Hallo Tini,
vielleicht trauen sich die anderen einfach auch nicht
irgentwas zu sagen, ist wohl so eine art kettenreaktion,
wenn keiner was sagt, wird es schon ok sein....
ich finde deine ideen gut und richtig.
viele grüße
irina

Hallo,Tini....ich finde das verhalten dieses mannes nicht okay,egal wie lieb er so sein mag....weißt ich halt mich da an die regeln des buches:Mein körper gehört mir*...fremde haben da nix zu suchen...trost geben in form von umarmen,liebevollem streicheln des kopfes usw.war mir als erzieherin okay,aber NUR ,wenn das kind es wollte...ich würde NIE ein kind küssen oder anfassen,wenn es nicht will...ich glaube nicht,das ich da ein gutes gefühl hätte bei dem mann...gehen die kinder denn selber zu ihm?weißt,auch ICH als betreuer muss distanz wahren können in bestimmten situationen,dazu gehört,das ich kinder nicht küsse,wenn es nicht meine eigenen sind...wärme kann man anders vermitteln...ich mochte auch nie,wenn meinen kindern ein küsschen aufgezwungen werden sollte,selbst von der oma ,dann hab ich das gesagt,wenn kind nicht will,ernst nehmen...niemals sich drüber hinwegsetzen,denn so können sie nicht lernen,klarzustellen,was sie mögen und was nicht...es ist ihr körper und wenn sie nicht küssen wollen,brauchen sie nicht...auch uns nicht...wenn sie nicht mögen grad....und ich finde es gefährlich wenn Lovis und die andern kinder es als *normal*empfinden lernen,da geküsst zu werden von einem betreuer oder sonstwen,wenns da an der tagesordnung ist...nein,da würd ich klartext reden,auch mit der leitung...ob da was nicht auffällt oder so...komisch,das die andern das nicht sehen(wollen)....vielleicht finden sie es ja auch normal,weil sie es eben nicht anders kennen???glg feechen deren kinder über ihren körper allein entscheiden !!!dabei unterstütz ich wo ich kann....

Liebe Tini, ich antworte mal hier oben, obwohl es eher zum Ursprungs-Beitrag unten passen würde, den ich eben erst gelesen habe (und noch nicht alle Antworten, aber einen großen Teil). Ich muss sagen, dass ich einen küssenden Betreuer nicht für den Zusammenbruch des Abendlandes halte und verstehen kann, wenn Eltern sich daran nicht weiter stören. Wir wissen ja auch nicht, wie gut die Eltern der Kinder, die er küsste, ihn kennen, ob sie vielleicht mehr über ihn wissen etc.
Generell sehe ich das Küssen fremder Babys nicht so eng, was vielleicht damit zusammenhängt, dass ich sehr viel mit Lateinamerikanern zu tun habe. Ich wäre zwar auch nicht einverstanden, wenn ein völlig Fremder mein Kind mit Küssen übersät, wie Tini es beschreibt, deshalb würde ich in diesem speziellen Fall wahrscheinlich auch das Gespräch mit ihm suchen, um ihn respektvoll darauf hinzuweisen. Aber warum sollen Kinder keine Zärtlichkeiten von anderen Menschen als den Eltern annehmen? Ich finde einen entspannten Umgang miteinander, der durchaus kleine Berührungen einschließt, etwas sehr Schönes, etwas, das ich nicht der allerengsten Kernfamilie vorbehalten möchte. Wir waren gerade in Brasilien, und dort ist es absolut üblich, dass Freunde, nahe und ferne Verwandte und auch entferntere Bekannte einem Kind über den Kopf streichen, die Wange oder den Arm streicheln oder eben mal ein Küsschen auf den Kopf drücken, und ich fand nicht nur nicht schlimm, sondern sehr nett, weil es eben auch in einer liebevollen, zärtlichen Umgebung geschah. Und natürlich auch, weil Erwachsene sich auch wesentlich mehr berühren als bei uns üblich. Mehr noch: Wenn ich erzähle, dass es in Deutschland unüblich, ja sogar unerwünscht ist, Kinder anderer Leute anzufassen, ist Mitleid das Erste, was die meisten meiner brasilianischen Freunde empfinden, Mitleid über die verpasste Zärtlichkeit, über die entgangene Zuwendung.
Noch einmal, damit es keine Missverständnisse gibt: Damit will ich nicht sagen, dass ich ständiges Abküssen durch Fremde wie bei Tinis Küss-Mann gutheiße. Ich will einfach eine Lanze brechen für einen entspannteren Umgang mit Zärtlichkeiten, auch wenn sie nicht aus dem engsten Umfeld kommen ? nach meiner Erfahrung tun sie mehr Gutes als Böses. LG von Ulli und einer wochenlang fremdliebkosten Iara ;-)

Hallo Ulli,
das kann ich nur unterstützen. In gesunderen Gesellschaften ist das berühren und beschmusen fremder und eigener Kinder noch viel selbstverständlicher als hier.
In diesem merkwürdigen Fall (älterer Mann, ehrenamtlicher Kleinkindbetreuer, seltsame Kusspunkte (Nacken finde ich zum Beispiel SEHR heftig)) war allerdings sogar ich Hippie-Wir-haben-uns-alle-lieb Befürworterin entsetzt.
Lieben Gruß von
Steffi