Suchen Menü

Böckchenphasenerziehungstipps gesucht....

Hallo an alle,
heute habe ich auch mal eine Erziehungsfrage. Seit ca. 2-3 Wochen zeigt Colin ein typisches Bockverhalten wenn er nicht nicht bekommt die er unbedingt will aber nicht bekommen darf, was eigentlich für ihn untypisch ist.
Entwickeln die Kleinen dieses Verhalten selber oder schauen sie sich das von anderen Kinder(bspw. Kita) ab?
Wie soll ich mich dabei verhalten? Denn ich denke, ihn in der Ecke stehen/sitzen und ausbocken zu lassen ist doch auch nicht so toll, oder?
LG angie und colin, der manchmal 2 kleine Hörnchen auf der Stirn hat
Bisherige Antworten

Re: Böckchenphasenerziehungstipps gesucht....

Also wenn Laurine mal wieder einen anfall hat, weil was nicht so klappt wie sie es gerne möchte.....was sehr oft ist *LOL*.....dann lass ich sie einfach motzen. Ich sag dann immer, sie hat mal wieder ihre 5minuten ;o).....wenn sie dann fertig ist mit motzen, ist sie wieder zucker süss, kommt angelaufen und will dann meist ein küsschen....von wegen; habs doch gar nicht so gemeint! ;o)))
GLG Ariane

Re: Böckchenphasenerziehungstipps gesucht....

Ich lass meinen Kindern ihr böckchen ausleben,danach ists meist wieder okay...dagegensteuern hilft nämlich gar NIX...lol...selbst im laden hab ich meinen damals kleinen großen sitzen lassen und dann kam er doch nach;O)glg feechen mit vollblutböcken*stöhnundlächel*...trotzphasen sind typisch und nicht abgeguckt...die kinder erleben ihr ICH und wie sie was bewirken können und sind sich nun ihrer Gefühle bewusst....es ist auch ein lernen mit frust umzugehen....

Einfühlsames Lenken

Hallo Angie,
ich glaube, dass jedes Kind früher oder später ein "Bockverhalten" entwickelt, nämlich dann, wenn es entdeckt, dass es eine Persönlichkeit mit eigenem Willen und mit der Möglichkeit zur Einflussnahme ist. Eigentlich wieder ein ziemlich wichtiger Schritt in der Entwicklung.
Genau wie du auch denke ich, dass es nicht gut ist, ein bockendes Kind alleine in der Ecke hocken zu lassen. Ich persönlich finde das Smart Love-Prinzip ganz gut. Dort heisst es: "Smart Love bedeutet, dass schreiende oder weinende Kind nicht etwa auf sein Zimmer zu schicken, sondern bei ihm zu bleiben, damit es sich besser fühlt. Auf diese Weise lernt es zu unterscheiden zwischen der Enttäuschung darüber, dass es nicht bekommt, was es will, und dem beständigen Wohlgefühl, dass Ihr Engagement ihm vermittelt." Das Kind allein in der Ecke hocken zu lassen wäre eine doppelte Strafe: 1. es kann seinen Willen nicht durchsetzen und 2. es muss allein sein, spürt eine Art "Liebesentzug".
Das Grundprinzip besteht darin, dass Kind einfühlsam zu lenken. Wenn das Kind also z.B. auf Stiften herumkauen will, dann sollte man nicht "Nein" sagen, sondern lieber "Stifte sind nicht zum Essen da", diese dann wegnehmen und alternativ was Essbares oder was zum darauf herumnagen anbieten.
Bei Henrik klappt das "einfühlsame Lenken" recht gut. Will er noch auf dem Spielplatz bleiben, ich aber wieder heim, dann erzähle ich ihm, wir gehen Autos oder Busse oder Bagger gucken (je nachdem, wo wir dann lang gehen). Ich kenne ja den Weg und bleibe dann immer bei dem Versprochenen ein wenig stehn, damit Henrik gucken kann. Sachen, die er nicht haben soll (z.B. eine erwischte Gabel etc.) tausche ich immer gegen was anderes ein. So vermeide ich schon mal ziemlich viele Bockmomente.
Wenn er dann aber doch mal bockt, hocke ich mich z.B. auch schon mal neben ihn und frage, ob er nicht Lust hat, ein Bilderbuch zu gucken. Meist hat er dann das Bocken direkt wieder vergessen.
Mag sein, dass das mit zunehmendem Alter schwieriger wird, die Kinder so zu lenken. Aber das werde ich dann ja sehen. Noch vermeide ich damit jedenfalls einigen Stress. :-)
LG, Viola

