Bin total traurig (lang)
heute muss ich auch mal jammern, was ich in diesem Rahmen hier bisher kaum bzw. nicht getan habe. Aber ich muss es einfach mal loswerden.
Meine Tochter will ja nun ausziehen. Es ist soweit alles geregelt und ich komme auch mittlerweile gut klar mit ihrer Entscheidung.
Womit ich derzeit leider überhaupt nicht klar komme, ist mein Mann. Nach wie vor meckert er täglich an meiner Tochter `rum. Er ist regelrecht cholerisch, was ich gar nicht von ihm kenne. Gerade vorhin haben wir uns wieder arg gezofft und ich frage mich nun, sucht er einen Grund zum Streiten? Es gab meiner Meinung nach keinen Anlass. Er droht damit, meine Tochter `rauszuschmeißen und will sie sich in den nächsten Wochen nicht anschauen müssen.
Er tut mir so weh damit und ich weiß nicht, ob er sich bewusst ist, dass er dabei ist, alles kaputt zu machen. Ich merke schon deutlich, wie meine Liebe zu ihm langsam Risse bekommt und selbst, wenn es besser wird, wenn meine Tochter weg ist, weiß ich nicht, ob dann noch alles so sein wird, wie es mal war. 12 Jahre sind wir nun zusammen und es war immer schön bei uns. Doch in letzter Zeit mehrten sich die Aussagen in der Familie, dass er sich verändert hat, doch keiner sagt ihm das so deutlich. Aber langsam glaube ich das auch und ich weiß nicht, ob ich das mal noch für immer aushalten kann. Das Schlimme ist, daass er kaum eine andere Meinung akzeptiert und mich oft total ´runterzieht mit seinen Worten.
Desweiteren akzeptiert er meinen neuen Job schlecht. Ich bin Arbeitsvermittlerin und das ist lange kein normaler Bürojob, sondern interessant aber auch sehr anstrengend in der heutigen Zeit. Unsere Agentur wird gerade organisatorisch komplett umgebaut. Wir haben viele Schulungen mit tausenden neuen Dingen. Mir macht das alles viel Spaß, aber ich brauche dazu familiäre Unterstützung, sonst schaffe ich das nicht. Er versteht das nicht, für ihn ist das alles nur Gelaber, obwohl auch er im Öffentl. Dienst tätig ist.
Irgendwie weiß ich nicht mehr weiter und bin tieftraurig über diese Entwicklung, wegen mir, wegen meiner Tochter und auch sehr wegen Sascha.
Traurige Grüße und danke für`s Lesen
Daggi
Re: Bin total traurig (lang)
Du schriebst immer mit soviel Wärme und Liebe,wenn du von deinem Mann geschrieben hast...
Wann fing es denn an?Ich meine,evtl.belastet ihn etwas,was er nicht sagen kann,will oder grad mag?
Oder er ist traurig,dass er deine Tochter,die er mit großgezogen hat,nicht halten kann?Eifersüchtig auf den leiblichen Vater?Schade,wenn man nicht reden kann,was Sache ist...Dann wird meist viel aufgedeckt und man findet oft einen Weg,das eigentliche Problem zu lösen....Ich wünsche dir,dass ihr das schafft...eine Krise macht meist stark,wenn man sie zusammen meistert...ALLES GUTE ,Daggi...LG Tina
Re: Bin total traurig (lang)
puuhh ... tiefe krise! wow, du hast einiges zu verkraften im moment. dafür möchte ich dich mal fest in den arm nehmen und dir kraft, mut und power schicken.
ich kenne ja deinen männe nicht, aber ich sag dir mal, was mir aufgefallen ist:
"12 Jahre sind wir nun zusammen und es war immer schön bei uns. Doch in letzter Zeit mehrten sich die Aussagen in der Familie, dass er sich verändert hat, doch keiner sagt ihm das so deutlich."
irgendwas passiert wohl gerade bei/in ihm. ihr müßt gemeinsam drüber sprechen. vielleicht gibt es die möglichkeit, die kinder mal einen tag wegzugeben und mit ihm darüber zu sprechen, zu überlegen, was ihm probleme macht, was sich verändert hat ...
eure liebe hat lange gehalten, sie ist es wert, zurückerobert zu werden ...
herzliche und warme grüße - anett
Re: Bin total traurig (lang)
ich kann Dir leider momentan nicht so ausführlich antworten,
bei mir steht gleich eine Freundin vor der Tür, mit der ich Bewerbungen schreiben soll.
Aber ich möchte Dir doch ein paar Worte sagen.
Das Problem mit Deiner Tochter besteht ja schon länger ,
der Entschluss Deiner Tochter steht sicher in dem Zusammenhang mit dem Verhalten Deines Mannes.
Für mich wäre das schon sehr schwer unter diesen Umständen weiterhin mit meinem Mann zusammen zu leben und ich kann mir sehr gut vorstellen, daß dabei in der Beziehung was kaputt geht.
Auf der anderen Seite habt ihr noch ein weiteres Kind.
Wo zieht Deine Tochter denn nun hin?
Zu ihrem Vater?
Dein Mann hat irgendwelche Probleme, kommt mit sich nicht klar, aber deshalb darf nicht Eure Familie zugrunde gehen und er Euch nicht das Leben schwer machen.
Wenn er nichts daran ändert, würde ich mich ggf. von ihm trennen...
Vielleicht wird er im Beruf nicht so gefordert und ist deshalb etwas eifersüchtig auf Deinen Job?
Desweiteren kann ich Dir nur von meinen Erfahrungen berichten, die denen Deiner Tochter nicht unähnlich sind.
Meine Mutter hatte, als ich im pubertären Alter war (ich war glaub ich 11, als sie mit ihm zusammen kam), einen Verlobten der mit mir überhaupt nicht klar kam.
Ich finde, er hat mich regelrecht tyrannisiert.
Ich könnte Dir endlos Beispiele aufzählen... Letztendlich war es ähnlich wie bei Euch, nichts war ihm Recht zu machen etc..
Ich habe so gelitten, daß ich einen Suizidversuch (mit 12 Jahren!) hinter mir habe.
Ich wollte auch ausziehen, zu einer Familie die ich gut kannte und wo ich nachmittags nach der Schule war (nach dem Suizidversuch musste ich ja besser betreut werden)und später auch häufig übernachtet habe.
Vorher war ich nachmittags auf mich gestellt.
Meine Mutter hat mir NICHT erlaubt dort einzuziehen. Internat (lässt sich ja besser vertreten) hätte sie erlaubt, war mir aber nichts. Also blieb ich erstmal zuhause.
Irgendwann spitzte sich die Situation so zu, daß ich für 2 Monate zu meiner Oma gezogen bin, länger ging das leider nicht. Als meine Mutter mal zur Kur war, wurde ich bei einer Freundin evakuiert, sonst hätten ihr Verlobter und ich uns wahrscheinlich zerfleischt.
Als ich 17 war beendete meine Mutter endlich die Beziehung, inzwischen war aber auch das Verhältnis zu meiner Mutter so zerrüttet, daß ich dann ein halbes Jahr später( mit 18) ausgezogen bin.
Ich hätte mir damals gewünscht, daß meine Mutter sich eindeutig auf meine Seite gestellt hätte, ich kam mir sehr verlassen vor.
Was Du nun tust, kannst nur Du selbst wissen, doch
ich möchte Dir das einfach mit auf dem Weg geben, wie ich mich damals, in der Situation Deiner Tochter gefühlt habe, daher so eine persönliche Antwort.
Ganz liebe Grüße, Kirsche (nun ist es doch ziemlich ausführlich geworden)
Re: Bin total traurig (lang)
da klingt ja alles gar nicht gut.
Ich bin leider nicht ganz so auf dem laufenden, was Eure Familiengeschichte angeht, hätte aber trotzdem mal ein paar Ideen zu Deinem Posting:
*"ist regelrecht cholerisch, was ich gar nicht von ihm kenne. Gerade vorhin haben wir uns wieder arg gezofft und ich frage mich nun, sucht er einen Grund zum Streiten?"
>> Das Problem scheint ja ersteinmal zwischen Deinem Mann und Deiner Tochter zu bestehen. Wissen die beiden denn, worum es dabei geht? Also ich meine, weiß Deine Tochter, warum Dein Mann so sauer auf sie reagiert?
*"Er tut mir so weh damit und ich weiß nicht, ob er sich bewusst ist, dass er dabei ist, alles kaputt zu machen. Ich merke schon deutlich, wie meine Liebe zu ihm langsam Risse bekommt...."
>>> Hast Du das Deinem Mann schon einmal so gesagt? Weiß er um Deine Gefühle?
* "Doch in letzter Zeit mehrten sich die Aussagen in der Familie, dass er sich verändert hat, doch keiner sagt ihm das so deutlich. Aber langsam glaube ich das auch...."
>>>> Meinst Du wirklich, dass er sich verändert hat, oder glaubst Du es nur, weil Dein Umfeld Dir das suggeriert?
Wie sind Deine (nach Möglichkeit unbeeinflussten) Gefühle?
"Desweiteren akzeptiert er meinen neuen Job schlecht. Ich bin Arbeitsvermittlerin und das ist lange kein normaler Bürojob, sondern interessant aber auch sehr anstrengend in der heutigen Zeit."
>> Klingt für mich ein wenig, als könnte Dein Mann ein wenig eifersüchtig auf Deinen Job sein.
*" Er versteht das nicht, für ihn ist das alles nur Gelaber, obwohl auch er im Öffentl. Dienst tätig ist."
>> Du meinst also, er könnte- da er ja in ähnlichen Strukturen eingebunden ist- Dir gegenüber mehr Verständnis aufbringen?
Liebe Daggi, ich möchte diese Fragen alle gar nicht von Dir beantwortet haben. Aber vielleicht hilft es ja ein wenig, wenn Du sie für Dich selbst beantwortest.
Bevor die Geschichte einen ungewollten Ausgang nimmt, würde ich das Gespräch mit meinem Mann suchen und ihm sagen, wie ich mich in der Situation fühle.
Ich wünsche Dir, dass Du bei Deinem Mann auf ein offenes Ohr triffst.
Liebe Grüße
Antje
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