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Danke wegen Kindersicherung!

Hallöchen,
danke für die Antworten zum Thema Kindersicherung bei sehr dicken Türen. Mein Mann war von den Antworten teilweise total begeistert und meinte gleich "ja, also solche Ideen hätte ich auch noch ein paar, wir könnten doch ein paar Bretter zusammennageln.... und..." :-)
Ich habe jetzt entschieden, dass wir erstmal diese Sicherungen versuchen, die den Öffnungswiderstand erhöhen. Meine Hoffnung ist, dass unser Kleiner dann, wenn er diese Sicherungen überwinden kann, wieder ein kleines bisschen verständiger geworden ist und das Ausräumen bleiben lässt. Er hält sich ja ohnehin sehr zurück, weil er verstanden hat, dass er das nicht darf, aber manchmal ist die Versuchung einfach zu groß.
Das mit dem Abtrennen der Möbel bzw. Absperren eines Teils des Raums als Spielbereich ist zum einen schwer möglich, da diese Möbel an zwei entgegengesetzten Ecken des Raumes stehen, zum anderen ist das unser Wohn-Ess-Raum, der nach unserer Überzeugung auch von unserem Kind als Allgemeinraum genutzt werden soll. Dahinter steckt eine Überlegung, die in der Wohnpsychologie viel diskutiert wird: eine Wohnung sollte über einen Allgemeinraum verfügen, der für alle Familienmitglieder da ist und nicht Rückzugsraum für einzelne Gruppen innerhalb der Familie darstellt. Das stellt das klassische Wohnzimmerkonzept in Frage und geht nur, wenn man ausreichend Räume hat. Wir haben z.B. in unseren Arbeitszimmern jeder eine Rückzugsmöglichkeit und haben kein klassisches Wohnzimmer, sondern den Essraum als Allgemeinraum - und da meine Esszimmerbüffets ererbt sind, kommt hier das Problem mit den dicken Türen.
Deswegen nun doch mit diesen Sicherungen. Wenn es nicht funktioniert, berichte ich euch wieder davon :-)
Jennifer.
Bisherige Antworten

Re: Danke wegen Kindersicherung!

Hallo Jennifer,
interessant die Idee vom allgemeinen Raum. Bei uns ist es genau so, dass das "Kinderzimmer" das Herz der Wohnung ist, also Lovis als Riesenlaufstall genau den Kern der Wohnung, unseren Essbereich, hat. Er ist nur von einem Streifen abgetrennt, wo ein Biedermeierschrank steht und die Instrumente liegen. Ich glaube, es ist für ein Kind besonders gut, gerade im Zentrum sein zu dürfen. Von den Gittern, die seinen Bereich abtrennen (wir haben sehr viele Türen), kann Lovis in alle anderen Räume schauen.
Liebe Grüße
Tini

Warum nicht das Wohnzimmer?

Hallo Jennifer,
interessant, ich wusste nicht mal, dass es ein Themengebiet "Wohnpsychologie" gibt ;-) Kannst Du mir das mal näher erklären, was entspräche den dem klassischen Wohnzimmerkonzept, und was spricht da dann dagegen, das Wohnzimmer als "Allgemeinraum" zu nützen?
LG Doro
Bei uns ist definitiv das Wohnzimmer der Allgemeinraum, und mein Schreibtisch ohne Frage eines der Dinge, die MIR gehören und wo ich äußerst empfindlich reagiere, wenn Rahel den auch nützen möchte *g*

Re: Warum nicht das Wohnzimmer?

Wir haben auch das wohnzimmer als bereich wo sich alle aufhalten können:O)felix durchforstet aber alle räume und kizi von tom ist ja nun noch interessanter;O)...wir hatten auch immer das WZ als mittelpunkt,wo auch felix sein spielkram morgens hingeräumt wird...glg feechen

Re: Warum nicht das Wohnzimmer?