Re: Einfühlsames Lenken

Hallo Viola,
na ja, also im Grunde genommen ist die gleiche Methode die ich auch benutze, doch sehe ich diese doch manchmal recht steptisch. Dadurch vermeidet man im Grunde genommen, das das Kind lernt mit Stresssituationen umzugehen und auch mal nicht das bekommt was es will. Es ist nicht immer ein einfülsames lenken, sondern ein , wie soll ich es nennen, ein sich nicht auseinander setzen mit den eben anderen Gefühlen, die das Kind noch gaaanz oft in seinem Leben mitmachen wird. Es ist für uns so natürlich praktischer, kein Geschrei, kein Bock ! Aber was wird mal das Ergebnis davon sein ? Ein Kind, das immer und immer wieder gelenkt werden muss, weil es nicht mit seinen Gefühlen klar kommt, die nicht immer heiter Sonnenschein sein werden.
Ich habe lange drüber nachgedacht, und lasse Luca nun seinen Bock, mehr oder weniger ausleben. Aber ich stelle ihn dabei nicht in die Ecke oder lasse ihn allein. Meist sitze ich neben ihm und lese oder rede ganz lieb mit ihm, auch wenn er schreit wie am Spieß. Meist fängt er sich dann und beim nä. Mal wirds gar nicht mehr so schlimm, weil er die Situation ja schon erlebt hat. Bloss, was machst du mit einem Kind, das 3 Jahre alt ist, in den Kindergarten geht und noch nie einen Boch ausleben durfte ? Das KInd dreht durch !!
Denk auch mal drüber nach, manchmal ist es echt besser, die Kleinen in diese Entwicklung reingehen zu lassen.
lg nicole

Re: Einfühlsames Lenken

Hallo Nicole, ich antworte hier einfach mal. Ich denke, dass Violas Lenken genau die richtige Antwort in dieser Phase jetzt ist, denn es geht ja nicht darum, dem Kind alles recht zu machen, sondern ihm erstens zu zeigen, dass es nicht allein ist in seiner Enttäuschung, und zweitens dass es auch noch andere Dinge gibt außer dem, was es jetzt gerade will. Dadurch lernt es etwas Wichtiges: Dass es Alternativen gibt, die genau so gut sein können, dass das Leben schön sein kann, auch wenn es das Gewünschte jetzt nicht bekommt. Ein einjähriges Kind kann sich nämlich noch nicht selbst überlegen, dass es zwar die absolute Krönung wäre, jetzt weiter im Sand zu buddeln, dass aber Bagger angucken auch ziemlich klasse ist. Genau das aber können wir ihm beibringen, und irgendwann kann es das dann auch selbst. Ich denke deshalb, dass eine solche Reaktion jetzt in dieser Phase genau richtig ist. Eine andere Sache ist es später (mit ca. 2 Jahren, siehe meine Antwort unten), wenn das Bocken den Zweck hat, Sozialverhalten einzuüben. Diese Phase kommt übrigens so oder so, und wird auch wieder je nach Veranlagung stärker oder schwächer ausfallen, die jetzige Erziehungsweise ist da nicht so entscheidend. LG Ulli

Re: Einfühlsames Lenken

Danke für deine Antwort.
Wie du ja bei meinem Posting gelesen hast, betreibe ich genau den gleichen Stil wie Viola. Bloss ich habe ihn auch schon vor 10 Jahren so betrieben. Deshalb habe ich gelernt, eben aus Erfahrung heraus, das diese Methode nicht immer (aber durch aus sonst eben schon!) sinnvoll ist.
Du hast natürlich vollkommen Recht mit dem Aöternativen bieten und das stimmt genau so wie du es hier schreibst. Aber eben nicht in jeder Situation. Manchaml ist es eben in dem Sinne kein einfühlsames Lenken , sondern ein einfühlsames Ablenken !
lg nicole

Re: Einfühlsames Lenken

Hallo Nicole,
mit meinen beiden Kindern gehe ich im Wesentlichen so um, wie Viola es beschrieben hat. Meine knapp vierjährige Tochter ist seit Anfang August im Kindergarten und noch kein einziges Mal durchgedreht.
Allerdings finde ich auch nicht, dass einfühlsames Lenken "den Bock" unterbindet. Die Frustration wird dem Kind nämlich nicht abgenommen. Es bekommt nur Hilfen, sie (schneller, effektiver) zu bewältigen.
LG Katja

Re: Böckchenphasenerziehungstipps gesucht....

Hallo Angie, ich kann mich Viola nur anschließen, die Böckchenphase ist in dem Alter ein ganz normaler Entwicklungsschritt, fürchte ich, und je nach Veranlagung stärker oder schwächer ausgeprägt. Iara bockt ziemlich ausgeprägt, seit sie zehn Monate alt ist, und ich versuche es gelassen zu nehmen. Das Entscheidende in diesem Alter ist, dass es den Kindern wirklich noch um die Sache geht, also um das Spielzeug, das Essen oder was auch immer. Deshalb kann man sie relativ leicht beruhigen, indem man ihnen etwas anderes Spannendes anbietet (Iara bockt zwar zwei, drei Minuten weiter, brüllt, wirft sich nach hinten, haut im schlimmsten Fall den Kopf auf den Boden etc), aber dann nimmt sie meine Anregung (anderes Spielzeug, spazierengehen, Singspiele oder auf was sie auch immer gerade steht) meistens an und beruhigt sich schnell. Später, so mit 18 bis 24 Monaten, kommt nämlich noch eine Phase, in der es den Kindern nicht mehr um das Ding an sich geht, sondern vor allem darum, die Reaktion der Umwelt zu testen, um Sozialverhalten zu erlernen, und dann wird das Beruhigen wesentlich schwieriger. LG Ulli
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen