen.
LG Nuria

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Hallo Nuria,
ja, die Seite ist gut, hab ich shchon bei meinen Favoriten abgespeichert ;0)
LG, Mona, die Ihren kerl mal darauf aufmerksam machen will, aber der blockt im Moment, ist ja auch das einfachste

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Hallo Mona,
ich finde, das was der Arzt Dir verordnet hat, klingt ziemlich gut. Bestimmt wird es Dir in ein paar Wochen schon besser gehen und Du wirst mehr Kraft haben, Deine Bedürfnisse bei Deiner Familie durchzusetzen. Die Psychotherapie wird Dir auch dabei helfen, zu lernen für Dich einzustehen. Vielleicht findest Du ja eine Therapeutin, die selbst Kinder hat und weiß wie das ist. In Anbetracht Deiner derzeitigen Verfassung finde ich es auch ziemlich egoistisch von Deinem Mann, wenn er (unausgesprochen) erwartet, daß Du nur "funktionierst". Also, setzt ihn auf den Pott, mach ihm deutlich, wie wichtig, daß jetzt für Dich ist, damit Du aus dem Loch wieder rauskommst. Und auch er wird sicherlich zufriedener sein, wenn Du wieder lebendig und lebensfroh bist und vielleicht auch wieder Spaß an der Liebe hast. Viel Erfolg!
LG Katja

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Hallo Mona,
also auf mich klingt es auch erstmal nicht typisch depressiv, wenn man gleich mehrere Therapeuten anruft.
Aber das ist ja nur positiv und heißt nicht, daß du nicht Probleme hast.
Ist doch nur gut, wenn du vorher die Kurve bekommst.
Hat er nichts weiter zu deiner Depression gesagt, als mittelschwer?
Naja, du wolltest wissen, wie du es der Familie beibringst.
ICh würde vorschlagen, du erklärst es ihnen als das was es ist. Ein Krankheitsbild.
Und das nicht jeder daran erkrankt ist auch klar, ist mit Asthma und Herzrhyxthmusstörungen auch nciht anders. Sag ihnen, der eine bekommt halt ein Magengeschwür oder chronische Gastritis, der andere wird depressiv.
Es ist aber für das Umfeld immer schwieriger etwas nicht sichbtbares (für Sie nicht) zu akzeptieren, als etwas sichtbares.
Heißt also, sie würden dich eher schonen, wenn deine Neurodermitis oder Schuppenflechte blühen würde.
Deswegen mein Tipp, mach ihnen deutlich, dass es etwas ähnliches ist, nur halt anders.
Achso, und mach Ihnen deutlich, daß jeder einen individuelle Belastbarkeit hat und deine erreicht ist!
Und da ist es völlig egal, was andere können und tuen.
Liebe Grüße und alles Gute, Kirsche
P.S: denk bitte dran dass das Johanneskraut Lichtempfindlich macht

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Hi Kirsche,
na ja, die Therpeuten, das waren schlichtweg 3 Stück, und denen hab ich auf den AB gequatscht. Okay, wenns mir ganz schlecht gehen würde, dann hätt ich wahrscheinlich schon Probleme gehabt, den telefonhörer in die Hand zu nehmen, aber dann hätte er mir sicherlich nicht nur Johanniskraut gegeben, sondern irgendeinen Chemiehammer ;0)
Meine Probleme beziehen aber sich fast, bis auf einige Symptome nur auf den Körper ( Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Müdigkeit etc). Zum Glück leide ich nicht so ausgeprägt unter Antriebslosigkeit, zumindest phasenweise nicht, und wenn man Aussicht auf Besserung hat, dann zieht das ja auch wieder nach oben.
Vorgestern war ich nach einem Streit mit meinem Mann so scheiße drauf, da wäre ich am liebsten entweder zum Scheidungsanwalt gelaufen, oder gegen nen Baum gefahren, eins von beiden, jedenfalls nur weg von allem. Und das macht mir eigentlich Angst, daß ich so extrem reagiere momentan, wo ich doch normalerweise nie mit Fluchtgedanken reagiert habe.
LG, Mona

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Liebe Mona,
im Zweifelsfall bitte zum Scheidungsanwalt und nicht gegen den Baum!
Ich finde die Reaktion, von allem weg zu wollen aber gar nicht so unnormal. Ich finde es eher eine normale Reaktion.
Kann schon verstehen, daß es dir angst macht, denn für dich ist es ja neu.
Aber eigentlich zeigt es ja "nur" die Grenze deiner Belastbarkeit und ist eine Alarmglocke. Du hast ja schon die richtige Schritte in die Wege geleitet und nun kannst du versuchen, solche Situationen und Gefühle umzulenken.
Übrigens, finde ich Flucht, wenn sie Leben rettet legitim.
Ich finde man muß sich nicht allem und jedem stellen.
Natürlich sollst du jetzt aber nciht deine Ehe übern Haufen werfen!
Nur mal so als Gedankenanstoß von wegen Fluchtgedanken und so.
Das Johanniskraut wird Dir sicher helfen, ich hab mal in einer Trennungphase und beruflich sehr schwierigen und anstrengenden Zeit welches genommen und hat mir echt gut geholfen.
LG, Kirsche

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Hallo Mona! ICH würde meinen Mann zu einem der nächsten Arzttermine mitnehmen, entweder zu dem Doc, der dir das diagnostiziert hat oder eben zum Psychotherapeuten. WEnn ein so "kompetenter" Mensch das erklärt, verstehen sie es meist besser und sind dann gleich noch besorgter als nötig. LG Uschi

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Hallo Mona,
richtig nen Tipp hab ich leider nicht. Kann nur wiederholen, was du sicher schon gehört hast...versuche, dir immer wieder Auszeiten zu gönnen, auch wenn es schwer fällt. Sage deiner Familie die Diagnose deines Arztes, nur so können sie zumindest versuchen, dich zu verstehen.
Depression ist eine Krankheit, die man unter gewissen Umständen als Außenstehender nicht erkennt. Es ist aber auch eine Krankheit, die leider von der Umgebung des Erkrankten eher schlecht akzeptiert wird, es sei denn, man liegt phlegmatisch darnieder. Aber selbst dann wird noch gedrängelt und gemacht.
Kenne allerdings dein Problem zur Genüge...so lange man funktioniert und immer einsatzbereit für andere ist, ist die Welt für diese in Ordnung. Wehe dem jedoch, du als funktionierende sagst auch mal NEIN!, dann ist Ärger vorprogrammiert.
Wünsche dir viel Erfolg in deiner Therapie! Sei lieb gegrüßt von Antje, der 2003 latente Suizidgefahr diagnostieziert wurde...eine Diagnose, die mich sehr erschreckte, wo ich doch an den Tod als solches keinen Gedanken verschwende...

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Danke Antje,
erstmal für die vielen Links, die du mir geschickt hast, aber auch für deine lieben Worte.
Ich denke schon, daß Andreas kooperativ sein wird, aber ich kann halt nicht mit ihm über viele meiner probleme reden, weil ihm halt 1. die objektiver Einstellung dazu fehlt, und er sich 2. ja überhaupt nicht auskennt.
Nächste Woche habe ich zwei Erstgespräche bei 2 Psychotherapeutinnen, und die Wartezeit ist hierzulande zum Glück auch nicht allzulang ( ca. 3-4 Monate)
Ich denke, daß ich gerade noch rechtzeitig meinen Hintern hochbekommen habe, um aktiv was zu ändern. Aber länger hätte ich auch nicht warten dürfen.
LG, Mona

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

hallo liebe mona!
eigentlich wollte ich schon auf deinen letzten beitrag antworten, kam aber leider nicht mehr dazu!
ich kenne dich ja nicht wirklich, kann nur sagen, dass ich durch deine beiträge immer noch das gefühl habe, dass du dich extrem zusammennimmst, selber nicht zulassen möchtest, dass es dir schlecht geht. als mutter und ehefrau warst du immer der starke, ruhige pol, auf den alle zurückgreifen können. deine bedürfnisse hast du in den hintergrund gestellt, dich dabei wohl oft selbst fast vergessen. momentan fühlst du dich überfordert, da kann sowas wie eine depressive verstimmung ganz schnell da sein...es tut mir sehr leid für dich, dass es dir schlecht geht, kann dir nachfühlen da ich ähnliches erlebt habe nach der geburt von meinem zweiten kind!
wie du hilfe von deiner familie bekommen kannst? in erster linie ist es wohl vorallem wichtig, dass sie erfahren wie schlecht es dir wirklich geht! ich kann mir vorstellen, dass du dich bis jetzt so zusammengerissen hast, dass es auch deinem mann absolut nicht bewusst war wie es um dich steht! den kindern könntest du erzählen, dass der arzt gesagt hat, dass dich die viele arbeit krank gemacht hat. er habe dir medizin gegeben, dass es dir besser geht, die wirke jedoch nur wenn sie mithelfen (vorschläge anbringen wie sie das tun können), dich unterstützen, sodass du bald wieder gesund bist, wieder lachen kannst und nicht mehr traurig bist.
oh mona wie sehr erinnert mich deine geschichte an mich vor 4 jahren...für meinen mann war es damals sehr schwer damit klarzukommen, dass seine frau plötzlich depressiv war, nicht mehr "funktioniert" hat wie üblich. er mit doppelbelastung von beruf, kranker frau plus zwei kindern war oft wütend, verstand mich nicht, konnte auch lange nicht einsehen, dass eine depression wirklich eine krankheit ist! er war bis zu diesem zeitpunkt der meinung, dass eine depression der deckmantel für viele weicheier (so hat er es ausgedrückt) ist, die unter jeder leichten belastung gleich zusammenbrechen...so denken wohl nach wie vor viele menschen.
vielleicht ist es auch ein gefühl der machtlosigkeit, dass es den männern so schwer macht damit umzugehen...
ich wünsche mir für dich, dass du dir diese wirklich dringend nötige auszeit nehmen kannst. rede offen mit allen, nimm jede angebotene hilfe an - du brauchst es! jetzt soll sich eure welt mal hauptsächlich um dich drehen, dass musst vielleicht auch du erst selbst akzeptieren!
oh weh, ich hoffe ich höre mich da nicht an wie eine schlechte freizeit-psychologin...;-)!
drück dich&schicke dir ganz viel zuversicht!
alles liebe liv