Hi Rahel,
in vielen Familien gibt es die hierzulande übliche, klassische Aufteilung: Kinderzimmer, Elternschlafzimmer, Wohnzimmer (meistens mit Essbereich). Das bedeutet, dass die Eltern keinen richtigen Rückzugsbereich haben und meistens ihren Abend, wenn sie zu Hause sind, im Wohnzimmer verbringen möchten. Bei kleinen Kindern ist das überhaupt kein Problem. Bei größeren Kindern kollidiert das aber mit den Interessen der Kinder, denn die wollen u.U. dem Gemeinschaftsraum, also das Wohnzimmer, ebenfalls nutzen. Das geht nur, wenn die Eltern "auswandern" oder sich in das meist kleine Schlafzimmer zurückziehen, was von vielen Eltern nicht akzeptiert wird (versteht man ja auch). Die bei uns übliche Wohnraumaufteilung birgt also Konfliktpotential.
Deswegen beschäftigt man sich mit alternativen Wohnkonzepten, die konfliktfreier sind. Dazu gehört ein Wohnraum, der allen gehört und nach Absprache von allen entsprechend genutzt werden kann. Das bedeutet in der Praxis auch, dass größere Kinder über dessen Gestaltung und Nutzung gleichberechtigt mitentscheiden. Und das ist in unserer Gesellschaft nun gar nicht üblich - in der Praxis würde das bedeuten, dass das Wohnzimmer so eingerichtet wäre, dass sowohl die Eltern sich mit den Freunden wohlfühlen können als auch die Kinder. Wichtig ist auch, dass der Allgemeinraum Zugänge zum Balkon oder Garten erschließt und dieser nicht nur über "privaten" Raum möglich ist. Das ganze Konzept funktioniert aber nur, wenn die Eltern Rückzugsräume haben, die über das übliche Elternschlafzimmer hinausgehen.
Es gibt da auch ganz tolle Konzepte mit variablem Wohnraum, mit großen Gemeinschaftsbereichen und kleinen Privatbereichen etc. Das Problem ist halt immer, dass du dazu die passenden Grundrisse benötigst oder aber mehr Platz als in der üblichen Eltern-Kind-Wohnung. Ich wohne hier ja in der Gegend von München, wo Wohnraum ein sehr kostbares und entsprechend teures Gut ist, da sind solche Konzepte schwierig zu realisieren.
Wir sind auch noch weit davon entfernt, diese Konzepte umzusetzen, aber eine Konsequenz daraus war für uns, dass unser Erdgeschoss (wir haben ein Reihenhaus) frei für alle in der Familie ist und dass unsere Möbel recht robust sind (auch die Antiquitäten, die halten echt was aus :-)). Uns war auch wichtig, dass das gemeinsame Essen im Mittelpunkt des Familienlebens steht, deswegen haben wir nicht die übliche Couchgarnitur als Wohnzimmermittelpunkt, sondern einen sehr großen Esstisch mit sehr bequemen Stühlen. Das hat übrigens auch den Vorteil, dass man im Gespräch einen passenderen sozialen Abstand zueinander hat, der ist an einem Tisch meistens näher als bei einer Sofaecke (je nach Abstand der Gesprächspartner zueinander ändert sich das Gesprächsklima). Die Sofaecke haben wir auch, aber die ist etwas abseits und dient zum allgemeinen Toben und Schmökern. Unsere Rückzugsräume sind in unseren Arbeitsräumen, da hat jeder Elternteil eines, mein Mann muss den aber mit dem Fernseher teilen, weil sein Arbeitsraum viel größer als meiner ist (und er der einzige ist, der öfters als alle 2 Wochen mal schaut :-))
Jennifer.

Re: Warum nicht das Wohnzimmer?

Hallo Jennifer,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Es sind hochinteressante Gedankengänge, ich fand es wirklich aufschlussreich.
LG Doro

Re: Danke wegen Kindersicherung!

Hallo Jennifer,
wir haben im gesamten Wohnbereich zwei antike Bauernschränke und einen Biedermeiertisch und Biedermeierschrank.
Sprich, der Raum lässt sich partout nicht kindersicher unterteilen, ausser wir 6-köpfige Familie würden auf einem Punkt, wie dei Bremer Stadtmusikanten verweilen :-/
Ich habe nun einfach geschaut, dass unser teueres Porzellan weit oben deponiert wird und unten in einem der Schränke sind nur Spiele.
Nun gab es sinnigerweise auch einen dazugehörigen Schlüssel, der gute Dienste leistete, bis ihn Mäxchen sich gekrallt hat und bis heute nicht aufgefunden wurde.
Wir haben uns nun einfach damit abgefunden, dass antikes Mobiliar und Kinder nicht sorglos koexisistieren :-/
Hoffe ihr kommt mit euerer Lösung ein bisschen besser klar.
Liebe Grüsse
Patricia

Griffe abschrauben? m.T.

Hi Jennifer,
in meiner Wohnung gibts nur ein Treppenschutzgitter, damit die gute Maus nicht die Treppe runterpurzelt. Ansonsten hab ich einen Schrank den sie auch mal ausräumen kann. Bei den "gefährlichen" Schränken hab ich einfach die Türgriffe abgeschraubt. Ist zwar für mich ab und an schwierig an die Sachen, wie z.B. Putzmittel dranzukommen, aber auf Dauer einfach praktisch.
Vielleicht kannst du ihr auch vermitteln, dass nicht jeder Schrank zum Spielen da ist. Ist zwar nicht immer von Erfolg gekrönt, aber ich bin immer der Meinung, dass andere Leute ja nicht extra Türsicherungen anbringen, nur weil ich mit Emily zu Besuch komme:-)))
LG Micha, bei der seit über einem Jahr noch "fast" nichts zu Bruch gegangen ist:-)))

Re: Griffe abschrauben? m.T.

Hi Micha,
bei uns ist es auch so, dass nur die gefährlichen Schränke gesichert sind - gefährlich fürs Kind oder gefährlich für den Inhalt.
Griffe abschrauben geht bei dem alten Möbel nicht, die sind nämlich genagelt und man würde beim abmontieren vermutlich das Schloss halb herausbrechen. Und alle anderen "gefährlichen" Schränke haben nicht abnehmbare Griffleisten - allerdings sind die ja einfach zu sichern.
Ich halte auch mehr davon, es den Kids beizubringen, und es funktioniert ziemlich gut. Nur stell dir vor, du bist 13 Monate alt und hast da so ein riesengroßes Büffet. Und wenn du es aufmachst, hast du ein wunderschönes Geschirr für 12 Personen mit allem, was man so braucht, vor dir. Und Gläser für jede Art von Wein und Bier und Aperitif und Digestif und und und... und alles glitzert und funkelt - das ist einfach zuviel Versuchung :-)
Bisher ist es ja gut gegangen, und er hat nur mal eine Tasse ausgiebig bewundert, aber da ist mir das Risiko dann doch zu hoch (und im Zweifel ist es auch zu teuer... ).
Den Schrank mit den Töpfen oder den Plastiksachen oder auch mit den geschlossenen Vorratsgläsern in der Küche sichern wir beispielsweise nicht, weil da nur begrenzt viel passieren kann und irgendwie muss er es ja lernen.
Jennifer.
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