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

Hallo Liv,
danke für deine lieben Worte.
Hmm, teils hast du recht. Ich hab wirklich Angst, daß ich nicht mehr "funktionieren kann", und ich bin zu sehr damit beschäftigt, das irgendwie gebacken zu bekommen, daß ich mir gar keine Zeit lassen, um mal entspannt etwas für mich zu tun. In meinen kurzen Auszeiten, wie jetzt gerade, treiben mich ständig gedanken "das mußt du noch tun, und dies...", so daß ich gar nicht abschalten kann. Ich denke, das Entspannungstraining ist sehr wichtig für mich. mein Großer Sohn ist mittlerweile auch sehr verständig, der Kleine ist recht pflegeleicht. Mein Mann, nun ja, er versucht mit klarzukommen, ist aber sehr reserviert, und weiß nicht, was in Zukunft auf ihn zukommt.
Ich schlage mich gerade mit den Gedanken herum, ob ich meine Tätigkeit als WW-Leiterin nicht an den Nagel hängen sollte, um meine Zeit dieses Jahr mal vollkommen darauf zu konzentrieren, die Dinge zu tun, die ich laut Arzt tun soll, und die Dinge, die mir guttun. Nicht, daß mir mein Job keinen Spaß macht, aber ich fühle mich momentan auch total damit überfordert.
Aber vielleicht sieht alles in ein paar Wochen schon besser aus, wenn die Medikamente anschlagen.
Unterstützung von seiten der restlichen Familie kann ich wohl kaum erwarten, da helfen mir lediglich nur meine Mama, und meine Schwägerinnen, die das selbst sehr gut kennen. Der Rest- hat wohl eher die Meinung, die verbreitet ist : Stell dich nicht so an, denkste, mir gehts besser, und ich schaff das auch.
LG, Mona

Re: Diagnose steht: Mittelschwere Depression...

hallo mona
ich weiss leider nicht genau was du beruflich machst, von daher kann ich auch nicht einschätzen ob es möglich ist diese tätigkeit vielleicht nur für gewisse zeit auf eis zu legen, oder aber das pensum runterzuschrauben.
du bist auf dem richtigen weg, hast die alarmsignale deines körpers ernst genommen und gleich gehandelt. ich denke auch, dass es dir in ein paar wochen besser geht - die wirkung des johanniskrauts sollte nach zwei wochen einsetzen.
dein mann verhält sich ähnlich wie damals meiner...er muss sich erst in die situation einfinden. er wird sicher bald einsehen, dass du dein möglichstes tust um wieder gesund zu werden, es wichtig ist, dass du dabei unterstützt wirst!
ich drücke dir wirklich ganz fest die daumen, dass du die nötige auszeit bekommst und es dir bald besser geht!
eine therapie würde ich auf alle fälle beginnen! wenn es eilt dann braucht man bei den psychologen nur von drohendem suizid zu sprechen und schwupps hat man am nächsten tag schon einen termin...(hat meine freundin so gemacht als sie in einer schweren krise steckte)!
die meinung der anderen...jeder mensch ist anders, auch die schmerz-/belastungsgrenze eines jeden anders gesetzt. sollen sie sich glücklich schätzen und dankbar sein, dass sie sowas wie du jetzt noch nie durchmachen mussten!
also du, nehm dir die auszeit und versuch das stimmchen "ich sollte noch bügeln, staubsaugen etc." für gewisse zeit auf stumm zu stellen;-)!
liebe grüsse
liv
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